Mal den Horizont erweitern - Breslau und Niederschlesien im Sommer

Wir möchten außer Breslau noch nach Schweidnitz, zum Schloss Fürstenstein und nach Waldenburg, ein bisschen mehr von Niederschlesien sehen.

Auf dem Rückweg möchte Kind 2 unbedingt zum Schloss Branitz, seitdem er eine Doku über Fürst Pichler gesehen hat.

Es wird spannend.

Guten Morgen, wir sind losgefahren. 7 Stunden sagt das Navi.

Wettervorhersage sagt, es wird auch in Breslau heiß.

nightdiver Das sind zwei verschiedene, unser Sohn wollte nach Branitz.

Cozumel2011 Das ist schön. Ich liebe übrigens Cozumel.

herzo1958 und klassikfan, bina.63 und Maulwurf Ich freu mich über euer Interesse.

Wir sind bereits in Polen. Auf der Gegenfahrbahn wurde an der Grenze kontrolliert.

So wir sind da.

Erster Eindruck des Hotels: Schön.

Wir haben köstliche und noch warme Cookies beim Einchecken bekommen.

Mir war allerdings nicht klar, dass ich zwei auseinander stehende Betten gebucht hatte.

Technisch bin ich null begabt, aber ich könnte mir vorstellen, dass es nicht schlau ist, den Wasserkocher unter den Fernseher zu stellen.

Jetzt Tee trinken, Pause machen und in einer Stunde geht es weiter.

Viele Grüße aus Niederschlesien

Breslau - Altstadt

Ende des 9. Jh., Anfang des 10. wurde Breslau durch den böhmischen Herzog Watislaw gegründet. An gleicher Stelle hatten sich bereits die Römer niedergelassen. Die folgenden Fotos stammen aus der Altstadt, die ersten Gebäude jedoch wurden wohl auf der Dominsel errichtet - die zeige ich euch morgen. Die Stadt wechselte öfter ihre Herrscher, gehörte zu Schlesien, zu Böhmen, zu Österreich, bis es dann für eine längere Zeit an Preußen fiel, das es dann zu einer Industriemetropole ausbaute. Im 2. Weltkrieg erlebte Breslau nicht nur den Tod von 170000 seiner 660000 Einwohner und dem von 19000 deutschen und russischen Soldaten, sondern auch die völlige Zerstörung der Stadt. Nicht zu vergessen die zig Menschen, die deutscher Abstammung waren und ihre Heimat verlassen mussten.

Wir liefen heute einfach los, hatten aber schon einige Punkte auf dem Plan. Aber wie Kind 1 vorgestern so sagte: "Mama, das ist winzig, das schafft ihr ganz schnell.“

Los ging es am Hotel. Ziel war der Salzmarkt und der große Ring. An beiden Plätzen sieht man so viele schöne Fassaden, die ich euch zeigen muss.

Es sind echt sehr viele. Es sind hauptsächlich Handels- bzw. Kaufmannshäuser.

Ich finde es gut, dass dieses Gebäude so noch dort steht, denn hier bekommt man eine Vorstellung, wie Breslau in der Nachkriegszeit ausgesehen haben könnte, bevor nach 1990 alles wieder restauriert wurde.

Dies ist die Alte Börse, die sich auch am Salzmarkt befindet.

Dann erreichten wir das Hauptziel für heute, das Alte Rathaus, das im 14. /15. Jh. entstand und als "Perle der schlesischen Gotik" gilt.

Im Rathaus befindet sich der "Schweidnitzer Keller", das älteste Gasthaus Polens. Es enthielt 1275 das Braurecht und bis heute kann man sehen, wie hier das Bier gebraut wird.

Es gab dann typisch polnisches Essen für mich. Erst eine Rote-Beete-Suppe.

Während doch Kind 2 meinte, er müsse sich eine Hühnersuppe und einen Salat bestellen.

Den mochte er leider nicht, so dass er uns das Schweinefilet weggegessen hat, das mein Mann und ich uns

mit den Piroggen hier teilen wollten (tauschen)...

Die Piroggen waren in der vegetarischen Variante OK, mit Ente müsste ich sie jetzt nicht nochmal haben.

Ein tolles Erlebnis. Gerade wenn man sich vorstellt, wer hier vor 90 Jahren getanzt hat.

An der Südfassade des Rathauses sahen wir die Astronomische Uhr von 1580.

Anschließend begaben wir uns auf Zwergensuche. Die ersten wurde in den 1980ern von polnische Oppositionellen aufgestellt, die auf diese Weise gegen die Unterdrückung durch das kommunistische Regime protestieren wollten. Inzwischen befinden sich mehr als 300 in der Stadt.

Es ging dann zurück ins Hotel. Wir waren schwimmen bzw. in der Sauna, aber beides ist nicht schön.

Bis morgen!