...Beitrag #53 , oder?
Ja sorry!! genau !!
Da hab ich jetzt aber gesucht!
sorry, da habe ich dann glatt mich vertippt, war 53!! in 57 konntest du ja nichts finden, aber Sopur hat mich verstanden, danke
...Beitrag #53 , oder?
Ja sorry!! genau !!
Da hab ich jetzt aber gesucht!
sorry, da habe ich dann glatt mich vertippt, war 53!! in 57 konntest du ja nichts finden, aber Sopur hat mich verstanden, danke
09.03.2019 (Samstag) Tromsø
Unseren Liegeplatz im direkten Zentrum von Tromsø steuern wir von Süden aus an. Größere Schiffe müssen Tromsø aus Norden ansteuern, da die auf dem südlichen Weg liegenden Brücken zu niedrig sind, als dass sie sie unterqueren könnten. Daher wird man mit einem größeren Schiff immer außerhalb des Zentrums in Breivika anlegen.
Tromsø ist eine der am schnellsten wachsenden Städte Norwegens. Pro Jahr erhöht sich die Einwohnerzahl um rd. 1.500 Menschen. Aktuell leben über 76.000 Menschen hier in dieser Stadt. Allenthalben wird gebaut. Und trotzdem – wir kennen es ja auch aus Berlin – es reicht nicht hinten und nicht vorne.
Da man in Norwegen normalerweise eine Wohnung kauft und nicht mietet, werden aktuell für eine kleine 2-Raumwohnung in Tromsø schon gerne mal rd. 4 Millionen NOK aufgerufen.
Und etwas Interessantes gibt es noch. Im Gegensatz zum Rest Norwegens, wo man für die Überquerung von Brücken ja Maut bezahlen muss (zumindest solange bis die Brücke refinanziert ist), wird in Tromsø auf diese Erhebung verzichtet. Dafür ist hier das Benzin teurer als anderswo.
Ob es hier wirklich jemanden gibt, der daran glaubt, dass das Benzin dann irgendwann auch mal wieder preiswerter wird?
Heute vormittag haben wir unseren letzten über AIDA gebuchten Ausflug "Tromø Wildlife Center & Besuch bei den Huskys". Unser Guide ist heute Silke, der ich auch die obigen Informationen über Tromsø verdanke.
Wir fahren ins Camp von Aurora Alps und haben Glück, da die für das Schiff gebuchten Rentierschlittenfahrten noch nicht begonnen haben. So gibt es dann eben auch noch Ren oben drauf.
Dann geht es aber endlich zu den hier...
Und ich wette, ich weiß, welcher Ruf bei diesem Bild durch's Land schallt?
Für die nächste Stunde komme ich aus dem Streicheln gar nicht mehr raus.
Die hier war besonders liebebedüftig, nachdem sie sich dann doch irgendwann aus ihrer Hütte bequemt hatte.
Allerdings versuche ich es zu vermeiden, dass - wie auf dem vorletzten Bild - die Hunde an mir hochklettern. Nicht weil ich das nicht möchte, am liebsten würde ich in jeden reinkriechen, sondern weil ich nicht weiß, wo das gute Tier vorher mit seinen Pfoten war.
An dieser Stelle wird es, glaube ich, Zeit mal mit ein paar romantischen Irrungen über Hundeschlittenfahrten aufzuräumen. Ich erlaube mir hier, mit meinen eigenen Worten das widerzugeben, was mir auf dem Schiff von den „Betroffenen“ äußerst anschaulich beschrieben wurde.
Jede Hundeschlittentour beginnt mit der Zusammenstellung des Gespanns. Dabei sind die Beteiligten jeweils kurz vorm Ausflippen – und den Hunden geht’s genauso.
Wild bellend springen sie um ihre kleinen Hütten herum, laut "NIMM MICH! NIMM MICH!"-bettelnd. Das, was diese Hunde noch mehr wollen als gestreichelt werden ist: rennen.
Als letzter kommt dann der Leithund an die Zugleine. Der sagt allen anderen, wo’s langgeht – auch dem Musher.
Nein, war Spaß!
Nun tillen die Viecher völlig aus. Wenn man nicht den Schlitten mit einem Anker oder einer starken Leine irgendwo festgemacht hätte, wäre er jetzt schon längst auf dem Weg Richtung Horizont.
