Reisebericht Transreise "Dubai trifft Singapur" mit der MeinSchiff 6 vom 12.11.2019-27.11.2019

  • SRI LANKA / COLOMBO TEIL2


    Etwa gegen 8:15 fuhr dann ein Zug ein, von dem wir annahmen, es könne unserer sein. Beschriftung am Zug, die das hätte bestätigen können: Null. Um sich nicht ausschließlich auf die Aussage des Kontrolleurs verlassen zu müssen, fragten wir deshalb auch noch zwei auf dem gleichen Bahnsteig stehende Backpacker, ob es sich hier tatsächlich um den Zug nach Kandy handele. Dies wurde uns bestätigt. Frohen Mutes suchten wir also unseren Wagon („reserved“). Hier ging alles glatt: in besserem Zustand als erwartet, halb leer und zwei schöne Plätze nebeneinander. Man muss wissen: Sitzplätze kann man bei dieser Form der Ticketbuchung nicht auswählen. Man bekommt zusammenhängende Sitze zugewiesen, aber das war’s dann auch, auf das „wo“ hat man keinen Einfluss. Wir hatten beispielsweise sowohl bei der Hin- wie auch bei der Rückfahrt Sitze entgegen der Fahrtrichtung. Uns störte das nicht, für den ein oder anderen mag das aber ein Problem sein. Das geschäftige Treiben auf dem Bahnhof zu verfolgen war sehr interessant bis sich dann pünktlich um 8:30 Uhr der Zug in Bewegung setzte. Es ging los. Ein paar Sätze zum Zug: die Sitze waren gut gepolstert, da gab’s nichts zu meckern. Alles ein klein bisschen angeranzt aber nicht dreckig. An die zahlreichen Deckenventilatoren musste ich mich etwas gewöhnen. Die bliesen, je nachdem wo man saß, schon ordentlich. Die Fenster wurden recht schnell nach der Abfahrt von allen Passagieren aufgemacht. So konnte man perfekt ohne Spiegelungen fotografieren und die Temperatur war durchgängig sehr angenehm. Wir haben das nicht als „zugig“ empfunden. Zwischendurch kam immer mal jemand mit einem Getränkewagen vorbei. Gebrauch von diesem Angebot haben wir nicht gemacht. Toiletten waren vorhanden (diese Steh-/Hockdinger) und im vergleichsweise akzeptablen Zustand. Der Wagon war anfänglich fast leer, füllte sich dann aber mit jeder Station etwas. Allerdings ausschließlich mit Passagieren, die auch eine Sitzplatzreservierung hatten. Der Zug ruckelte teilweise schon mächtig, für uns aber auch kein Problem.









    Gut 2,5 Stunden zog die Landschaft an uns vorbei: erst der Großraum Colombo,


    dann ein zunehmend kleinstädtisches







    und schließlich dörfliches Umland,





    viele Reisfelder (mit Wasserbüffeln) in der Ebene bevor es dann langsam aber stetig bergauf ging. Durch satte Natur,










    urwaldartiges Natur, kleine Dörfer, immer mal wieder eine Kleinstadt, in der dann auch angehalten wurde.



    Zu sehen gab es satt! Hier bewahrheitete sich das, was wir gehofft hatten: der Weg ist das Ziel. Vor allem die Aussichten in den Bergen waren teilweise grandios. Aber auch das Leben, das sich ständig beobachten ließ, weil sehr viele Dörfer und Städte direkt an die Eisenbahnlinie gebaut worden waren fesselte. Mit dem Fotografieren, zumindest mit der großen Kamera, habe ich mich trotzdem ziemlich zurückgehalten. Um uns herum saßen bis auf ein weiteres Paar vor uns nur Einheimische. Wir waren gewissermaßen Teil ihres Alltags und ich hatte keine Lust, da mit dem ständigen Verschluss-Klicken und der leider riesigen Kamera aufzufallen. Hinzu kam, dass wir auf der Hinfahrt auf der „falschen“ Seite saßen. Die richtige Seite wäre in Fahrtrichtung rechts gewesen. Nach etwa einer Stunde kam ich mit einer Dame, die neben uns saß ins Gespräch. Sie war mit ihrem Mann (der saß in der Sitzreihe vor ihr) für eine Operation am Fuß in Colombo gewesen und fuhr jetzt gemeinsam mit ihm nach Hause zurück. Sie hatte mich aufgefordert, mich zu ihr zu setzen, um bessere Fotos durch „ihr“ Fenster machen zu können. Als Englischlehrerin sprach sie ein ganz ausgezeichnetes Englisch. Das Gespräch mit ihr war so interessant, dass die Zeit wie im Fluge verging und ehe man es sich versah, kündigte sich die Ankunft in Kandy an. Unsere Wege trennten sich aber erst, als wir beide mit unseren jeweiligen Handys Selfies zur Erinnerung gemacht hatten…



    Hier in Kandy sollten wir dann von unserem Fahrer, den wir noch auf die Schnelle am Vortag über das Internet gebucht hatten, abgeholt werden…



    Geodaten:

    Liegestelle der MeinSchiff: 6.948810 79.839280

    Absetzpunkt des Taxis am Fußgängerüberweg (Linksverkehr, daher macht das so auch Sinn): 6.934204 79.849470

    Ungefährer Standort des Schalterraums 17 für die Abholung der "reserved tickets": 6.933765 79.850266

  • Pooldeck 24 - Die Kreuzfahrspezialisten
  • Wow, so tolle Berichte, da wird das Fernweh immer schlimmer.

