Reisebericht Winter im hohen Norden vom 22.03. bis 07.04.2019 - AIDAcara
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Bei dem traumhaften Wetter kann man die wunderschönen Fjorde natürlich doppelt genießen !
Unser Traum ist es, im Sommer mit einem gemieteten Wohnmobil durch Norwegen zu fahren. Norwegen wäre das einzige Land, für das wir das Abenteuer Campingurlaub einmal wagen würden .
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Bodø, 27.03.2019
Die Hafenstadt Bodø liegt oberhalb des Polarkreises auf einer Halbinsel. Hier starten die Fähren zu den gegenüberliegenden Lofoten. Da die Ankunft für 10.00 Uhr geplant war, gingen wir rechtzeitig frühstücken um anschließend die Hafeneinfahrt und das Anlegen auf dem Außendeck live mitzuerleben. Die Wettervorhersage war für diesen Tag mit „heiter bis wolkig“ und 5°C auch gar nicht so schlecht.
Wir hatten geplant, am Vormittag ein wenig durch die Stadt zu spazieren und am Nachmittag stand der über AIDA gebuchte Bustransfer zum Salstraumen auf dem Programm. Hierbei handelt es sich um den weltweit stärksten Gezeitenstrom, der ca. 30 km östlich der Stadt durch eine 150 Meter breite und 31 Meter tiefe Meeresenge fließt.
Je mehr wir uns dem Hafen näherten umso schlechter wurde das Wetter. Es fing leicht an zu regnen und der Wind wurde immer heftiger. Daher beschlossen wir, uns das Anlegen vom überdachten Deck 5 anzusehen. Wir stellten uns in die Nähe der Absperrung der Security, die bereits dabei war, den Ausgang vorzubereiten. Die Stadt war zum Greifen nahe, aber anstatt anzulegen erklang das Schiffstyphon und die AIDAcara drehte wieder ab. Nicht nur die Gäste hatten „Fragezeichen in ihren Gesichtern“ sondern auch die Crew schaute ein wenig irritiert. Es folgte eine kurze Rundfahrt durch den Hafen von Bodø in der wir noch die Hoffnung hatten, dass der Kapitän einfach nur wendete um einen neuen Anlegeversuch zu starten. Aber es kam leider anders.
Wir erhielten vom Kapitän die Information, dass wir aufgrund starker Windböen nicht anlegen konnten und daher die Hafeneinfahrt zunächst verlassen mussten . Es sollte jedoch noch eine Beratung mit dem Lotsen erfolgen, ob ein erneuter Anlegeversuch gestartet wird. Also lag die Cara erst einmal ruhig vor der Küste und wir warteten alle ganz gespannt auf weitere Nachrichten des Kapitäns. Das Wetter war mittlerweile gar nicht mehr so schlecht.
Leider entschieden sich der Kapitän und der Lotse aufgrund der schlechten Wettervorhersage gegen ein erneutes Anlaufen von Bodø . Uns wurde somit ein weiterer Seetag geschenkt mit der Aussicht, dass wir in Tromsø am nächsten Tag nicht erst um 16.00 Uhr sondern bereits um 8.00 Uhr anlegen sollten. Tja, das war dann wohl nicht zu ändern. Safety first!!! Und ein bisschen Entschädigung erhielten wir ja dann durch die zusätzlich gewonnen Stunden in Tromsø. Außerdem gab es am Pooldeck für alle das leckerste Bier der Welt: Freibier ! Die dicken Wolken am Himmel waren plötzlich auch verschwunden, sodass wir bei strahlendem Sonnenwetter einen tollen Tag auf den Außendecks erlebten und die schöne Landschaft mit ihren schneebedeckten Bergen so richtig genießen konnten .
Es ist schon erstaunlich, wie schnell die Crew auf die Änderung des Tagesablaufes mit einem aktualisierten Programm reagierte. So erlebten wir trotz des ausgefallenen Hafens einen tollen Tag an der frischen Luft. Es war zwar schade, dass unser Landgang bei dem traumhaften Wetter gestrichen wurde, aber wenigsten können wir von Bodø erzählen, dass wir dort schon eine Hafenrundfahrt mit einem Kreuzfahrtschiff gemacht haben .
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Moin Muesi
wir waren fast zur gleichen Zeit wie ihr mit Hurtigruten unterwegs und daher kommen mir viele deiner wunderschönen Fotos sehr bekannt vor.
