Bin zwar damals schon mitgereist, aber das lasse ich mir
Doch nicht entgehen. Diese Traumreise reise ich gerne
Noch einmal mit euch.
Liebe Grüße
ute
Bin zwar damals schon mitgereist, aber das lasse ich mir
Doch nicht entgehen. Diese Traumreise reise ich gerne
Noch einmal mit euch.
Liebe Grüße
ute
Wunderbar liebe Siegrid, da bin ich doch gerade pünktlich mit meinem RB Marokko fertig gewesen und komme gerne
48 Tage von Lissabon nach Valparaiso an Bord der Marina von Oceania Cruises
mit auf eure Traumreise. Ich bin gespannt
Bina
5. November 2014 (Mittwoch)
CADIZ/Spanien
Sonnenaufgang 7:52h – Sonnenuntergang 18:25h
Wetter sonnig um 20 Grad Liegezeit 10:00h bis 23:00h alle Mann an Bord jeweils 30 Minuten früher
4.783 Seemeilen oder 8.858 Kilometer liegen jetzt vor uns bis zu unserem ersten Teilziel Rio de Janeiro. Wir haben keine Buchung für diesen Hafen vorgenommen und wollen einfach Cadiz zu Fuß erlaufen. Die Marina liegt direkt in der Stadt an der Pier, vor uns im Hafenbecken bewundern wir die Sea Cloud II.
Als wir gegen 10.30h von Bord gehen, ist es noch frisch, aber klar und vor allen Dingen trocken. Blauer Himmel begrüßt uns. Mit einem Stadtplan bewaffnet schlendern wir durch schmale Gassen, bewundern alte Bauwerke, legen ein Kaffeepäuschen am Blumenmarkt ein, schauen in so manche Kirche und essen schließlich am Rathaus zu Mittag. Eile mit Weile.
Ein paar Einkäufe haben wir auch noch zu tätigen, gegen 16h sind wir dann rechtzeitig zur „teatime“ wieder an Bord.
Aufgrund der langen Liegezeit geht Roland sogar später noch einmal von Bord um ein Nässespray für Schuhe zu besorgen. Im Stadtzentrum wird er auch fündig – nur brauchen werden wir das Spray dann nie (aber das wissen wir natürlich zu diesem Zeitpunkt nicht)
Zu Abend essen wir im Terrace Café und schauen anschließend kurz in der Marina Lounge vorbei. Eine Violinistin zaubert auf ihrer Geige, überzeugt uns aber nicht so richtig. Noch ein Drink, dann verziehen wir uns auf die Kabine. Hier erwarten uns allabendlich Informationen zum nächsten Tag.
Da gibt es zum einen die englischsprachigen Oceania Cruises Currents mit Schiffsnachrichten / Programmübersicht und Angeboten, aber auch vier Seiten US News und noch einmal vier Seiten deutschsprachige Nachrichten. Dann gibt es immer ein ausführliches Extrablatt mit Informationen zum nächsten Hafen, das gerade für Individualtouristen - wie wir es sind - besonders hilfreich ist. Neben allgemeinen Infos zum Docknamen und Adresse, Entfernung zur Stadt, Landessprache, Geldversorgung gibt es Infos zu Sehenswürdigkeiten, Eintrittsgeldern, Transportpreisen von Taxis und / oder Bussen. Und für Amerikaner immer wichtig: Shopping Adressen.
Und hier auch gleich noch zwei weitere Hinweise: zum einen findet man an Bord am Morgen des Hafentages fast immer einen oder zwei Mitarbeiter des örtlichen Tourismusverbandes mit Informationen aller Art und in der Regel mit sehr guten Stadtplänen vor und zum anderen bietet Oceania Cruises in fast allen Häfen einen kostenlosen Shuttle zum Stadtzentrum oder zu einer Shopping Mall an.
Bevor wir die Augen schließen, müssen erneut die Uhren verstellt werden. Ein freundlicher „Reminder“ weist uns darauf hin. Volle Konzentration ist erforderlich: 1 Stunde zurück. Hurra, die kommende Nacht ist wieder länger.
Cadiz/Spanien – Tanger/Marokko 104 Seemeilen
Hallo uschisiggi
Ich bin denn auch mal dabei und freue mich auf eine wundervolle Reise
mit tollen Fotos und geschriebenen Eindrücken.