    Danke, dass du deine Erlebnisse mit uns teilst.


    LG Andrea

    Wir freuen uns auf:


    Mein Schiff 2 - Karibische Inseln ab Bridgetown - 13.-27. Januar.2025

    Mein Schiff 7 - Kanaren mit Kapverdischen Inseln - 23.-30. März 2026


    Leider schon vorbei:


    Mein Schiff 6 - Adria mit Korfu - 16.-23. Juni 2019

    Mein Schiff 3 - Kanaren mit Lanzarote (und Agadir) - 16.-23. Februar 2020 (mit chaotischem Ende)

    MS Artania - Kurzurlaub & Schnuppertörn 18.-23.10.2021

    Mein Schiff 5 - Adria mit Korfu - 31.7. - 07.08.2022

    AIDA PRIMA - Norwegen ab Hamburg (Cruise Days) - 09.09.-16.09.2023


    Storniert wegen Corona:


    Costa Deliziosa - Venedig nach Griechenland – Oktober 2020

  • Ganz schön mutig, aber es scheint sich wirklich gelohnt zu haben.


    LG Susanne

    Susi66 Susi, da muss ich widersprechen :) ... Den Ausflug im Oman könnte man als "mutig" bezeichnen. Da hätte nicht übermäßig viel schief gehen dürfen bzw. da war unser zeitlicher Puffer mit nicht einmal drei Stunden etwas knapp. Aber hier gab es so viele Ausweichmöglichkeiten, dass das eigentlich doch ein ziemlich abgesicherter Ausflug war, den ich aus vollem Herzen auch denjenigen empfehlen kann, die gerne mit "Netz und doppeltem Boden" arbeiten : - ) )

  • SRI LANKA / COLOMBO TEIL 3

    (Fahrer + Wagen / Kandy: Royal Botanic Garden, Tooth Temple / Rückfahrt mit dem Zug / Tuktuks )


    Jetzt waren wir also in Kandy angekommen. Bisher war alles planmäßig verlaufen – die Zugfahrt für sich war den Ausflug schon wert gewesen.

    Wir hatten am Seetag zuvor in quasi letzter Minute beschlossen, in Kandy keine Zeit mit der Suche nach Taxen oder Tuktuks zu verschwenden. Ein Fahrer mit Wagen musste her. Intensive Suche im Netz ergab, dass die Seite srilankacaranddriverhire wohl relativ verlässlich sei. Über „Find a driver“ und „advanced search“ haben wir dann unsere Suchkriterien festgelegt: licenced, recommended und reviewed, sowie englischsprechend waren unsere Anforderungen. Für Kandy (aber auch andere Regionen wie z.B. Colombo), das hatten wir bei den Angeboten der Fahrer gelesen, betrug der Tagessatz für Fahrzeug und Fahrer etwa 50 USD. Der erste angeschriebene Fahrer war schon gebucht, der zweite, „Sri Lanka Centro Tours“, war verfügbar. 40 USD wollte er für vier Stunden haben. Da wir extrem kurzfristig gebucht hatten, war das für uns o.k.. Wären wir die Sache früher angegangen, hätte ich versucht, den Preis eventuell in Richtung 30-35 Dollar herunter zu diskutieren. Es gab dann noch ein wenig Schreiberei hin und her, weil das Angebot nicht die Option „Full inclusive“ enthielt, wir das aber bei unserem Schriftwechsel so vereinbart hatten um sicherzustellen, dass nicht im Nachgang noch irgendwelche nebulösen Dinge in Rechnung gestellt werden würden. Das wurde dann aber ganz schnell geändert und der Deal war perfekt. Bezahlung sollte dann am Ende der Tour in bar sein. Kleine Anmerkung zur Seite: man muss sich einen account erstellen. Das geht problemlos und schnell. Danach erfolgt die Kommunikation über die Mailbox des accounts. Man sollte sich auch die sehr wertvollen Tipps (Startseite oben rechts „Info Guide“) durchlesen – die Seitenbetreiber kennen offenbar ihre Schäfchen... Beherzigt man die Hinweise dort, kann (hoffentlich) nicht mehr viel schief gehen.


    Wir waren also guter Dinge aus dem Zug gestiegen… und wurden noch am Bahnsteig angesprochen. Wie sich herausstellte von unserem Fahrer. Er sei nach Rucksackgröße gegangen: wir seien die Einzigen gewesen, die nur mit Daypacks in Kandy angekommen waren. Es konnte also sofort losgehen. Die Dame, mit der ich mich Zug so lange unterhalten hatte, hatte uns gewarnt: in Sri Lanka gebe es gegen 13:30 Uhr eine „Zwischen-Rush-Hour“, wenn alle Kinder aus der Schule kämen. Sie empfahl daher, erst den botanischen Garten im sechs Kilometer entfernten Peradeniya anzusteuern um dann hinterher unsere Zeitplanung nicht durch mögliche Staus auf der Rückfahrt zu gefährden. Wir hielten uns an diese Empfehlung und steuerte also als erstes Peradeniya mit dem „Royal Botanic Garden“ an. Unser Fahrer ließ uns unmittelbar am Eingang raus. Eintrittskarten können am Automaten mit Kreditkarte bezahlt werden.