Wir sind dann tatsächlich zum Saltstraumen gefahren, bei herrlichstem Wetter, strahlendem Sonnenschein, eine wunderschöne Winterlandschaft erwartete uns.
Der Saltstraumen selbst war sehr interessant, aber man muss schon das Glück haben, ihn zur rechten Zeit / Tide zu erleben.
LG Nane
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Bei uns wurde der für den Vormittag gebuchte Ausflug zum Salstraumen im Vorfeld von AIDA auf den Nachmittag gelegt, wahrscheinlich weil an diesem Tag die Strömung zu späterer Uhrzeit intensiver war. Als wir dann unfreiwillig einen Seetag bei bestem Wetter erlebten, waren wir doppelt traurig, dass wir in Bodø nicht von Bord konnten .
Eure Reise wird bestimmt traumhaft schön und ich drücke euch schon jetzt die Daumen, dass ihr sie bei bestem Wetter, ruhiger See und ganz vielen Polarlichtern erlebt!
Vielen Dank! So spät bist du gar nicht! Es gibt noch viel von der Reise zu erzählen !
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Tromsø, 28.03.2019
Auf Tromsø hatte ich mich ganz besonders gefreut. Die schöne Stadt, die auf der Insel Tromsøya im Tromsø-Sund liegt, hat mir schon auf unserer Norwegen-Cruise im Sommer 2015 richtig gut gefallen . Und dieses Mal lagen wir mit der kleinen Cara direkt im Zentrum in Höhe der Roald-Amundsen-Statue. Die Mein Schiff musste vor vier Jahren weit hinter der Tromsø-Brücke anlegen, sodass ein Busshuttle erforderlich war. Jetzt war es nur ein Katzensprung bis in die Stadt.
In den durch das frühe Anlaufen dazu gewonnenen Stunden wollten wir einfach ein paar Sightseeing-Punkte wiederholen, wie z.B. die Fahrt mit der Fjellheisen-Seilbahn auf den 421 m hohen Hausberg Storsteinen. Leider sah das Wetter bei unserer Ankunft in Tromsø überhaupt nicht einladend aus.
Als der Regen nachließ, starteten wir unseren Rundgang durch die Stadt. Wir spazierten durch den Hafenbereich zum Polarmuseum und von dort über die 1.036 Meter lange und 38 Meter hohe Tromsø-Brücke zum Festland Richtung Eismeerkathedrale. Von der Brücke konnten wir den schönen Blick auf die Stadt und die AIDAcara genießen. Da der Himmel gar nicht mehr so schlecht aussah, planten wir eigentlich, mit der Seilbahn auf den Storsteinen hinauf zu fahren. Aber bei einem Blick auf den Berg konnten wir sehen, dass die Bahn leider nicht in Betrieb war . Also ersparten wir uns den Weg bis zur Seilbahnstation. Außerdem schlug plötzlich das Wetter wieder um. Da kam ein richtiger Schneesturm auf uns zu. Also eilten wir schnell in die Eismeerkathedrale. Die hatten wir zwar schon vor vier Jahren einmal besichtigt, aber für ein trockenes Plätzchen zahlten wir gern noch einmal den Eintritt von 50 NOK pro Person. Außerdem ist die Kathedrale wirklich sehenswert. Das Gebäude erinnert an ein Stockfischgestell oder an aufgerichtete Eisblöcke und symbolisiert mit seinem 140 m² großem Glasmosaik Polarnacht, Mitternachtssonne und Nordlicht.
Nachdem sich das Wetter wieder beruhigte, machten wir uns über die Brücke auf den Weg zurück in die Stadt und schlenderten dort durch die Fußgängerzone. Als wir die Domkirche erreichten, kam das nächste Schneeschauer auf uns zu und wir flüchteten schnell ins Pub Mack Ølhallen, um ein Bier in der nördlichsten Brauerei der Welt zu trinken. Das Bier ist – wie allgemein in Norwegen – nicht grad günstig, aber es lohnt sich wirklich, etwas Zeit in der schönen Brauerei zu verbringen.
Die Sonnenstrahlen, die plötzlich durch die Fenster des Pubs drangen, lockten uns nach einiger Zeit wieder vor die Tür. Draußen erwartete uns ein strahlend blauer Himmel . Für ein paar schöne Fotos gingen wir noch einmal zur Domkirche zurück und nutzten die Gelegenheit, eine der größten Holzkirchen Norwegens von innen zu besichtigen.