Liebe Grüße
Nordlichter64
Da ich die gleiche Reise letztes Jahr ja auch gemacht habe, bin ich gerne bei dir nochmal dabei und habe bereits in Lissabon und Cadiz bekannte Sachen erkannt
6. November 2014 (Donnerstag)
TANGER/Marokko
Sonnenaufgang 6:50h – Sonnenuntergang 17:23h
Wetter bewölkt um 20 Grad Liegezeit 8:00h bis 18:00h
Heute Morgen klingelt der Wecker ungewohnt früh schon gegen 6h. Auch wenn wir erst um 9:00h mit einem Guide verabredet sind, wollen wir das Frühstück im Terrace in aller Ruhe genießen. Alternativ könnte man kostenlos den Zimmerservice zwischen 6:30h und 10:30h bestellen um in seiner Kabine frühstücken, die Coffee Corner im Horizons zwischen 6.30h und 11:00h nutzen oder sich das Frühstück im GDR zwischen 7:00h und 10:00h servieren lassen.
Wir haben alles schon mal ausprobiert und favorisieren das Terrace mit frischen Früchten (Erdbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Kiwis, Ananas, Melonen und mehr), Joghurt und Müsli. Danach noch frisch zu bereitete Eierspezialitäten, Speck und Baguette, Tomaten warm oder in Scheiben geschnitten. Ein bisschen Käse (leider keine allzu große Auswahl am Morgen), ein paar Scheiben Wurst, Marmelade und Honig – alles ist verfügbar.
Der amerikanische Kaffee ist nicht so unser Ding und schon gar nicht das immer servierte Eiswasser schon zum Frühstück, also bestellen wir English Breakfast Tea, da kann man nicht so viel falsch machen.
Zurück auf der Kabine packen wir unseren Tagesrucksack und begeben uns zur Rezeption. Dort sind wir nicht nur mit unseren Freunden, sondern auch noch mit einem weiteren deutschen Paar verabredet, mit dem wir schon zu Hause über das amerikanische Cruisecritic-Forum in Kontakt getreten waren. Zu sechst sind wir mit Herrn Med Alami, einem deutschsprechenden Marokkaner, zu einer Tagestour „Tanger und Asilah“ verabredet.
„Panorama - Tour durch verschiedene Stadtteile von Tanger, das von 1923 bis 1958 unter internationaler Verwaltung stand. Mit inbegriffen sind auch die reichen Stadtviertel, wo die luxuriösesten Residenzen und Paläste gebaut wurden. Weiterfahrt bis zu den Herkuleshöhlen. Entlang der Atlantikküste fahren wir ca. 1 Stunde nach Asilah, einem charakteristischen Fischerdorf. Als wahres kleines architektonisches Schmuckstück im spanisch - maurischen Stil, ist die Altstadt von Asilah auch heute eine kulturelle Sehenswürdigkeit. Zu Fuß besichtigen wir die alte Kasbah (Altstadt). Die Stadtmauer stammt noch aus der portugiesischen Epoche (Ende des 15. Jahrhunderts). Seit den 70er Jahren zieht der Charme dieses Ortes zahlreiche Künstler an. Rückfahrt nach Tanger in die bunten Gassen und Souks (Märkte) von Medina. Es folgt noch eine kleine marokkanische Teepause und anschließend die Rückfahrt zum Ausgangspunkt.“
Wir können die Marina zu Fuß verlassen, halten uns rechts ein paar Meter bis zum Hafentor, das man nicht verfehlen kann. Dort stehen bereits einige private Abholer, zum Teil in landestypischer Tracht, in Erwartung ihrer Gäste. Auch Med Alami ist schnell gefunden. Er hat einen Kleinbus mit Fahrer gechartert, der genügend Platz für alle bietet. Und so machen wir uns sofort auf den Weg zu der Panoramatour durch die verschiedenen Stadtteile Tangers.
Herr Alami, der einige Jahre in Deutschland studiert und gelebt hat und jetzt als Reiseleiter, Fremdenführer und Dolmetscher in Marokko selbständig arbeitet, berichtet kompetent, aber auch sehr trocken, vom Werdegang der 700.000 Einwohner zählenden Stadt, deren Status nach Verlust der Unabhängigkeit Marokkos in 1912 zunächst ungeklärt blieb, 1923 dann aber zur Internationalen Zone erklärt und von acht Mächten verwaltet (Frankreich, Spanien, Großbritannien, Niederlande, Belgien, Portugal, Schweden und Italien) wurde.