    Für Barzahler: der Eintritt kostete für ausländische Erwachsene 2000 Rupien, also ziemlich genau 10 Euro. Hier wird, wie später auch im Zahntempel und an vielen anderen Orten in Sri Lanka auch, preislich deutlich zwischen Einheimischen und Ausländern unterschieden. Der Garten war angenehm leer. Wir ließen uns durch die prachtvollen Parkanlagen treiben,





    erkannten manches, das uns schon vor 30 Jahren aufgefallen war wieder (z.B. den überdimensionalen Ficus oder die Palmenallee)





    und genossen die ruhige Atmosphäre bzw. die überaus gepflegte Anlage. Heiß war es – das muss gesagt sein – auch hier in 700m Höhe. Wir waren immer froh, wenn wir im Schatten gehen konnten. Der schwankenden Hängebrücke hat sich mein Mann verweigert.



    Auf ihr waren aus Gewichtsgründen immer nur sechs (oder acht?) Personen erlaubt. Darüber wachte ein Parkmitarbeiter, der die Personenzahl allerdings recht großzügig auslegte und die Leute nicht etwa daran hinderte, die Brücke zu betreten, sondern recht beliebig die in seinen Augen „zu viel“ auf der Brücke stehenden Fußgänger im wahrsten Sinne des Wortes zurückpfiff.



    Um mal ein Gefühl für die Größenverhältnisse zu geben.






    Und noch einmal die Größenverhältnisse



    Anschließend stand der Zahntempel in Kandy auf dem Programm. Es ging also zurück nach Kandy. In der Innenstadt wurden Böller gezündet.



    Von uns gefragt erklärte unser Fahrer, dass das Freudenkundgebungen anlässlich des Besuchs des vor einigen Tagen gewählten neuen Präsidenten seien. Wir wurden an etwas, das eher an einen Nebeneingang erinnerte, herausgelassen. Bis heute rätsele ich, ob das der Haupteingang war oder nicht, im Netz habe ich dazu nicht erhellendes finden können. Fotos in google lassen mich denken, dass es eventuell wirklich ein Nebeneingang war. Warum er das gemacht hat, hat sich uns nicht erschlossen – wir vermuten aber, dass am Haupteingang für Fahrer vielleicht ein Geldbetrag fällig gewesen wäre, den er umgehen wollte. Aber wie gesagt, es kann sich hier auch gut um den offiziellen Eingang gehandelt haben. Die Gurkerei später zurück zum Bahnhof um fast den gesamten See herum im dicksten Verkehr war etwas nervig.



    Geodaten kommen wie immer am Ende des Postings. Wir liefen also etwas unschlüssig in Richtung dessen, was wir als Eintrittskartenoffice identifizierten. Unsere Unschlüssigkeit war also erkennbar und wurde gleich gewinnbringend genutzt: wir wurden von einem freundlichen Herrn angesprochen. Wir wollten das Museum sehen? Hier am Automaten können Karten gezogen werden. Sie haben nicht genug Rupien? Kommen Sie mit – hier bei diesem Herrn am Schalter können Sie Dollar in Rupien wechseln. Ihre Schuhe? Die geben Sie hier bei diesem Herrn ab. Uns war klar, dass diese Hilfeleistung keineswegs kostenlos war und dass das so sicherlich noch weitergehen würde. Ich bat also höflich aber deutlich um die Tickets (die unser „Helfer“ an sich genommen hatte), bedankte mich herzlich, drückte ihm eine Dollarnote in die Hand und erklärte ihm, dass wir nunmehr alleine weitermachen. Das schmeckte ihm nicht so richtig, war aber letztlich offenbar o.k.. Zumindest versuchte er nicht, ein „mehr“ herauszuhandeln und ließ uns, vorschriftsmäßig auf Socken bzw. barfuß, ziehen. Es gab dann eine kleine Sicherheitskontrolle bevor man den Tempelbereich betrat. Die Anlage war sehr schön gestaltet und die Stimmung dort war beeindruckend. Sehr viele Pilger, Mönche und Betende. Das ist auch der Grund, warum ich genau ein einziges Bild mit der Handykamera gemacht habe.


  • SRI LANKA / COLOMBO TEIL 4


    Auch hier war es angenehm leer. Hätte die Zeit gereicht, wären wir hier (wie auch im Botanischen Garten zuvor) gerne länger geblieben. So aber drängte die Zeit ein wenig. Um 14:15 Uhr hatten wir unserem Fahrer die Rückkehr aus dem Tempel angekündigt. Das war auch gut so, denn so wie unsere Reisebekanntschaft es angekündigt hatte, geschah es: die Straßen waren rappelvoll und der Weg um den See herum zum Bahnhof zog sich mächtig. Aber eine viertel Stunde vor Abfahrt des Zuges waren wir am Bahnhof. Wir ließen uns erst im Wartebereich nieder nachdem wir uns auf der ganz wunderbar altmodischen Abfahrtstafel über den richtigen Bahnsteig informiert hatten,




    stellten dann aber fest, dass unser Zug bereits wartete (auf dem Foto ganz links). Diesmal hatten wir Sitzplätze in einem Observation Car. Sitzrichtung für alle Passagiere hier entgegen der Fahrtrichtung mit Blick durch große Panoramafenster zur Seite und nach hinten.



    Pünktlich auf die Minute um 15 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. Diesmal ging es ohne Zwischenstopp (deshalb ein „Intercity“) von Kandy nach Colombo.