Auf dem Rückweg zum Schiff kauften wir noch ein bisschen Proviant für unsere geplante Abendtour, denn um 19.00 Uhr sollte es auf Nordlicht Safari gehen. Vielen Dank Joean für den Tipp mit dem privaten Anbieter! Wir haben die Tour ebenfalls bei Karina gebucht, die uns im Vorfeld schon per Mail mit Informationen über Kameraeinstellungen für die Nordlichtfotografie und Kleidungsempfehlungen versorgte. Alles war gut durchorganisiert und wir sollten direkt am Schiff mit einem Minibus (max. 14 Personen) abgeholt werden. Das Ziel der Fahrt stand noch nicht fest sondern wurde der Wettervorhersage angepasst. Wir waren schon ganz gespannt und hofften natürlich, viele Polarlichter zu sehen. Das war auch der Hauptgrund, Kaline, warum ich mir die Systemkamera Alpha 6000 von Sony gegönnt habe, denn Nordlichter kann man mit einer Kompaktkamera oder einem Handy nicht einfangen. Auf das AIDA-Abendessen wollten wir an diesem Tag verzichten, da uns die Zeit dafür zu knapp war. Wir mussten uns schließlich noch vorher in unsere dicken Winterklamotten zwängen, denn frieren wollten wir in der Nacht natürlich nicht. Aber es sollte leider mal wieder alles ganz anders kommen. Wir hatten gerade das Ausflugsproviant gekauft und das Schiff erreicht, als mein Handy mich laut auf den Empfang einer SMS hinwies. Karina informierte uns, dass die Nordlichttour am Abend nicht stattfinden wird und bat für eine Rücküberweisung des bereits entrichteten Ausflugspreises um Bekanntgabe der Kontodaten. Das war echt schade. Aber die Wetteraussichten waren auch wirklich nicht gut. So war es bei dem schlechten Wetter und den geringen Chancen auf Polarlichter vom Ausflugsanbieter wirklich fair, die Tour abzusagen. Selbst der von AIDA auf dem Pooldeck geplante Wintermarkt mit kleinen Holzbuden - wie auf einem Weihnachtsmarkt - fiel wegen des vorausgesagten Schneegestöbers aus. Die lokalen Gastkünstler aus Tromsø, eine Folklore-Tanzgruppe, gaben im Theater einen Einblick in die musikalische Kultur von Norwegen. Meine Kamera war an diesem Abend für Polarlichtaufnahmen also nicht im Einsatz. Aber wenigstens habe ich auf dem überdachten Außendeck 6 einmal das Stativ und den Fernauslöser ausprobiert.
Wir waren an diesem Tag übrigens das einzige Kreuzfahrtschiff in Tromsø. Lediglich das Hurtigruten Schiff „MS Polarlys“ lag hinter uns im Hafen. Der Name „Polarlys“ ist norwegisch und bedeutet übersetzt „Polarlicht“. Wenn wir an diesem Abend schon keine Polarlichter am Himmel sehen konnten, befand sich wenigsten am Tag im Hafen eins hinter uns .
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Das ist ja echt schade... aber auch wirklich sehr fair vom Anbieter, mit euch nicht einfach durch die Gegend zu fahren, wenn keine Chance besteht.
So eine Winterreise würde mir auch mal gefallen... aber meinem Mann so gar nicht.
Schöner Bericht... ich drücke mal die Daumen, dass doch noch Polarlicht irgendwo auf euch wartet.
LG Regina
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So eine Winterreise würde mir auch mal gefallen... aber meinem Mann so gar nicht.
Warum kommt mir das mal wieder schwer bekannt vor? Wir müssen wohl einfach noch mehr drängeln oder?
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Sehr sehr schade Silke Muesi das es mit den Polarlichtern nicht geklappt hat.
Ich hoffe du bekommst eine weitere Chance auf der Cruise
Die Sony Alpha 6000 war eine der besten Anschaffungen hier in den letzten Jahren.
Unsere kommt bald wieder zum Einsatz
Ich freue mich auf mehr aus dem hohen Norden.
LG Kaline
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So als kleinen Reisebericht? Wir machen doch die Tour im März. Ganz lieb guck.
