Spezial-Reisebericht von der MS 1 Ende November 2020 oder: "Vorsicht bei Zusatzleistungen"

  • Pooldeck 24 - Die Kreuzfahrspezialisten
  • Tag 2


    Dunkelheit...

    Kein Schimmer, kein Strahl.

    Nur Dunkelheit - so weit das Auge reicht.


    Ich glaube, das hier ist ein Déjà-vu.

    Zumindest ein halbes.

    Denn: war es in der letzten Nacht noch geradezu gespenstisch still, ist es jetzt alles andere als das.


    Möht - Möht -Möht - Möht - Möht - Möht - Möht - Mööööööhhhhht!


    Penetrant möhtend schallt es durch unsere Kabine.

    Und das mitten in der Nacht!


    Erkennt ihr es?

    Nein?

    Kein Problem!

    Da ist es wieder!


    Möht - Möht -Möht - Möht - Möht - Möht - Möht - Mööööööhhhhht!


    Aber jetzt erkennt ihr es!

    Die einen werden sich erinnern, die Anderen werden es gegoog.... haben.


    Und für den verschwindend kleinen Rest von euch: 7 kurze Töne, gefolgt von einem langen. Es ist das internationale Notsignal, welches die Passagiere auffordert, ihre Musterstationen aufzusuchen - auch Generalalarm genannt.


    Nach einem kurzen Blick auf die Uhr - es ist 3.43 Uhr - seufze ich tief und ergebe mich in mein Schicksal. Immerhin bin ich wohl die Einzigste auf diesem Schiff hier, die ahnt, wem wir diese Möhterei hier mitten in der Nacht zu verdanken haben. Nämlich: Göga.


    Der saß gestern Abend mit seinen beiden neuen "best buddies" Sascha H. und Florian S. beim Bier zusammen. Und ich lege beide Hände dafür ins Feuer, dass das hier auf sein Konto geht.


    Seit Jahren regt er sich ja schon über die mehr oder minder laxe Durchführung der obligatorischen Seenotrettungsübung auf. Wie könne man denn das Einfinden an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit ohne das Tragen einer Rettungsweste und ohne das Betreten eines Rettungsbootes eine Rettungsübung nennen. Das ginge ja gar nicht!


    Jedes Mal, aber wirkliches JEDES Mal darf ich mir anhören, dass er dieses Prozedere wesentlich wirklichkeitsnaher ablaufen lassen würde, wenn er denn mal was zu sagen hätte. Offensichtlich ist es nun soweit, denn es war noch nie von Nachteil, die beiden Kapitäne zu kennen.


    Und überhaupt das Typischste an dieser Situation ist, dass genau dieser Göga nun neben mir im Bett liegt und leise vor sich hin schnorchelt. Das "Möht - Möht" stört ihn nicht im Geringsten, wenn er auf dem "richtigen" Ohr liegt.
    Mir bleibt aber auch nichts erspart!

    "Schatz, aufstehen!", ich rüttle vorsichtig an seiner Schulter.

    "R.....mmmpfffff."

    "AUFSTEHEN!", ich zerre an der Bettdecke.

    "Wassssnnnnnlos?"

    "Alarm! Du musst aufstehen!"


    Möht - Möht -Möht - Möht - Möht - Möht - Möht - Mööööööhhhhht!


    "Hörst Du das nicht?"

    "Wassssnnnn?"

    "Das Notsignal!"


    Ganz kurz ist er still, dann schießt er mit einem breiten Grinsen über alle vier Backen begeistert aus dem Bett hoch, "Die machen das wirklich?!".


    Jetzt ist er offensichtlich wach und der letzte Satz bestätigt mir, dass ich auf genau der richtigen Fährte war.


    Mit den Worten "Na los, nu beeil Dich mal. Ist doch Alarm!", ist er mit einem großen Satz aus dem Bett und verschwindet schon im Bad.


    'Na super. Jetzt treibt er mich an! Hätt ich ihn vielleicht doch besser schlafen lassen sollen?'


    Während ich noch darüber nachdenke, wie viel Zeit uns das hier von unserer Nachtruhe rauben wird, ist er aus dem Bad schon wieder raus.


    "Wie?! Du bist ja immer noch nicht angezogen! Los los!"


    'Boah, was für ein Streber!'


    Na gut. Dann werde ich mich mal anziehen. Schön dick und soviel wie geht. Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, dann wird er seinen beiden Freunden das volle Programm schmackhaft gemacht haben. Gedanklich richte ich mich auf mehrstündiges Rumstehen an Deck ein.


    Ihm geht das hier alles viel zu langsam. Er ist inzwischen schon in voller Montur, hat seine Rettungsweste an und weil ihm jetzt langweilig wird, probiert er schon mal die an der Weste befindliche Pfeife aus.


    Jetzt dringt nicht nur das "Möht - Möht - Möht" durch die Kabine, sondern es wird ergänzt durch ein nerviges "Pfüüüt - Pfüüüt - Pfüüüt".


    Womit hab ich das verdient!!!


    "Feste Schuhe musst Du anziehen! Und hast Du eine Mütze? Und einen Schal?"


    "Jaaaaaa."


    "Dann los jetzt! Wir sind schon viel zu spät!"


    Wir verlassen die Kabine. Gerade als wir auf dem Gang stehen: "Wo ist eigentlich unsere Musterstation?"

    "Super! Statt mich anzutreiben, hättste dich ja darum schon mal kümmern können!"

    Also wieder rein in die Kabine. Das ist hier wie im echten Leben!

    "Konferenzraum!"