    Fast planmäßig um 17:36 Uhr kam der Zug zur sehr schnell einsetzenden Dämmerung in Colombo an. Unglücklicherweise hatte es quasi mit unserer Rückkehr angefangen zu regnen und mit Grollen und Wetterleuchten am Horizont kündigten sich erste Ausläufer eines Gewitters an. Das ursprünglich geplante „notfalls gehen wir zu Fuß zurück“ entfiel damit. Zumal es gefühlt binnen Minuten stockfinster wurde. Vor dem Bahnhof warteten TukTuk-Fahrer. Wir hatten kaum den Bahnhof verlassen, da wurden wir angesprochen. Wohin es gehen solle? Hafen? 10 Dollar! Wobei Hafen schwer sei…Mit unseren Erfahrungen vom Morgen im Kreuz wusste ich, dass das garantiert viel zu viel war. Andererseits regnete es jetzt heftig und wir waren müde. Also schlug ich folgenden Deal vor: 5 Dollar bis zum Gate, 10 Dollar bis ans Schiff. Der Fahrer schlug ein. Ich nervte dann bewusst ein wenig (clarify & confirm :) ) und ließ mir zweimal bestätigen, dass er auch verstanden hat, was abgesprochen war. Wir fuhren also los Richtung Hafen.



    Am Eingang (vermutlich war das Gate 3, die ganauen Geo-Daten kommen hinten) geschah das unvermeidliche: Tuktuks müssen leider draußen bleiben. 5 Dollar wechselten ohne weitere Diskussion den Besitzer. Dann wurden wir von einer Tuktuk-Aufsicht angesprochen: dieser andere Kollege hier habe die Lizenz, mit dem Tuktuk in den Hafen zu fahren. Er würde uns über ein anderes Gate zum Schiff fahren. Uns sollte das recht sein, die zweiten 5 Dollar waren eh verplant gewesen, warum also nicht für den Fahrer, der angeblich rein darf. Es regnete mittlerweile heftig, wir wollten „nach Hause“. Wir stiegen also ein… und der Fahrer fuhr (das konnte ich auf meine Outdooractive-App nachverfolgen) eher nicht in die Richtung, in die ich erwartet hätte, dass er fahren würde. Das war aber – wie sich später herausstellte – den Einbahnstraßen bzw. gesperrten Gebieten rund um den Hafen geschuldet. Wir fuhren also so etwa 10 Minuten, bis wir wieder an ein Gate kamen. Der Fahrer hielt an… und erklärte, dass hier Ende der Fahrt und da drüben (Winkzeichen in Richtung von etwas, was sich vage als MeinSchiff ausmachen ließ) das Schiff sei. Junge, Junge… Ich muss vielleicht erwähnen, dass wir relativ schlecht im Handeln sind. Dass wir auch auf dieser Reise manchen vielleicht zu hohen Preis akzeptiert haben, dass uns das aber nicht die Bohne stört, solange beide Seiten ihren Teil der Abmachung einhalten, wir also bekommen, was vereinbart war. ABER… wenn ich das Gefühl habe, dass mich jemand hops nimmt, dann werde ich ungemütlich. Und mein Englisch erlaubt es mir, auch auf Englisch sehr, sehr ungemütlich zu werden. Mein Mann, das war ihm überdeutlich anzusehen, wünschte sich angesichts seiner in diesem Fall durchaus konfliktfreudigen Ehefrau an irgendeinen weit abgelegenen Ort. Das war mir aber egal. Ich sah rot. Und der arme Tuktuk-Fahrer hat die volle Breitseite abgekommen. Nicht in Lautstärke, aber in Wortmenge und Deutlichkeit. Ich endete (man kann’s ja mal versuchen) mit „…andtomakethiscleariwillnotpayasinglepennyforthisripoff!!!!“. „okokok mam“. Hups - da hatte ich ja mal gar nicht mit gerechnet. Wir drückten ihm dann doch zwei Dollar in die Hand – schließlich hatte der Kerl uns deutlich näher ans Schiff gebracht. Dass er nicht den Hauch eine Chance haben würde, das Hafengelände zu befahren, war jetzt klar. Dass etliche andere MeinSchiff-Passagiere von ihren Tuktuk-Fahrern die gleiche Story erzählte bekommen hatten, war angesichts der zahlreichen ratlosen Gesichter, in die man am Gate schauen konnte, ebenso klar. ALSO: KEIN TUKTUK-FAHRER DARF DAS HAFENGELÄNDE BEFAHREN. KEINER. PUNKT. Am Gate ist Schluss. Hätte es nicht mittlerweile heftig geregnet und gewittert, wäre der Fußweg von diesem Gate zum Schiff kein Problem gewesen. Mit google „ausgemessen“: 1,3 km ebenes Gelände. So aber haben wir die Beine in die Hand genommen und sind im Laufschritt über das Hafengelände gejoggt. Bei dem Verkehr, der da herrscht (Linksverkehr!) schon nicht ganz unriskant. In dem Moment, wo wir das Schiff betraten, war das aber vergessen. Alles war gut und wir zufrieden.