Moin Frau "Ganzliebguck"
kleine Reiseberichte kann ich nicht, es werden in der Regel Romane . . . . hmm, ich möchte jetzt auch nicht parallel zu Muesi RB schreiben.
Vielleicht zwischen den Tagen? ich gehe mal in mich.
Entschuldigung für's offtopic in deinem tollen Bericht. Ich lese jetzt Tromsø, was für eine schöne Stadt, 4 Stunden Aufenthalt mit Hurtigs war entschieden zu kurz. Immerhin legten wir auf dem Rückweg pünktlich zum Mitternachtskonzert wieder dort an.
LG Nane
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Regina und uschisiggi
Manchmal muss man einfach die Dauerschleife im liebevollen Nerven einlegen und irgendwann sagt der GöGa dann plötzlich: "Dann buch doch!"
Die Sony Alpha 6000 geb ich auch nicht mehr her. Sie begleitet mich nun auf jeder Reise !
Von mir aus kannst du deinen Roman gern parallel zu meinem Reisebericht beginnen! Ich bin schon ganz gespannt, was ihr so erlebt habt! Unser Aufenthalt in Tromsø war dann am Ende fast zu lang, dazu aber später mehr !
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Tromsø, 29.03.2019
Der erste Blick durch das Fenster unserer Kabine sah gar nicht so schlecht aus. Nach der Vorhersage des „AIDA Heute“ sollte das Wetter heiter bis wolkig werden.
Über Nacht hatte es ein wenig geschneit. Leider waren wir für ein schönes Foto der schneebedeckten Cara zu spät aufgestanden . Die Crew war schon dabei, das Pooldeck mit Schneeschaufeln von der schönen Schneedecke zu befreien.
Für den zweiten Tromsø-Tag hatten wir bei einem privaten Ausflugsanbieter die Ganztagestour nach Kvaløya und Sommarøy gebucht. Danke Seefahrer6168! Durch deinen tollen Reisebericht stand für uns schnell fest, ebenfalls diesen gelungenen Ausflug zu buchen. Unser Tourguide Edeltraud holte uns und sechs weitere AIDA-Gäste pünktlich am Schiff ab. Unser Kleinbus war also mit insgesamt neun Personen komplett gefüllt, aber wir hatten alle ausreichend Platz und vor allem viel Spaß zusammen. Die Tour führte uns zunächst durch die atemberaubende Fjord-Landschaft Tromsøs nach Kvaløya, der großen Nachbarinsel von Tromsø. An vielen schönen Plätzen des Kaldfjords und des Ersfjords pausierten wir, um die wunderschöne schneebedeckte Natur zu genießen. Es war wirklich ein „Winter Wonderland“ , besonders als wir in einem der Fjorde auch noch zwei Robben entdeckten.
Weiter ging die Fahrt entlang des Nordfjords und Kattfjords Richtung Sommarøy, eine kleinen Insel mit schönen Stränden, die über eine Brücke zu erreichen ist. Kurz vor der Brücke verweilten wir an einem Strand und genossen den Blick auf das Meer.
Auf der Insel Sommarøy steuerten wir zunächst für eine Mittagspause das Arctic Hotel an. Dort konnten wir uns erst einmal ein wenig aufwärmen und an einem leckeren Mittagsbuffet bedienen. Nach dem Mittagessen spazierten wir ein Stück über die schöne Insel mit ihren tollen Stränden und schönen bunten Holzhäusern. Schade, dass es draußen so kalt war. Im Sommer laden die Strände bestimmt zum Baden ein.
Auf der Rückfahrt nach Tromsø kehrten wir noch zu einer gemütlichen Kaffeepause in Toves Glasgalerie ein, die direkt am Meer liegt und wo wir leckere frisch gebackene Waffeln bekamen.
Unsere Fahrt zurück nach Tromsø führte uns durch ein langes Waldstück, wo wir tatsächlich versteckt hinter den Bäumen ein paar Elche entdeckten. Gut, dass die Straße recht leer war. So konnte Edeltraud kurz halten und wir schafften es sogar, die Tür für ein paar Fotos leise aufzuschieben. Aber das sollte noch nicht alles sein. Nach einem weiteren landschaftlich schönen Haltepunkt auf einem alten Hofgelände entdeckten wir an der Straße plötzlich eine Rentierherde. Edeltraud parkte den Wagen schnell in der nächsten Seitenstraße und wir gingen leise und vorsichtig zur Hauptstraße zurück. Wir hielten aber ausreichend Abstand, um die Rentiere nicht zu erschrecken.
