Hallo,
Nun ist sie schon über eine Woche vorbei, unsere erste Kreuzfahrt nach Norwegen mit Mein Schiff. Ich habe hier in diesem Forum zu unserer ersten Kreuzfahrt viele Fragen gestellt und gute Antworten mit wertvollen Tipps bekommen. Dafür möchte ich mich bedanken und als kleines Dankeschön einen kleinen Reisebericht einstellen. Mal sehen ob das klappt und ob ich auch Bilder dazu einstellen kann, passend zu meinem Bericht. Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen oder hilft es ja auch anderen Erstkreuzfahrer. Ich gebe zu, ich habe auch in einem anderen Portal eine Bewertung abgegeben. Es kann sein, dass sich da manche Aussagen wiederholen, aber es sind ja meine und keine geklauten. Und sie passen auch in diesen Bericht. Voraus kann ich erst mal sagen, ja es war eine wunderschöne Reise auf einem tollen riesengroßen Schiff in ein atemberaubend schönes Land – Norwegen. Es hat uns alles sehr gut gefallen, wir haben unvergessliche Eindrücke gewonnen und die Reise war einfach ein Traum. Und ja, auch für uns wird es nicht die letzte Kreuzfahrt gewesen sein, wahrscheinlich nicht jedes Jahr, aber vielleicht jedes zweite. So zwei-drei-vier-ganz-viele Ziele stechen uns da schon noch ins Auge. Also....der Kreuzfahrtvirus hat bereits zugeschlagen, das gebe ich zu.
So, wir sind also am Sonntag, 18. Juni nach Bremerhaven gefahren bei schönstem Sommerwetter mit blauem Himmel, fast schon zu warm. In Bremerhaven haben wir im Hotel Atlantik genächtigt, das war schon mal ein guter Einstieg. Wir waren im Auswanderermuseum und sind spazieren gegangen, waren abends sehr gut essen, in so einem Schiffsrestaurant in der Nähe des Schiffmuseums. Zu Mehr hat die Zeit nicht gereicht und dazu war es auch zu heiß.
Am nächsten Morgen, Montag, 19. Juni sind wir also an den Columbuskaje gefahren mit unserem Auto. Wir waren so kurz nach 11 Uhr da, hatten also noch genügend Zeit. Die Einweisung funktionierte bestens – wurden gleich auf einen für Kühne und Nagel reservierten Parkplatz eingewiesen. Wir hatten vorher im Internet bei Kühne und Nagel die Autoabstellung für die Zeit der Kreuzfahrt gebucht. Bis dahin hat das ja noch gut geklappt, das Abholen war dann leider eine Katastrophe, aber dazu später noch was. Dann wurden die Koffer in Empfang genommen. Die wurden dann auf das Schiff und Kabine gebracht. Dann wurde der schriftliche Teil für die Autoabstellung und Autoschlüsselabgabe bei Kühne und Nagel geregelt, das ging auch verhältnismäßig gut über die Bühne. Dann also Check-In an den TUI Schaltern. Das war dann doch der erste Schock. Nein – was haben wir uns da angetan. So viele Menschen…. und es wurden immer mehr und mehr . Die Schlage immer größer und länger . Wir standen eher im ersten Drittel. Aber wir waren einfach zu früh dran und standen fast eine Stunde in der Schlange bis TUI den Schalter geöffnet haben - war aber eigentlich vorher bekannt, dass erst ab 13 Uhr Check in stattfindet. Ich konnte schon fast nicht mehr stehen und habe mich immer mal an der Seite auf einen Stuhl gesetzt. Bänke dazwischen anzubringen, wäre sicherlich keine schlechte Idee. Dazwischen kam schon erstes Personal von Mein Schiff und verteilte kühle Getränke und das war auch gut so , sonst wäre sicherlich noch einer umgekippt. Endlich wurden die Schalter geöffnet – jede Menge, kann gar nicht mehr sagen wieviel Personal plötzlich da war - vielleicht 20? Deshalb ging das Einchecken dann zügig und ruckizucki vorwärts. Das hat geklappt, super Organisation, wie eigentlich immer auf Mein Schiff. Ich habe diese gut funktionierende Organisation öfters bewundert.