    "Also los."


    Als wir dann im Konferenzraum ankommen, sind wir dort mutterseelenalleine. Hier ist überhaupt keiner. Noch nicht mal einer, der unsere Anwesenheit auf einer Papierliste abhaken will. Göga ist davon nicht abzuhalten. "Die sind bestimmt alle schon bei den Rettungsbooten. Nur weil du nicht aus der Hüfte gekommen bist!", sagts und stürmt samt Weste schon wieder aus der Tür.


    Auf dem Weg nach draußen auf Deck 5 begegnen wir zumindest einigen Mitreisenden, die ziemlich verschlafen und verwirrt durch die Gänge irren. Einige schleifen ihre Rettungsweste hinter sich her und verheddern sich bei jedem zweiten Schritt in den Gurten. Bloß weg hier!


    Als wir bei den Rettungsbooten ankommen, wartet dort tatsächlich schon ein Offfzier und bittet uns mit einladender Geste, doch schon mal Platz zu nehmen. "Noch ist alles frei. Sie können sich die besten Plätze aussuchen."


    Das lässt Göga sich nicht zweimal sagen und setzt sich direkt neben den Bootsführer, den er auch sogleich in ein fachliches Gespräch verwickelt.


    Ich dagegen finde das Ganze etwas seltsam und am meisten interessiert mich ja, warum wir hier fast alleine sind. Wo sind die anderen alle? Ich beschließe, der Sache auf den Grund zu gehen.


    Göga ist in Sicherheit und in guten Händen, dann kann ich auch meinem eigenen Entdeckerdrang folgen. Also mache ich kehrt. Auf dem Weg zu den Fahrstühlen kommen mir die ersten anderen Passagiere entgegen. Rettungswesten haben die Wenigsten an, aber dafür haben die meisten mindestens eine Rolle Toilettenpapier in den Händen.


    Das finde ich jetzt seltsam und es erinnert mich an irgendwas. Allerdings fällt mir im Moment beim besten Willen nicht ein, woran!

    In meine Überlegungen plingt das "Pling" des Fahrstuhls und ich bin nun auf Deck 12 angekommen.


    Ach, du grüne Schei... Was ist denn hier los?

    Im Anckelmannsplatz spielen sich unbeschreibliche Szenen ab.

    Alles, was irgendwie essbar aussieht, packen die Passagiere sich vorsichtshalber in die Taschen.

    Eine Blondine ist gerade dabei, sich ein paar der Deko-Plastik-Paprikaschoten des Gemüsebuffets unter die Bluse zu stopfen.


    Hier sieht es aus, als wäre ein Orkan durchgefegt. Jetzt wird mir auch klar, warum an den Rettungsbooten (noch) nichts los war.


    Nach mir betritt noch ein sehr, sehr beleibter Mann das Restaurant. Suchend sieht er sich um, aber hier ist nun wirklich nichts mehr zu holen.


    Niedergeschlagen wankt er durch das herrschende Chaos und stopft sich schließlich resigniert eine der herumstehenden Pfeffermühlen von der Wok-Station in die Hose.


    Keine Ahnung, was das bringen soll. Aber es macht auf jeden Fall ein interessantes Profil!


    Für mich gibt es hier nun weder noch was zu holen, noch zu gucken. Dann schaun wir doch mal nach, wie es inzwischen bei den Rettungsbooten aussieht.


    Zurück auf Deck 5 fall ich fast vom Glauben ab: Das Regime haben hier inzwischen die Passagiere selbst übernommen - und zwar straff marktwirtschaftlich orientiert. Der Zutritt zu einem Rettungsboot kostet nun zwei Rollen Klopapier. Ermäßigt: eine Rolle. Dafür kriegt man dann aber nur einen Platz im schaukelanfälligen Heck oder ganz vorne.


    Klasse - nun weiß ich wieder, was ich falsch gemacht habe. Bötchen fahren kann ich wohl vergessen. Man sollte im Ernstfall eben doch nicht erst durch's ganze Schiff turnen - so wie ich.


    Angst, nicht gerettet zu werden, muss ich aber trotzdem nicht haben. Schließlich gibt es da ja noch diese Rettungsinseln, die sonst so unscheinbar in diesen grauen Tonnen verpackt, an Deck lagern. Einige davon treiben schon im Wasser und im Dämmerlicht des langsam heranbrechenden Morgens sehe ich einen Offizier, der mir freundlich zuwinkt.


    "Don't wurry, Ma'am. Here you will be helped."


    Während ich langsam näher komme, sehe ich diesen Riesenschlauch an seiner Seite über der Reling hängen. Das Ganze sieht aus wie der Eingang zu einer Wasserrutsche - und mit diesem Vergleich liege ich goldrichtig. Das andere Ende dieses Schlauches mündet in einer dieser auseinandergeklappten Rettungsinseln.


    'Don't wurry! Du Witzbold. Du denkst doch wohl nicht im Ernst, dass ich hier den Abgang durch diese Röhre probe! No way! Und wenn ich vom Kapitän persönlich dabei geholfen kriege!'


    "Kein Problem!"

    Wie aus dem Nichts steht wieder dieser Florian S. neben mir, nimmt mich auf den Arm als wolle er mich über eine imaginäre Schwelle tragen und lässt mich unter dem Applaus der Umstehenden in diesen Schlauch plumpsen.


    "HILFFFEEEEEE!!!!!!"


    Innerhalb der nächsten zwei Sekunden werde ich wohl aufgrund meines Eigengewichtes den Boden der Rettungsinsel durchschlagen und wir alle werden jämmerlich ertrinken...