Dann hieß es leider Abschied nehmen von der beeindruckenden Schönheit der Winterlandschaften auf Kvaløya und Sommarøy und von Edeltraud, die uns diese tollen Landschaften und Tiere präsentiert hat. Es war eine gelungene Tour, die definitiv zu den Highlights dieser Reise gehört. Außerdem haben wir mit unserer Ausflugsgruppe so viel Spaß gehabt, dass wir uns gleich für den Abend in der AIDA Bar verabredeten.
Als wir das Schiff betraten, hörten wir von einigen aufgeregten Mitreisenden, dass wir angeblich nicht um 20.00 Uhr ablegen sondern noch eine weitere Nacht in Tromsø bleiben. Im Laufe des späten Nachmittages wurde das Gerücht vom Kapitän bestätigt. Aufgrund der schlechten Wettervorhersage für die Nacht und den nächsten Tag mit Sturmwarnungen wurde unser Ablegen auf 12.00 Uhr des nächsten Tages verlegt. Alta sollte dann statt am Morgen erst am Abend erreicht werden. Dort waren nun zwei Overnights vorgesehen. Sortland wurde gestrichen, damit ab Trondheim wieder die geplante Route fortgesetzt werden konnte. Diese Nachrichten waren erst einmal ein Schock . Auf die Lofoten hatten wir uns bei dieser Reise ganz besonders gefreut und ausgerechnet dieser Hafen wurde uns gestrichen . Stattdessen gab es zwei Übernachtungen in Alta, einem Hafen, der nicht gerade zu den attraktivsten auf dieser Reise gehörte. Auf dem Schiff drehten sich sämtliche Gespräche nur noch um die Umroutungen. Schade, dass ein schöner Tag so endete. Aber alles Reden und Aufregen half sowieso nichts. Die Sicherheit geht immer vor und daher hieß es, die Entscheidungen des Kapitäns bzw. des Teams auf der Brücke zu akzeptieren und das Beste aus der neuen Situation zu machen. Als wir am Abend in gemütlicher Runde mit unserer Tromsø-Ausflugsgruppe zusammen saßen hatten wir trotzdem viel Spaß und ließen uns die gute Laune nicht verderben. Leider gab es auch an diesem Abend keine Nachricht von der Brücke über die Sichtung von Polarlichtern. Draußen war es kräftig am schneien. Daher war die Chance auf Nordlichter wohl sehr gering. An einem der folgenden Tage erfuhren wir von einem Paar, dass sie an dem Abend noch kurzfristig Plätze für eine Nordlicht Safari bei einem örtlichen Anbieter ergattert hätten und zu einem Ort gefahren wurden, wo der Himmel wohl für einige Zeit aufriss und Polarlichter präsentierte. So spontan waren wir an diesem Tag leider nicht mehr. Nach dem Ganztagesausflug wäre es auch ein bisschen zu stressig geworden, direkt zur nächsten Tour aufzubrechen. So konnten wir die tollen Eindrücke erst einmal sacken lassen. Also fing ich auch an dem zweiten Abend im hohen Norden mit meiner Kamera keine Polarlichter ein . Stattdessen entstanden aber ein paar Schnappschüsse von unserer – trotz der Umroutung – gut gelaunten Ausflugsgruppe in der AIDA Bar .
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Tromsø, 30.03.2019
Auch an diesem Morgen war die Crew an Deck kräftig am Schnee schieben. Einige Frühaufsteher hatten auch schon den ersten kleinen Schneemann gebaut.
Für den Vormittag waren wir ziemlich planlos. Eigentlich hatten wir zunächst vor, dem kleinen Aquarium Polaria einen Besuch abzustatten. Aber irgendwie hatten wir ein bisschen herumgetrödelt, sodass uns die Zeit zu knapp wurde. Beim Verlassen des Schiffes wurden wir von einem Offizier eindringlich darauf hingewiesen, bis spätestens 11.30 Uhr wieder pünktlich an Bord zu erscheinen, da wir ja schließlich um 12.00 Uhr ablegen wollten. Der Hinweis war wirklich überflüssig . Wir konnten uns nicht vorstellen, dass irgendjemand an diesem Tag die Abfahrt verpennt. Tromsø ist wirklich wunderschön, aber eine dritte Nacht wollten wir hier nun doch nicht verbringen. Wir spazierten also ein letztes Mal durch die verschneite Stadt und waren ganz fasziniert von den Schneebergen in den Straßen.
