Reisebericht mit der Vasco da Gama zu den Azoren 2022 oder "Großhirn an alle..."

  • Joean, wie toll, mal wieder ein RB von dir und somit auch mal endlich wieder etwas zu lachen (also für uns ;) für dich ja wohl erst mal

    nicht =O ). Also mein Blutdruck wäre dabei sicherlich durch Großhirn und die Schädeldecke geschossen. Aber ganz im Ernst, ich finde es unmöglich, wie Nicko-C sich hier verhalten hat. :cursing:

    Nach diesem Anfang hoffe ich sehr, dass ab jetzt alles gut und schön wird. :thumbup:


    LG Andrea

  • Pooldeck 24 - Die Kreuzfahrspezialisten
  • Wie heißt es so schön: Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung… Bitte nicht böse sein, dass ich mich bei Deiner Beschreibung der genialen Urlaubsorganisation durch Nicko auf‘s köstlichste amüsiere :D Das liegt natürlich an Deinem Schreibstil, vor allem an Deiner Mitschrift der VK Deiner versammelten Organschaft. Einfach genial!

  • Wir hatten ja eine Kurzreise mit der Voyager und auch ich hatte meine SMS angegeben für den Fall der Fälle. Nicko hat es nicht für nötig gehalten uns zu informieren, dass wir von einem anderen Kai ablegen. Deshalb bin ich auch auf Kriegsfuß mit denen.

  • schön, dass Du mir Pfingsten mit einem hohen Unterhaltungswert rettest, hab ja sonst nichts gefunden.

    Mit Nicko hab ich ja keine Erfahrung, aber als ich las "Vasco da Gama" fiel mir meine Buchung aus 2019 für Frühsommer 2020 ein. Erst war die Buchung leicht holprig - wie wollten keine CC, ich bestand darauf, dann ging das doch, dann die "Eingabe" der Ernährungserfordernisse von +1, was gar nicht klappen wollte, ab dann haperte es an allem, keiner wusste in Offenbach, wie das weitergehen soll...und schlußendlich kam die nicht unerwartete Insolvenz des Britischen Veranstalters. Zum großen Glück hatte ich mit CC anbezahlt, sonst müsste ich vllt noch heute auf mein Geld warten, so gab ich meine Korrespondenz an meine CC-Bank, bekam umgehend eine Chargeback-Gutschrift unter Vorbehalt, die nach wenigen Wochen final war. Auf die Vasco kriegen mich keine zehn Pferde, egal wer die vermarktet.

    Nicko werde ich mal intensiv begucken

  • da weiß ich gar nicht für welchen emoji ich mich entscheiden soll??

    Soll ich, wegen deines tollen Schreibstil's den lachenden wählen, oder wegen der bescheidenen Umstände den traurigen ???

    Ich kann mich nicht entscheiden ?(

  • Kito2601 Ich habe trotz der Umstände das Herz gewählt, denn der Schreibstil ist so wundervoll. Warten wir, was kommt und verdaut werden musste.

    Diese Reisen durften wir schon erleben:

    • Mittelmeer mit Ibiza vom 13.08.2016 bis 23.08.2016 mit der Mein Schiff 3
    • Mittelmeer mit Lissabon vom 10.10.2017 bis 21.10.2017 mit der Mein Schiff 3 (das war so schön, dass wir 2018 noch einmal die Tour gemacht haben)
    • Nordland mit Spitzbergen und Island vom 10.07.2019 bis 27.07.2019 mit der Mein Schiff 5
    • Adria mit Dubrovnik vom 29.09.2021 bis 06.10.2021 mit der Mein Schiff 6
    • Blaue Reise Ostsee vom 04.08.2021 bis 18.08.2021 mit der Mein Schiff 1
  • da weiß ich gar nicht für welchen emoji ich mich entscheiden soll??

    Soll ich, wegen deines tollen Schreibstil's den lachenden wählen, oder wegen der bescheidenen Umstände den traurigen ???

