Reisebericht Transreise "Dubai trifft Singapur" mit der MeinSchiff 6 vom 12.11.2019-27.11.2019

  • Ich bin extrem beeindruckt von euren Erlebnissen und den sensationellen Fotos!

    Diese Reisen liegen hinter uns:
    Mein Schiff 3 - Westliches Mittelmeer - 2014
    Mein Schiff 3 - Östliches Mittelmeer - 2015
    Mein Schiff 2 - Adria mit Kroatien - 2016
    Mein Schiff 1 - Asien mit Malaysia - 2016/17
    Mein Schiff 5 - Mittelmeer mit Valencia - 2017

    Neue Mein Schiff 1 - Kanaren mit Lanzarote 2019

    Mein Schiff 6 - Malta mit Griechenland 2019

    Mein Schiff 1 - Mittelamerika 2019/20

    Mein Schiff 6 - Ostsee 2022

  • Pooldeck 24 - Die Kreuzfahrspezialisten
  • Es ist schon ein beeindruckendes Erlebnis wenn man das Glück hat mit einem Einheimischen Guide

    so eine Tour zu machen ;):)

    Die Erfahrung durften wir auch bei unserer Indien Rundreise machen. Wir waren auch mitten im Leben dort,

    die Touristen Pfade waren "Beiwerk". Ich erinnere mich gerne an die vielen Gespräche und Fragen,

    gerade von Schulkindern, zurück. Tolle Tour :thumbup:

  • Wirklich interessant....eine ganz andere Welt und eine tolle Möglichkeit so einen Einblick zu erhalten.

    Liebe Grüße

    Anette


    Östliches Mittelmeer mit Zypern



    Norwegen von Kiel nach Hamburg, Aida Nova


    Kanaren mit Kapverden


    Wie schön, dass ich‘s erleben durfte :):


    WMM mit Barcelona, Okt. 20014, MS1
    Norwegen mit Nordkap und Trondheim, Aug. 2016, MS1
    Barbados trifft Mallorca, April 2017, MS5 (mit Reisebericht)

    Ägäis mit Kreta, Juli 2018, MS2

    Adria mit Dubrovnik, Juli 2019, MS6 (mit Reisebericht)

    Reisebericht: Nicht perfekt...und irgendwie doch! Safari in Tansania, Oktober 19

    Blaue Reise 4, MS1, Okt. 2020

    Mittelmeer mit Andalusien III, MS3, Okt. 2021 (mit Reisebericht)

    Norwegen mit Ålesund, MS1, April 2022 (mit Reisebericht)

    Kurzreise, Kopenhagen mit Göteborg, MS4, Mai 2022

    Adria mit Korfu, MS5, Juli 2022

    Metropolen ab Hamburg, Aidasol, Oktober 2022

    Winterwunder in Schwedisch-Lappland, 27.12.22-2.1.23, Kurzbericht

    Transatlantik, MS1, April 2023, von der Karibik nach Gran Canaria

    Metropolentour, Aida Nova, Dezember 2023

  • wirklich sehr interessant.

    Vielen Dank für die Einblicke

    MS1 02/12 Kanaren m.Agadir
    MS1 11/12 Transatlantik West + südl. Karibik
    "Deck 12er-Tour"
    :thumbup:
    MS1 04/13 Rund um Westeuropa "Deck12er"
    MS1 11/13 Kanaren m.Agadir "Deck12er"+Family
    MS3 06/14 JFF "Deck12er"
    MS3 06/15 östl. Mittelmeer mit Bodrum "Deck12er"
    MS <3 04/16 Mittelmeer mit Türkei Kreta
    MS3 08/16 Mittelmeer mit Ibiza "Deck12er"
    MS3 01/17 Dubai mit Bahrain "Family"
    MS6 09/17 NY mit Kanada "Deck12er"
    MS6 10/17 NY mit Bahamas "Deck12er"

    MS3 08/18 Großbritanien + Irland
    MS6 05/19 Mallorca bis Malta

    MS1 09/19 Neuengland mit Kanada I

    MS4 01/20 Mittelmeer mit Kanaren

    MS3 02/22 Kanaren mit Azoren + Madeira

    MS4 11/22 Kanaren mit Lanzarote + Madeira

    MS2 04/23 Dom Rep. - Gran Canaria

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    MS6 10/23 NY - Dom. Rep.

