Nachdem ich zur Vorbereitung unserer Kreuzfahrt mich fleißig durch andere Reisebericht gelesen habe und dabei festgestellt habe, dass es relativ wenige gibt von Leuten, die ein Baby dabei hatten, will ich mich jetzt mal selbst versuchen.
Für uns – das sind neben meinem lieben Ehemann und mir auch noch unser 1 jähriger Sohn – war es die erste Reise mit einer Mein Schiff nachdem wir bereits 3x AIDA gefahren sind, allerdings jeweils nur zu 2. So wussten wir nur in etwa was auf uns zu kommt. Die Wahl war diesmal allein aufgrund Zeitpunkt und Route auf TUI gefallen, praktisch für uns dabei war, dass wir (im Gegensatz zu AIDA) auch mit Babybett eine Innenkabine buchen konnten. Bislang sind wir mit Innenkabinen gut zurecht gekommen und mit unserem neugierigen Sohnemann war das auch ganz praktisch, da der nur gut (ein-)schläft wenn es stockdunkel ist und er eh nix mehr zu gucken hat.
Ich versuche im Reisebericht insbesondere auf die Punkte, die für eine Reise mit Kleinkind von Interesse sind, zu konzentrieren.
Die Reise ging für uns über 21 Tage, da wir nach der Tour Bremerhaven – Mallorca auch die Anschlusstour Mittelmeer mit Valencia gebucht haben, so dass dies der erste Teil des Reiseberichts wird.
Fotos folgen ggf. noch, wenn diese sortiert sind.
Sonntag, 19.08.18 Bremerhaven
Die Anreise erfolgte aus dem Süden Deutschlands über mehrere Übernachtungsstationen bei der lieben Verwandtschaft mit einem Mietwagen. Die letzte Teilstrecke nach Bremerhaven war relativ kurz, so dass wir gegen 13.30 Uhr auf den Parkplatz P1 rollten. Die beiden Koffer und der Trekkingrucksack wurden abgegeben und wir machten uns nur mit Buggy, Stadtrucksack und Wickeltasche beladen auf den Weg zum Check-In. Dank Kind und damit verbundenem bevorzugtem Check-In war das ruck-zuck erledigt und nach dem Passieren der Sicherheitskontrolle betraten wir zum ersten Mal unser Zuhause für die nächsten 3 Wochen.
Der erste Eindruck waren erstmal Massen an Leuten, da wir genau in den Schiffsrundgang reinplatzten. Schnell bei der Kabine auf Deck 3 vorbeigeschaut – sie war tatsächlich schon fertig – so dass wir unser Handgepäck auch schon mal abladen konnten. Dann ging es erstmal zum Essen ins Ankelsmannplatz. Nach dem Essen verließen wir das Schiff dann wieder zu 3. und Sohnemann und ich brachten mit dem Buggy unser restliches „Handgepäck“ (das aus Windeln, Obstgläschen und Getreidebrei für 3 Wochen bestand) aufs Schiff, während mein Mann den Mietwagen wegbrachte. Da der Anbieter leider keine Station am Hafen hatte, war das ganze ein bisschen zeitaufwendig, aber mit ÖPNV und laufen auch kein Problem. Beim Abladen der 2. Ladung Handgepäck auf der Kabine war dann auch das vorreservierte Babybett schon da und das Babyphone konnte ich an der Rezeption abholen. Anschließend habe ich mir die Zeit mit dem ersten Eis auf dem Pooldeck vertrieben und dann war auch schon bald Zeit für die Seenotrettungsübung.
Von AIDA waren wir es gewohnt, dass man
die Rettungswesten anziehen muss, drum wurde Sohnemann nur auf dem
Arm mitgenommen, nicht in Trage oder Buggy. Eigentlich hätten wir
auf Deck 4 gesollt, dort wurden wir aber wg. Kind weiter auf Deck 5
geschickt. Die Treppe von der TUI-Bar nach oben, die wir nehmen
wollten, war aber gesperrt und irgendwie wirkte das alles auf uns ein
bisschen chaotisch und wir irrten etwas durch die Gegend.
Schlussendlich waren wir aber an der richtigen Stelle angekommen und
guckten unseren Film.
Die Abende verliefen bei uns immer recht unspektakulär – entweder mit Kind im Ankelsmannplatz Abendessen, anschließend Sohn ins Bett bringen und dann weiter ins Theater oder erst Kind ins Bett bringen und dann Essen gehen, je nach Lust und Laune Atlantik, Osteria oder auch Ankelsmannplatz und dann ebenfalls ins Theater.
Montag 20.08.18 Seetag
Kurzzusammenfassung gültig für quasi jeden Seetag: gemütliches Frühstück, Orientierung auf dem Schiff / Buggy schieben damit Kind schläft, Essen, Nest (Babyspielzimmer), Essen, Babyspieltreff, Essen…
Dienstag 21.08.18 Zeebrügge
Mit den vorab eingeholten Informationen stand fest, dass es ein selbst organisierter Ausflug nach Brügge werden sollte. Wir entschieden uns für die Fahrt mit dem Zug um 11.05 Uhr von Zeebrügge aus und machten uns entlang der Hauptstraße auf den Weg zum – auf dem Statdtplan in der Hafeninfo gekennzeichneten - Bahnhof. Leider war das der Bahnhof Dorp, von dem im August keine Züge fahren. Wir waren rechtzeitig unterwegs, so dass es kein Problem war noch weiter zum Bahnhof Strand zu laufen. Wir hatten uns für Laufen entschieden, da eh Zeit für Sohnmanns Vormittagsschläfchen war.