    Ich kann mich nicht entscheiden ?(

    Ganz Einfach ;) Den einen klickst Du an und den anderen machst Du ganz einfach hier als Posting und beides passt :)

    Leider schon vorbei: :(


    Okt. 2007 MSC Opera - Östl. Mittelmeer
    Juli 2008 MSC Opera - Norwegische Fjorde
    Juli 2012 Aida blu - Baltikum - St. Petersburg-
    April 2013 MS2 - Türkei - Griech. Inseln
    Dez. 2013 MS1 - Kanaren
    Juli 2014 MS3- Adria Kroatien
    Januar 2015 MS2 - Dubai mit Bahrain und Musct
    Juni 2015 MS2 - Mittelmeer mit Ibiza
    Vorweihnachtliche Kurzkreuzfahrt mit "MS Artania" "Phönix" v. 18.12.-22.12.15
    Juni 2016 MS2 - Malta mit Bodrum
    August/September 2016 Rügen Usedom - ohne Schiff
    Oktober 2016 NCL Jade ab Venedig
    Dezember 2016 - MS4 Mittelamerika ab La Romana
    Mallorca März 2017
    MS Asara (Phönix) Flußkreuzfahrt "Schnupperreise Köln - Rüdesheim - Köln - April 2017
    September 2017 Gardasee
    Oktober 2017 MS3 - Mallorca
    4/18 Kreta mal ohne Schiff

    Südtirol - Dolomiten 05.09.18-10.09.18

    September 2018 MS5 - Mittelmeer/Mallorca mit Kanaren

    März 2019 NMS1 - Kanaren mit Agadir

    Juni 2019 Salzburger Land, im Tal der Almen - ohne Cruise

    MS Amera (Phoenix) 27.09.19-04.10.19

    MY Princess/Phoenix Sommer 2020:!::!::love: :love::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:



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  • Montag, 14.03.2022 – Anreise nach Lissabon oder „Das richtig dicke Ende.“ Teil 1


    geplanter Reiseverlauf: "Azoren intensiv" - Besuch von 6 Inseln


    17.03.22 Insel Sao Miguel, Azoren

    18.03.22 Insel Terceira, Azoren,

    19.03.22 Insel Graciosa, Azoren

    20.03.22 Insel Sao Jorge, Azoren

    21.03.22 Insel Lajes de Pico, Azoren

    22.03.22 Insel Fajal, Azoren

    24.03.22 Insel Madeira


    Um 03:40 Uhr klingelt der Wecker.

    Um 04:42 Uhr geht der zweite fahrplanmäßige Bus dieses jungen Morgens. Und ich hoffe, dass dies auch wirklich stimmt und der Fahrplan um diese frühe Stunde für alle Beteiligten noch etwas Verbindliches hat und mehr ist als eine grobe Handlungsempfehlung.


    Als wir um halb sechs am BER ankommen, ist dort schon gut was los. Die meisten Leute drängen sich um die einzig geöffnete Sicherheitsschleuse.


    Wir fragen an der Information erst mal nach dem Eurowingsschalter und bevor uns die Nulpe dort dann eine falsche Auskunft geben kann, muss er erst mal telefonisch bei einem Kollegen nachfragen. Da wo er uns hinschickt, sitzt zwar kein Eurowings, aber dafür die TAP, die nach 06:00 Uhr etwas verspätet nach Lissabon fliegen wird.


    Prima, denken wir uns – vielleicht können wir mit denen ja noch mit. War natürlich ein Irrtum. Aber die wissen zumindest, wo wir Eurowings finden können. Und bei Eurowings treffen wir auf Christian - nicht ahnend, dass das richtig dicke Ende erst noch kommen wird.


    Falls jemand von Eurowings hier mitliest: Euer Mitarbeiter Christian verdient mal ein richtig großes Lob! Mit einer Engelsgeduld telefoniert er mit seinen Kollegen landauf, landab auf den noch funktionierenden Flughäfen, welche Möglichkeiten sie denn hätten, uns heute noch nach Lissabon zu kriegen. Parallel dazu prüft er gleich noch, wie wir den angefragten Flughafen erreichen könnten.