    MS1 05/24 Mallorca - Hamburg.


    Reiseberichte:
    Mittelmeer mit Kreta
    Nordamerika NY-Kanada + NY-Bahamas


    Wegbeschreibung von Bayonne nach Manhattan per Path + Fähre



  • ein klasse Bericht und fesselnde Eindrücke in Wort und Bild...ganz herzlichen Dank!


    P.S. die Mandeltüte neben mir ist jetzt allerdings leer...das ist nicht so schön..;)..völlig in deinem Bericht versunken weggenascht...

  • MUMBAI TEIL 3

    (Ghandi Museum, Gateway of India, keine Dabbawalas, viel alte Pracht und Abendstimmung am Schiff)




    Angekommen am Bahnhof Grant Road (die Anlehnung der Beschilderung an die alten Kolonialmacht scheint unübersehbar zu sein) ging es zu Fuß etwa 800m bis zum Ghandi-Museum durch trubelige Straßen und an vielen kleinen Geschäften vorbei.







    Das Museum liegt in einer eher ruhigen Seitenstraße. Es befindet sich in dem Haus, in dem Ghandi (als Gast seines Freundes) von 1917 bis 1934 lebte. Der Eintritt kostet 40 Rupien pp. Über mehrere Etagen erfährt man in den klimatisierten Räumen alles über das Leben Ghandis. Ausgestellt sind zahlreiche Dioramen, Originaldokumente und Schautafeln. Wer den Filme „Ghandi“ mit Ben Kingsley gesehen hat, wird sich relativ schnell wieder in die Geschichte einfinden. Wir waren geschätzt eine halbe Stunde im Museum. Falls Bedarf ist: im Museum gibt es sehr saubere Toiletten.

    Anschließend sollte es – so der Plan – Richtung Bahnhof gehen. Um 13 Uhr würde man dort die Dabbawalas mit ihren Henkelmänner für die indischen Büroangestellten sehen können. Die Dabbawalas, viele von ihnen Analphabeten, kommen fast ausschließlich aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Pune. Mittels eines Kodierungssystems auf den Alubehältern gelingt es, die Essen, die im Haushalt des jeweiligen Büroangestellten eingesammelt werden, pünktlich ins Büro zu bringen. Bis zu 200.000 solcher Henkelmänner werden so täglich von knapp 5000 Dabbawalas vom Haus zum Büro und wieder zurück transportiert.

    Die Zeit war etwas knapp. Sheilendra hatte uns (aus Höflichkeit nehme ich an) überlassen, wie lange wir im Museum schauen wollten. Daher schlug er vor, jetzt doch ein Taxi zu nehmen. Wir vier Teilnehmer quetschten uns also in eine solche Taxi-„Kugel“.



    Er selber, der beim allerbesten Willen nicht auch noch da hineingepasst hätte, nahm ebenfalls ein Taxi. Unser Taxifahrer wurde instruiert, wo er uns herauszulassen habe. Ziel war der Bahnhof Churchgate.

    Blöd nur, dass dieser Bahnhof offensichtlich mehrere Ausgänge hatte und dass unser Taxifahrer ebenso offensichtlich den falschen wählte. Kein Sheilendra weit und breit in Sicht. Wir wurden leicht nervös, der Taxifahrer wurde leicht ungehalten. Handys wurden gezückt, wir versuchten, Sheilendra anzurufen. Klappte nicht. Irgendwann drückten wir dem Taxifahrer zähneknirschend 5 Dollar in die Hand. Er muffelte etwas, zog dann aber davon. Nach 25 Minuten (Sheilendra hatte sich nicht getraut, den eigentlich abgemachten Treffpunkt zu verlassen) fand er uns. Für die Dabbawalas war es jetzt zu spät. Wir bekamen noch einige zu sehen, aber das ganz große Spektakel am Bahnhof hatten wir verpasst. Jetzt hieß es nicht jammern, das nächste Ziel wollte erreicht werden: das Gateway of India. Dazu liefen wir erst entlang der sehr schön angelegten Cricket-Plätze und dem Rajabai Clock Tower (eingerüstet, nicht übermäßig spektakulär) und dann weiter bis zum Gateway of India. Dort gab’s eine kleine Sicherheitskontrolle nach Jungs und Mädels getrennt. Der Vorplatz war fest in touristischer Hand. Auch das Hotel Taj Mahal Palace konnte man von hier aus gut sehen




    Was die Sache aber so angenehm machte war der Umstand, dass die meisten Besucher / Touristen INDISCHE Familien, Päarchen oder Kleingruppen waren und man einmal mehr nicht das Gefühl bekam, Mumbai aus eine Glasglocke heraus zu beobachten.



