Ja, ich weiss, das ist jetzt an dieser Stelle schon "ein wenig" OT, aber wer von Euch hat seit gestern die aktuelle (Print-)Ausgabe des "stern" gelesen?
Dort findet sich bereits auf der Titelseite die reisserische Überschrift "Faszination Kreuzfahrt - kann man so noch Urlaub machen?". Als ich mir dann den Artikel im Heft vornahm, sprang mir gleich als erstes die unbestreitbar negative Grundeinstellung des Autoren betreffend KFen ins Gesicht, der als allererstes alle möglichen Negativ-Klischées zum Thema KF durchhechelte (welche er dann auch im Laufe des Artikels "èberraschenderweise" sämtlich bestätigt fand). Dennoch hatten er und seine Fotografin offenkundig kein Problem damit, sich von ihrer Redaktion eine KF auf der "AIDA nova" (und das ist auch mein Bezug auf diesen Teil des Forums) von Mallorca auf die Kanaren zur weiteren Recherche finanzieren zu lassen.
Im Weiteren werden einige absolute Negatvbeispiele von KF-Touristen zitiert, dann wird bei einem Passagier, der die Relation der Emissionen von Frachtschiffen vs KF-Schiffen ins Spiel bringt als "von der Kreuzfahrtindustrie auswendig gelernt" abgewertet. Dann wieder einmal die Behauptung der kompletten Ausbeutung der Mitarbeiter (gähn! ). Immerhin kam der Autor am Ende des Artikels zu dem Schluss, dass man eventuell schon mal eine KF machen könnte, solange man dazu per Bahn anreist (weil Flüge sind ja noch mehr pfui als KFen!), und solange man dabei das richtige Schiff gebucht hat. Und bezüglich der Schiffsneubestellungen (LNG vs konventioneller Antrieb) macht er eine Rechnung auf ("120:27 gegen das Klima"), die m.E: passender bei einer Basketball-Reportage aufgehoben wäre - auf den Umstand, dass auch Bestandsschiffe in Zukunft sukzessive auf umweltschonendere Antriebe und/oder Treibstoffe umgestellt werden, wird mit keinem Wort eingegangen.
Wo bleibt denn da bitteschön die ach-so-tolle "journalistische Neutralität", bei der stets beiden Seiten der gleiche Raum eingeräumt werden sollte? Wo bleiben, als die Umweltverschmutzung durch vereinzelte Reedereien (z.B. die Vergehen von Carnival und Princess Cruises) sattsam ausgewalzt wurde, das Gegenbeispiel jener zahlreichen Reedereien, die dagegen bereits eine Menge tun, sogar wie TC schon richtig tolle Konzepte am Start haben? Oder das jener Reedereien, die die Arbeitsbedingungen für ihre Angestellten in den letzten Jahren massiv verbessert haben? Und dann natürlich wieder die "typisch deutschen" KF-Touristen, die sich zum Landgang sogar noch ihre eigenen, beim Frühstück an Bord geschmierten Stullen, mitbringen, so dass der Anlaufhafen natürlich der absolute Verlierer sein muss. Oder der Vergleich "Diener/Herren", wenn ein Gast dem Kellner mal einen 5-Euro-Schein zusteckt.
Ich könnte ko..., padon!, ...mplett im Quadrat springen, ob solcher Ignoranz! Da ist mit AIDA mal jemand ein echter Vorreiter innerhalb einer Branche (Stichwort: LNG-Antrieb), aber dennoch wird akribisch jedes Haar in der Suppe gesucht, um es genüsslich auszuwalzen. Qualitätsjournalismus geht wirklich anders!
Die "AIDAnova" ist auf dem besten Weg, ein Vorbild für die gesamte Branche zu werden, aber in Deutschland muss man anscheinend alles immer nur mies machen.
Sorry an das Pooldeck24-Team, aber das musste ich jetzt wirklich mal loswerden. Hoffe sehr, Ihr löscht das jetzt nicht, denn derart miese und einseitige Berichterstattung geht uns alle an!