Der Hafen von Tanger war zollfrei, der Schmuggel wurde zum einträglichen Geschäft. Die Freizügigkeit der Stadt machte sie zu einem Magneten für „Aussteiger“ und Außenseiter jeder Art bis es im Oktober 1956 zur Wiedervereinigung mit Marokko kam.
Als Schnittstelle zwischen Europa und Afrika, Mittelmeer und Atlantik hat Tanger schon immer Politiker, Diplomaten, Touristen und Geschäftsreisende aus aller Welt angezogen. Das sieht man auch im Stadtbild: Hier treffen spanische, italienische und maurische Architektur aufeinander. In der islamischen Altstadt liegen eine Synagoge, ein US- Staatsmonument, eine Moschee und eine katholische Kirche in enger Nachbarschaft.
Weiter führt die Fahrt entlang der kargen Atlantikküste zu breiten Stränden, die als solche allerdings wenig einladend wirken, zumal keine passende Infrastruktur vorhanden ist. Hotels, Strandbars, Restaurants: Fehlanzeige. Das Wasser verlockt auch nicht wirklich zum Baden. Also fahren wir nach einem Fotostopp schnell weiter.
Unser nächstes Ziel ist das Kap Spartel, ein 300 m hohes Vorgebirge am Eingang zur Straße von Gibraltar. Es gilt als der nordwestlichste Punkt Afrikas und ist mit einem berühmten viereckigen Leuchtturm aus 1864 bebaut. Wir steigen aus und haben die Gelegenheit, uns hier ein paar Minuten umzusehen und auch das kleine Leuchtturm-Museum zu besuchen. Leider kann man als Tourist den Turm selbst nicht besteigen. Ein schönes Fotomotiv gibt er aber auf jeden Fall ab.
Bald zieht es uns aber wieder weiter, denn es treffen die berüchtigten Touristenbusse ein. Nichts wie weg hier!
Wir sind gespannt auf Asilah und werden nicht enttäuscht, denn hier finden wir eine ursprüngliche Medina (Altstadt) in der rund 1.000 der 40.000 Einwohner leben. Von Fischerdorf ist keine Rede mehr, das Flair ist allerdings erhalten. Die gut erhaltene Medina ist mit ihren weiß blauen Häusern und engen Straßen von einer Stadtmauer mit Wehrtürmen umgeben, die noch aus portugiesischer Besatzungszeit (nach 1510) stammen. Wir stoppen zunächst vor dem Stadttor und werfen vom Meer her einen Blick auf die blau-weiße Stadt.
1978 wurde in Asilah ein internationales Kulturfestival gegründet, das seitdem alljährlich stattfindet und zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland anzieht. Im Rahmen dieser Veranstaltungen wurden und werden immer noch auch einige Hausfassaden − meist von marokkanischen Künstlern − mit Bildern bemalt, die dann ein oder zwei Jahre zu sehen sind. Wir betreten die Medina, schlendern durch die Gassen und bewundern Bauwerke und Wandbemalungen. Herrlicher Sonnenschein, so viele Fotomotive und kein Reisebus in Sicht!
Herr Alami fragt nach unseren Wünschen. Ob wir vielleicht hier eine Teepause einlegen wollen? Wir stimmen zu, finden ein kleines Restaurant, das uns mit frischem Pfefferminztee versorgt. Landestypisch werden Gläser mit Minzblättern gefüllt und dann mit heißem Wasser überbrüht. Sofort steigt ein bekannter, frischer Duft in die Nasen. Und auch Gäste unter uns, die Tee nur mit Krankheit in Verbindung bringen, sind begeistert. Herr Alami stoppt zudem einen Straßenverkäufer, der frische Backwaren auf dem Kopf balanciert. Ob wir wohl mal probieren wollen? Gerne. Jeder wählt ein anderes Teilchen, Herr Alami bezahlt (kann nicht die Welt kosten, denn er lädt uns ein) und wir schwelgen. Alles sehr süß, aber so was von lecker!