    Es war wieder ein Ort, an dem man fröhliche Normalität erleben durfte. Zahlreiche Fotografen boten hier ihre Dienste an (wobei ich nicht versucht habe, zu verstehen, was genau geboten wird). Wir gingen einmal um das Tor herum, bewunderten die zahlreichen Freizeitboote,



    die an der Rückseite des Tors ankerten, machten die Fotos, die man eben so an einem Touri macht



    und waren dann aber doch auch recht schnell fertig. Weiter ging es – „Busfahren“ fehlte noch. Dazu nahmen wir eine Linie, die in der Nähe des Gateways abfuhr und uns bis in die Nähe des Mumbai CST (ehemals Victoria Station) brachte. Und auch hier wieder: rein ins Leben, weil es so am meisten Spaß macht und weil man so am besten die Mauern im Kopf einreißen kann. Fotos gibt’s nur im Vorbeigehen.




    Ich will in der U-Bahn schließlich auch nicht in die großen Kameras von japanischen Touristen schauen. Die Busfahrt war bequem und – weil alle Fenster immer offen standen – sehr angenehm. Einmal mehr in unserem Blickfeld die Werbung der indischen Navy.



    Vor allem das „silent“ (lautlos) zeugt ja schon von gesundem Selbstbewusstsein… Am Bahnhof angekommen, gab es in motivischer Hinsicht vieles zu sehen: das neugotische Deckengewölbe in der Schalterhalle



    (hier waren, wie an den anderen Bahnhöfen auch, nur Handyfotos erlaubt). Und die prachtvolle Außenfassade des Bahnhofs




    sowie die der angrenzenden Stadtverwaltung (Municipal Corporation of Greater Mumbai).


    Fotos ließen sich, nachdem eine – jooo, einmal mehr – MeinSchiff-Truppe den Platz verlassen hatte, sehr gut vom vor den Gebäuden liegenden „CST Observation Deck“ machen: eine Art leicht erhöhte Verkehrsinsel extra für uns Touris. ... und wen es interessiert: unter anderem die letzten drei Bilder oben (Victoria Station und Stadtverwaltung), aber auch alle Bahnhofsbilder sind übrigens mit meinem Handy gemacht und dann (wie die anderen Bilder auch) mit Photoshop bearbeitet worden...

    Danach waren wir, Teilnehmer wie Guide, gesättigt. Wagen nebst Fahrer kamen und fuhren uns auf direktem Wege zurück zum Green Gate. Ein wenig Warten war nötig bis der Shuttle-Bus kam (es ankerten zwei weitere Kreuzfahrtschiffe im Hafen) aber schließlich waren wir gegen 16 Uhr zufrieden zurück auf dem Schiff. Abends dann noch ein wenig Hafenknipserei vom Ausguck über Deck 14 kurz vor und während des Auslaufens.





    Das Kreuzfahrtschiff rechts (auf den ersten zwei Bildern) ist übrigens die Karnika der indischen Jalesh Cruises, die offenbar von 2004-2007 als AIDA blu über die Weltmeere geschippert ist – so zumindest die Aussage des Kapitäns. Unser Abendprogramm beschränkte sich dann auf ein leckeres Abendessen (das war glaube ich das hervorragende indische Buffet im Anckelmannplatz) und Entspannung auf dem Balkon…


    Unser Resume:

    Mumbai war laut, teilweise dreckig und teilweise roch es, es war furchtbar heiß und über der Stadt lag den ganzen Tag (das haben wir so zum ersten Mal in unserem Leben erlebt) Smog. Aber Mumbai war auch: voller Leben, eindrucksvoll, bunt, fantastisch, selbstbewusst, lebensfroh und quirlig. Eine Stadt, die nicht versuchte, etwas zu kaschieren oder etwas vorzumachen. Deren Einwohner stolz sind, dort zu leben. Uns hat die Stadt begeistert und wir können nur raten: lasst Euch auf einen Versuch ein. Er"lebt" die Stadt. Viel Englisch muss man dazu nicht können. Vor allem, wenn man seine Tour etwas vorbereitet. Aber gebt der Stadt eine Chance - wenn möglich nicht durch die Glasscheibe eines klimatisierten Reisebusses. Nicht weil ich grundsätzlich gegen Busausflüge bin. Nein, überhaupt nicht. Aber ich würde befürchten, dass man so vornehmlich das Gefühl "wir hier drinnen" und "die da draußen" erfährt. Das wird der Stadt aber in meinen Augen nicht gerecht.