    Unsere Erkenntnisse für ein nächstes Mal:

    - Das Gate am Containerhafen lässt sich gut zu Fuß erreichen (wenn es nicht gerade gewittert). Die Tuktuks dort (außerhalb des Gates) sind garantiert DEUTLICH billiger als die Taxen mit ihren Wucherpreisen direkt am Schiff. Fußstrecke: 1,3km

    - Außerhalb des Gates stehen Tuktuks (siehe Geodaten)

    - Kein Tuktuk darf in den Hafen fahren. Keins. Wirklich.


    Nach einem entspannten Abendessen haben ich dann ein wenig mit meiner Kamera herumgespielt und die Reling als Stativersatz für eine Langzeitaufnahme benutzt




    bevor wir dann die wirklich eindrucksvolle Ausfahrt aus dem riesigen Containerhafen beoachten konnten und totmüde ins Bett gesunken sind.


    Noch eine Anmerkung: man kann mit dem Zug auch andere Orte erreichen. Galle zum Beispiel. Oder Negombo. Die Fahrt mit dem Nahverkehrszug nach Negombo soll (laut themaninseat61) keine 50 Eurocent kosten… Vielleicht mag das ja jemand ausprobieren? Wenn es blöd war, kann man ja immer noch mit dem Taxi zurückfahren. Hier mal unsere Kosten für den gesamten Tag für zwei Personen aufgedröselt:

    Bahnfahrt hin und zurück 50 Euro

    Taxi vom Schiff zum Bahnhof 17 Euro

    Fahrer/Auto in Kandy für vier Stunden 35 Euro

    Eintritt botanischer Garten 20 Euro

    Eintritt Zahntempel 15 Euro

    Tuktuk 6 Euro

    Trinkgeld Helfer am Zahntempel 1 Euro

    Summe: 144 Euro (also 72 Euro pro Person)


    Geodaten:

    Liegestelle der MeinSchiff: 6.948810 79.839280

    Absetzpunkt des Taxis am Fußgängerüberweg (Linksverkehr, daher macht das so auch Sinn): 6.934204 79.849470

    Ungefährer Standort des Schalterraums 17 für die Abholung der "reserved tickets": 6.933765 79.850266

    Bahnhof Kandy Ausgang 7.289683 80.632566

    Eingang Botanischer Garten Peradenyia 7.268163 80.596872

    Hängebrücke im Botanischen Garten 7.276365 80.593597

    Der von uns genutzte Ticketschalter (+ Schuhabgabe) für den Zahntempel 7.293143 80.641560

    Das erste Gate, an dem wir bei der Rückfahrt vom Tuktuk-Fahrer abgesetzt wurden 6.937206 79.846392

    Das zweite Gate, an dem wir vom zweiten Tuktuk-Fahrer abgesetzt wurden (und das das nächste zum Schiff befindliche Gate war) 6.938556 79.840966

    Wartebereich für Tuktuk-Fahrer an diesem Gate 6.938161 79.841834

  • ulli_titr

    Ein genialer Top organisierter privater Ausflug mit wunderschönen Erlebnissen. Colombo gibt m.E. echt nichts Besonderes her. Sollte ich in meinem Leben (wider Erwarten auch mal mit dem Schiff) nach Sri Lanka kommen, werde ich auf diese Toptipps zurückkommen. Super beschrieben, vielen Dank hierfür einfach mal dazwischen. Tolle Fotos :thumbup:Insbesondere die Größenverhältnisse im wunderschönen Botanischen Garten in Kandy sind sehr schön.


    Geschmunzelt habe ich bei der Nachverhandlung mit dem Tuk Tuk Fahrer. Es ist ein Geben und Nehmen und der Schiffstourist oder allgemeine Tourist muss natürlich mehr geben bzw. bezahlen ;), ABER wenn man das Gefühl hat, jetzt wird man über das Ohr gehauen, werde ich auch ungemütlich.

    Gut zu wissen, dass KEIN Tuk Tuk in den Hafen reinfahren darf

  • Liebe Ulli ulli_titr , ich muss kurz hier unterbrechen, um Dir zu sagen, dass ich nicht nur Deinen wunderbaren Bericht und die Bilder ganz toll finde, sondern auch Deinen respektvollen und einfühlsamen Umgang mit der Kamera!


    LG

    Jutta

  • durchaus konfliktfreudigen Ehefrau an irgendeinen weit abgelegenen Ort. Das war mir aber egal. Ich sah rot. Und der arme Tuktuk-Fahrer hat die volle Breitseite abgekommen. Nicht in Lautstärke, aber in Wortmenge und Deutlichkeit. Ich endete (man kann’s ja mal versuchen) mit „…andtomakethiscleariwillnotpayasinglepennyforthisripoff!!!!“

    :D das kennt mein Mann auch :saint:

    Wahnsinns Bilder und toll geschrieben, dank Dir rückt diese Reise immer mehr in meinen Fokus (allerdings eher umgekehrt).

  • ulli_titr

    Hat den Titel des Themas von „Reisebericht "Dubai trifft Singapur" mit der MeinSchiff 6 vom 12.11.2019-27.11.2019“ zu „Reisebericht Transreise "Dubai trifft Singapur" mit der MeinSchiff 6 vom 12.11.2019-27.11.2019“ geändert.
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  • huhu,Sorry wo finde ich die Fortsetzung :?::?:


    liebe Grüße Beatrice

    Ich tippe mal, dass ulli_titr derzeit viel zu tun hat...wird sicher irgendwann weitergehen

  • Beatrice , Sopur


    sorry, sorry, sorry... mein schlechtes Gewissen plagt mich schon seit ein paar Tagen. Ich werde den Bericht definitiv fertig bringen. Auch wenn die ganz großen Highlights "durch" sind. Habt noch ein wenig Geduld, bis wir wieder ganz im Nachweihnachtsalltag sind.


