Wir waren heute Nachmittag mit unseren beiden Miezis mal wieder bei der Tierärztin - zum Jahrescheck und für die obligatorischen Impfungen. Dabei wurde mir erst so richtig klar, was zwischen den beiden und unserer Familie in den letzten 12 Monaten eigentlich so abgegangen ist.
Es fing schon damit an, wie leicht sich beide heute einfangen und in die Transportboxen verfrachten liessen. Auch in der Tierarztpraxis haben sich beide sehr ruhig und vorbildlich verhalten. Und ich darf gerne daran erinnern, dass wir sie im Januar 2020 noch als (halb)wilde Bauernhofkatzen übernommen hatten.
Pierre ist inzwischen der absolut verschmuste Familienkater geworden. Sein Gewicht von 2.5kg im Februar 2020 hat er inzwischen auf 3.8kg gesteigert und ist auch noch einmal ein ganzes Stück gewachsen. Er ist dennoch nicht wirklich gross, aber ein muskulös-drahtiger Tiger geworden, der sich einerseits nicht vor den anderen Katzen im Quartier verstecken muss, andererseits sich jeden Tag eine intensive Schmuse- und Kraulestunde bei meiner Frau und mir abholt. Ein echter Gemütskater. Und er merkt sofort, wenn es jemandem aus der Familie nicht gut geht, kommt dann zum Schmusen und schnurrt wie ein Weltmeister.
Marie, die mich ja ganz zu Beginn beim Verabreichen einer Wurmkur dermassen gekratzt und gebissen hatte, dass ich sogar stationär ins Spital musste, und von der die Tierärztin uns vorgewarnt hatte, dass sie möglicherweise auf Dauer eher scheu bleiben würde, springt zwar bis heute nicht in unser Bett, hat aber ihren Lieblingsplatz auf einem Kissen auf meiner Bettseite gefunden. Sie fordert dennoch regelmässig Streicheleinheiten ein (interessanterweise vor allem von mir) und putzt uns auch immer wieder spontan. Und sie hat ebenfalls von 2.0kg auf 3.2kg zugenommen, eine kleine, aber dennoch respektable Kätzin. (Sie ist übrigens eine 1a-Jägerin, bringt immer wieder Wühl- und Spitzmäuse nach Hause.)
Zu dieser Entwicklung haben unsere Jungs sehr viel beigetragen. Vor allem unser Grosser (11), der ja nun schon seit über 3 Jahren Tierarzt werden möchte (wenn es nach seinen Noten geht, sehe ich da auch überhaupt kein Problem), und den die Katzen darin immer weiter bestärkt haben. Aber besonders freut uns das Verhältnis, das unser Kleiner (9) zu den beiden aufgebaut hat. Zu unserem alten Familienkater, der im Dezember 2019 mit 19 Jahren verstorben ist, fand er nie wirklich einen Draht, aber jetzt geht er mit unseren beiden Tigern so lieb und ruhig um (trotz seines ADHS!), dass es eine echte Freude ist.
Es gibt also doch noch positive 2020-Stories, hach...