    Komisch, eigentlich müsste ich doch nun schon unten angekommen sein. Ich mache langsam die Augen wieder auf und stöhne.

    Das war ja wieder sowas von klar. Warum muss das immer mir passieren?


    Ich stecke in diesem Schei...Schlauch hier fest! Nun rächen sich die vielen Klamotten, die ich mir vorsichtshalber noch angezogen hatte. Gut - es rächen sich auch die vielen leckeren Cocktails und der große Bogen, den ich immer um das Ganz-Schön-Gesund-Buffet gemacht habe.


    Unten am Ende des Tunnels steht dieser Sascha H. und stiert mir von dort ungeniert auf den Bauchnabel.


    ICH WILL HIER WEG!!!!!


    Und während ich noch versuche, irgendwie den Bauch einzuziehen, höre ich von oben die auffordernde Stimme des Offiziers.

    "Don't wurry, Mister. You need to put your legs in this tube."


    'NEIN!!!!! Noch nicht!!!! Ich bin doch noch nicht raus hier.'


    Im nächsten Moment bekomme ich einen harten Schlag an die Schulter. Eine Pfeffermühle hat mich mit voller Wucht getroffen...


    Das ist das Letzte, woran ich mich erinnere....


    LG Joean P.S. Kann mir bitte mal jemand sagen, warum ich bei dieser Reise nie weiß, wie ich wieder auf meine Kabine gekommen bin?


  • Oh cool Joean , da bin ich gern dabei, wäre es ja auch bei der Blauen Reise ab Kiel gewesen.

  • Hey Joean ,


    so ein spezieller RB kommt doch gerade zur rechten Zeit. Ich bin gespannt wie es weitergeht, lass die Finger fliegen ;)^^:thumbup:

    Viele Grüße
    Janine


    Coming soon:

    12 / 2024 MS 2 Festtage in der Karibik


    Bereits vorbei:
    12 / 2015 MS 4 Kanaren mit Madeira
    10 / 2017 MS 6 New York mit Kanada - zum Reisebericht

    01 / 2019 MS 6 Mittelamerika ab/bis La Romana - unsere Ausflugsbeschreibungen in: MontegoBay - Belize - Roatan - Colon - PuertoLimon

    09 / 2019 MS 5 Bremerhaven bis Mallorca

    12 / 2019 MS 4 Mittelmeer mit Kanaren (Weihnachts- und Silvesterreise)

    12 / 2021 MS 6 Dubai mit Katar und Oman (Weihnachts- und Silvesterreise) - zum Reisebericht

    03 / 2023 MS 3 Kurzreise mit Oslo

    01 / 2024 MS 1 Kanaren mit Madeira II und Lanzarote

  • Tag 3 - Warum wir wegen mir Weltmeister wurden...


    Teil 1


    Heute wollen wir endlich mal eine echte Innovation ausprobieren. Auf der MS 1 gibt es ja ab November eine Eisbahn. Eislaufen war ich auf einem Kreuzfahrtschiff auch noch nie.


    Der Fairness halber muss ich ja zugeben, dass ich auch sonst nicht übermäßig viel mit Eislaufen am Hut habe. Um es ganz klar zu sagen, war ich das letzte Mal im Jahr 2006 eislaufen und zwar in Sankt Johann in Tirol.


    Um diese Geschichte zu erzählen, muss ich glaube ich, mal etwas ausholen.

    Eigentlich waren wir ja damals zum Ballonfahren nach Tirol gereist. Immer im Januar fand dort ein Ballonfahrertreffen statt - eine Supergelegenheit um meinen Geburtstagsgutschein einzulösen - wie wir fanden.


    Jeder, der sich schon mal auf das Erlebnis Ballonfahren eingelassen hat weiß, dass dieses Vergnügen ein ziemliches Wetterwagnis in sich trägt. Wir hatten uns also für eine ganze Woche in Tirol eingemietet und ständig einen wachen Blick aufs Handy. Die Ansage war: "Wenn ihr bis abends um zehn nichts von uns gehört habt, dann wird es am nächsten Tag auch nichts. Aber haltet euch trotzdem bereit. Das Wetter kann hier schnell wechseln."


    Völlig klar, dass man nach so einer Ansage ständig wie auf Kohlen sitzt und jedwede Ausflugsplanung in den Wind schreiben kann. Das Wetter aber hatte mit uns ein Einsehen und schon nach zwei Tagen warten, konnten wir an einem Montag im strahlenden Sonnenschein über die leidlich verschneiten Gipfel des Wilden Kaisers schweben - also fahren - wie es ja richtig heißt.


    Damit hatte sich unser eigentlicher Besuchsgrund in Sankt Johann dann erledigt und es stellte sich die Frage: Was macht man nun noch im Januar in Tirol? Ganz klar: Ski fahren. Wenn mans kann. Wir konnten nicht. Also: Skischule. Als wir da dann am Dienstag früh hinkommen, guckt uns die Dame mitleidig an und sagt: "Nein, Anfängerkurse starten immer am Montag. Da kann ich Sie heute nicht mehr hinschicken."


    Na toll! Und nu? Wir guckten uns beide etwas bedröppelt an.

    "Aber sie könnten sich einen privaten Skilehrer mieten.", sagt die Dame mit leuchtenden Eurozeichen in den Augen. "Das ginge dann auch schon für heute."


    Ja nee - iss klar.

    Bei der Nennung des verträumten Preises für diesen Personalluxus kriege ich kurz weiche Knie, aber man gönnt sich ja sonst nix!


