Einmal im Jahr gehen meine Freundin und ich auf Städtetour, und in diesem Jahr stand Wien auf unserer Agenda. Gesagt, getan:
Termin festgelegt (12.-19.9.), Flug gebucht bei Lufthansa, Unterkunft reserviert. Und dann ruhte die Angelegenheit bis Anfang September. Dann begann ich Reiseführer und Onlineberichte zu lesen, um Anregungen für Unternehmungen, Besichtigungen und kulturelle Events zu bekommen. Zunächst dachte ich: ja die Vienna Card ist gut, die deckt ganz viele Sehenswürdigkeiten ab. Dann sagte eine andere Stimme in mir: für so viel Geld musst Du aber ganz schön viele Museen, Kirchen und Schlösser besichtigen. Zugegeben, Wien hat in dieser Hinsicht eine reiche Auswahl zu bieten: Die Hofburg, Schloss Schönbrunn, Schloss Belvedere, Stefansdom, das Kunsthistorische Museum, das Museumsquartier, das Rathaus, die Staatsoper und viele weitere Musik- und Theaterhäuser, die alle einen Besuch wert sind. Schnell war klar: alles ist es wert angesehen zu werden, aber das ist nicht unsere Form zu reisen. Wir wollen spontan sein und möglichst viele verschiedene Seiten von Wien kennenlernen. Also doch kein Vienna-Pass. Von Martina @Tina28 hatten wir diverse andere Tipps
bekommen, die uns sehr ansprachen. Also wurde die Planung auf ein Minimum reduziert, um spontan je nach Lust und Laune und Wetter zu entscheiden, was wir unternehmen. Um das Fazit vorweg zu nehmen: diese Entscheidung war genau richtig.
Schon die Anreise war vom ersten Moment an spannend. Halt, nicht ganz: anfangs sah alles gut aus: die Kofferaufgabe per Selbstausdruck funktionierte reibungslos, die Schlangen an der Sicherheitskontrolle waren zwar lang, aber es ging trotzdem zügig voran. Ja, es blieb sogar noch Zeit für einen Cappuccino und ein leckeres Brot. Pünktlich um 10.00 wurde der Flug aufgerufen, und bald schon machten sich die ersten beiden Busse auf den Weg zum Flugzeug, das draußen auf dem Rollfeld stand. Wir waren bei den letzten und warteten auf einen Bus, der uns dann auch zum Flieger bringen sollte. Als ganz unvermittelt die ziemlich konsternierte Lufthansa-Mitarbeiterin sagte, sie habe gerade erfahren, dass die Crew (Austrian operated by Air Berlin) überhaupt nicht an Bord sei. Und dann ging es Schlag auf Schlag: die Leute aus den anderen beiden Bussen kamen zurück und man teilte uns mit, dass der Flug gestrichen sei. Nach einer Stunde Warterei hatten wir unsere Koffer wieder, und dann hieß es, mit den übrigen ca. 200 Gestrandeten sich in der Schlange am Lufthansaschalter anstellen. Nach einer weiteren Stunde - langsam fingen meine Füße an weh zu tun - waren wir dann endlich dran, und die Lufthansa-Mitarbeiterin bot uns an, via Frankfurt nach Wien zu fliegen. Und obendrein gab es noch einen 5-€-Gutschein für ein Getränk bzw. ein Brötchen . Das hörte sich gut an, denn wir waren erleichtert, dass wir heute überhaupt noch nach Wien kamen. Alles zog sich hin, zumal der Flug von Frankfurt nach Wien dann auch noch eine Stunde verspätet war, aber um 18.00 mit genau 6 Stunden Verspätung landeten wir dann endlich in Wien. Unser Chauffeur erwartete uns schon, und ich muss ehrlich sagen, dass ich ziemlich froh war darüber, dass wir nicht noch mit S- und U-Bahn zur Unterkunft fahren mussten.
Unterwegs bekamen wir vom Taxifahrer schon eine erste kostenlose Stadtrundfahrt: er erklärte uns alle Sehenswürdigkeiten, die am Weg lagen. Und die Fahrt am Donaukanal entlang und dann über den Ring ließ uns schon erahnen, was wir da in den nächsten Tagen noch alles zu sehen bekommen sollten: prächtige Gebäude soweit das Auge reicht (und noch viel weiter…..)
Bei unserer Unterkunft wurden wir sehr freundlich von einer Mitarbeiterin begrüßt, die eigentlich schon seit längerem Feierabend hatte und freuten uns dann, als wir unser Appartement sahen, wie geräumig und ruhig es ist.
Nach dem Auspacken haben wir noch eine Kleinigkeit gegessen, und dann ging es ins Bett.