Reisebericht: Dahin, wo es hoch hergeht - äh, das Hoch herkommt
-
-
-
-
-
-
Hurra, Jutta Emmalotta ist heute auf Faial in Horta mit der Artania eingetroffen, was uns wetterbedingt vor einem Jahrmit der Artania versagt blieb. Laut Wettervorhersage liegen die Temperaturen bei 18 Grad bei leicht bewölktem Himmel.
Ich bin schon ganz gespannt, was sie von ihrer Reise nach Rückkehr berichten wird.
-
Hallo Ihr Lieben - bin zurück von einer traumhaft schönen Reise und immer noch total geflasht... Es wird noch ein paar Tage dauern bis zu meinem Bericht.
LG
Jutta
-
-
-
-
-
Lich Willkommen zurück! Jetzt erhol Dich erst mal von dem Flash! Der Alltag kann warten!
-
Schön, dass Du von Deiner tollen Reise mir hoffentlich ganz vielen positiven Erlebnissen zurück bist.
Der Bericht hat Zeit, wir warten allen ganz brav.
-
-
Mittwoch, 9.Oktober 2019
Anreise, nicht ganz reibungslos – oder: Krankenhaus statt Kreuzfahrt?
Endlich, endlich konnte es - nach fast zwei Jahren Wartezeit - losgehen! Ich hatte mir einen ganz kommoden Zug nach Bremerhaven ausgesucht: halb zehn ab Düsseldorf, mit einem Umstieg in Bremen, Ankunft 13.20 Uhr in Bremerhaven.
Am Hauptbahnhof wahnsinniges Gewimmel, es waren doch noch keine Herbstferien in NRW? Offenbar aber Wandertage oder Klassenfahrten, denn es wimmelte vorwiegend von Teens mit Koffern, Taschen und erwachsenen Begleitpersonen. Eine solche Truppe hatte ich vor mir auf der Rolltreppe zum Gleis 18 – lauter aufgeregt schnatternde, kichernde und drängelnde Zehn- bis Zwölfjährige. Und dann kam es, wie es kommen musste (?): kurz vor der Ankunft ganz oben, staute und klumpte es ganz gewaltig, das Geschnatter wurde lauter und erstes Geschrei kam dazu – und ganz plötzlich lief die Rolltreppe rückwärts.
Ich klammerte mich (wie meine Hintermänner und –frauen) panisch an die Handläufe, was völlig blödsinnig war, denn auch die liefen rückwärts – und innerhalb von Sekunden lagen wir alle flach auf den Stufen, die unaufhörlich abwärts führten… Bis endlich einer auf die Idee kam, mit den Notknopf die vermaledeite Treppe zum stehen zu bringen.
Ich kam nicht ohne Hilfe Dritter mit meinem mehr als 8 Kilo schweren Rucksack wieder auf die Beine, und als ich dann zitternd endlich auf dem sicheren Bahnsteig stand, fiel mit ein, was zu tun gewesen wäre: einfach umdrehen und runter statt rauf gehen – MIT der Treppe, nicht GEGEN sie. Tja, hinterher ist man immer schlauer …
Mit nur zehn Minuten Verspätung war die Bahn für ihre Verhältnisse überpünktlich, und die Fahrt verlief relativ ereignislos. Bis es in Diepholz zum außerplanmäßigen Halt kam, weil „ein Wagen technisch überprüft werden muss“. Nach fünf Minuten gings dann weiter mit der Ansage: „Die technische Überprüfung ist abgeschlossen. Wir haben festgestellt: da war nix“. Immer wieder amüsant, das Bordprogramm der Deutschen Bahn!
Als wir endlich in Bremerhaven ankamen, wurden wir bereits von einer Phoenix-Mitarbeiterin und dem städtischen Schuttlebus erwartet. Ruckzuck ging es zur Columbuskaje. Da sahen wir sie dann schon:
Dann hieß es noch 30 Minuten warten, und um 15 Uhr kamen wir dann genauso ruckzuck an Bord denn am check-in war rein gar nix los:
https://forum.pooldeck24.de/forum/thread/17403-warum-wurde-mein-foto-gelöscht/
Schon auf dem Gang vor der Gangway wurden wir mit Sekt begrüßt, danach kam die obligatorische, immer wieder nette Begrüßung mit Handschlag (KD Klaus Gruschka) und ein Crewmitglied brachte mich auf die Kabine 5619:
Das Fenster ganz rechts unter dem Rettungsboot ist meins, die Sichtbehinderung war minimal
Die Kabine gefiel mir gut, das Bett war wieder (mit Topper) sehr gemütlich.
