Reisebericht: Mal völlig anders ... nix mit AI und Wohlfühlprogramm, dafür Seefahrtsfeeling pur!
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Ich bin auch sehr gespannt wie die Reise war und welche Häfen letztendlich angelaufen wurden
Das ist ja wirklich mal eine komplett andere KF
LG
Bina
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Hallo Ihr Lieben - ja, ich bin zurück und es war ein tolles Erlebnis! Morgen geht es mit dem Bericht weiter, bis dahin hab ich die ( erlaubten) Bilder fertig sortiert.
Also nur noch ein ganz kleines bisschen Geduld.
LG,
Emma
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Jetzt wird's spannend! Da können wir uns ja auf morgen freuen
LG Susanne
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Nach langer Pause (war nicht bei den Ersten, die freigeschaltet wurden) nun endlich der Bericht von meiner Reise mit der MS Lantau Arrow. HÄ?? Fragt jetzt wohl mancher, der sich noch an meine ersten Posts hier erinnern kann, sollte es nicht die Katharina Schepers sein???? Ja schon, aber die bog ja nun dauern nach Russland ab und ich musste, wie befürchtet, mangels Visum umbuchen. War aber kein Problem, Abreisetag und Dauer blieben gleich, auch die Route durch Nord-Ostsee-Kanal (NOK) und den Öresund war sicher. Der einzige Unterschied war, dass ich es nun mit einer ukrainisch/ russischen statt deutschen Schiffsführung zu tun hatte.
Fr., 29. Juni - In den Startlöchern
Anfang der Woche eine Mail von der vermittelnden Agentur: der Kapitän wünscht eine Kopie meines Reisepasses, für die Anmeldung bei den Hamburger Hafenbehörden. Ok., per Scan gleich erledigt. Heute dann Anruf der Agentur: es sieht alles danach aus, dass ich erst Dienstag an Bord kann, obwohl das Schiff schon Montag in Hamburg ist. Endgültiges erfahre ich am Montag.
Völlig unklar ist – und bleibt vorerst – um welche Uhrzeit wir auf der Rückreise wieder in Hamburg anlegen werden. Früh, so dass ich am gleichen Tag einen (dann spontan zu buchenden und damit sicher teuren) Zug nach Hause nehmen kann oder spät am Abend, so dass ich noch eine Nacht an Bord bleiben darf? Ich entschließe mich, vorab ein Hotel zu buchen, dass ich bis 18 Uhr am Anreisetag stornieren kann und buche ein Sparticket bei der Bahn für den Tag nach der Ankunft.
Meine Packliste ist fertig und sieht ziemlich anders aus als vor einer Kreuzfahrtreise: zwei Jeans, zwei Langarm- Shirts, ein Pullover, drei T-Shirts (die ich dann nie anhaben werde), Outdoor-Jacke, Ersatzpaar Schuhe und Latschen (mit denen alle innerhalb des Schiffs rumlaufen). Unterwäsche, Sleepshirt, Waschkram, Medikamente – fertig. Kein Täschchen, keine Highheels, kein Blinkblink, kein Schmuck. Fühlt sich gut an!
Montag, 1.Juli – equal goes it loose …
… um mit einem legendären Bundespräsidenten zu sprechen. Nach einer sehr angenehmen Fahrt zum Sparpreis im IC / 1.Klasse (war nur 2 Euro teurer als die Holzklasse) komme ich pünktlich um 12 in Hamburg an. Und das, obwohl irgendein durchgeknallter Spaßvogel meinte, kurz nach Abfahrt einfach mal so die Notbremse ziehen zu müssen. Das kostete uns eine halbe Stunde unfreiwilligen Aufenthalt, ihn vermutlich ein stolzes Sümmchen und ein ernstes Gespräch mit der Bundepolizei.
Check-in im Ibis budget, sehr schlichtes Zimmer, aber grandioses Bett, und nur 15 Minuten vom Hauptbahnhof. Ich gönne mit ein Touri-Programm in meiner Geburtsstadt: Erst Hafenrundfahrt, dann mit der Fähre nach Övelgönne an den Elbstrand, dort Kaffee und Kuchen mit Blick. Vorher noch Anruf der Agentur: Morgen um 15 Uhr geht’s am Burchardtkai an Bord!