    Um 06:10 Uhr hat er dann folgende Lösung für uns parat:

    06:17 Uhr die S-Bahn nach Südkreuz mit Ankunft dort um 06:58 Uhr

    07:11 Uhr der Sprinter nach Frankfurt, Ankunft am Hauptbahnhof um 10:56 Uhr

    11:06 Uhr mit dem ICE 573 bis zum Flughafen, Ankunft dort um 11:18 Uhr

    Um 13:15 Uhr startet von dort dann der LH-Flug 1168 nach Lissabon.


    Das nenne ich mal einen knappen Zeitplan! Da darf aber mal so gar nichts dazwischenkommen! Schon die 7 Minuten, um die S-Bahn am BER zu erreichen, sind verdammt tricky – noch dazu mit zwei 20kg Koffern.


    Aber wir kriegen das hin, nicht ahnend, dass das richtig dicke Ende erst noch kommen soll. Die Fahrt zum Südkreuz kann man dann mit dem Buchen einer zusätzlichen DB-Karte nach Frankfurt auf dem Smartphone verbringen. Für Zeit am Ticketautomaten ist das alles einfach mal zu knapp geplant.


    Aber kommen wir doch in der Zeit mal zurück zu meinen Vorstellungen, wie ICH mir eine Lösung von Seiten Nicko-Cruises vorgestellt hätte: Wieso schiebt Nicko die Verantwortung für den Transport des Reisenden so komplett von sich fort auf Eurowings? „Die müssen sehen, wie sie Sie nach Lissabon bringen.“, so war der Satz am Telefon gestern Abend. Aus meiner laienhaften Sicht ist es so, dass ich einen Vertrag mit Nicko-Cruises habe, die haben ja schließlich die Kohle für mein Anreisepaket kassiert. Also sollten – ebenfalls aus meiner laienhaften Sicht – die sich auch kümmern.


    Als eine Lösung hätte ich es empfunden, wenn mir die Stimme gestern Abend erklärt hätte, man hätte uns schon auf den Flug um 13:15 Uhr ab Frankfurt umgebucht.

    Als eine Lösung hätte ich es empfunden, wenn Nicko-Cruises mir dann gleich noch zwei neue RailandFly-Tickets für Frankfurt gemailt hätte.


    Vier Vorteile hätte es für den Reisenden, also mich, gegeben:

    1. Wir hätten nicht zu nachtschlafender Zeit sinnlos raus bis zum BER gondeln müssen.

    2. Wir hätten am Montagmorgen entspannt einen der Sprinter nach Frankfurt bestiegen.

    3. Wir hätten für die DB-Fahrkarte nicht in Vorleistung gehen müssen.

    4. Der Kunde – also ich - hätte das Gefühl gehabt, dass sich bei Nicko wirklich jemand „kümmert“.


    Wenn 24 Stunden nach Bekanntgabe des Streikaufrufes, die „Lösung“ von Nicko darin besteht, die Verantwortung komplett einfach auf jemand anders (Eurowings) abzuschieben und mir gleichzeitig tagsüber zweimal versichert wird, dass „an einer Lösung für alle betroffenen Reisenden“ gearbeitet wird, dann waren sie bei Nicko nach meiner Meinung mit ihrer Lösungssuche nicht sehr erfolgreich.


    Aber: das richtig dicke Ende kommt ja erst noch!


    Im Moment läuft alles ganz easy.

    S-Bahn pünktlich.

    Sprinter pünktlich.

    Die Check-In-Automaten in Frankfurt kennen den neuen Buchungscode für unseren Flug.

    Läuft!


    Was außerdem läuft, ist die Soße dieses völlig überteuerten Hotdogs, den ich mir am Gate noch leiste. Essen muss der Mensch, auch wenn Großhirn anderer Meinung ist.


    Zwischendurch telefonieren wir noch mit der Notfall-Hotline von Nicko-Cruises, um denen unsere neue Flugnummer und unsere neue Ankunftszeit für Lissabon mitzuteilen.