Wir bekamen ein paar Erläuterungen und die Bordcard, die uns ab sofort auf dem Schiff begleitete und Tür und Tor öffnete. Da wir sie einlesen ließen, konnte man damit auch bezahlen und das Bordkonto damit später begleichen, auch eine super Organisation. Also, ab so ca. 14 Uhr waren wir dann auf dem Schiff. Puh, was für ein Gefühl. ENDLICH! Jetzt wird es aber mal spannend. Wir landeten erst mal in der TUI-Bar und genehmigten uns einen Kaffee und ein Glas Sekt . Dann machten wir uns mal auf den Weg, das Schiff etwas zu besichtigen. Kabine konnte man erst ab ca. 15 Uhr beziehen. Da aber erst mal der kleine Hunger kam – und Hunger auf Kreuzfahrschiffen geht ja gar nicht, wurde mir gesagt – landeten wir doch gleich mal richtig mittags bei Gosch am Büffet. Wir essen gerne Fisch und genehmigten uns erst mal ein paar Scampi und kleine Fischfilets mit einem Glas Weißwein. Erstes Essen hat gut geschmeckt, und das war dann auch weiterhin durchgängig so, das Essen ist einfach gut, überall wo man isst. Wir waren noch etwas unsicher, noch kannten wir uns mit den Gepflogenheiten hier nicht aus. Aber die ersten netten Gäste, Ehepaar in unserem Alter, das wir kennenlernten, machte gerade die 10. Kreuzfahrt und kannten auch Mein Schiff sehr gut. Da kamen schon mal die ersten Tipps rüber.
Dann besichtigten wir das Schiff auf dem Sonnendeck, Pooldeck - Büffetrestaurants - Gosch waren wir ja schon usw. Vom Schiff selbst waren wir dann schon überwältigt. Es ist m. E. riesengroß. Als ich es das erste Mal von Natur aus sah, war ich schon erschrocken, und wie gesagt, als ich die Massen von Menschen sah, war ich nochmals erschrocken. Also Mein Schiff 4 fasst 2.500 Passagiere plus über 1.000 Menschen Personal, es hat 14 Decks. Nach ca. zwei Tagen Seereise haben wir die Größe des Schiffs und die Menge der Menschen nicht mehr so gespürt, es verteilt sich sehr. Dennoch lässt es sich nicht leugnen, dass zu verschiedenen Zeiten oder zu unterschiedlichen Gelegenheiten die Ansammlung von Menschen groß ist. Zum Beispiel wuselt es beim Frühstück hin und her, man muss lange nach einem Tisch suchen, abends muss man rechtzeitig erscheinen, um im Theater noch einen Platz zu ergattern, an Hafentagen sind die Aufzüge ständig besetzt und die Treppenhäuser voll, Fitnesskurse sind belegt und oft muss man nach einer ruhigen Ecke suchen. Also ganz alleine ist man nur auf der eigenen Kabine und wohl dem, der einen Balkon hat.
Nach der ersten Schiffsinspektion durch uns, war es dann auch gleich 15 Uhr und nach einer Durchsage gingen wir mal Richtung Kabine. Siehe da, unsere Koffer waren schon da. Super. Wir hatten eine Balkonkabine auf Deck 7, schiffsmittig, 17 qm plus Balkon. Also ehrlich, als ich reinkam, dachte ich erst, ohje, da krieg ich nie den Inhalt der zwei Koffer plus Schuhreisetasche rein. Aber stimmt nicht. Kabine war so gut organisiert mit Schränken, Schreibtischkommode, Fächer usw. dass alles reinpasste und ich sogar ein Schubfach für den neu anfallenden Papierkram über hatte. Auch im relativ kleinen Bad genügend Ablagefläche vorhanden. Wir haben gut im bequemen Doppelbett geschlafen, es war sehr ruhig, bis auf die Klimaanlage, die sich nicht ausschalten lässt und im Bad immer ein Notlicht brennt. Handtuchwechsel so oft man will. Kabinenreinigung erfolgt so, dass man nicht gestört ist, immer gut und sauber zweimal täglich, morgens und abends. Auf dem Balkon hat man genügend Platz, wir saßen öfters – auch auf einer Nordlandfahrt ist das möglich – nachmittags in der Sonne, wenn man mal niemanden sehen wollte – als kleiner Rückzugsort ideal. Dazu eine gute Tasse Kaffee aus der in der Kabine vorhandenen Kaffeemaschine, perfekt.
Zurück zum ersten Tag. Wir packten erst mal Koffer aus, räumten alles weg – und alles passte perfekt.