Zurück dann mit Bummel durch die Spitalerstraße unddort im „Ahoi by Steffen Henssler“ eingekehrt. Ich mag zwar den Koch nicht so besonders, so als Mensch und Entertainer, aber der Wiesensalat dort war mit Abstand der beste, denn ich jemals in einem
Restaurant gegessen habe!!! Kostete übrigens 9,50. Er hatte auch vorzügliches Fish’n Chips zur Selbstbedienung für nur 5,50. Also ganz heißer Tipp für alle, die mal in die Nähe kommen.geht gleich weiter
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Dienstag, 2,Juli – it goes doch nicht so equal loose …
… wie ich dachte: Vormittags noch schöner Spaziergang in Planten und Blomen, mittags wieder den Supersalat bei Hensslers Ahoi verspeist, dann wollte ich mein Gepäck schnappen und vom Hotel aus per Taxi zum Schiff. Auf dem Weg Anruf von der Agentur: bitte erst um 19 Uhr an Bord, und zwar nicht am Buchardtkai, sondern im Container-Terminal Altenwerder(CTA). Blöd, aber so ist das nun mal bei Frachtschiffreisen. Muss nicht passieren, kann aber.
Also zurück in die Einkaufmeile und durch die Geschäfte gebummelt – etwas lustlos, einfach nur Zeit totgeschlagen. Irgend war es war es dann aber doch 18 Uhr, und ich saß endlich im Taxi gen Altenwerder – mit einem Fahrer, der da noch nie war und auch keine Ahnung hatte, wo das denn sein könnte … Zum Glück gibt es Navis. Der CTA liegt jenseits der Köhlbrandbrücke, ziemlich weit weg von der Innenstadt. Kostete stolze 42 Euronen, die Droschke. Aber mit Öffis hat man keinerlei Chancen, da hin zu kommen.
Nach einer gefühlten Weltreise kam dann die Hafeneinfahrt in Sicht, streng bewacht. Auch mein einziger Mitpassagier traf per Taxi ein – ein Mann meines Alters, mit Strickmützchen, weißem Haarzopf und recht bunten Klamotten. Sah nett aus und war, wie er mir alsbald erzählte, vor dreißig Jahren selbst als Chief (1.Ingenieur) für Shell zur See gefahren.
Am Pförtnerhäuschen wurde der Pass verlangt, außerdem hatte man die Reisebestätigung der Agentur vorzulegen, auf der das Schiff und die Dauer der Reise aufgeführt waren. Ok., alles paletti. „Könnten Sie uns dann bitte den Hafenshuttle bestellen?“ Nö, denn der stand hinter uns schon parat. Was für ein Service! Den es übrigens in jedem Hafen auf der Reise gab: schnell, freundlich und völlig kostenlos.
Und dann waren wir da und bestaunten unser Schiff, die MS Lantau Arrow
Im Decksaufbau am Heck, ganz oben, direkt unter der Brücke lag meine Kammer (so heißen die Kabinen auf einem Frachter, ich hatte die Eignerkabine). Das bedeutete: 70 Stufen rauf und runter, mindestens dreimal täglich, denn die Messe lag auf dem untersten, sogenannten Poopdeck. War am Anfang eine echte Herausforderung, ging aber von Tag zu Tag besser.Jenseits der Gangway nach uns ein freundlicher Wachmann in Empfang, der netterweise auch meinen Koffer an Bord hievte. Und dann übernahm uns Leo, der 3.Offizier, der auf dieser Reise für uns zuständig war. Er trug meinen Koffer so mühelos bis ganz nach oben, als wäre es nur ein Handtäschen. Und dann stand ich endlich in meinem Zuhause für die nächsten sieben Tage: schlicht, aber geräumig.
Und mit Blick nach vorn:
Dann war Kofferauspacken angesagt, danach raus an Deck und den Betrieb im Hafen angucken. Ist ein bisschen gruselig, den führerlosen Transportern zuzusehen, die sich wie von Geisterhand durch das Gelände bewegen – computergesteuert auf Induktionsschleifen. Beeindrucken die ContainerBrücken, wo hoch oben ein einzelner Arbeiter die schwerden Container aufnimmt und an Bord oder von Bord hievt.
Ein Hafenmanöver gab es auch, nämlich der Wechsel (das Verholen) von Altenwerder zum Burchardtkai. Das war spannend, obwohl wir dabei nicht auf der Brücke sein durften – im Hafen wollte der Kapitän das generell nicht, leider. Aber wir sahen von „Monkey Island“ aus zu, dem Peildeck und höchsten Punkt auf dem Schiff.
Gegen 22 Uhr war ich rechtschaffen müde. Eine halbe Stunde vorher hatte die Ladetätigkeit begonnen, mit zwei Containerbrücken.
Einer der beiden Männer dort oben schien Grobmotoriker zu sein, denn jeder zweite Container knallte an Bord. Ohje, dachte ich, kann schwierig werden mit demFortsetzung folgt
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Wow - toll
Viele Grüße
Peter
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Aber wir sahen von „Monkey Island“
Was für eine Einleitung Emma!
Ich bin sehr gespannt und neugierig auf deine Tour + Erfahrung.
Vielen Dank vorab schon für diese Bereicherung.
LG von der Michi
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