    Geodaten:

    Liegeplatz Mein Schiff 6: 18.941435 72.853599

    Green Gate: 18.933488 72.842222

    Abholungspunkt am Green Gate 18.933449 72.841984

    Dadar Flower Market 19.012309 72.836690

    Dadar Station 19.018695 72.842605

    Mahalaxmi/Mahalakshmi Station (Bahnhof unmittelbar am Dhobi Ghat) 18.981823 72.823735

    Dhobi Ghat viewpoint 18.982131 72.824709

    Grant Road Station (Startpunkt des Fußweges zum Ghandi-Museum) 18.963096 72.816001

    Ghandimuseum 18.959842 72.811847

    Bahnhof Churchgate (Dabbawalas) 18.934482 72.827376

    Rajabai Clock Tower 18.929660 72.830049

    Eingang Gateway of India 18.923087 72.834093

    Taj Mahal Palace Hotel 18.921623 72.833294

    CST Observation Deck am Mumbai CST (Victoria Station) und Municipal Corporation of Greater Mumbai 18.940013 72.834666

    Endpunkt der Tour am Green Gate 18.933488 72.842222

  • Stellenanzeige von Pooldeck 24
  • Wahnsinn...ich bin hin und weg von deinen Erlebnissen/ Fotos. Respekt für euren Mut und Danke für die nicht alltäglichen Einblicke :thumbup:

    LG, Astrid

  • Dein Bericht, liebe ulli_titr ist richtig professionell, Deine Bilder sowieso und wunderschön - ganz toll! Danke für Deine Mühe!


    LG

    Emma

  • Toller Bericht mit tollen Fotos aus Mumbai, ich teile Deine Begeisterung absolut ulli_titr :thumbup:

    Wir haben Mumbai schon zweimal besucht, dieses Jahr nur zu viert mit einer einheimischen Reiseleiterin, die erkennbar stolz auf ihre Heimatstadt war und unwahrscheinlich viele Informationen geliefert hat - es war sensationell :love: Bahn-, Busfahrt und Wäscherei-Innenbesichtigung waren bei der Tagestour ebenso ein Highlight, ein authentischer Lunch und die Besichtigung der Docks mit Fischmarkt am Morgen (allerdings nichts für empfindliche Gemüter und Nasen) sind auch sehr zu empfehlen. Da wir die Museen beim ersten Besuch schon durch hatten, hatten wir eine Tour nach unseren Wünschen zusammengestellt (zu einem sensationellen Preis).


    Ich kann auch nur Jedem empfehlen, sich auf die Stadt und die fremde Kultur einzulassen - es ist wirklich beeindruckend und hochinteressant!

  • SEETAG MIT BLINDEN PASSAGIEREN




    Dieser erste Seetag nach Indien war anders als die anderen Seetage. Der ein oder andere blinde Passagier hatte sich an Bord geschmuggelt – lag doch unsere Kabine ganz hinten und damit strömungstechnisch so, dass bei uns alles ankommen musste, was noch lebend auf dem Schiff war:




    Solche…



    …und solche…



    …und solche….


    Wie? Auf dem letzten Bild habt Ihr nichts erkennen können?


    Dann fange ich mal von vorne an: nach der anstrengenden Mumbai-Tour hatten wir tief und fest geschlafen. Wie schon in den Nächten zuvor bei geöffneten Balkontüren – wir lieben das Meeresrauschen. Wie immer an Seetagen hatten wir es ruhig angehen lassen. Es begann also mit einem verhältnismäßig späten Frühstück und Zeitunglesen in der X-Lounge. Nach weit mehr als einer Stunde machten wir uns auf den Rückweg zur Kabine. Wie so oft vorher zog es mich auf den Balkon, um Wetter und allgemeine Lage zu sondieren. Die Balkontüre, das fiel mir in diesem Moment auf, hatte ich offen gelassen.