Frisch gestärkt geht es zurück nach Tanger. Die 1878 wiederentdeckte Herkulesgrotte natürlichen Ursprungs aus der Zeit 6.000 v.Chr. ist leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Da kann man nichts machen. Landläufig bekannt kann die Schließung allerdings nicht sein, denn auf der Marina stehen Ausflüge zur Grotte auf dem Programm.
Unterwegs halten wir noch – auch wegen der tollen Aussicht auf den Atlantik, das neu entstehende Kreuzfahrtterminal und die Marina – bei alten Steingräbern, die die Phönizier hier angelegt haben sollen. Dann ruft der Hunger.
Med Alami hat unseren Wünschen entsprechend ein landestypisches Restaurant in der Rue de la Kasbah / Medina von Tanger ausgesucht. Wir werden im Marhaba Palace freundlich begrüßt und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus, als man uns eine Treppe hoch ins Restaurant führt. „Wie aus 1000 und 1 Nacht“ ist der erste Eindruck, da sind wir uns alle einig und können uns nicht satt sehen an der Ausstattung. Grün, blau, rot, Sitzkissen, Bänke, bunte Glasfenster, Lampen!
Wir werden an einen niedrigen Tisch geführt und können dann zwischen 4 verschiedenen Menüs (17 - 24 €) wählen. Zunächst wird eine orientalisch gewürzte Gemüsesuppe serviert. Einer riesigen Salatplatte folgt eine Hähnchen-Pastete im Brotteig mit Zimtgeschmack. Ungewöhnlich und sehr sattmachend. Auch Couscous mit Hähnchen wird angeboten.
Wir platzen fast. Wasser, Cola und landestypisches Bier begleiten das Menü und als Dessert „müssen“ wir noch marokkanisches Gebäck und süßen Pfefferminztee - im hohen Bogen aus einer Zinnteekanne kredenzt - probieren.
Danach führt Herr Alami uns in die Medina.
Viele Stufen und enge Wege behindern das schnelle Vorankommen. In manchen Eingängen verstecken sich winzige Läden. Straßenschilder sind Mangelware, aber Herr Alami kennt sich aus und lotst uns in seine vorgesehene Richtung. Marktfrauen sitzen auf der Straße, verkaufen Obst und Gemüse. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus – die Medina ist eine bunte, laute, faszinierende Welt voller fremdartiger Gerüche. Wir laufen weiter durch Gassen, in denen Dschellabas (Tunikagewänder), Babuschen (die typischen gelben spitzen Pantoffeln), Teppiche und Lederwaren verkauft werden. Natürlich werden wir angesprochen, schließlich sind wir unverkennbar Touristen, aber es ist nicht wirklich lästig und kaufen tut niemand etwas. Viel zu wenig Zeit!
In einer Kräuterapotheke mit Verkaufsraum (Provision Alami?) sollen wir noch zu Käufen überredet werden, aber wir winken ab. Kein wirkliches Interesse und große Gebinde.
Pünktlich gegen 16.30h endet unsere Tour schließlich wieder direkt am Hafentor, wo wir uns von Herrn Alami und seinem Fahrer verabschieden. Das Honorar beträgt 130 € pro Paar, der Fahrer bekommt noch ein Trinkgeld, dann laufen wir die wenigen Meter zurück auf’s Schiff und sind uns einig: ein toller empfehlenswerter Ausflug!
Rasch auf die Kabine unter die Dusche und dann ab ins Horizons, der Begegnungsstätte am Bug des Schiffes auf Deck 15. Dorthin führt uns eine Einladung zum Cocktail Empfang. An für sich kennen wir ja das Schiff und benötigen keine deutschsprachige Hilfe, aber es ist einfach eine gute Möglichkeit, weitere deutschsprachige Gäste an Bord kennenzulernen. Und wer hat schon etwas gegen einen bezahlten Cocktail einzuwenden? Wir kommen ins Gespräch mit einem Ehepaar, das nur 30 km von uns entfernt in Lübeck wohnt. Für beide ist es die allererste Kreuzfahrt. Viele Fragen sind offen, können aber geklärt werden.