    Liebe Grüße, Ulli :)

    Lass dir ruhig Zeit, wir warten geduldig ... bei uns ist derzeit auch noch nicht wieder alles im „Normalzustand“ ;)

  • MALAYSIA / PORT KLANG TEIL 1


    Der Weihnachtsbaum steht in der Garage, Sohn und Tochter sind wieder in Schule / Uni ... es geht weiter :)


    Malaysia – unser letztes Ziel, das wir anfahren und auch wieder verlassen würden. Die Zeit zuhause hatte angesichts unserer sehr kurzfristigen Buchung und der zeitaufwändigen Planung für die bisherigen Häfen nicht mehr ausgereicht, hier irgendetwas großartig im Vorfeld vorzubereiten. Für uns war eigentlich klar, dass wir Kuala Lumpur kennenlernen wollten. Unsere erste Überlegung: dazu den KTM Komuter nehmen. Das verwarfen wir dann allerdings angesichts der doch eher knappen verfügbaren Zeit: sowohl Batu Caves, als auch in die Innenstadt von Kuala Lumpur standen auf unserem Wunschzettel. Eine Bahnfahrt mit Umsteigen hätte da wohl – so die allgemein Meinung im Netz – zu lange gedauert.

    Das Anlegen am Morgen beobachteten wir mit ein wenig Wehmut: würde es doch unser letztes Ziel vor unserer Endstation sein. Schon am Tag zuvor wurde uns das nahende Ende der Reise mit den unvermeidlich in die Kabine gelegten Abreiseinformationen angekündigt. Um also noch einmal in vollen Zügen genießen zu können, ließen wir den Morgen sehr entspannt angehen: ein wenig Anlegeknipserei noch im Schlafanzug mit Blick in einen wunderschönen Sonnenaufgang über dem



    Hafenterminal läutete den Tag ein. Ganz witzig zu verfolgend waren die Versuche der Crew, dieses dünne, zuerst geworfene Tau der Landmannschaft zuzuwerfen. Das misslang unter „beifälligem“ Gejohle der Landcrew mehrfach, sodass größere Geschosse im wahrsten Sinne des Wortes aufgefahren werden mussten. Ein nunmehr noch einmal dünneres Tau („Kordel an Plastikbällchen“ hätte es vermutlich eher getroffen) wurde mit einer Art Tennisballkanone an Land geschossen. Wirklich geschossen. Das hat ordentlich Lärm gemacht… und letztlich bewirkt, was es sollte. Anschließend dann ein entspanntes Frühstück in der X-Lounge. Über Nacht war dort mit dem Anbringen der Weihnachtsdeko begonnen worden – wo wir doch noch so gar nicht in Weihnachtsstimmung waren…


    Wie dem auch sei – nach dem Frühstück machten wir uns also auf den Weg. Am Ende der Anlegerbrücke stießen wir auf eine eindeutige Beschilderung: rechts zu den Ausflugsbussen, links zu den Taxen. Man kam dann unweigerlich zu einem Stand, an dem eine junge Frau mit Quittungsblock nach dem ins Auge gefassten Ziel fragte. Wir gaben also unsere Wünsche an: Batu Caves plus Ziele in der Innenstadt von Kuala Lumpur. Hier gab’s nichts zu verhandeln, die Preise waren auf einer Tafel angeschlagen: für „Sightseeing“ in Kuala Lumpur (also das Ansteuern mehrerer Ziele innerhalb der Stadt) waren 85 USD fällig, die Batu-Caves schlugen dann noch einmal mit 15 Dollar zu Buche. In Summe also 100 USD für uns zwei. Wir zahlten und erhielten sogleich eine Quittung, mit der wir uns Richtung Ausgang bewegten (auf dem Foto habe ich der besseren Übersicht halber unsere gewünschten und bezahlten Ziele grün hinterlegt).



    Dort wurden wir sofort von unserem Taxi-Fahrer in Empfang genommen. Los ging’s! Mit meiner outdooractive-app konnte ich gut nachverfolgen, wie er fuhr. Das Taxi, ein schon etwas betagter Proton, war etwas knarzig und klapperte erkennbar, aber die Klimaanlage funktionierte und der



    Fahrer schien ein Netter zu sein – mehr war uns nicht wichtig. Er kutschierte uns souverän durch den dichten Verkehr zu den Batuhöhlen. Eine gute Stunde dauerte die Fahrt. Dort wurden wir am Parkplatz, der unmittelbar am Fuße der Höhlen lag, abgesetzt und unser Fahrer bedeutete uns, dass er dort auch auf uns warten würde. Den Parkplatz habe ich im Bild rot eingekreist.




    An den Höhlen angekommen war gleich klar, dass auch andere, nein viele andere, diese Höhlen besichtigen würden. Und es war schon knackig heiß und feucht – die Nähe zum Äquator war „unüberspürbar“. Aber das half nun alles nichts, wir wollten natürlich auch rauf und in die Höhlen.