    Da plumpste mir noch in der Kabine eine Fledermaus vor meine Füße (vielleicht saß sie auch schon da, DAS bekomme ich nicht mehr ganz zusammen). Ich überlegte kurz, ob es angemessen sein könnte, mich gleich daneben zu legen, zog es dann aber vor, schnellstmöglich den Rückzug anzutreten. Anschließend brüllte ich ein wenig meinem Mann an, der die Situation nicht sofort erfasste und meinte, mit ein paar launigen Bemerkungen das ganze entkrampfen zu können. Immerhin, er betrat dann todesmutig die „Crime scene“ und warf in Ermangelung von Alternativen seine Bettdecke in Richtung des – trotz offener Balkontüre - immer noch auf dem Boden im Bereich der Türschwelle verharrenden Viechs. Seine Hoffnung war gewesen, es so zu vertreiben. Das hatte nicht ganz geklappt, das Tier hockte jetzt halb unter der Decke und war mittlerweile genauso panisch wie ich. Vom Balkon, zu dem man auch über den Wohnbereich gelangen konnte, konnten wir sehen, dass es sich aber langsam herauskämpfte und dann irritiert Richtung Balkon abflog. Wir nutzten die Gunst der Stunde und schlossen sofort die Balkontüre. Das brachte das Tierchen endgültig aus dem Konzept. Über längere Zeit flog es wild geworden auf unserem Balkon herum und versuchte, einen Durchlass ins Kabineninnere zu bekommen. Dabei entstand auch ein kleines Filmchen für unseren Nachwuchs. Die hier angehefteten Bilder sind Screenshots aus dem Film – fotografisch also keine hohe Kunst, aber doch…speziell.







    Auf dem Boden unmittelbar vor der Glasscheibe offenbarte sich, dass die Fledermaus unter einem akuten Anfall von ausgeprägter Stressinkontinenz gelitten haben musste: Reichlich Fledermauspipi auf der Türschwelle. Nachdem ich diesen „Unfall“ erst mit ebenso reichlich Toilettenpapier beseitigt hatte (ja, natürlich habe ich aufgepasst, dass nichts davon an meine Hände kommt…) und dann Türschwelle und zur Sicherheit Hände mit gefühlt einer Flasche Sterillium aus der Reiseapotheke begossen hatte schien das der richtige Moment zu sein, den Rückzug Richtung X-Lounge anzutreten. Mir reichte es – das Viech war draußen immer noch zu Gange. Zur Nervenberuhigung gab’s dort ein zweites Frühstück und man versprach, sowohl Bettdecke und Bezug zu wechseln, wie auch den Balkon nach dem blinden Passagier abzusuchen.

    Weitere etwa zwei Stunden später ging’s zurück zur Kabine. Unsere Zimmerjungs fingen uns ab. Wir hätten tatsächlich eine Fledermaus in unserer Kabine gehabt??? Joo… hatten wir. Filmchen gefällig? Sie hatten den gesamten Balkon abgesucht, gefunden haben sie die Fledermaus nicht. Das Bett war schon frisch bezogen.

    Also: das Tier haben wir danach nicht mehr gesehen. Entweder es hat einen Rückzugsort irgendwo am Schiff gefunden oder aber es ist in die Luftverwirbelungen des Schiffes geraten und hat es nicht geschafft. Aber bei geöffneter Balkontüre haben wir danach nicht mehr geschlafen…


    Wir haben über lange darüber gerätselt, wo das Tier wohl her gekommen sein mag. Unser Liegeplatz in Mumbai war weit vom Land entfernt und nur über recht lange „Brückenstraße“ mit dem Fahrzeug erreichbar. Unsere Einschätzung: an der Pier hatte so eine Art unbewohnter Gebäuderohbau gestanden, dessen Funktion sich uns auch nicht ganz erschlossen hatte. Wir könnten uns vorstellen, dass das ursprünglicher Wohnort der Fledermaus gewesen war.

  • Ach du jeh, hoffentlich hat die Arme wieder an Land gefunden. In der Kabine hätte ich sie zwar auch nicht haben wollen, aber ansonsten finde ich diese Tiere total faszinierend.


    LG Susanne

  • Ach du jeh, hoffentlich hat die Arme wieder an Land gefunden. In der Kabine hätte ich sie zwar auch nicht haben wollen, aber ansonsten finde ich diese Tiere total faszinierend.