Ein lautes Kommando, der Leithund spitzt die Ohren, der Musher löst den Anker und endlich, endlich geht es los.
Rennen, rennen, rennen…. Alles andere steht nun dahinter zurück. Der Weg ist ihr Ziel.
Wenn da nicht…
Völlig unbeeindruckt von der atemberaubenden Landschaft, den tief verschneiten Ebenen, der Sonne, die den eisigen Temperaturen zum Trotz doch schon auch Kraft zu haben scheint, wechselt so Stoff vor sich hin.
Wissenschaftler nennen es auch Stoffwechsel.
Auch der Mensch hat es, nur geht er anders damit um.
Also vor allem mit den Produkten – den Stoffwechselprodukten.
Nach einer geraumen Weile mit einigen Hügeln hoch und Hügeln wieder runter, zieht ein strenger Duft an der empfindlichen Nase der Passagiersgattin vorbei. Vor ihr sitzt: ihr Gatte.
„Sag mal, kannst Du Dich nicht einmal zusammenreißen!!!“
Es ist ja nicht so, dass er irgendwelche grundlosen Anschuldigungen seitens seiner Angetrauten nicht gewöhnt wäre, aber:
Was zuviel, ist zuviel!
„Ich war das nicht“, zischt er zurück. „Das war der Köter.“
Keine Ahnung, was das Tier gefressen hatte, aber die anderen hatten dasselbe.
Dies wird nach und nach deutlich – sehr deutlich!
Pinkeln, kacken, fur.. kann alles während der Fahrt erledigt werden, zumindest wenn man vor dem Schlitten läuft.
Daher ein guter Rat an alle, die sich mit dem Gedanken an eine romantische Hundeschlittentour tragen:
Mund halten, nicht reden!!!
Sollte der Veranstalter vor der Tour Skibrillen, Overalls oder irgendetwas anderes an Schutzkleidung anbieten: zugreifen!!!
LG Joean
Ich musste beim Lesen gerade laut lachen und habe mir gerade bildlich die Teilnehmer mit Skibrille und Schutzkleidung auf den Schlitten vorgestellt. Aber ich muss dir schon zustimmen dass derartige Gerüche usw. schon sehr unangenehm sind.
Ich würde so eine Schlittentour ja auch gerne mal machen, also Malerschutzanzug mit ins Gepäck
LG Karin
09.03.2019 (Samstag) Tromsø - der Abend
Abends um 18:30 Uhr treffen wir dann auf Karina und ihre Guides von Scan Adventure. Selbst Anita, die junge Frau aus der Schweiz mit der ich vor zwei Jahren unterwegs war, ist wieder mit von der Partie. Insgesamt geht Karina heute mit 4 Kleinbussen auf Polarlichtjagd.
Wir werden für heute Nacht dem Bus von Silke zugeteilt – der gleichen Silke, die mit uns schon vormittags im Rahmen des AIDA-Ausflugs unterwegs war. Manchmal kreuzen sich Wege schneller als man sich das vorstellen kann.
Zunächst einmal geht wieder ins „Hauptquartier“ – Essen fassen und die Leute mit vernünftiger Kleidung ausstatten. Ich bin eigentlich zuversichtlich, dass ich ohne weitere Hilfsmittel durch diese Nacht kommen werde, schließlich bin ich vorletzte Nacht auch nicht erfroren – und was war das da kalt!!!
„Hier. Das müsste passen.“, nach kurzer, kritischer Beäugung meines Outfits greift sie ziemlich weit nach hinten und drückt sie mir ein Viermannzelt in die Hand. Stoff und Pelz soweit das Auge reicht. Ich habe Mühe, diesen Textilberg aus dem Lager zu bugsieren.
Der Raum gegenüber wird sonst wohl für Besprechungen genutzt. Heute Abend dient er als Umkleide.
Immer noch etwas perplex wühle ich mich durch diesen Stoffhaufen. Irgendwo muss doch mal der Eingang sein! Auch GöGa kommt mit etwas Zusätzlichem aus dem Lager. Allerdings ist es längst nicht so voluminös. Sie haben ihm eine zweite Funktionsjacke verpasst, die er über seine noch drüberziehen soll.