    In Lissabon um kurz nach halb vier (Ortszeit) gelandet spuckt der Flieger erst uns und dann unsere Koffer aus – alle beide.

    Läuft super!


    Dann aber laufen wir – und zwar auf der Suche nach einem Ansprechpartner von Nicko Cruises oder einem Shuttlebus.

    Nach knapp zwanzig Minuten Suchen und des intensiven Kennenlernens des Lissabonner Flughafens haben wir sie endlich entdeckt. Eine junge Frau – versteckt in der hintersten Ecke – mit einem Nicko-Schild(chen) in der Größe eines halben A4-Blattes.

    Sie ist von einer örtlichen Agentur und spricht nur englisch. Niemand hat sie darüber informiert, dass in Deutschland gestreikt wird. Auch die Informationen, wer jetzt neu mit welchem Flieger kommt, haben leider nicht den Weg bis zu ihr gefunden.

    Außerdem sei der Shuttlebus „busy at the moment“. „Some patience, please.“


    Frage:

    Wie definiert sich „Geduld“ auf portugiesisch?

    Antwort:

    Viertelstundenweise. Fünfmal, um genau zu sein.


    Die Leber rutscht in dieser Zeit vor lauter Langeweile immer ein Treppengeländer rauf und runter und grölt aus voller Kehle: „Wir sind gestrandet, kein Weg nach Berlin zurück, haben es aufgegeben, Lissabon ohne Glück…“

    Wie Recht sie doch hat!

    (Text mit Absicht etwas geändert)


    Teil 2 folgt gleich noch

  • Montag, 14.03.2022 – Anreise nach Lissabon oder „Das richtig dicke Ende.“ Teil 2



    Es ist schon fast halb sechs, als wir zusammen mit 6 anderen Mitreisenden endlich im Shuttlebus Richtung Terminal fahren.


    Aber: das richtig dicke Ende kommt ja erst noch!


    Ausgespuckt vor dem Terminal Jardim do Tabaco streben wir – mangels anderer Alternativen – zielgerichtet auf die Sicherheitskontrolle zu.

    Wer wir denn seien? Und vor allem: wo seien unsere Bordkarten?, werden wir gefragt.

    Zu diesem Zeitpunkt bin ich bereits seit 14 Stunden auf den Beinen und meine Lust auf solcherart Diskussionen bewegt sich in sehr engen Grenzen.

    Wenigstens ein Mitarbeiter von Nicko-Cruises wäre an dieser Stelle im Terminal hilfreich gewesen. Fehlanzeige.


    Ein ordentlicher Voucher war ja nicht Bestandteil dieser Download-Reiseunterlagen, genauso wenig wie z.B. Kofferanhänger. Mit den ersten zwei Seiten der Unterlagen, auf denen glücklicherweise das Schiff abgebildet war, mit der zweiten Seite auf denen netterweise unsere Namen standen, in Kombination mit unseren Pässen können wir die Angestellten davon überzeugen, dass wir ein berechtigtes Interesse an der Durchleuchtung unserer Körper und unseres Gepäcks haben.


    Boa Viagem! Und das richtig dicke Ende kommt nun unaufhaltsam auf mich zu!


    Wobei, dies ist falsch ausgedrückt. Eigentlich ist es so, dass ich drauf zulaufe.


    Nach der Sicherheitskontrolle im Terminal sind wir samt unseren Koffern wieder uns selbst überlassen. Wir sehen intelligent genug aus, als dass wir den Weg zum Schiff nun selbst zu finden in der Lage sind. Gut, unser Kahn unterscheidet sich auch schon äußerlich von der mit uns Hafen liegenden Queen Elizebeth von Cunard. Das sollte also zu schaffen sein.


    Aus unserer 8-Mann-Shuttle-Truppe sind wir die Letzten, die nun am Fuß der Gangway stehen, über die man endlich auf die Vaso da Gama kommt.

    Oben am anderen Ende der Gangway steht eine Mitarbeiterin des Security-Personals des Schiffes. Sie winkt einladend mit den Armen. Wir sollen hochkommen. Das ist allerdings das einzig Einladende an dieser Situation.