    Und pünklich halb zehn nahm dieser Albtraumtag dann seinen Lauf. An den Namen des jungen Mannes habe ich leider keinerlei Erinnerung, daher nennen wir ihn der Einfachheit halber Hannes.


    Ich hatte ihn schon gefressen, da war ich den Idiotenhügel noch nicht mal halb oben. Was für eine Schinderei! Wieso haben die hier keinen Aufzug oder wie das heißt!


    Unsere erste Lektion: Bremsen.

    "Bei uns heißt dös Schneepflug. Ihr klappts die Knie nach innen und die Füße unten nach außen."


    'Moment: Die Knie nach innen und die Füße unten... Das sieht aber kacke aus! Und im Fernsehen machen die das nie so!'


    "Und dann machts mit den Skiern vorn a Dreieck. Dös bremst dann."


    'Hähä! Bei dir vielleicht...'


    "Probierts mal."


    Wir rutschen also in Zeitlupe den Hang etwas runter und knicken dann weisungsgemäß die Beine auf orthopädisch bedenkliche Weise ein.


    Verwundert stelle ich fest, dass meine Skier wesentlich besser gewachst sein müssen als Gögas, denn ich rutsche locker 5 Meter tiefer als er. Das bereue ich sofort, denn nun muss ich auch 5 Meter länger wieder hoch.

    Hatte ich übrigens schon erwähnt, wie ich das finde?


    Unser Hannes ist mit dem Bremsweg nur halb zufrieden. Also, d.h. mit Göga's ganz und mit meinem ...


    "Macht's nochmal das Ganze. Bis hier", er zeigt auf eine Stelle im Schnee, "rutschen und dann macht's den Schneepflug. I woart hier unten."


    Göga rutscht elegant los, knickt rechtzeitig ein und bleibt einen halben Meter vor Hannes stehen. Der ist begeistert: "Dös hast guart gmacht."

    Dann guckt er den Hang hinauf: "Und nun du."


    Ich setze mich in Bewegung.

    Wo war dieser Punkt im Schnee nochmal? Ach... iss ja auch egal....

    Und ich rutsche und rutsche, Hannes springt beiseite... und kurz vor der Apres-Ski-Bude wird der Reibungswiderstand zwischen den Brettern und dem Schnee dann doch noch so groß, dass ich gestoppt werde.


    'Super! Ich kann bremsen!', jubelt es in mir.

    Leider sieht Hannes das anders.


    Als ich dann endlich bis zu ihm zurück gestampft bin, scheucht er mich wieder den Hang hoch. Diesmal kommt er aber mit. Und er hat einen Knüppel in der Hand. Mir wird seltsam!


    "Also hier", er zieht mit dem Holz einen Strich in den Schnee, "hier fährst los. Und hier", er zieht weiter unten einen zweiten Strich in den Schnee, "hier fängst an zu bremsen."


    'Kleinigkeit! Mit so ordentlich gesetzten Landmarken kann ich doch arbeiten', denke ich mir.


    Hannes steht inzwischen wieder unten am Auslauf und brüllt zu mir hoch: "Kumm, Mädel."


    Vorsichtig setze ich mich in Bewegung.

    "Kumm, Mädel, kumm."


    'Na gut, dann kumm ich jetzt...

    .

    .

    .

    Huch, der zweite Strich kam jetzt aber schnell...'


    In diesem Punkt sind Hannes und ich mal einer Meinung. Nur: er reagiert schneller. "Brems, Mädel!"


    'Ja, mach ich doch.'

    "Schneepflug, Schneepflug, Mädel!"

    'Äh - wo?'


    "Bremsen sollst!"


    Ich rase direkt auf Hannes zu.

    Möglicherweise hatte er auch noch nicht so viel Erfahrung mit einer derart ausgeprägten Bewegungslegasthenik, denn diesmal bleibt er stehen. DAS nenn ich mal Optimismus!


    Kurz vor dem dann unvermeidlichen Zusammenprall tröste ich mich noch mit dem Gedanken: 'Ich hab ihn bezahlt, da kann ich ihn auch umfahren.'


    Ende Teil 1

    ... und warum heißt dieser Tag nun: "Warum wir wegen mir Weltmeister wurden?"

    Das erfahrt ihr dann morgen.


    LG Joean


  • ich sitz grad hier vorm PC und kann nicht mehr vor lachen, zum Glück schläft der Rest noch


  • Tag 3 - Warum wir wegen mir Weltmeister wurden...


    Teil 2


    Es gäbe noch so einiges zu erzählen von diesem Tag, der für uns alle drei einige blaue Flecken bereit hielt, aber ich fürchte, dies würde hier den Rahmen sprengen. Und eigentlich wollte ich ja auch auf etwas ganz anderes hinaus.


    Dafür macht es Sinn, uns noch einmal das Motto dieses Tages in Erinnerung zu rufen: Warum wir wegen mir Weltmeister wurden...


    Ein weiteres unternehmungslustiges Highlight dieses Urlaubs war nämlich der abendliche Besuch der Eislaufbahn St. Johanns. Und nachdem wir nun ausgiebig geklärt hätten, wie mein Verhältnis zu selbstausgeübtem Wintersport ist, muss ich wohl nicht mehr erwähnen, das ich diesem Termin mit Grausen entgegensah.


    Göga war in seinem Element, hatte kaum die Kufen unter den Füßen und flitzte los. Mich hatte er am Eingang zur Eisfläche einfach vergessen.