Tanger/Marokko – Santa Cruz de Tenerife/Teneriffa (Spanien) 698 Seemeilen
Da ich die gleiche Reise letztes Jahr ja auch gemacht habe, bin ich gerne bei dir nochmal dabei und habe bereits in Lissabon und Cadiz bekannte Sachen erkannt
wie schön, dass Du dann vielleicht sogar Vergleiche zu unserer Reise ziehen kannst. Hat es Euch an Bord der Marina denn auch so gut gefallen Paris21 ?
uschisiggi liebe Siegrid ich fühle mich gerade in die letzte Woche zurück versetzt. Danke für die Erinnerung an Marokko
uschisiggi liebe Siegrid ich fühle mich gerade in die letzte Woche zurück versetzt. Danke für die Erinnerung an Marokko
das habe ich beim Raussuchen der Fotos auch gedacht: Ich bin ja doch schon einmal in Marokko gewesen!
Und dann gleich noch mal nachgeschaut bei den anstehenden Buchungen: Eh voila, schon in 2020 sehen wir Tanger ein zweites Mal und im Frühjahr 2021 liegen mit Agadir und Tanger gleich zwei marokkanische Häfen auf unserer Route. Phoenix bietet sogar einen Stoppover mit zwei Nächten in Casablanca auf dem Hinweg nach Dakar an, aber noch konnten wir uns nicht dazu durchringen.
7. November 2014 (Freitag)
Seetag auf dem Weg zu den Kanaren
Sonnenaufgang 6:56h – Sonnenuntergang 17:41h
Wetter sonnig um 23 Grad
Endlich ein Seetag! Wir können ausschlafen und tun dies auch. Keine Planungen, keine Vorbereitungen, kein Uhrenvergleich. Herrlich! Nach dem Frühstück suchen wir uns zwei Liegen auf dem Pooldeck 12 im Schatten. Ein leichtes Lüftchen weht, aber die Sonne scheint schon.
Im Laufe des Vormittags erhalten wir noch eine Einladung zum Dinner mit Schiffsoffizierin Svenja W., die wir gerne annehmen. Wir hatten im letzten Jahr schon einmal das Vergnügen und freuen uns auf regen Gedankenaustausch in den nächsten Tagen.
Der Tag als solcher verläuft unspektakulär. Endlich kommen wir mal zum Lesen. Ich habe diverse ebooks heruntergeladen. Zu Hause fehlt mir die Zeit und Ruhe zum Schmökern, hier habe ich sie und nutze sie auch.
Es gibt an Bord auch eine schöne, gutsortierte Bücherei. Hauptsächlich findet man Lesestoff aus dem angelsächsischen Raum, aber auch kleine Bereiche mit ausländischer Lektüre sind zu finden. Einfach mal unter G wie German suchen.
Es werden diverse Aktivitäten angeboten. Das sind zum einen Tischtennis und Tennis, aber auch Krocket und Golf Putting. Shuffleboard darf nicht fehlen. Dann gibt es Handarbeitstreffen (Kreuzstich!), Bridge-Anfänger und Fortgeschrittenen-Kurse, Mahjong –Treffen, Zeichenkurse, Aquarellmalerei und vieles mehr. Lektoren informieren (nur in Englisch) über die kommenden Häfen, die Mitarbeiter des Spa über Gesundheit und Schönheit und die wenigen Boutiquen an Bord zeigen ihre Kollektionen.
Zwischendurch wird täglich Bingo oder Trivia gespielt. Und das Casino ist auch immer gut besucht, sobald es die Türen öffnet. Ach ja, und man bzw. frau kann tanzen lernen oder seine Wein/Bier- oder Schnapskenntnisse z.T. kostenpflichtig erweitern.
Ganz oben in der Rangliste stehen die angebotenen Kochkurse in der Showküche. Die meisten zweistündigen Kurse (mit rd. 50 US$ ist man dabei) sind allerdings langfristig im Voraus ausgebucht. Heute auf dem Programm: vormittags „ Mediterranean Summer“ und nachmittags „French Classics“. Wer keinen Kochkurs erwischt hat, kann immer noch an einer Kochvorführung teilnehmen. Heute demonstrieren Chefkoch Quaretti und Chef Toumelin das Zubereiten „spanischer Favoriten“ in der Marina Lounge.
