Wir kommen gerade zurück von unserer einwöchigen Ms3-Reise „Norwegen mit Nordflordeid“
Zunächst das wichtigste: Wir hatten eine tolle Reise und haben jeden Moment genossen.
Jetzt das „ABER“:
Es war nach zahlreichen vorausgegangenen MS-Reisen die teuerste (runtergerechnet auf den Tagespreis) – und die schlechteste.
Ich möchte euch im Folgenden meine Eindrücke schildern, jeder „Dämpfer“ für sich war vernachlässigbar, aber in der Summe hat es dann doch gestört.
Fazit zur MS3: Sobald man in die Ecken schaut wird das Alter (10 Jahre) des Schiffs sichtbar. Und das ist schade, da einfache Maßnahmen Abhilfe schaffen könnten.
Zustand Schiff:
Beispiele:
-Halterung der Windschutzscheiden:
-WC-Spülung: Mehrmals am Tag passierte in der Kabine beim Druck auf den Knopf nichts. Man musste dann alle paar Minuten einen neuen Spülversuch starten und irgendwann ging es dann. War auch auf anderen Kabinen so. SEHR nervig!
Positives: Das Servicepersonal war wie immer spitze und auch die Qualität der Speisen ließ keine Wünsche offen.
Bars an Deck:
Die erste Enttäuschung kam für uns kurz nach dem an –Bord-gehen in Bremerhaven (13:00 Uhr). Das Wetter war bedeckt aber trocken mit sonnigen Abschnitten. Wir hatten warme Jacken an und wollten wie immer unseren ersten Cocktail an der AAB trinken.
War leider nicht möglich, die Bar war nur ganz minimal besetzt (Kein Fassbier, keine Cocktails, Softgetränke aus der Dose) Der Grill war ganz zu. Das blieb auch den Rest der Reise so, auch an den Hafentagen bei teilweise sonnigem Wetter. Das Gleiche an der Überschaubar. Das einzig lieferbare Bier war Desperados aus der Einwegflasche, was im Laufe des Nachmittags natürlich 100-fach genommen wurde. Ein Witz in Sachen Nachhaltigkeit – aber dafür haben wir ja am „Blauen Tag“ etwas Papier gespart…! Auf dem Pool Deck standen verzurrt mehrere transportabele Bier-Zapfstationen, sie kamen aber nicht zum Einsatz. Die Kaffeeautomatenstation war auch abgesperrt – die ganze Reise lang.
Ich erwarte bei unbeständigem Wetter keine voll ausgestattete AAB – aber zumindest während das Schiff im Hafen liegt und guter Wetter angesagt ist!
Wenn man jetzt auf die verrückte Idee kam: Dann gehe ich mal eben eine Treppe runter zum Gosch und hole mein Essen/Getränke selber:
Ich musste während unserer Reise immer wieder an die Diskussionen über den Produktwechsel im AAB-Grill denken – davon konnten wir nur träumen.
Einfahrt Fjorde: Im Tagesprogramm wurden zu jeder Fjordeinfahrt ab „6:30 Uhr Heißgetränke an Deck“ angekündigt. Wer jetzt aber einen Kaffee erwartet hätte (so wie wir) wurde enttäuscht, es gab nur eine Sorte Früchtetee. Alle Kaffeautomaten an Deck waren abgesperrt. Der einzig offene war der in der Backstube – mit entsprechendem Andrang. (genau 1 Automat).
Reiseleitung:
War für uns eine Enttäuschung. Beispiele:
Einfahrt Fjord Nordfjordeid. Ein Grund die Reise zu buchen war die Fahrt durch die Fjorde. Ankunft in Nordfjordeid sollte 8 Uhr sein. Um 7 Uhr wurde es hell – meine Erwartungshaltung war ein Sonnenaufgang ab 6:30Uhr bei Fahrt durch den Fjord. Leider ist das Schiff früher eingefahren so das wir schon um 7:20 Uhr angelegt haben! Fahrt durch den Fjord im Dunkeln. Ablegen um 19 Uhr – im Dunkeln! Warum wurde nicht schon um 18 Uhr (wo es noch hell war) abgelegt???
Generell ablegen: Zweimal habe wir ohne Ankündigung 10 Minuten zu früh abgelegt, wir erlebten dann das Ablegen im Treppenhaus. Einmal startete der Graf sein Lied genau 15 Minuten nach dem Ablegen!!!
Durchsagen Kreuzfahrdirektor: Klang extrem wie vom Zettel abgelesen, er hat sich immer wieder verhaspelt und dann auch noch vollkommen unsinnige Durchsagen gemacht. Beispiel Alesund: Hier pries er dem schönen Fischmarkt an, wo man doch so leckere frische Fischbrötchen kaufen könne. Unbedingt einen Besuch wert. Aber nicht bei dieser Reise da der Markt im März noch geschlossen hätte. Was soll das???
Am 2. Seetag herrschte morgens bestes Wetter – alle Decks waren gesperrt wegen Wind. Wer also joggen wollte stand vor dieser Sperre:
Ab 10 Uhr – der Wind war exakt genauso- war die Sperre dann weg. Es wurden auch immer wieder völlig willkürlich am Seetag Außentüren auf Deck 5 gesperrt und waren eine Stunde Später wiese auf. Bei Wellenhöhe 3,5 Meter.
Atlantik Restaurants:
Dort hatte man wohl zeitweise mit Personalmangel zu kämpfen – wir sind zweimal um 19:15 Uhr in beiden Atlantiks „Abgeblitzt“. Es hieß dann nur: wir sind voll, gehen sie an die Bar und kommen sie in 45 – 60 Min wieder. Blöd nur, wenn man gerade erst 2 Stunden nett an der Bar gelesen hat…
Beim 2. Mal haben wir uns nicht wegschicken lassen, sondern haben uns direkt am Eingang auf die Bank gesetzt. Nach 15 Minuten hatte der Metre dann erbarmen und hat einen Tisch eindecken lassen. Es waren noch jede Menge Tische frei und nicht gedeckt.
Sauna:
Wir finden es gut wenn die Crew auch den Gästebereich benutzen darf. Nicht gut fanden wir wenn männliche Crewmitglieder (zu erkennen an den anderen Handtüchern) mit Badehose unterm Handtuch (hatten ALLE an) sich am Anblick der nackten Gäste erfreuten!!!
Fazit:
Dies waren nur Beispiele die in die Richtung gehen „es wird nicht besser“. Aber vielleicht auch nur ein Ausrutscher ! Unsere nächste Fahrt ist schon gebucht.
Steffi & Martin aus Wuppertal