    LG Susanne

    Ich mag sie auch gerne, leider sind sie wegen der Krankheiten, die sie übertragen können, so gefährlich.

    Wir freuen uns auf:


    Mein Schiff 2 - Karibische Inseln ab Bridgetown - 13.-27. Januar.2025

    Mein Schiff 7 - Kanaren mit Kapverdischen Inseln - 23.-30. März 2026


    Leider schon vorbei:


    Mein Schiff 6 - Adria mit Korfu - 16.-23. Juni 2019

    Mein Schiff 3 - Kanaren mit Lanzarote (und Agadir) - 16.-23. Februar 2020 (mit chaotischem Ende)

    MS Artania - Kurzurlaub & Schnuppertörn 18.-23.10.2021

    Mein Schiff 5 - Adria mit Korfu - 31.7. - 07.08.2022

    AIDA PRIMA - Norwegen ab Hamburg (Cruise Days) - 09.09.-16.09.2023


    Storniert wegen Corona:


    Costa Deliziosa - Venedig nach Griechenland – Oktober 2020

  • ulli_titr

    Jetzt habe ich alles nachgelesen und sage auch dazwischen herzlichen Dank.

    Tolle Fotos, klasse die Beschreibungen und wunderschöne Ausflüge, noch dazu mit den ausführlichen Coordinaten.

    Indien ist speziell, farbenfroh und laut. Die Tour mit Einheimischen war in Mumbai sehr perfekt und hat mich positiv an viele Plätze erinnert, an denen ich auch schon sein durfte.

  • SRI LANKA / COLOMBO TEIL 1

    (Planung, Fahrt zum Bahnhof, Zugtickets, Zugfahrt Colombo => Kandy)



    Bevor es jetzt weiter mit Colombo geht, möchte ich mich bei Euch für das überwältigende Feedback bedanken!! DANKE!!!! Das Tippen und Machen ist doch einen Tacken aufwändiger, als ich mir das so vorgestellt hatte, aber mit dem Zuspruch bekommen wir den Rest auch noch hin… Also, nochmals ein dickes Dankeschön in alle Himmelsrichtungen und an alles Leserinnen und Leser - ich bin hin und weg : - ))))))


    Nach zwei Seetagen hieß es wieder: Land in Sicht. Colombo war das nächste Ziel auf unserer Reise. Mein Mann und ich hatten vor knapp 30 Jahren schon einmal eine (Wander-)Rundreise durch/über Sri Lanka gemacht. Das war damals eine unserer ersten Fernreisen. Sie blieb uns bis heute im Gedächtnis haften und mehr als einmal hatten wir überlegt, gemeinsam mit den Kindern diese Reise zu wiederholen.

    Wie dem auch sei – wir würden also wieder nach Sri Lanka kommen. Schon bei der ersten Reise hatten wir den Eindruck, dass Colombo eher wenig hergab. Jetzt galt es also zu entscheiden, was mit der überschaubaren Zeit (Anlegen um 7 Uhr, Ablegen um 23 Uhr) angestellt werden könnte. Nach Strand war uns nicht der Sinn, nach Colombo wie gesagt eigentlich auch nicht. Vor 30 Jahren waren wir u.a. mit der Eisenbahn durchs Hochland gefahren. Von dieser Fahrt schwärmen wir noch heute. Warum also nicht versuchen, mit der Eisenbahn zumindest in Richtung Hochland zu fahren? Dazu bot sich Kandy an, könnte doch hier der „Royal Botanic Garden“ und der Zahntempel besucht werden (auch wenn wir beides schon gesehen hatten). Noch weiter entfernt und höher liegende Ziele, das war uns sofort klar, wären zeitlich zu riskant. Kandy ist mit seinen 700müNN zwar noch nicht ganz Hochland, kommt dem aber zumindest etwas näher... Das eigentliche Ziel des Tages sollte die Bahnfahrt sein.

    Es galt also Informationen zum Bahnfahren in Sri Lanka einzuholen. Vor zwei Jahren hatten wir Vietnam bereist und waren dort auch mit dem Zug von Hanoi nach Saigon gefahren. Diese Zugfahrt von zuhause aus planen und buchen zu können war mithilfe der extrem informativen Seite von themaninseat61 möglich. Einmal mehr haben wir also dort nach Informationen gesucht… und sie auch bekommen.

