Klaipeda/Litauen (18.07.), überwiegend sonnig, 20 Grad
Und wieder ein Land, das wir bisher noch nicht besucht hatten: Litauen. Weil wir dort erst um 13.00 Uhr ankommen sollten, hatten wir nach dem Frühstück Zeit, das wunderschöne Wetter auf unserem Balkon zu genießen. Gegen Mittag genehmigten wir uns etwas aus dem Obstkorb, der jeden Tag aufgefüllt wurde. Später gab ich an der Rezeption die Zollerklärung für den großen Koffer, der mit Tefra befördert wurde, ab und erhielt eine entsprechende Banderole. Man merkte, das Ende der Reise rückt näher.
Das Einlaufen in Klaipeda verfolgten wir vom Balkon aus. Wir hatten dann noch etwas Zeit, weil unser Ausflug „Rundgang mit Bierprobe“ erst um 14.10 Uhr startete.
Die Altstadt von Klaipeda ist die älteste Stadt Litauens. Gegründet wurde die drittgrößte Stadt des Landes im Jahre 1252 unter dem deutschen Namen „Memel“.
Direkt am Kai wurden wir von unserer einheimischen Reiseleiterin namens Java empfangen. Sie führte uns zunächst an den Ort, an dem im Mittelalter die Memelburg als Keimzelle des Ortes stand. Dabei überquerten wir den Burgkanal über eine Drehbrücke, die ein technisches Denkmal darstellt. Sie wurde 1855 erbaut und versieht immer noch ihren Dienst. Durch die Öffnung der Brücke können kleinere Schiffe in den Burggraben ein- und ausfahren. Für das Öffnen und Schließen werden nur zwei Personen benötigt. Bei unserer Rückkehr konnten wir diese Zeremonie beobachten.
Weiter ging es zum Theaterplatz. Diesen repräsentativen Platz schmückt ein Denkmal, das dem in Klaipeda geborenen deutschen Dichter und Schriftsteller Simon Dach gewidmet ist. Die Hauptfigur des Denkmals aus dem Jahre 1912 ist Ännchen von Tharau. Sie ist die Heldin des bekanntesten Gedichts von Simon Dach und wurde später zum Volkslied.
Nächster Halt war an einer kleinen Mausskulptur. Es geht die Sage, wenn man dieser Maus seine Wünsche ins Ohr flüstert, dann gehen sie in Erfüllung; aber nur, wenn man der wenige Meter entfernten Skulptur einer Katze an den Schweif fasst. Kaum um die nächste Ecke gebogen, saß auf einem Haus ein Schornsteinfeger.
Direkt gegenüber liegt das Segelschiff „Meridianas“ vor Anker. Es wurde 1948 in Friesland erbaut und früher u.a. als Ausbildungsschiff für zukünftige Schiffsführer genutzt. Heute befindet sich ein populäres Restaurant in seinem Inneren.
Zu guter Letzt steuerten wir eine gemütliche Gaststätte an, in der wir drei verschiedene Biere zu probieren bekamen; dazu reichte man uns kleine Häppchen. Alles sehr wohlschmeckend.
Nach etwas Freizeit spazierten wir zurück zur Artania. Direkt am Hafen stehen die restaurierten Speicher- und Lagerhäuser, die heute als Hotels bzw. Restaurants genutzt werden.
Nach dem Abendessen im Artania Restaurant verabschiedeten wir uns um 20.00 Uhr von Klaipeda und machten uns auf den Weg nach Bornholm. Dem Late Night Snack in Harrys Bar konnten wir heute nicht widerstehen; es gab Tatar-Variationen.
In der Nacht wurden die Uhren wieder um eine Stunde zurückgestellt; das war dann aber auch die letzte Umstellung auf dieser Reise.