    Ein Offizier, der gelangweilt am Heck der Vasco da Gama steht, ist der einzige Mensch außer uns weit und breit. Ansonsten ist niemand zu sehen. Nicht von Nicko, nicht vom Schiff, kein Matrose, der sich ums Gepäck kümmern würde.


    Und jetzt – genau jetzt - fasst das dicke Ende mir mit beiden Händen so richtig an den Hintern!

    In 23 Kreuzfahrtjahren musste ich noch niemals – und ich betone: NIEMALS! – meinen scheiße schweren Koffer über eine scheiße steile schmale zwölf Meter lange Gangway selbst aufs Schiff schleppen.


    „Äh, Enddarm an Großhirn, Enddarm an Großhirn! Tut mir leid – ich war gerade nicht ganz auf der Höhe. Kann es sein, dass ich meinen Namen gehört habe?“

    Rückgrat an Enddarm: „Halt die Klappe! Ich brech hier gleich durch und du kriegst wieder mal nichts mit!“

    Enddarm an Rückgrat: „Tschuldigung!“


    Rückgrat an Augen: „Wie lange noch?“

    Augen an Rückgrat: „so ungefähr zwölf.“

    Rückgrat an Augen: „Was – zwölf! Mit sowas kann ich nicht arbeiten! Meter oder Stufen?“

    Blutdruck an Rückgrat: „Zwö….Zwö…Zwölf Tage bis wir wieder nach Hau… Hau…Hause dürfen.“


    Lunge an Rückgrat: „Könntet ihr mal aufhören, euch zu streiten! Ich pfeif hier echt auf dem letzten Loch.“

    Blase an Großhirn: „Wie wärs denn, wenn ich auch durchbreche?“

    Großhirn an Blase: „UNTERSTEH DICH!“


    Ich hab sowas von die Schnauze voll! Das kann sich gar keiner vorstellen!


    Oben angekommen ereilt uns das nächste organisatorische Trauerspiel. Die Koffer dürfen wir vorn gleich an der Luke abstellen. Dann sollen wir dort warten.

    Wie?

    Ich soll jetzt hier direkt in der zugigen Luke stehenblieben, während unsere 6 Shuttle-Kumpel weiter hinten stehen, wo es nicht so derart bläst?

    Vergiss es!

    Und wenn euch das nicht passt, könnt ihr mich ja wieder vom Schiff werfen. Würdet ihr mir sogar einen Gefallen mittun!


    Leber an Großhirn: „Zurück könnte sie sich ja auf den Koffer draufsetzen und damit die Gangway runterrutschen.“

    Großhirn an alle: „Klappe - hab ich gesagt!“


    Auch die anderen sechs Mitreisenden, die wir bisher kennen, sind sichtlich außer Atem, darunter zwei alleinreisende Damen über siebzig.

    Wir sind uns einig. So etwas haben wir alle noch nie erlebt.

    inige Minuten später taucht eine sichtlich schlecht gelaunte Dame mit Schnelltests in der Hand auf.

    Wieso wir denn im Inneren des Schiffes stehen würden und nicht draußen auf der Gangway?


    ‚Mädel, vielleicht schubs ich dich auch einfach! Dann kannst du statt meiner auf dem Koffer die Gangway wieder runterrutschen! Oder noch besser: Kurz bevor’s losgeht, zieh ich dir den Koffer unterm Hintern wieder weg!‘, denke ich.


    Großhirn an Mund: „Ruhig bleiben Alter, ganz ruhig bleiben!“


    Na gut. Wir kriegen also alle ins Näschen gebohrt und kurz danach liegen acht Schnelltests schön nebeneinander auf der Couch. Die Dame verschwindet.


    Und taucht auch nicht wieder auf.

    Zehn Minuten später beschließen wir, dass es nun reicht und spielen Schnelltest-Bingo. Jeder sucht sich einen aus, der ihm am besten gefällt.