Im Hafen nutzte ich die restliche Zeit noch für ein paar Fotos von der AIDAcara. Mein GöGa ging bereits an Bord und winkte mir oben vom Pooldeck zu. Die Zeit bis zum Ablegen wurde noch für eine kleine Schneeballschlacht an Bord genutzt und die Entertainment Managerin (bei TUI Cruises wäre das die Kreuzfahrtdirektorin) Silvia Minardi animierte die Gäste dazu, einen großen Schneemann zu bauen. Viele Gäste schnappten sich bereitwillig die Schaufeln und begannen mit der Arbeit. Wir fanden das Ergebnis auch gar nicht so schlecht. Pünktlich zum Ablegen setzte wieder kräftiger Schneefall ein. Aber trotz des schlechter werdenden Wetters legten wir mit Hilfe eines Schleppers ab und machten uns auf den Weg nach Alta.
Wir verbrachten noch einige Zeit draußen auf dem Pooldeck und im Außenbereich der Calypso Bar und genossen die schöne Winterlandschaft.
Am Nachmittag hatte ich es mir gerade mit einem Buch auf dem Sofa in unserer Kabine bequem gemacht, als ich bei einem Blick aus dem Fenster neben uns ein Schiff der Hurtigrute entdeckte. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Also schwang ich mich schnell wieder in meine dicke Hose und Winterjacke, schnappte meine Kamera und eilte schnell ein Deck höher in den Außenbereich. Die MS Finnmarken fuhr direkt an uns vorbei . Das waren wirklich Fotomotive, wofür sich das Verlassen der warmen Kabine gelohnt hatte.
Bereits während des Abendessens erreichten wir den Hafen von Alta. Auch an diesem Abend waren wir wieder mit unserer Tromsø-Ausflugsgruppe in der AIDA Bar verabredet. Unter dem Thema „Haifischbar“ fand dort ein maritimer Abend im Hamburger Flair mit dem AIDAcara Offiziers-Shantychor und einem DJ statt. Die Bar war gut gefüllt und es war eine gute Stimmung. Zu bekannten Liedern wurde kräftig geschunkelt, cocktailiert und das ein oder andere Bierchen vertilgt , ganz nach dem Motto unserer Entertainment Managerin: „Egal was Sie machen, haben Sie Spaß !“ Ausgerechnet in dieser Nacht wurde die Uhr um eine Stunde vorgestellt, denn die Sommerzeit gilt auch im noch winterlichen Norwegen.
Da wir mittlerweile im nördlichsten Hafen unserer Kreuzfahrt angekommen waren, durften wir erneut auf Polarlichter hoffen. Leider kam auch in dieser Nacht kein Hinweis von der Brücke. Vielleicht hätte man mal einfach die Kamera mit Stativ auf dem Außendeck aufbauen und ein bisschen Zeit draußen in der Kälte verbringen sollen. Aber irgendwie war die Stimmung unter Deck so gut, dass ich mich nicht mehr dazu aufraffen konnte, allein in der Kälte zu stehen. Auch Hobbyfotografen hatten schließlich mal Urlaub ! Im Nachhinein habe ich mich natürlich ein bisschen geärgert, denn angeblich sollen ein paar schwache Polarlichter entdeckt worden sein. Egal, wir hatten ja noch eine weitere Overnight in Alta!
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Hallo Silke Muesi,
auch ich habe gerade Deinen wunderbaren RB gefunden und gleich gelesen. Wunderschöne Bilde und Du berichtest auch toll! Danke!
Diese Reise werden meine Bekannte und ich hoffentlich 2022 machen.
Damit ich aber schon vorher Norwegen etwas kennenlerne, haben mein Töchter und Enkel im Oktober 2021 eine 7 -tägige Fahrt, unter anderem mit Bergen und dem Geiranger Fjord vor ein paar Tagen gebucht
Freue mich schon auf dies Fortsetzung Deines RB.
LG und einen schönen 2. Advent
Norbi
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Deine Bilder spiegeln wirklich schön die Besonderheit dieser Route im Winter wieder
LG Susanne, die doch noch sehr auf Polarlichtbilder hofft