„Und was haben sie Dir gegeben?“
Etwas hilflos sehe ich ihn an.
„Keine Ahnung. Ich find den Anfang nicht.“
Ich halte hoch, was ich gerade in der Hand habe. Ein Hosenbein. Als Eingang kaum geeignet. Also wühle ich auf der anderen Seite des Zeltes und finde das Dach. Wäre es etwas kleiner, könnte es als Kapuze durchgehen.
Ah, ein Anhaltspunkt.
Was mir die gute Silke hier verpasst hat, entpuppt sich als ein riesiges innen weich bepelztes Ganzkörperkondom in 3XL.
Ich gleite hinein. (Haha! Wortwitz! )
In dem Ding wirke ich wie Tinky-Winky nach ner Fresskur!
Stellt mich neben die biggest Loser und ich lasse sie aussehen wie Rehkitze!
Arme und Beine sind mir jeweils etwa 40 cm zu lang. In dem Ding kann ich nur stehen. Würde ich loslaufen, falle ich nach spätestens 3 Schritten auf die Schnauze.
Was fällt mir dazu ein?
"Pooohhhh"
HILFE!
Wir fahren los in die Nacht. Silke erzählt uns, dass es in und um Tromsø inzwischen über 70 ! Anbieter für Polarlichtausflüge geben soll. Einige von ihnen haben sich in einer Whatsappgruppe zusammengefunden, um Informationen über die jeweils besten Plätze auszutauschen. Heute abend posten alle: "coast, coast, coast".
Also fahren wir Richtung Küste und fahren und fahren. Der Himmel will einfach nicht aufreißen. Stattdesssen fahren wir zwischendurch in einem Schneesturm der allerersten Güte.
Am ersten Stopp ist die Meute noch einigermaßen gut gelaunt und es gibt sogar Polarlicht. Jedenfalls, wenn ich mir die Bilder so ansehe, die Silke mit ihrer Kamera macht.
Auf meinen Versuchen ist leider fast nichts zu sehen. Den Anblick erspare ich Euch besser. Am zweiten Stopp leider dann wieder Fehlanzeige. Zur Aufmunterung verteilt sie nun Getränke und Kuchen.
"Ab um zehn soll es besser werden."
Leider richtet sich das Wetter heute nicht nach der App. Es fängt wieder an zu schneien. Und wie!
Jetzt liebe ich mein Teletubbie-Outfit! Ich stehe stumm auf der Straße und lasse mich zuschneien.
Was soll ich auch anderes machen! Laufen kann ich eh nicht, aber ab und zu kommt GöGa vorbei und klopft mir auf den Rücken. Nicht als Aufmunterung, sondern um verhindern, dass ich als lebender Schneeberg ende.
Man sieht kaum noch die Hand vor Augen.
"Aber wenn der Schauer durch ist, wird es wieder klarer", sagt die App. Silke nennt das, was hier abgeht: Schauer! Dafür muss man wohl schon eine ganze Weile in Norwegen leben. Da definiert sich "Schauer" dann wohl anders.
Sie whatsappt hin und her und schließlich steigen wir wieder in den Bus und fahren noch eine dritte Stelle an. Und siehe da:
Meine einzige Ausbeute dieser Nacht.
Um die Leute zu beschäftigen und damit sie überhaupt irgendetwas haben, was sie zu Hause vorzeigen können, schlägt sie vor, Light Painting Bilder zu machen. Light Pain...was?
Für die, die so aufs Bild gebannt werden wollen, eine ziemliche Ausdauerleistung. Man muss mindestens 25 Sekunden regungslos stehen und in der Zeit turnt Silke mit einer lichtstarken Lampe um einen herum und zeichnet die Umrisse nach. Sieht lustig aus!
"Macht doch auch mal was Originelles!"
'Wie geht denn hier was Originelles???'
Und dann fällt uns was ein!
Erkennt ihr es? Origineller ging nicht!
Dann geht es aber wirklich wieder zurück zum Schiff. Schade, dass es heute abend mit dem Polarlicht nicht so wirklich geklappt hat.
