St. Lucia
Wenn in den Medien Fotos der Karibik erscheinen, sind es nicht selten zwei nebeneinander liegende Vulkankegel, die senkrecht in den Himmel ragen: es sind die beiden Pitons, die das Bild der Insel St. Lucia bestimmen. Sie liegen ganz in der Nähe von Soufrière, wo wir heute auf Reede liegen. Ankern ist hier wegen der großen Wassertiefe von mehr als 100 m übrigens nicht möglich, und so musste die Brückenbesatzung das Schiff den Tag über in Position halten.
Wir haben heute einen Ganztagsausflug bei Angelika Serville (Angels - deutschsprachige Touren) gebucht. Im Hafen wurden wir freundlich von unserer Guide Gerda und dem Fahrer Shabba in Empfang genommen.
Unser erstes Ziel war ein Aussichtspunkt oberhalb der Stadt, von wo aus wir einen herrlichen Blick über die Stadt und das Meer hatten.
Danach fuhren wir weiter an der Westküste entlang über schmale, kurvige Straßen in Richtung Marigot Bay. Das ehemalige Piratenversteck ist heute ein hübscher, palmenbestandener kleiner Ort, wo die Schönen und Reichen auf ihren Yachten oder an Land ihren Urlaub verbringen. Wir haben den Ort von einem Aussichtspunkt aus angesehen. Danach ging es wieder zurück. Canaries haben wir auf dem Hinweg von oben angeschaut, auf dem Rückweg sind wir durchgefahren. Der nächste Stopp galt einer Cassavabäckerei, wo das saftige Brot (oder ist es eher schon ein Kuchen?) in verschiedenen Geschmacksrichtungen frisch gebacken wird. In der kleinen Bäckerei wurde die Zubereitung gezeigt. Wir konnten es mit Schokolade bzw. mit Zimt gewürzt probieren, und beides mundete köstlich, so dass ein Nachschlag sehr willkommen war.
Nach kurzer Zeit hielten wir erneut an einem weiteren Aussichtspunkt. Neben uns standen zwei weitere Kleinbusse mit jungen Leuten von der Insel. In einem der Kleinbusse befand sich eine Verstärkeranlage mit riesigen Boxen, und ohrenbetäubend laute karibische Musik begrüßte uns. Hier wurden auf einem Tisch lokale Früchte und Speisen aufgebaut, und wir hatten alle die Möglichkeit davon zu probieren. Am besten schmeckten vielen von uns die kleinen Tamarindenbällchen.
Ein weiterer Stopp auf dem Weg zurück nach Soufrière ermöglichte schöne Fotos von den beiden Pitons. In Soufrière angekommen fuhren wir zum Hafen, wo wir ein kleines offenes Motorboot bestiegen, das uns zum Sugar Beach, dem bekanntesten und schönsten Strand der Insel brachte. Nur war leider Gründonnerstag, und der Strand quoll über von Menschen, und im Wasser schwammen zahlreiche abgerissene Algen, so dass sich das Badevergnügen für manche von uns in Grenzen hielt. Und als wir in dem Strandlokal für eine Flasche Mineralwasser 15 US-$ und ein Glas Bier 8 $ bezahlen mussten, haben wir auch erstmal geschluckt und das ganze dann unter ‚Karibik ist halt teuer‘ abgehakt. Aber das Wasser war herrlich warm, und mir zumindest haben die Algen nichts ausgemacht. Gestört hat mich allerdings, dass wir nach einer Stunde schon wieder zurückfahren mussten. Diese Zeit war definitiv zu knapp bemessen.
Zurück im Hafen von Soufrière ging unser Ausflug noch weiter.
Shabba fuhr uns zu einer ehemaligen Zuckerrohrplantage Morne Coubaril ca. 30 Minuten von Soufrière entfernt. Dort führte Gerda uns durch den wunderschönen Garten, zeigte uns typische Pflanzen der Insel und alte Wirtschaftsgebäude, in denen früher Kakao getrocknet wurde. Ein junger Mann zeigte uns, wie er eine Kokosnuss zerteilt - eine körperlich sehr anstrengende Tätigkeit und gab uns das frische Kokosfleisch zu probieren. Zurück am Parkplatz zeigte uns Shabba stolz seine Dreadlocks (Rastalocken), die er zuvor unter einem Netz gebändigt hatte, in voller Pracht: sie reichten bis zum Boden! Damit war unsere Tour durch die Insel St. Lucia beendet. Sie war gut, aber wir waren alle neun der Meinung, dass sie noch besser hätte sein können, wenn a) der Besuch der Zuckerrohrplantage vor dem Strandaufenthalt stattgefunden und b) dieser 1,5 Stunden gedauert hätte statt einer Stunde.
Abends gab es dann noch ein besonderes Highlight auf dieser Reise: alle Durchfahrer wurden zu einem karibischen Grillbüffet unter dem Sternenhimmel auf Deck 11 eingeladen. Da stimmte alles, und wir haben lange zusammen gesessen und diesen Abend genossen.
Der große und der kleine Piton
Blick auf die Küste und die Amadea
Canaries
Auch das lokale Bier profiträgt den Namen der zwei Pitons