    Um später wenigstens davon erzählen zu können, ich sei "Eislaufen" gewesen, umklammerte ich also die Bande mit beiden Händen und zog mich zentimeterweise daran entlang.


    Und immer wenn mal jemand auch an der Bande stand und sich z.B. mit Bekannten unterhielt, musste ich die Leute bitten, ob sie mir mal kurz Platz machen könnten. Es war demütigend!


    Irgendwann hatte ich dann die Schnauze voll und begnügte mich damit, auch sinnfrei an dieser Umrandung rumzulungern und interessiert den Anderen zuzugucken.


    Und genau bei dieser Beschäftigung entdeckte ich ihn dann: Kaiser Franz Beckenbauer himself samt Familie.


    Und nun machen wir mal ein interessantes Gedankenspiel:

    Stellt euch vor, ich hätte meinen geschützten Bereich an der Bande verlassen und mich auf die Weite der Eisfläche vorgewagt. Unter Garantie wäre ich ihm zwischen die Kufen geraten, wir beide wären schlimm gestürzt, er hätte sich alle Knochen gebrochen.


    Niemals hätte er dann im Sommer 2006 so flott von einem zum anderen Spiel der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland jetten können. Aus dem Sommermärchen so wie wir es kennen wäre nichts geworden. Eine Fanmeile mit 500.000 Leuten zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule hätte es niemals gegeben. Und damit auch keine neu aufgeflammte Fußballeuphorie in Deutschland, die ja schlussendlich im Weltmeistertitel 2014 ihren Höhepunkt fand.


    Das alles habe ich erst möglich gemacht - allein dadurch, dass ich weiter tapfer an meiner Bande festhielt. Ich finde, dafür könnte Deutschland mir dankbar sein!


    Kommen wir nun also zurück ins Jahr 2020, zurück auf die MS 1 und ihre Eislaufbahn.


    Als wir dort ankommen, sind unsere beiden Kapitäne Sascha H. und Florian S. bereits auf der Eisfläche. Sie scheinen so eine Art Eishockey zu spielen, aber anscheinend haben sie noch ein kleines Problem mit den Regeln dieses Sports. Statt dem Puck nachzujagen, versuchen sie, sich mit den Stöckern gegenseitig von den Beinen zu holen.


    Durch unser Auftauchen ist Sascha H. einen kurzen Moment abgelenkt und dies nutzt sein Gegenspieler indem er ihm rüde mit dem Stock gegen das Knie drischt.


    Sascha H. geht zu Boden. Göga eilt ihm zu Hilfe und zerrt ihn von der Eisfläche.


    Mit einem formvollendeten Schwung stoppt Florian S. dann direkt vor mir.

    "Darf ich bitten?"

    'Nee, eigentlich nich.'


    Mit solchen Zögerlichkeiten meinerseits hält er sich nicht auf. In der nächsten Sekunde befindet sich meine linke Hand in seiner und seine rechte umfasst meine Hüfte.

    Wir gleiten übers Eis. Wirklich und wahrhaftig.

    Ich hab überhaupt nicht gewußt, wie schön das ist. Und wie einfach! Kommt eben doch darauf an, wer's einem beibringt!


    "Ganz hervorragend machst du das. Hast du schon mal über eine Profikarriere nachgedacht?", schleimt er sich dann bei mir ein.


    'Äh - wir wollen jetzt mal nicht übertreiben! Sieh du lieber zu, dass du mich nicht loslässt!'


    Schwungvoll dreht er sich mit mir im Kreis und - ich weiß gar nicht, wie das passieren konnte - hält er mich auf einmal nur nur an einer Hand fest und geht langsam in die Hocke.


    Nein!

    Nicht was ihr denkt!

    Das hier wird eine Toooooodesspiraaaaale!


    'Jetzt bloß nicht loslassen! Nicht loslassen! Bitte! Bitte nicht!'


    Wenn er mich jetzt loslässt, dann flieg ich hier ab wie Schmidts Katze. Fuffzig Meter straight rein in die Botanik. Dabei gibts hier gar keine Botanik!


    So schnell wie ich in die Waagerechte kam, komm ich auch wieder hoch. Also, zumindest der Teil von mir, der nicht zu meinem Rücken gehört.

    Eislaufen ohne Rückgrat - eine meiner leichtesten Übungen.


    In den nächsten Stunden drehen der Flori und ich unermütlich unsere Runden. Pirouetten werden von uns eingesprungen - so wunderschön, dass es eine Pracht ist, Tanzschritte - so harmonisch, als wären wir eine Einheit. Nur bei der ersten Hebefigur schwankt Florian S. unter mir bedenklich.


    Davon mal ganz abgesehen, habe ich aber auch seit einiger Zeit schon das Gefühl als würde das Eis unter mir immer dünner - und das meine ich jetzt nicht metaphorisch. Auch gleitet es nicht mehr so schön - irgendwie wird es hier immer stumpfer. Seltsam!


    Florian S. hat aber immer noch nicht genug und setzt nun zum absoluten Höhepunkt an: einem fünffachen Wurf-Lutz.

    Er wirft mich mit aller Kraft in die Luft, schleudert mich förmlich von sich und ich habe in dieser schwindelerregenden Höhe von rund 5 Metern kaum die dritte Umdrehung fertig, da sehe ich es.


    Das Eis unter mir ist mit einem Schlag komplett weggetaut.

    Damit nicht genug!

    Unter mir befindet sich nun nur noch eine kreisrunde Fläche aus Schiffsstahl. Und die verwandelt sich - während ich mich in der Luft zum vierten Mal drehe - in eine riesige feuerrot glühende Herdplatte.


