Mit den großen Schiffen kann ich bei unserer Reise dieses Mal nicht aufwarten, aber ein Schiff war es dennoch, in der letzten Woche gab es Mutter-Kind-Urlaub auf dem Rhein mit der A-Rosa.
Bereits zum zweiten Mal bestiegen wir im Oktober in Köln einen Flusskreuzer der Rostocker und wurden auch dieses Mal nicht enttäuscht. Die Kabinen erinnern doch sehr an die Kußmundflotte, nun ja, gab es doch eine gemeinsame Vergangenheit, in diesem Jahr hatten wir uns sogar für eine Kabine mit französischem Balkon entschieden. Im letzten Jahr waren wir noch im unteren Deck und hatten manchmal das Gefühl in einer Waschmaschine zu wohnen, wenn das Wasser so doll an die Scheiben klatschte.
Das gab es in diesem Jahr nicht, zudem fand ich es sehr schön, frische Luft hereinlassen zu können. Seht selbst, mir gefiel die Kabine sehr gut, auch wenn sie (obwohl teurer) doch deutlich kleiner war.
Das Bad ist auch ausreichend groß
Die Rose für die Damen finde ich auch hier eine sehr nette Geste, gibt es also nicht nur auf den großen Schiffen
Unsere Reise startete dieses Mal leicht abweichend in Bonn, der Liegeplatz in Köln konnte aufgrund einer Messe nicht angelaufen werden. Komisch, aber vermutlich sind Messen immer so überraschend wie jedes Jahr Weihnachten, man kann es soo schlecht planen .
Als ich die Reiseunterlagen bekam fluchte ich vor mich hin, hatte ich doch die Zugfahrt bis Köln gebucht. Nachdem ich bereits beschlossen hatte eine Station länger in der Bahn zu bleiben und eben schwarz zu fahren las ich einfach mal weiter und siehe da, es gab einen Busshuttle bis Bonn, zu früh gemeckert, war ja aber allein zu Hause, hat keiner gehört .
Die Reise begann in Bonn gegen 18 Uhr, über Nacht ging es rheinaufwärts in Richtung Mainz. Rein richtungstechnisch hätte ich immer gedacht es geht abwärts, fahren wir doch von Köln nach Süden, aber nein, es geht aber der Quelle entgegen, daher fahren wir also rheinaufwärts, da sag nochmal einer Reisen bildet nicht.
Unser erster Stop war am nächsten Tag Mainz. Mainz - was macht man denn da ausser ZDF und Mainzelmännchen gucken? Singen und Lachen? Gesungen haben wir nicht, wohl aber viel gelacht, z.B. über diese süßen Gesellen
Die Stadt habe ich völlig unterschätzt, es ist wirklich richtig hübsch da.
Runde 20 km trabte ich mit meinem Sohn quer durch die Stadt. An der Rheinpromenade über den Holzturm (ein ehemaliges Gefängnis, der Schinderhannes saß darin) entlang
bis zu den Malakoff Terrassen, folgendes Hummelparadies dabei gefunden,
über das römische Theater einst das größte Theater nördlich der Alpen mit bis zu 10.000 Sitzplätzen,
hinauf zur Zitadelle mit schönem Ausblick auf die Stadt,
wieder hinunter zur St. Stephanskirche mit den wunderbaren blauen Fenstern - die sind wirklich wunderbar, bitte im Netz mal suchen, ist im Inneren einer Kirche und ich darf die Bilder hier nicht zeigen.
Die letzten Sonnenblumen des Jahres
Weiter führte uns unser Weg zum Fassnachtsbrunnen
Danach kehrten wir für einen Espresso und Eis ein und studierten den Stadtplan, was uns noch interessiert.
Der Isis-Tempel (Heiligtum der Isis und Magna Mater) in einem Einkaufszentrum sollte es sein, da ich mir nicht sicher bin, ob ich ein Foto zeigen darf, lasse ich es lieber, wir waren jedenfalls sehr beeindruckt, wie toll man es in das Einkaufszentrum integriert hat.
Ein wenig schlenderten wir nach der Antike in der Gegenwart herum, Kleidungsgeschäft für Mama, Spielzeugladen für Sohnemann, gekauft haben wir nichts, gucken reichte.
Nun wollten wir noch zum Dom, leider machte ich auf dem Weg dorthin den Fehler, meiner Uhr eine neue Batterie verpassen lassen zu wollen. Der xxx xxx xxxx piep Typ aus dem Uhrengeschäft hat sie leider ruiniert, nun ist meine allerliebste erste eigene Uhr eine alte graue Baby-G-Shock im biblischen Alter von 30 Jahren gestorben .
Mein Sohn war richtig traurig und weinte, ich war einfach nur sauer und verließ wutschnaubend den Laden. Einem Juwelier hätte ich etwas erzählt, aber da der Herr plötzlich einige Unterstützer hatte und ich allein mit Kind war, beschloss ich, das ist es nicht wert. Aktuell versucht unser Juwelier hier, sie zu retten, ich hänge halt daran.
Wir ließen uns aber die Laune nicht vermiesen, futterten erst mal ein süßes Teilchen für die Seele und dann gab es noch etwas für die andere Seele, wir besuchten den Dom,
vorbei am schönen Marktplatz
Die Größe dieses Doms, der zu den 3 Kaiserdomen in Deutschland gehört, hat uns sehr beeindruckt, in der Krypta fanden wir das Grab von Kardinal Lehmann, den man ja durchaus aus dem Fernsehen "kannte". Ein sehr schönes Bauwerk, jedes Mal staune ich ob der Baukunst der vergangenen Tage, wie man ohne Maschinen solche Objekte erstellen konnte, Hut ab vor den damaligen Arbeitern und Baumeistern.
Das Gutenbergmuseum hätten wir gern noch gesehen, die Zeit hätte gereicht, aber leider hat es am Montag geschlossen, so dass wir uns nur noch an den niedlichen Männchen erfreuten
bevor es zurück zum Schiff ging.
Ein toller Tag war zu Ende, ab in die Sauna um die müden Knochen ein wenig zu enspannen, lecker essen, ein schöner Cocktail und ab ins Bett.