Das Bad sehr neu, sehr schön … mit viel Platz im linken Spiegelschrank.
Allerdings doch mit einigem, was man bemängeln könnte: der Boden der Dusche (die ich aufgrund der Enge nicht fotografieren konnte) ist bei Nässe sehr, sehr glatt, den Haltegriff hat man, wenn man raus will, im Rücken, und das Wasser kommt aus der Brause nicht gebraust, sondern gerieselt. Dauert, bis man den Schaum von Kopf und Köper runter hat. Ein Klappsitz wäre sehr nützlich in dieser Dusche – nicht nur für gehandicapte, sondern alle Passagiere, die bei Seegang duschen möchten. Und Seegang hatten wir reichlich – davon aber später mehr.
Nach diesen ersten Eindrücken trieb mich der Hunger zum Begrüßungsimbiss: Frikadellchen, Bratwurst, Chili con carne und das leckere Phoenix-Brot – in der Phoenix Bar, die zu meinem Lieblingsplatz werden sollte.
Nach der sehr disziplinierten Rettungsübung folgte ein sehr schönes, stimmungsvolles Auslaufen – mit einem ersten Vorgeschmack auf das Wetter, das uns die ersten Tage begleiten sollte, und auf den Seegang im Atlantik:
Damit war der Tag aber noch nicht zu Ende - Fortsetzung folgt!
-
-
-
-
Immer noch Mittwoch, 9.Oktober – und man soll den Tag nicht vor dem Abend/der Nacht loben
Gegen 19 Uhr gab es dann auch die Begrüßung des Kapitäns von der Brrrrrügge mit der Wettervorhersage für die Nacht und den folgenden Tag. Der Wind sollte mit 4-5 Beaufort blasen, und es gäbe „keine Warnung. Ich wiederhole: keine Warnung!“ Wieso klingt das für mich nicht so richtig beruhigend? Naja, ich bin ja seefest…
Also zum Abendessen ins Lido Büffetrestaurant. Davon war ich so angetan, dass ich beschloss, es zu meinem Frühstücks- und Mittagsort zu machen – obwohl ich eigentlich eher der „Typ Bedienrestaurant“ bin. Dort traf ich auch wieder auf Gerlinde Gerli. Wir waren uns schon im Kreuzfahrtterminal über den Weg gelaufen, und sie hatte mich doch tatsächlich sofort wiedererkannt: wir waren vor drei Jahren auf der Artania zusammen unterwegs. Wir aßen nur eine Kleinigkeit und dann zog es mich schon auf die Kabine. Ich weiß nicht, warum – aber auf See überkommt mich dauernd eine bleiernde Müdigkeit …
Wir sind 1000 Paxe an Bord. Im Bett ist es gemütlich. Um 22.30 zeigt der Fenseher Windstärke 6 Beaufort an, das Schiff beginnt nun auch, leicht zu rollen. Ich schlafe tief und fest. Bis gegen ein Uhr. Da wache ich auf und spüre so etwas wie Sodbrennen im Hals, der Magen sitzt scheinbar da, wo ich sonst die Speiseröhre habe – also sehr weit oben. Ich stehe auf, um einen Schluck Wasser zu trinken. Kaum ist der die Kehle runter, meldet er sich zurück: „Huhu, da bin ich wieder- und guck mal, was ich alles mitgebracht habe!“
Mir ist nicht schlecht, ich fühle mich eigentlich sogar sauwohl, aber trotzdem landet alles in der Kloschüssel, was ich die letzten Stunden zu mir genommen hab. Eine der berühmten K….tüten hätte da nicht gereicht!
Danach geht’s wieder ins Bett, und ich schlafe genauso tief und fest wie vorher durch bis zum frühen Morgen. Großes Rätsel für mich: doch seekrank? Ohne Übelkeit? Ist mir auf der ganzen Reise auch nur dieses eine Mal passiert.
Fortsetzung folgt
-
PS: gut dass Du auf dem Badbild dein Shirt noch anhast
OhmeinGott - das hab ich auf dem Mini-Pic im Explorer gar nicht gesehen ....