    Ein ganz hinterhältiger Anschlag dieses gemeinen Sascha H. Während wir hier den siebten Himmel des Paarlaufs erklommen, hat er den Bordelektriker dazu überredet, die Stromversorgung der Eisfläche mit dem Kaffeevollautomaten auf der Brücke zu koppeln. Und immer wenn sich dort oben nun einer einen Kaffee zieht, verwandelt sich die ehemalige Eisfläche in eine Heizplatte.


    Wie es schon auf dieser Reise üblich ist, fehlt mir mal wieder an die Landung jegliche Erinnerung.

    Allerdings ist der Schiffsarzt sehr nett und er hat mir versichert, ich wäre die Gipsverbände noch vor Weihnachten wieder los.


    LG Joean



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  • Tag 4 - Vorsicht bei Zusatzleistungen


    Sonnenstrahlen streicheln über mein Gesicht...

    Eine kaum wahrnehmbare sanfte Brise weht durch die - einen Spalt breit offene - Balkontür herein...

    Die so lange vermisste Frische von Meeresluft erfüllt den Raum...

    Ein leichtes Raunen, wenn sich andere Gäste auf dem Gang leise unterhalten...


    Das erste Mal auf dieser Reise werde ich so geweckt, wie sich das auf einer Kreuzfahrt gehört.

    Ein verträumter Blick auf den Wecker treibt mich dann aber doch schneller in die Senkrechte, als ich das eigentlich wollte.


    'Verdammt, schon kurz vor 15:00 Uhr!'

    Um halb vier haben wir einen Termin im Konferenzraum. Und packen müssen wir nachher auch unbedingt gleich noch.

    Schon morgen wird unsere Blaue Reise dann wieder zu Ende sein.

    Aus privaten Gründen ist es notwendig, dass wir unbedingt pünktlich und so früh wie möglich wieder zu Hause sind.


    Daher haben wir gegen einen nicht unbedeutenden Aufpreis den "very urgent early priority check-out service" gebucht. Dieser Service wird ganz neu von TUI Cruises angeboten. Was dieser Service ganz konkret beinhaltet, wissen wir noch nicht. Da hält sich TUI noch bedeckt.

    Aber ich habe mich trotzdem schon mal vorab informiert. Ich lese da nämlich seit einiger Zeit in so einem Kreuzfahrtforum mit.

    Gerüchte aus angeblich glaubhafter Quelle behaupten ja in diesem Forum, dass es sich bei dem von uns gebuchten "very urgent early priority check-out service" um eine besonders exclusive Art der Abreise handelt.


    Demzufolge würden die auf diesen Service gebuchten Gäste - sobald sich das Schiff dem Hafen auf eine Entfernung von drei Seemeilen genähert hat - von einer Privatyacht übernommen und vorab in den Zielhafen gebracht. Diese Yacht würde vom Staff Kapitän gesteuert werden und an der Pier in Kiel stünde dann schon jeweils eine Luxuslimousine deutscher Fabrikation bereit, um uns bis vor unsere Haustür zu fahren. Zeitersparnis mindestens 3 Stunden - wird in diesem Forum zumindest behauptet. Wir werden es testen.


    Für heute Nachmittag aber haben wir uns erst Mal für eines dieser Exit Games angemeldet. Ihr wißt schon: so in etwa wie in einem Exit Room der Ausgang gefunden werden muss, geht es in einem Exit Game meist darum, in einer Gruppe ein Heft durchzuarbeiten, darin verschlüsselte Lösungen zu finden und am Ende der Schnellste zu sein.


    Wir haben so etwas schon mal bei der vierbuchstabigen Konkurrenz mitgemacht - und es war ein Riesenfiasko. Unsere Gruppe bestand aus 5 blutigen Anfängern alle jenseits der fünfzig. Schon in die Aufgabenstellung hatten wir irrige Annahmen hinein projeziert.

    Dementsprechend addierten wir die falschen Zahlen an den falschen Stellen und lösten die einzelnen Seiten des Buches in der falschen Reihenfolge. Trotzdem konnten wir am Schluss einige richtige Antworten auf die Fragen geben, was unseren damaligen Spielleiter zu dem Satz veranlasste: "Das das auch so funktioniert, hab ich ja noch nie gesehen!"


    Uns wars egal. Wir hatten anderthalb Stunden Spaß und die größten Aha-Momente bei der Auflösung. Mit in etwa dem gleichen Anspruch werden wir die Sache heute auch angehen.


    Als wir dann Richtung Kabinentür streben, um zum Konferenzraum zu gelangen, passiert es:


    Die Luft zittert, sie schlägt richtig sichtbare Wellen und direkt vor unseren Augen löst sich die Tür der Kabine auf und wird durch eine geschlossene Wand ersetzt. Spinn ich....???


    Nee, tu ich nicht. Ich kann die Wand anfassen, Göga kann sich mit seiner Schulter dagegen werfen. Die Tür bleibt verschwunden.


    Ich bin ja eine eher praktisch veranlagte Frau. Von daher war mein erster Gedanke in dieser Situation nicht: 'Oh Gott, oh Gott, wie kommen wir hier jetzt wieder raus.' sondern 'Hoffentlich verschwindet die Klotür nicht auch noch!'

    Nein, tut sie nicht - zumindest nicht im Moment.


    Dafür wird der Fernseher plötzlich hell. Das Gesicht von Sascha H. erscheint, aber reden tut er wie Yoda.


    "Euer Schicksal - ihr annehmen solltet!"

    "Ideen - ihr nun haben müsst!"