    Jetzt spielt die Security-Dame ihre ganze Macht aus. Sie besteht tatsächlich darauf, dass wir uns alle wieder schön in einer Reihe auf der Gangway aufstellen, damit sie uns dann anhand unserer Pässe im Schiffssystem registrieren kann – Bordkarten haben wir ja immer noch nicht.


    Ich kann überhaupt nicht beschreiben, was in mir vorgeht.

    Diese komplette Abwesenheit von Freundlichkeit habe ich in der Form noch nie beim Betreten eines Kreuzfahrtschiffes erlebt. Ich fühle mich nicht wie ein willkommener – und zahlender! – Gast.

    Ich fühle mich wie ein Übel, das Aufwand verursacht.


    Dass an der Rezeption auch nur englisch gesprochen wird, dass unsere Kabine so kalt ist wie ein Eiskeller, dass die vorgebuchten Ausflugstickets nur für meinen Mann auf der Kabine bereitliegen, all das juckt mich heute überhaupt nicht mehr.

    Ich bin einfach nur durch.


    Ach, übrigens…

    Großhirn an Enddarm: „Tu, was du nicht halten kannst!“


    Die Leber hat ja eigentlich die Hoffnung schon aufgegeben, heute noch etwas zu trinken zu bekommen. Sie hat sich irgendwo im Bauchraum verkrochen und summt leise vor sich hin: „Könnt ihr mich hör’n durch Raum und Zeit? Folgt meinem Ruf! Ich schenke euch Unsterb….“

    Dann schläft sie erschöpft ein.

  • Meine liebe Joean

    Das "gefällt mir Herzchen" gibt es nur für deine herausragenden Berichte und keinesfalls für das, was du da berichten musst... unfassbar.... ich hätte aber so was von rumgepöbelt, so wäre ich mit meinen Nerven durch gewesen. :evil:

    Ich bin gespannt, wie es weitergeht...

    LG Regina

  • Joean


    Ich schäme mich fast, dass ich vor Lachen fast auf dem Boden liege. Wie schlimm ist das denn gewesen? Ich hoffe, dass es für euch dann endlich entspannt und gelassen weiter geht...


    Jedenfalls habe ich mein aktuelles Buch zur Seite gelegt und warte auf die Fortsetzung deines Reiseberichts, der wie immer kaum zu übertreffen ist. Vielen Dank dafür <3:thumbup::thumbup:


    Liebe Grüße

    Daggi

  • Das hört sich wirklich nicht gut an. :cursing: Ich selbst hatte Nicko noch nie auf dem Schirm und das, was du so schreibst, verführt einen auch nicht gerade, sich da mal umzusehen. Aber vielleicht wird/war die eigentliche Fahrt supertoll. Bin sehr gespannt!

  • Liebe Joean , ich muss mich jetzt mal vielen Usern anschließen und erklären, dass ich die "Herzchen" nur für deinen umwerfenden Bericht aber nicht für den Sachverhalt und das völlig unzureichende Management von NickoCruise vergebe.

    Es gab ja hier schon einige negative Berichte über Nicko. Man sollte meinen, dass sie das irgendwann mal richtig lernen, aber das scheint nicht der Fall zu sein. Schade.

    Jedenfalls erwarte ich nun sehnsüchtig den Fortgang eures Abenteuers. Es ist wahrhaftig ein Genuss, deine Beiträge zu lesen. Und auf die Idee mit den zwei Handlungsebenen muss man erstmal kommen. :thumbup:


    Viele Grüße

    Brigitte

  • Wow, eine tolle Schreibweise zu einem katastrophalen Erlebnis.

    Ihr tut mir echt leid. Ich glaube, ich hätte das Schiff angezündet und vorher das Personal verkloppt.

    Ahoi, Suite31


    ...

    Silvester 19/20 Karibik MS2
    Herbst 2022 Ostsee mit Riga MS4
    Weihnachten/Silvester 2022/23 Karibik MS1
    Februar 2024 Asien mit Singapur MS5
    Silvester 2025 Orient MS5

    ...

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