Niemals zuvor war ich so urlaubsreif, so erschöpft und habe Urlaub so sehr herbeigesehnt. Aber niemals zuvor habe ich mir so oft verboten, mich auf diesen Urlaub zu freuen, denn die Chance, dass sich noch jemand ansteckt, war einfach zu groß, da ein paar besonders schlaue Menschen schließlich die Maskenpflicht fünf Tage vor den Osterferien abgeschafft haben.
Dennoch begannen die Vorbereitungen und auch die waren nervenaufreibend, so dass ich weiß: Wenn ich es aufs Schiff schaffen sollte, werde ich sehr sehr lange mit sehr vielen Cocktails auf eine Poolliege liegen und nur für das Allernötigste aufstehen! Die Testbuchung am Flughafen Hamburg forderte Stunden meiner Zeit, weil die Aussagen der Mitarbeiter*innen unterschiedlicher nicht sein konnten. Die Notwendigkeit von Einreiseformularen für Großbritannien sah Tui Cruises leider zwischenzeitlich anders als die Internetseite des Auswärtigen Amtes, so dass es ein Riesenspaß war, dahinter zu kommen, was denn nun erforderlich war. Dann stellte sich die Frage, wie man einen tagesaktuellen Test macht, wenn die Check-In-Zeit VOR den Öffnungszeiten der beiden Testcenter im Hamburger Flughafen beginnt. Mit der Anzahl der Formulare könnte ich vier Tui-Mäppchen füllen – keine Übertreibung. Kurz vorm Urlaub warf unsere Pastorin zum DRITTEN Mal den Beginn des Konfirmationsgottesdienstes von Kind 2 um und beschloss, pro Kind nur noch 10 Gäste zuzulassen, so dass viele Gäste informiert werden mussten, dass doch wieder alles ganz anders ist. Der Online-Check-In von Eurowings funktionierte perfekt, während der für unser Hotel im Hamburg, das Radisson am Flughafen, natürlich nicht funktionierte, weil man dafür eine digitale Unterschrift leisten musste. Beim Ausfüllen des Gesundheitsfragebogen musste man dann bestätigen, dass man das Einreiseformular für Portugal ausgefüllt hat. Nur das kann man nicht eine Woche sondern erst vier Tage vorher machen.
Also war ich sowas von urlaubsreif… Nur weg… Sonne, Meer, Sehenswürdigkeiten, gutes Essen und viele Cocktails… Sehr viele Cocktails… Ihr kennt das ja.
Die ersten Tests waren negativ, so dass wir heute Morgen nach Hamburg fahren konnten. Hier hat mein Mann studiert und die Kinder wollten unbedingt mal wieder dorthin. Daher war das klassische Programm geplant – Hafenrundfahrt und Miniatur Wunderland, Michel, Außen- und Binnenalster, Rathaus, Nikolaikirche und die weitere Innenstadt. Vielleicht auch noch das Dungeon.
Wenn Mittwochabend die Tests negativ sind, fliegen wir am Donnerstag nach Teneriffa. Ich hoffe so sehr, dass unsere Reise nicht schon morgen endet...
Die Kreuzfahrt vom 14.4. – 24.4. führt uns hoffentlich nach: Teneriffa – Madeira – Lissabon – Porto – La Coruna – Southampton - Bremerhaven
Einige kennen uns bereits von unseren Reiseberichten, aber ich stelle uns noch einmal vor:
Ich, Fan von Geschichte, Schokolade, Schwimmen und Wasser in Meeren, Pools, Seen, Flüssen und Co., werde begleitet von
meinem Ehemann, Fan von Sport und Essen,
Kind 1, dem 17-jährigen minimalistisch veranlagten fast-erwachsenen Alleswisser, der nächstes Jahr Abi macht und derzeit 20 positiv getestete Mitschüler*innen hat,
Kind 2, dem 14-jährige extrovertierten Lebensgenießer, der letzte Schulwoche die Hauptrolle im Theater gespielt hat – natürlich ohne Maske – und das größte Risiko hat, positiv getestet zu werden,
und Kind 3, dem 9-jährigen Knutbetreuer, Fußball- und Kreuzfahrtfan, der sogar für die Kreuzfahrt auf Fußballtraining und -spiele verzichtet hat.
Außerdem werden meine Eltern mit uns den Urlaub verbringen.
Knut und Janni begleiten uns auch, aber wir werden euch nicht so viele Fotos mit Cocktails zeigen. Denn Manuel hat uns gebeten, auf leichte Kost zu achten, damit auch Knut weiterhin ins Paket passt. Also haben wir beschlossen, mit ihnen eine Vitaminkur zu machen und alle alkoholfreien Cocktails des Schiffes auszuprobieren. Wenn meine Mitfahrer*innen also irgendwann streikende Elche in einer der Bars treffen, bitte gut zureden: „Es ist nur zu eurem Besten!“
Möchtet ihr uns begleiten?