    Am Fuße der Treppe gab es eigentlich nichts zu sehen, was den Abstecher hätte lohnenswert gemacht. Wie vorher nachgelesen haben wir uns also auf der ganz linken Treppe auf den Weg nach oben gemacht. Froh, dass wir wie bei den anderen Ausflugszielen auch, in langer Hose und bedeckten Schultern unterwegs waren und damit nicht auf die ansonsten verpflichtenden Miet-Sarongs angewiesen waren. „Ganz links“, weil die mittlere hinaufführende Treppe eigentlich den Gläubigen vorbehalten ist (es hält sich allerdings kaum jemand daran). Rucksack, 2,5kg Kamera, Wasserflasche… das alles macht den Aufstieg zwar nicht problematisch, aber doch zu einer eher schweißtreibenden Angelegenheit. Der Ausblick nach unten ist von der Treppe … nicht wirklich besonders. Man schaut auf industriell-städtisches Gebiet.



    Oben angekommen dann auch eher Ernüchterung. Ja, das ist schon irgendwie höhlenartig. Aber „wow“ sieht anders aus. Fast hatten wir schon beschlossen, gleich wieder abzusteigen, als wir am Ende dieser Höhle eine weitere Treppe, diesmal aber nach unten, erkennen. HIER fängt der Spaß erst an! Diese zweite Treppe führt in einen riesigen, beeindruckenden Höhlendom nach unten – der



    eigentlichen Haupthöhle. Diese ist so groß, dass hier etliche Schreine/Tempel errichtet wurden. Pilger/Betende findet man hier ebenso wie Touristen. Auch wenn letztere sich erschreckend wenig an z.B. die überdeutlich in Piktogrammen ausgesprochene Bitte, vor dem Tempel KEINE Selfies zu machen (weil man dann dem Tempel/Schrein/Heiligtum den Rücken zukehrt) halten. Die Stimmung hier ist ruhig und entspannt, es ist gerade noch nicht überlaufen. Am Ende dieser Haupthöhle geht es erneut über Treppenstufen in die Höhe über die man eine nach oben offene Höhle erreicht. Wieder





    mit einem Tempel und Schreinen. Auch hier wieder Pilger und Touristen gleichermaßen. Wir lassen das schon fast kathedralenhafte Aussehen der Höhlen auf uns wirken und treten dann den Rückweg an.


  • MALAYSIA / PORT KLANG TEIL 2


    Uns haben die Batu-Höhlen auf jeden Fall sehr gefallen und sie waren den Abstecher allemal wert. Unseren Fahrer finden wir sofort, sodass es ohne überflüssige Pause weiter Richtung Kuala Lumpur geht. Unser nächstes Ziel war der KL-Tower, also der Fernsehturm. Zum einen war mir sehr an Fotos der Skyline MIT den Petronastowers gelegen, zum anderen schätze ich Fotos durch Glas wegen der Spiegelungen überhaupt nicht. Beide Rahmenbedingungen waren auf dem offenen Sky-Deck des Fernsehturms erfüllt. Die Anfahrt zum Turm war dank Taxifahrer denkbar bequem. Wir mussten nicht einmal den kleinen Hügel hochlaufen, sondern wurden wirklich direkt am Eingang abgesetzt. Auf dem Weg hoch zum Turm hat uns der Taxifahrer an … tja, was war es eigentlich?.... so einer Art Touri-Counter abgesetzt. Dort sollten wir die Eintrittskarten für den Turm kaufen. Wie sich herausstellte, waren das aber „nur“ Vouchers,



    die dann am Turm selber in die eigentlichen Eintrittskarten getauscht wurden.



    Was der Sinn dieser Aktion war, ist mir nie richtig klar geworden: die Vouchers haben, von vielleicht 50 Cent abgesehen, genauso viel gekostet, wie die Tickets selber. Aber vermutlich ist da in irgendeiner Form eine Provision an unseren Fahrer geflossen. Was wir nicht auf dem Radar hatten (und was dann die restlichen Aktivitäten extrem eingedampft hat) war der Umstand, dass einerseits gefühlt die halbe Mein Schiff im Zuge von Gruppenausflügen ebenfalls auf den KL-Tower wollte und andererseits einer der zwei (oder drei?) dafür verfügbaren Aufzüge defekt war.



    Deutlich über eine Stunde haben wir am Lift angestanden. Gemeinsam mit mindestens drei verschiedenen MeinSchiff-Gruppen und etlichen anderen Touristen auch. Gute Laune ist anders und Unmutsbekundungen gab es allenthalben. Die Tourguides hatten alle Hände voll zu tun, ihre Schäfchen beisammen und bei Laune zu halten.



    Glücklicherweise hatte ich mir die Telefonnummer vom Taxifahrer geben lassen. So konnte ich ihm eine SMS mit der Info, dass wir deutlich später als geplant zum Treffpunkt kämen, schicken. Nachdem wir also eine gute Stunde angestanden hatten, ging es endlich mit dem Aufzug nach oben. Oben dann ein sehr angenehmes Klima mit einer leichten Luftbrise und nicht ganz so heißen Temperaturen. Die Aussicht ist uneingeschränkt „toll“ und genug Platz ist auch vorhanden.



    Die Petronas-Towers sieht man gut, allerdings nur von der Seite.




    Die Skyboxen haben uns nicht gereizt, waren aber nicht überlaufen. Nach etwa 20 Minuten sind wir also wieder mit dem Aufzug nach unten gefahren. Im Aufzug runter trafen wir noch ein Paar vom Schiff, das wir angesichts des jetzt einsetzenden Regens kurzerhand mit dem Taxi nach China-Town mitnahmen.