Auf dem Balkon haben wir dann mal das Einladen der Container verfolgt, konnte man gut sehen von unserem Balkon aus. Mannomann, was da alles eingeladen wurde, war hochinteressant. Kurz darauf unser erster wichtiger Termin: Seenots-Sicherheitsübung. Da gingen wir natürlich pünktlich hin – und wanderten auch erst mal in einem Pulk von Menschen zu unserer zuständigen Station. Bis dahin war auch wieder alles gut organisiert. Es fiel z. B. gleich auf, dass auf unserer Station jemand fehlte, da hat doch tatsächlich jemand gemeint, schwänzen zu können. Diejenigen wurden dann gesondert geholt und deshalb verzögerte es sich. Die Sicherheitsübung war nicht so aufregend wie gedacht. Ich kriegte sowieso nur die Hälfte mit. Es war so voll und so stickig – eine Frau kippte gleich mal der Kreislauf weg – und am Bildschirm sah ich so gut wie nix. Also das war mal ausnahmsweise was, das besser organisiert gehört. Also wenn man schon da hin muss, es ist ja eine Pflichtübung, dann sollte man auch was davon mitkriegen. Es ist ja schließlich nicht unwichtig. Hoffentlich passiert nix, dachte ich nur noch (es ist dann ja schließlich auch nix passiert, dem Schiff nicht und uns nicht). Auf jeden Fall braucht jeder einen Sitzplatz und ein Glas Wasser vor sich, bevor noch Schlimmeres passiert.
Danach noch kurz in Kabine und dann auf Deck 12 - Pooldeck. Schließlich wollten wir unsere erste Hafenausfahrt und das Ablegen des Schiffes nicht verpassen, zeitlich wurde es ohnehin knapp. Wir hatten immer noch tolles Wetter, blauer Himmel und Sonne. Wunderschöne Eindrücke. Es ging auch gleich los. Unser Lied wurde bei jeder Hafenausfahrt gespielt, und zwar „Große Freiheit“ von Unheilig, gesungen vom Graf. Es passte und ich höre es mir gerade im Hintergrund an und kriege Sehnsucht nach Mein Schiff. Es waren einige viele Menschen auf Deck, aber für die Größe des Schiffes lange nicht alle. Wir standen lange da und schauten zu, wie Bremerhaven so langsam verschwand, tranken Sekt und freuten uns so langsam auf unsere bevorstehende Reise. Das Wetter war schön und im Abendlicht kam schon Romantik auf, wir wurden etwas sentimental. Ich muss sagen, unsere erste und unsere letzte Hafenausfahrt waren die schönsten. Bei der ersten war man noch aufgeregt und alles neu und das Wetter war schön und bei der letzten war das Wetter noch schöner und da war man vom Abschied überwältigt. Aber ansonsten stellte ich mir die Hafenausfahrten noch spektakulärer vor. Aber schön war es dennoch – einfach ein ganz besonderes Gefühl, insbesondere bei der ersten Hafenausfahrt.
So, nun geht’s definitiv los. Endlich auf dem Meer. Zurück auf der Kabine wurde noch etwas aufgebrezelt und dann mal so ein Bedienrestaurant aufgesucht. Das erste Abendessen nahmen wir im Atlantik Classic ein, und das wurde für die kommenden 10 Tage dann auch unser Lieblingsrestaurant, in Abwechslung auch mal mit Atlantik Medit. Wir saßen an so einem großen Tisch am Fenster – an einer Sechsertisch. Also das gefiel uns nicht so. Wir sitzen gerne mal mit anderen Gästen zusammen. Haben wir öfters gemacht und immer nette Leute kennen gelernt und uns nett unterhalten. Aber ausgerechnet am ersten Abend kam kein Gespräch zustande, wir fanden es etwas ungemütlich. Aber das Essen, eines von den angebotenen Menüs, war gut und der Wein mittelprächtig. Soviel wussten wir schon, dass es genügend Bars gibt und wir landeten wegen dem immer noch schönen Wetter oben auf der Unverzichtbar und schlürften den ersten Cocktail. Wir hatten nette Unterhaltung und ließen den Ankunftstag auf Mein Schiff gut und zufrieden zu Ende gehen. Ziemlich erschöpft schliefen wir später in unserer Kabine recht schnell ein. In der ersten Nacht störte mich die nicht abschaltbare Klimaanlage und das Notlicht, welches immer im Bad brennt. Nachts habe ich dann auch erstmals gespürt, dass ich auf einem Schiff bin, es hat leicht geschwankt.
So, das war erst man der erste Teil. Ich versuche mich ab sofort kürzer zu halten, sonst wird es ja noch ein Roman. Aber die ersten Eindrücke waren einfach überwältigend. Danke fürs Mitlesen und hoffentlich wird es Euch nicht langweilig.
Bilder einfügen hat noch nicht geklappt. Ich schau mal mich hier um, wie das funktioniert oder ich kriege hier noch einen Tipp.
Bis bald tschüss