An Seetagen wird häufig ein Wäscheservice angeboten. Waschen, trocknen und zusammenlegen / 20 Teile für 20 US$! Wir haben diesen Service bislang nicht ausprobiert, sondern nutzen die Möglichkeiten der Gäste-Wäscherei. Auf jedem Passagierdeck gibt es einen Wäscheraum, der mit drei Waschmaschinen und drei Trocknern sowie zwei Bügelbrettern mit Bügeleisen bestückt ist. Für eine Maschinenladung zahlt man nur 2 US$ in Form einer Waschmünze, für eine Trocknerladung ebenfalls 2 US$. Bügeln ist gratis. Bei geschickter Zeitplanung haben wir nie Probleme, unsere Wäsche selbst zu waschen.
Was fällt mir sonst noch zu heute ein?
Da wäre zum einen der Afternoon Tea täglich um 16:00h im Horizons. Ein Augenschmaus! Crewmitglieder mit weißen Handschuhen servieren (hauptsächlich) englischen Tee. Dazu werden Kanapees und Kleingebäck gereicht. Man kann sich auch ein Gläschen Schampus (kostenpflichtig) gönnen. Das Paradise String Quartett untermalt die Teestunde mit klassischer Musik.
Und wem es hier dann gut gefällt, der bleibt gleich sitzen, denn ab 17h beginnt die happy hour: 2 gleiche Getränke zum Preis von einem, wobei die Getränke durchaus gleichzeitig, das heißt für zwei Personen serviert werden können, aber auch nacheinander für einen Gast.
Heute, am ersten Seetag, steht ein weiteres Event an: Captain’s Cocktail Celebration. Ab 17:45h bis 20:00 h sind in allen Bars – der Grand Bar und dem Martinis auf Deck 6 sowie im Horizons auf Deck 15 – alle Getränke frei. Im Horizons selbst stellt der kroatische Kapitän Leo Strazicic sich und seine wichtigsten Offiziere den Kreuzfahrtgästen vor. Wir kennen einen Teil der Mannschaft schon, lediglich Ray Carr, der Cruise Director ist neu an Bord.
Nach einem Abendessen im GDR
schauen wir uns im Theater um 21.30h die erste Showproduktion der Jean Ann Ryan Company an. Das 45minütige Showprogramm überzeugt uns allerdings wenig, die Amerikaner, die immerhin rd. 70 % der 1.250 Gäste ausmachen, sind begeistert. Und hier kommen wir gleich mal zur Gästestruktur:
Neben Amerikanern, Kanadiern und Engländern sind die Deutschen auf dieser Transatlantiktour gut vertreten mit über 70 Gästen. Der Rest verteilt sich auf viele Nationalitäten. Auch die 800 Mann starke Crew kommt aus über 50 verschiedenen Ländern.
Zurück auf der Kabine studieren wir zunächst die News und sind überrascht zu lesen, dass uns in den nächsten Tagen eine Luxussteuer an Bord erwarten wird. Brasilien erhebt kurzfristig zusätzlich auf alle Einkäufe (also z.B. auch auf alkoholische Getränke) an Bord von Kreuzfahrtschiffen, die sich in brasilianischen Hoheitsgewässern befinden, eine Luxussteuer on top in Höhe von 25%.
Für ein Bier bedeutet dies dann: 6 US$ zuzügl. 18% Servicecharge und darauf dann 25% Luxussteuer = 8,85 US$. Es wird daher empfohlen, sich ggfls. schon vor dem 15. November z.B. ein Weinpaket zu kaufen. Diese Steuer sorgt in den nächsten Tagen für ordentlichen Gesprächsstoff.
Liebe Siegrid uschisiggi - wieso bekomme ich gerade Hunger? Sieht schon sehr schön aus, was da kredenzt wird. Das mit der Luxussteuer ist ja schon sehr heftig in dieser Größenordnung. Ich frage mich, wie das bei uns 2017 verrechnet wurde - wir hatten ja AI in der Yachtclub Suite bei MSC. Wurde wahrscheinlich schon vorher drauf geschlagen.
Ich freue mich auf mehr....
8. November 2014 (Samstag)
Santa Cruz de Tenerife / Teneriffa (Spanien)
Sonnenaufgang 7:22h – Sonnenuntergang 18:15h
Wetter sonnig um 25 Grad Liegezeit 9:00h bis 20:00h
Wir hatten uns schon im Internet über die Wettervorhersage informiert, aber man darf nicht alles glauben. Statt Nieselregen und bedeckter Himmel erwarten uns sonnige Abschnitte und ein blauer Himmel auf Teneriffa, einer der kanarischen Inseln, die wir bisher nicht kennen.