    Hier nun die Ausgangslage: Es gibt in Sri Lanka „reserved“ und „unreserved“ cars (Wagons). In den „reserved“ cars sitzen ausschließlich Passagiere, die eine Sitzplatzreservierung und damit in den meisten Fällen vorreserviert hatten. Plätze in den unreserved cars gibt es unbegrenzt, allerdings muss es da auch teilweise krachend voll sein. Ein online-Ticketkauf ist grundsätzlich nicht möglich. Aber… es gibt Agenturen, die die Tickets im Kundenauftrag kaufen. Die erstgenannte Agentur entfiel, weil hier die Tickets ins Hotel gebracht werden. Aber die Nummer zwei auf der Liste, visitsrilankatours bot an, was wir suchten: man buchte die Tickets und erhielt vor der Reise einen Code, mit dem man am Bahnhof die physischen Fahrscheine abholen konnte - so etwas wie etickets gibt es nicht. Weiter ging es: welcher Zug, welche Klasse war zu nehmen? Wir entschieden uns für den Zug um 8:30 Uhr. Er würde um 11 Uhr in Kandy ankommen, was uns insgesamt vier Stunden Freizeit vor Ort erlauben sollte, bevor es um 15 Uhr wieder zurückgehen sollte. Zur Zugklasse waren die Aussagen von themaninseat61 auch recht eindeutig: nicht die 1. Klasse wurde empfohlen, sondern die 2. Klasse. Weil dort die Sitze ähnlich bequem sind, die Fenster aber geöffnet werden können und damit das Erleben noch viel größer und das Fotografieren weit besser möglich ist, als in den klimatisierte Abteilen der 1. Klasse. So sollte es also sein. Ich buchte unsere Tickets. Für die Rückfahrt waren leider nur Sitze im sogenannten „observation car“ reservierbar. Das sind klimatisierte Aussichtswagons mit großen, nicht zu öffnenden Fenstern, die an das Ende des Zuges gekoppelt werden. Die erste, besser letzte Reihe des Zuges hat also Panoramasicht, der Rest schaut zumindest aus großen Fenstern seitlich nach draußen. Aber eben Klimaanlage und geschlossene Fenster. 2. Klasse wäre uns lieber gewesen, ließ sich aber nun nicht ändern. 42 britische Pfund kostete der Spaß für meinen Mann und mich zusammen für Hin- und Rückfahrt, also etwa 25 Euro pP. Wir erhielten sofort nach Buchung eine vorläufige Bestätigung



    (und das Geld wurde dann auch sehr schnell über meine Kreditkarte abgebucht), aber auf ihr war klar vermerkt, dass es sich nur um eine vorläufige Buchung handele. Der Grund: Zugfahrkarten können in Sri Lanka überhaupt erst einen Monat vor Abfahrt gekauft werden. Am 22.10. war es dann aber so weit: wir erhielten die offizielle Bestätigung (Email), dass es mit den Tickets geklappt hatte. In der Email war ein Abholcode, der uns zusammen mit meinem Reisepass als zur Abholung berechtigt auswies. Damit sollten wir zum Bahnhof in Colombo ("Fort") gehen und die eigentlichen Tickets für beide Streckenabschnitte abholen.



    Bis hierhin hatte uns der Spaß also nicht einmal 25 Euro pp gekostet, ABER ob das zeitlich hinhauen würde, war alles andere als klar. Ausdrücklich waren wir aufgefordert worden, die Tickets spätestens eine halbe Stunde vor Abfahrt abzuholen. Wir mussten also – das pünktliche Anlegen der Mein Schiff vorausgesetzt – innerhalb von einer Stunde (Rushhour?) vom Schiff zum Bahnhof kommen. Wir wussten weder, wo die MeinSchiff liegen würde (da gab es unterschiedliche Aussagen hier im Forum), noch, wie gut man morgens im Berufsverkehr durch Colombo kommt.