Zurück auf dem AIDA (so gegen 00:30 Uhr) möchte ich noch versuchen, die Eismeerkathedrale bei Nacht abzulichten. Eigentlich wollte ich mit dem Foto nur sehen, ob das Weitwinkel, das ich dabei habe, reicht oder ob ich doch besser noch ein anderes Objektiv aus der Kabine holen sollte.
Und dann schaut mal ganz genau hin!
Ich warte dann noch eine halbe Stunde. Aber außer einem erneuten Schneeschauer passiert nichts.
Vielleicht hätte ich noch eine Stunde dranhängen sollen. Bei FB habe ich später gelesen, dass Mitreisende, die mit einem anderen externen Anbieter unterwegs waren, so gegen halb zwei noch sehr schönes Polarlicht gesehen haben.
So isses halt! Man kann nicht überall sein. Aber ich denk mal positiv.
sechste Polarlichtnacht: (mit viel gutem Willen) checked!
Merke lieber als Teletubbie eingepackt, statt erfroren
Das Lichtbild ist der Knaller
Lg ücki
Klasse Joean
Von "Presswurst" (2017) zu "Teletubbies" (2019). Normalerweise möchte man
damit ja nix zu tun haben, aber als Schutz vor Kälte sind sie hervorragend geeignet.
Aber bitte: wo ist denn Euer Light Painting Bild geblieben?
Ich kann's nicht sehen ....
Freu mich schon auf die Fortsetzung!
LG, Gesa
Aber bitte: wo ist denn Euer Light Painting Bild geblieben?
Ich kann's nicht sehen ....
ich auch nicht trotz geputzter Brille. Oder bedeutet Light Painting "weißes (Schnee)-Bild auf weißem Hintergrund"?
Anfangs war ein Bild von zwei Personen mit einer Lichtspur um die Konturen zu sehen. Leider ist es verschwunden. War ein schöner fotografischer Effekt aus der Trickkiste der Langzeitbelichtung.
Lg ücki
Aber bitte: wo ist denn Euer Light Painting Bild geblieben?
Ich kann's nicht sehen ....
Guten Morgen,
leider hat der Admin beide Fotos (Polarlichtbild von Silke) und unser Light-Painting-Bild gelöscht. Dabei hatte ich extra das Copyright mit drauf gelassen, da ich die Bilder zwar nicht gemacht, aber die Nutzungsrechte habe. Schade.
Gut, dass ich meinen Reisebericht nicht "I can't dance" genannt habe (war mal eine kurze Überlegung von mir).
Dann hätte nämlich der ganze Reisebericht jetzt gar keinen Bezug zum Titel mehr.
Von "Presswurst" (2017) zu "Teletubbies" (2019)
Genau!
Und ich erkenne eine Tendenz - und davor graust es mir!!!
@all
Eine Woche sind wir nun erst auf unserer Reise unterwegs und so beim Schreiben stelle ich fest, wie unglaublich viel wir doch in dieser einen Woche erlebt und gesehen haben!
Leider haben wir aber auch festgestellt, dass die zweite Woche dann wie im Flug vergangen ist.
LG Joean
Der Norden war für uns immer nur ein Sommer-Ziel - jetzt denke ich aber auch ernsthaft drüber nach die Polarlichter mal zu sehen !
Aber erstmal werde ich in Juni Midsommernacht in Lappland erleben (Motorradreise) - Reisebericht folgt bestimtt!
LG,
Takis
Rentiere werde ich in Lappland wahrscheinlich auch zu sehen bekommen - der Reiseveranstalter hat extra gewarnt weil die Viecher einfach so über die Strassen rennen ohne auf Verkehr (gibt es da oben nicht so viel) zu achten - und mit Motorrad möchte ich nicht gerne mit ein Rentier kollidieren - bekommt wahrscheinlich beide Unfallopfer nicht gut
Danke für dein Reisebericht - wunderschöne Fotos und wunderschön beschrieben!
LG,
Takis
soooo schön
LG Andrea
Bestens Joean ,
der Nordlandvirus hat wieder neues Futter, um mich wieder richtig zu quälen
Traumhaftes Winterwetter!
Die Bewohner des Örtchens sind schon ganz schön gewiefte Leut...
Schade ist es schon, dass es soweit kommen musste...
Lg von ücki, die sich gleich mal wieder auf die Lofoten versetzt fühlt...
Einfach wunderschön