    "Dann ihr finden werdet - cool den Ausgang!"


    Der Fernseher wird wieder schwarz.

    'Und nu?'

    Irgendwo in dieser Kabine muss es also einen Hinweis auf den Ausgang geben. Wir müssen ihn nur finden!


    Wir fangen an, die Kabine zu inspizieren. Schubladen öffnen, Schränke öffnen, unter alle Deko gucken und hinter alle Bilder.

    Nichts.


    Einigermaßen ratlos schauen wir uns an.

    Da wird der Fernseher wieder hell.


    "Ziemlich am Ars.... - ihr seid!"

    "Wohl überschätzt - ich euch habe!"


    In dem Fernseher schließt Sascha H. halb seine Augen und seine Tütenöhrchen sinken traurig nach vorn.


    "Bündeln - ihr müsst eure Macht"!

    "Die Lösung - ihr dann cool finden werdet!"


    'Boah!!! Der Kerl geht mir sowas von auf den S...Senkel!

    Was faselt der da immer! Will der uns damit wirklich was sagen oder ist der einfach nur komplett durchgeknallt?'


    "Wir müssen irgendetwas übersehen haben", suchend dreht sich Göga im Kreis. Plötzlich leuchten seine Augen auf: "Er hat zweimal "cool" gesagt! Was ist denn mit dem Kühlschrank?"


    "Sehr klug - du bist! Probieren - wir sollten es."

    'Hab ich das jetzt echt laut genau so gesagt?'


    Göga geht vor dem kleinen Kabinenkühlschrank in die Knie und beginnt damit, ihn auszuräumen. Was er findet, reicht er mir zu.

    Eine Kiste Bier...

    Eine Kiste Bier...

    Eine Kiste Bier...


    'Äh - Moment mal! Ist das auch noch irgendwas anderes drin?'


    Ja. Ist.

    Eine Kiste anderes Bier...

    Noch eine Kiste anderes Bier...

    Und noch eine Kiste anderes Bier...

    Dann reicht er mir ein Sechserpack kleine Cola-Flaschen zu.

    'Das war so klar!'


    Keine fünf Minuten später stapeln sich die Getränkekisten in unserer Kabine bis unter die Decke. Die Betten biegen sich unter der Masse der kleinen Mini-Schnapsfläschen.


    "Ich glaube, hier ist etwas!", ziemlich weit weg und mit etwas Hall dringt Gögas Stimme aus dem Einbaumöbel, "komm mal rein hier!"


    Es gibt so Sätze, bei denen würde ich die Hände dafür ins Feuer legen, dass sie so noch niemals in einem Reisebericht geschrieben worden sind und auch niemals wieder geschrieben werden.

    Der Satz: "Furchtlos krieche ich in den Kühlschrank hinein.", gehört eindeutig in diese Kategorie.


    Tiefer.

    Immer tiefer.

    Endlich sehe ich Göga.

    "Ah, da bist Du ja.", sagt er zu mir. "Warte mal kurz!" Dann kriecht er zurück in die Richtung aus der ich gekommen bin. Als ich mich umdrehe, blicke ich auf Tausende von Kühlschranktüren hinter uns.


    Göga macht gerade mit einem schwaren Edding ein Kreuz an die Tür aus der wir kamen.


    Ich selbst habe keine Ahnung, wo wir lang müssen. Ich krabble einfach hinter Göga her und verliere dabei jedes Zeitgefühl.


    Plötzlich öffnet er so eine Art Lüftungsschacht und wir purzeln auf die Brücke. Vorsichtig sehen wir uns um und gerade als wir uns fast sicher sind, hier allein zu sein, hören wir dann doch eine Stimme.


    Eine gewisse Beatrice ohne bekannten Nachnamen nimmt gerade den Kapitän Sascha H. Maß.

    Leider verstehen wir nur einige Wortfetzen.

    "... lass doch mal den armen Jungen in Ruh...."

    "... hast Du doch gar nicht nötig, Viktor..."

    "... unter der Fuchtel von dem Alten genug gelitten ..."


    Oh, Oh hier stören wir besser nicht! Obwohl mich schon interessieren würde, wer die Dame war und warum sie den Kapitän Viktor nannte.


    Wir sehen zu, dass wir möglichst schnell wieder in dem Lüftungsschacht verschwinden. Kurze Zeit später stehen wir auf einem Kabinengang. An der nächst gelegenen Tür prangt ein Schild mit der Aufschrift "Captain's Suite".

    Eintreten - wir tun.

    'Oh Gott, hoffentlich verschwindet dieser Sprachfehler wieder!'


    Wir schauen uns um und es verschlägt uns den Atem!

    Mitten in einem Helene F. Gedenk-Zimmer sind wir gelandet, daneben gleich der Beatrice E. Raum, der mit der Andrea B. Kammer verbunden ist. Wirklich irritiert hat mich allerdings dann erst der Ross A. Salon mit der integrierten Karl Moik-Ecke.


    Unser Florian S. steht im Eingangsbereich, hat eine Karaoke-Maschine laufen und singt mit Inbrunst "Atemlos". Aber leider mit neuem Text!


    Atemlos auf dem Eis

    Joeans Lächeln war der Preis

    Atemlos nur wir zwei
    Leider viel zu schnell vorbei


    'Das ist nicht gut!
    Das ist gar nicht gut!

    Hoffentlich hat Göga davon nichts mitbekommen!'