Nach einem gemütlichen Frühstück verlassen wir gegen 9h zu viert die Marina. Vor uns liegen die Silhouette von Celebrity
und die AIDA Stella im Hafen, so dass die Autovermietung „nicht mal eben über die Straße“ zu finden ist, wie wir dachten. Leichte Irritationen, denn wir müssen doch gut 20 Minuten laufen bis zum Parkplatz CIGAR (steht für Canary Island Cars). Parkplatz ja, Büro Fehlanzeige. Irgendjemand weist nach rechts: Silbernes Gebäude! Wir laufen in die Richtung, suchen, aber finden kein Büro. „CIGAR“ fragen wir und bekommen nur die undeutliche Antwort „Police“. Endlich klickert es, denn im Polizeigebäude gibt es einen ersten Stock und dort dann ein kleines, dafür aber unauffälliges Büro. Leicht verschwitzt erfolgt die Anmietung. Wir hatten das Fahrzeug schon vorab im Internet gebucht, so dass neben dem Voucher nur der Führerschein und die Kreditkarte vorgelegt werden müssen. Keine 5 Minuten später bekommen wir einen Schlüssel überreicht und können nur noch kurz fragen: „welche Farbe?“ „Silber“ wird gemurmelt, dann drängen schon die nächsten Kunden mit oder ohne Reservierung nach vorn.
Der Volvo entpuppt sich als grau - immerhin eine ähnliche Farbe. Er ist fast ein Neuwagen und hat Automatik. Der Diesel-Tank ist noch ¼ voll, damit können wir erst einmal die Stadt verlassen. Wobei..., die Ausschilderung ist grottenschlecht, und so dauert es etwas, bis wir auf dem richtigen Weg sind.
Unsere Freunde kennen die Insel gut und haben einen 180km langen Rundweg vorgesehen. Sie wollen uns „Best of Teneriffa“ und den TEIDE zeigen.
Vorbei am alten Flughafen Teneriffa Nord fahren wir über die Nordautobahn bis nach El Sauzal. Bei sehr gutem Wetter und nur schwach ausgeprägter Passatwolke sieht man von hier den 3.718 m hohen Pico del Teide, heute leider nicht. Weiter geht die Fahrt zum markanten Humboldt-Blick in La Oratova. Hier erinnern Gedenktafeln an den Naturforscher Alexander Freiherr von Humboldt, der 1799 im Auftrag der spanischen Krone zu einer Forschungsreise nach Südamerika aufbrach mit Zwischenstopp auf Teneriffa.
Der nächste Halt ist dann in ICOD de los Vinos, einem kleinen Städtchen an der Nordküste. Neben Weinanbau ist ein mehrere Hundert Jahre alter Drachenbaum die Hauptattraktion. Der Drago Milenario ist fast 20 m hoch und hat einen Stammumfang von 6 Metern. Um den Baum herum hat man einen kleinen Garten mit endemischen Pflanzen angelegt.
Wir parken auf (Internet)-Empfehlung in der Tiefgarage des Ortes und sparen uns die Eintrittsgebühren in den Garten, denn von oberhalb der Kirche hat man einen viel besseren und vor allen Dingen kostenlosen Blick auf das Prachtexemplar.
Oberhalb des Drachenbaumparkes gelangen wir auch zur Plaza de la Constitucion mit prächtigen Bürgerhäusern und einladenden Bodegas. Hier nehmen wir ein bürgerliches Mittagessen zu uns
und fahren anschließend über gefühlte 10.000 Serpentinen bis auf 2.200m Höhe auf den TEIDE.
Entgegen aller Erwartungen haben wir hier Traumwetter mit blauem Himmel. In einer kleinen Restauration trinken wir einen Kaffee. Wifi macht es hier oben sogar möglich, Bildergrüße an die Kinder zu versenden.
Das Zentrum des Nationalparks bildet die sogenannte Caldera, ein Krater des einstigen Urvulkans mit einem Durchmesser von 20 Kilometern. Erst bei einer späteren Eruption entstand dann der TEIDE. Steinerne Strukturen prägen dort das Landschaftsbild: Bizarr geformter Basalt, erkaltete Lavaflüsse soweit das Auge reicht, Schlackenhalden und Bimssteinflächen, alles Sehenswürdigkeiten des Nationalparks Canadas del Teide.