In Brügge ging es vom Bahnhof aus immer der Nase entlang direkt Richtung Innenstadt zu Fuß, dort gemütlich geschlendert, leider war es doch recht voll mit Touristen. Der Rückweg ging durch den Beginenhof und Minewaterpark mit Zeit absitzen bis zum Zug zurück im Schatten. Insgesamt haben wir 3h in Brügge verbracht, es hat genügt um ohne Stress einen Eindruck von dieser schönen Stadt zu bekommen.
In Zeebrügge ging es wieder zu Fuß zurück zum Schiff, diesmal jedoch nicht entlang der Hauptstraße, sondern nach der Brücke über den Fluss/Kanal links in die Straße rein (auch wenn man das Gefühl hatte ein Firmengelände zu betreten, da es nicht richtig als Straße erkennbar war) und dann wieder die nächste rechts und man kam zum Jachthafen (in der Hafeninfo als Haupteinkaufsstraße gekennzeichnet, aber viele Geschäfte hab ich da nicht gesehen). Vorbei am Themenpark Seafront und dem Schiffahrtsmuseum waren wir schon wieder am Hafeneingang. Diese Ecke von Zeebrügge war wirklich ganz nett.
Mittwoch 22.08.18 Le Havre
In Le Havre begnügten
wir uns mit einem Ausflug in die Stadt selbst, denn irgendwie auf
eigene Faust los z.B. nach Honfleur mit dem öffentlichen Bus wollten
wir wg. mangelnder Französischkenntnisse nicht und einen TUI-Ausflug
mit dem Bus mit Kind auf dem Schoß konnte ich mir auch nicht
vorstellen (da Sohnemann nicht stillsitzen kann).
So machten wir uns
zu Fuß auf ins Zentrum. Auf dem Weg zum Place de L’Hotel de
Ville/Rathaus kamen wir an der Touristinformation vorbei und
erkundigten uns gleich mal (auf englisch) nach einem Liniennetzplan
und wie das mit Tagesticket für den ÖPNV ist. Dieses konnten wir an
der Tramhaltestelle am Place de L’Hotel de Ville für 4 € p.P.
kaufen – es war ein bisschen raten dabei, da der Automat alles nur
auf französisch angezeigt hat.
Anschließend sind wir mit dem Bus zu
den hängenden Gärten gefahren und haben dort einige Zeit verbracht.
Ein wirklich schöner Ausflug ins Grüne, der auch gut mit Buggy
machbar ist.
Zurück ging es dann mit
dem Bus zur Kirche St. Joseph und von dort noch zu Fuß an den
Strand. Der Stand selbst ist Steinstrand – also für ein
Krabbelkind nicht geeignet, aber es gab dort einen eingezäunten
Spielplatz für kleine Kinder mit Sandboden, dort durfte Sohnemann
sich dann noch ein bisschen bewegen. Um unser Tagesticket zu nutzen
ging es dann mit der Tram wieder zum Place de L’Hotel de Ville und
von dort mit dem Bus Richtung Hafengelände. Das letzte Stück
mussten wir noch laufen, aber konnten dabei sogar noch einem anderen
Pärchen vom Schiff, das uns entgegenkam, eine Freude machen in dem
wir ihnen unsere Tagestickets geschenkt haben.
Donnerstag 23.08.18 Seetag mit Standardprogramm – und Sichtung von Delfinen!
Freitag 24.08.18 La
Coruna
Der Hafen in La Coruna begrüßte uns mit einer tollen Hafenpromenade, schon vom Schiff aus, hat man die vielen Balkone mit den kleinen Glasfenstern gesehen. Ausgerüstet mit einem Stadtplan der Touristinformation auf der auch die Bushaltestellen eingezeichnet waren, machten wir uns auf den Weg zu einer Runde durch die Altstadt. Von dort ging es an der Hafenpromenade entlang Richtung Herkulesturm mit einem Schlenker durch den Skulpturenpark. Der Weg durch den Skulpturenpark zieht sich ziemlich und da es kein befestigter Weg ist, war es mit Buggy irgendwann schon anstrengend. Den Leuchtturm haben wir nur von außen besichtigt, die Karten dafür hätte es auch nicht am Turm selber gegeben sondern nur unten am Parkplatz und wie wir dann durch Zufall mitgekriegt haben auch erst wieder für eine deutlich spätere Uhrzeit.
Vom Herkulesturm ging es mit dem Bus zurück bis zum Strand (schöner Sandstrand) und von dort aus zu Fuß (gemäß Stadtplan) den kürzesten Weg zurück zum Schiff.
Bei Auslaufen abends haben wir nochmal die Aussicht auf die Stadt und den Leuchtturm genossen.
Samstag 25.08.18 Seetag mit Standardprogramm