    Hektisch mache ich Anstalten, "Captain's Suite" wieder zu verlassen und kurz darauf kriechen wir erneut durch unzählige Gänge mit Kabelgewirr. Urplötzlich taucht vor unseren Augen wieder diese Wand mit den tausenden Kühlschranktüren auf. Nur leider befindet sich jetzt auf jeder dieser Türen ein schwarzes Edding-Kreuz.


    Was soll's!

    Wir nehmen einfach die nächstgelegene und reißen sie auf. Gleißende Helligkeit blendet unsere Augen.


    Dann macht es plötzlich "Plopp" und wir stehen auf dem Flur unserer Wohnung.

    Kein Zweifel! Das hier ist unser zu Hause.

    Und noch während wir uns verwundert die Augen reiben, macht es plötzlich nochmal "Plopp" und "Plopp" und unsere Koffer stehen neben uns.

    Das ist ja ein Ding!

    Wie kann das sein?!


    Plötzlich erzittert die Luft wieder, der schon bekannte Tunnel öffnet sich und aus ihm dringt leise Yodas Stimme zu uns: "very urgent early priority check-out service" - ihr gebucht hattet..."

    Dann schließt sich das Raum-Zeit-Kontinuum endgültig.


    Ist das zu fassen! Da kann man mal wieder sehen, wie verläßlich die Informationen sind, die man aus so einem Kreuzfahrtforum zieht!


    Ich glaube, es ist nun doch an der Zeit, dass ich einen Artikel in diesem Forum schreibe und mir dort mal so richtig Luft mache. Einen Titel dafür habe ich schon: "Vorsicht bei Zusatzleistungen".


    Göga sieht mich eine ganze Weile seltsam an.

    Dann sagt er: "So. Nun mal Butter bei die Fische. Was genau lief da mit diesem Florian S.?!"


    'Oh, oh...'


    Und dies ist nun das Ende meiner Geschichte.


    LG Joean


    Ich danke allen, die diesen sehr speziellen Reisebericht gelesen, gelikt oder kommentiert haben.

    Wenn man nicht wegfahren kann, muss man sich eben wegträumen. Ich hoffe, ich konnte dafür einige Anregungen liefern.



  • Einfach nur großartig und bereits hier 'Hoffentlich verschwindet die Klotür nicht auch noch!'

    lag ich dann fast vor Lachen auf dem Boden.:D Wäre wohl auch meine größte Sorge gewesen.

    Danke, liebe Joean , für fröhliche Momente und ebensolche Weihnachten für Dich und GöGa.

    Bisherige Kreuzfahrten:

    03/2018 Mittelmeer mit Kanaren Mein Schiff<3

    04/2019 Mittelmeer mit Salerno Mein Schiff 2

    10/2020 Blaue Reise Griechenland Mein Schiff 6

    10/2021 Griechische Inseln Mein Schiff 5

    07/2022 Norwegen mit Nordkap Mein Schiff 4


    Vorfreude auf:

    08/2023 Westeuropa m. Lissabon Mein Schiff 1

    xx/202x Kreta bis Dubai

    *MeinSchiff*

  • So , diese 4 Tage hast du brillant abgearbeitet und wie freue ich mich schon auf den Jahresrückblick 2020 , der erstreckt sich dann über 365 Tage:thumbup:. Ich bin ganz sicher:/:/dass du im Gedanken bereits daran arbeitest - nur der Arbeitstitel fehlt noch - oder?;)

    lg. Christine

  • Nur du schaffst es, uns über dieses Jahr aus deiner Sicht Lachtränen zu entlocken.

    Da bin ich voll der gleichen Meinung. NUR DU SCHAFFST ES ........:thumbup::):thumbup:bei mir.

    Wenn man nicht wegfahren kann, muss man sich eben "wegträumen."

    Deine "WEG Träume" sind immer wieder spitze Joean :!::!:Gerne mehr davon in Bälde.:)

    Schöne Weihnachten und alles alles Gute im Neuen Jahr und bleib gesund.

    Grüsse Sonnenscheins:saint:

    Leider schon vorbei: :(


    Okt. 2007 MSC Opera - Östl. Mittelmeer
    Juli 2008 MSC Opera - Norwegische Fjorde
    Juli 2012 Aida blu - Baltikum - St. Petersburg-
    April 2013 MS2 - Türkei - Griech. Inseln
    Dez. 2013 MS1 - Kanaren
    Juli 2014 MS3- Adria Kroatien
    Januar 2015 MS2 - Dubai mit Bahrain und Musct
    Juni 2015 MS2 - Mittelmeer mit Ibiza
    Vorweihnachtliche Kurzkreuzfahrt mit "MS Artania" "Phönix" v. 18.12.-22.12.15
    Juni 2016 MS2 - Malta mit Bodrum
    August/September 2016 Rügen Usedom - ohne Schiff
    Oktober 2016 NCL Jade ab Venedig
    Dezember 2016 - MS4 Mittelamerika ab La Romana
    Mallorca März 2017
    MS Asara (Phönix) Flußkreuzfahrt "Schnupperreise Köln - Rüdesheim - Köln - April 2017
    September 2017 Gardasee
    Oktober 2017 MS3 - Mallorca
    4/18 Kreta mal ohne Schiff

    Südtirol - Dolomiten 05.09.18-10.09.18

    September 2018 MS5 - Mittelmeer/Mallorca mit Kanaren

    März 2019 NMS1 - Kanaren mit Agadir

    Juni 2019 Salzburger Land, im Tal der Almen - ohne Cruise

    MS Amera (Phoenix) 27.09.19-04.10.19

    MY Princess/Phoenix Sommer 2020:!::!::love: :love::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:



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