    Hier konnten wir auch unseren Tipp loswerden, den ich hier aufschreibe für diejenigen, die ihn noch nicht kennen. Jeder weiß, dass man sich in google-maps mit eingeschalteter Standortfreigabe sehr gut orientieren kann („Wo bin ich gerade?“, „Wo will ich hin“). Offenbar nicht alle wissen, dass man sich auch ohne Internet mit vorher heruntergeladenen google-offline-maps genauso orientieren kann. Selbst im Flugmodus. Diese Offlinekarten bleiben 30 (?) Tage auf dem Handy und löschen sich dann selber. Man kann also bequem vor der Reise alle notwendigen Off-Line-Karten herunterladen und diese dann ohne teure Gebühren zur Orientierung im jeweiligen Land nutzen. Ich schreibe das nur deshalb hier so ausführlich auf, weil eben jenes Ehepaar nichts davon wusste und jetzt mehr schlecht als recht versuchte, sich mit Papiermaterial zu orientieren. Aber weiter in Kuala Lumpur. Angesichts der schon SEHR fortgeschrittenen Zeit blieb nicht mehr viel Spielraum. Wir entschieden uns daher für China-Town.


    Bei nunmehr zunehmend heftiger werdendem Dauerregen wurden wir von unserem Fahrer am nördlichen Ende von Chinatown abgesetzt. Wir liefen dann erst die Jalan Sultan (Straße) in südliche Richtung. Chinatown bei mittlerweile strömendem Regen, wie wir es schon in anderen Städten erlebt hatten – die Atmosphäre war nicht spektakulär, hatte aber durchaus etwas. In dieser Straßen sahen wir eher wenige Touristen, alles wirkte noch zumindest ansatzweise authentisch.




    Die Touristen, das mussten wir dann schnell feststellen, tummelten sich in der Petaling Street. Ich bin ja nicht immer ein Freund von Superlativen, aber dieser Straßenmarkt war zumindest aus unserer Sicht an Schrecklichkeit nicht zu überbieten. Eine Aneinanderreihung von Ständen, an denen Plagiate aller Couleur gekauft wurden (Uhren, Klamotten, Lederwaren…).



    Unserem pubertierenden Sohn hätte alleine die Vielzahl vermeintlich „echter“ Yeezys zu vermeintlichen Spottpreise die Tränen der Begeisterung in die Augen getrieben - für uns gab es hier absolut nichts, was auch nur die Betrachtung wert gewesen wäre. Die Geschichte der Straße (das kann man an einer Schautafel am nördlichen Eingang nachlesen) ist wohl eine andere, aber das, was da heute stattfindet, ist reiner Nepp und vollkommen beliebig. Wir sind dann weiter zum Central Market, den uns unser Taxi-Fahrer ans Herz gelegt hatte. Wieder ein Ort, der ausschließlich für Touristen gedacht ist. Nicht ganz so ausufernd wie die Petaling Street. Wer unbedingt vorhat, Andenken mitzubringen, wird hier vermutlich fündig und kann – so er will – viel Geld ausgeben. Das wirkte schon etwas wertiger. Aber wer die „echte“ Atmosphäre z.B. eines Ban-Thanh-Marktes in Saigon erlebt hat, den wird das hier ganz sicher nicht vom Hocker reißen. Einheimische schienen hier jedenfalls nicht einzukaufen. Und das war’s dann auch schon. Wir sind wieder raus und haben uns dann erst einmal an einem Straßenstand einen ganz wundervollen :) Schirm für umgerechnet 2 Euro gekauft, dessen Bespannung – die Haptik ließ das vermuten – einer Orgie an karzinogenen Weichmachern gleich kam.



    Aber er tat, was er tun sollte. Und das war angesichts des jetzt doch zunehmend heftiger werdenden Regens sehr hilfreich. Anschließend haben wir uns in der noch sehr knappen verbliebenen Zeit durch die umliegenden Straßen treiben lassen bevor wir pünktlich um 15:30 am vereinbarten Treffpunkt von unserem Taxifahrer aufgegabelt wurden. Einerseits schade, weil wir – als Folge der Warterei am Turm – so wenig gesehen hatten, andererseits aber auch gut… denn nur Minuten später öffneten sich gefühlt alle Schleusen und ein Unwetter mit sintflutartigem Regen und heftigem Gewitter ging über uns nieder und bremste den Verkehr sichtlich aus. Gegen 17 Uhr waren wir wieder am Schiff,



    sodass wir reichlich Zeit für Dusche und Imbiss hatten, bevor wir von unserem Balkon das letzte, aber sehr beeindruckende Auslaufen durch den riesigen Containerhafen genießen konnten.



    (Versuch eines „Mitziehers“)



    Geodaten

    Liegeplatz MeinSchiff 2.986832 101.335535

    Parken Batu Caves 3.236804 101.682953

    KL Tower (Fernsehturm) Drop Off von Taxifahrer 3.152634 101.703628

    Jalan Sultan (Straße in China Town) 3.144581 101.698617

    Petaling Street 3.144001 101.697682

    Eingang Central Market 3.145131 101.695414

    2 Mal editiert, zuletzt von ulli_titr () aus folgendem Grund: Wir waren auf dem (offenen) Skydeck, nicht auf dem (geschlossenen) Observationdeck

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