Nach diversen Fotostopps verlassen wir die Höhe wieder und fahren durch den märchenhaften Esperanza-Wald bei La Laguna mit Stopp bei La Tarta, einer bekannten Formation verschiedener Lavaschichten zurück nach Santa Cruz.
Wir sind gut in der Zeit, aber es wird auch langsam dunkel und der Verkehr wird stärker. Den Weg zum Meer finden wir sofort, den Weg zum CIGAR Parkplatz leider nicht. Dreimal kurven wir durch das Hafengebiet und finden trotz aller Bemühungen keinen Hinweis auf einen Abbieger. Leichte Panik macht sich bemerkbar. Das gibt’s doch nicht!
Um 18.30h sind wir keinen Schritt weiter, nur wissen wir, dass es langsam knapp werden könnte. In einer Stunde müssen wir an Bord sein. Roland springt vom Beifahrersitz und befragt ein Taxi, wobei es englisch/spanische Verständigungsschwierigkeiten gibt. Wir befragen einen Motoradfahrer, der sich allerdings auch nicht auskennt. Und ganz toll, mein Handy streikt. Nur Notruf möglich! Roland versteht immerhin, dass es wohl zwei Ebenen von Straßen hier gibt. Wir befinden uns auf der oberen Ebene und müssen auf die untere. Aber wie und wo? Wir fahren noch einmal die große Runde, sehen dann einen Rechtsabbieger, dem wir einfach folgen. Und plötzlich stehen wir vor dem CIGAR Parkplatz und werden dort schon als letzter Leihwagen ungeduldig erwartet. Es erfolgt keine Endabnahme. Der junge Mann übernimmt Schlüssel und Papiere, wir düsen ab Richtung Marina.
Die Silhouette und die AIDAstella haben längst den Hafen verlassen, so ist es für uns wenigstens kein Problem, die Marina in der Ferne auszumachen. Im Laufschritt machen wir uns auf den Weg und..... werden nach 200 Metern von einem Bus aufgegabelt. Die Tür geht auf und wir werden freundlich gefragt, ob wir denn wohl zur Marina wollten. Der Shuttlebus hat die letzten Gäste in der Stadt aufgesammelt und nimmt auch uns den letzten Kilometer mit. Und so sind wir schlussendlich 15 Minuten vor Toresschluss doch noch ganz pünktlich, aber doch schweißgebadet, zurück.
Ende gut, alles gut, sage ich nur. Unsere Tagesausgaben betragen ca. 100 €
Santa Cruz de Tenerife/Teneriffa - Mindelo/Kap Verden 860 Seemeilen
Das mit der Luxussteuer ist ja schon sehr heftig in dieser Größenordnung. Ich frage mich, wie das bei uns 2017 verrechnet wurde - wir hatten ja AI in der Yachtclub Suite bei MSC.
Bei uns war es ja 2014. Ob und in welcher Höhe diese Steuer von Brasilien noch erhoben wird, weiß ich leider nicht. Aber vielleicht kann Paris21 etwas dazu sagen? Lt. eigener Aussage waren sie ja erst im letzten Jahr dort unterwegs.
uschisiggi Na da habt ihr es ja sehr spannend gemacht auf Teneriffa. Aber alles gut gegangen, zum Glück
Wunderschöne Bilder von Teneriffa zeigst Du uns uschisiggi ....aber den Stress der letzten Stunde hättet Ihr sicherlich nicht gebraucht. Da wäre Eure Traumreise ja schon fast auf den Kanaren beendet gewesen. Ist ja nochmal gut gegangen....
wow, da habt ihr ja eine Menge in den Teneriffaausflug gepackt. Am Schluss war es ja ein halber Krimi. Mein lieber Mann wäre da einem Herzinfarkt nahe gewesen. Wir müssen mindestens eine Stunde Puffer haben, damit er entspannen kann. Aber Ende gut - alles gut.
Bin schon ganz gespannt, wie es weitergeht.
LG Andrea
PS
vor 2 Jahren ist mir in Brasilien keine Luxussteuer aufgefallen.
Das war echt knapp.
Aber wir fanden die Mietwagenan- und Rückgabe in St. Cruz auf Teneriffa auch nicht so einfach wie wir es sonst kennen