    Noch ein Satz zur allgemeinen Zeitplanung: bis auf den sportlich gelegten Abfahrtszeitpunkt hatten wir bei dieser Tour recht viele „Reserven“. Unser gebuchter Zug sollte planmäßig um 17:30 nach Colombo zurückkehren, aber bis zur Abfahrt des Schiffes hätte es noch drei weitere/spätere Bahnverbindungen von Kandy bzw der ganz in der Nähe liegenden Peradeniya Junction zurück gegeben, die pünktlich in Colombo angekommen wären. Und selbst wenn der Zugverkehr komplett zusammengebrochen wäre: die Strecke wäre mit dem Auto sicherlich nicht so komfortabel aber in jedem Fall pünktlich zu bewältigen gewesen. Da einzige Risiko dieser Tour bestand also im „Schaffen wir es rechtzeitig vom Schiff zum Bahnhof?“. Trotzdem hatten wir natürlich wieder Plastikgeld, Personalausweis, Dollar und digitale Unterlagenkopien am Mann/an der Frau.


    Um unser Schicksal nicht herauszufordern, waren wir sehr früh aufgestanden um dann - nach einem üppigen Frühstück - zum ersten Mal in unserem Kreuzfahrerleben die Ersten in Warteposition am Ausgang zu sein.



    Leider lagen wir ziemlich weit „außerhalb“. Und leider zog sich das alles. Hafenoffizielle liefen mit gewichtiger Miene an uns vorbei, aber niemand machte Anstalten, den Ausgang für die Passagiere zu öffnen. Die Schlange hinter uns wuchs und wuchs... Schließlich so gegen kurz vor halb acht war es dann aber doch so weit: wir durften von Schiff gehen. Der Plan war, die 3,6km bis zum Bahnhof mit dem Taxi zu fahren. Taxen standen am Schiff und ein Herr schien da so eine Art „Leitender Zuweiser“ zu sein. Unsere Frage nach dem Preis zum Bahnhof wurde mit „Twenty Dollars“ beantwortet. „TWENTY DOLLARS?“ Für ein Strecke von weniger als 4 km? N* F****** W**!!! Ich war hochgradig angefressen und machte auf dem Absatz kehrt. Mein Mann ist in solchen Momenten besonnener als ich… und wies darauf hin, dass wir jetzt eigentlich keine Wahl hätten. Zu Fuß gehen war zeitlich einfach zu riskant. Also sind wir zähneknirschend und mit der Faust in der Tasche ins Taxi gestiegen, losgefahren und haben 20 Dollar gezahlt. Mich würde tatsächlich interessieren, ob die Preise hier am Schiff ggf. verhandelbar waren. Das haben wir bei dem ganzen Stress vor Ort gar nicht erst versucht. Für die, die den Ausflug nachmachen wollen: es wäre sicherlich auch anders gegangen. Zu Fuß aus dem Hafenbereich (ca. 10min, Geodaten kommen am Schluss wie immer) und sich dort ein Taxi oder Tuktuk nehmen, das garantiert nicht solche (Un-)Summen kostet. Aber wir hatten uns da noch nicht orientiert und es pressierte – bedingt durch die verspätete Freigabe - zeitlich schon ziemlich. Wir wurden also vom Taxi am Bahnhof bzw. an der Fußgängerbrücke zum Bahnhof abgesetzt. Hier lief dann alles glatt: themaninseat61 hatte auch den Bahnhof sehr ausführlich beschrieben. Wir wussten also genau, dass den Schalterraum 17 (Eingang von der Straßenseite eher im linken Bereich des Bahnhofs) finden mussten. Verwechseln darf man den nicht mit der ebenfalls von vorne zugänglichen „Railway Tourist Information Office“, die für teuer Geld Tickets verkauft. Wir gingen also in Schalterraum 17 („reserved tickets“) und stellten uns dort am Schalter für Kandy an. Ich hatte schon befürchtet, dass es Probleme geben könnte, weil ich entgegen der Forderung auf der Buchungsbestätigung nicht meinen Reisepass, sondern nur die entsprechende Fotokopie vorweisen konnte (den Pass selber hatte TUI ja einbehalten). Die Sorgen waren aber vollkommen unnötig. Innerhalb von 5 Minuten hatten wir unsere Tickets.



    Erst mit diesen war es möglich, den eigentlichen Bahnhof überhaupt zu betreten: die Tickets wurden genau geprüft und man erklärte uns, dass unser Zug von Gleis 3 abfahren würde. Die Erklärung war auch gut so: Zuganzeiger gab es nicht. Der Bahnhof in Colombo muss wohl als einziger Bahnhof in Sri Lanka eine elektronische Anzeigetafel haben – nur, gesehen haben wir sie nicht. Wir nahmen auf den Bänken Platz und entspannten ein wenig nach dem Stress der vergangenen Stunde.



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