uschisiggi man lernt nie aus, vielen Dank für den Tipp mit dem Alkohol ... der für meine Ägypten Reisen zu spät kommt .
RB Was verbindet im Jahr 2005 "Der Tod auf dem Nil" mit der Rose von der Elbe ?
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Montag, 4. April 2005
Um sechs Uhr klingelt der Wecker, um sieben frühstücken wir und schon eine Stunde später beginnt unser umfangreiches Tagesprogramm. Es ist morgens noch angenehm kühl in Kairo, aber auch nachmittags liegen die Temperaturen nur um die 20 – 23 Grad, genau richtig für Besichtigungen. Erst ab Luxor und weiter südlich erwarten uns hochsommerliche 35 Grad und mehr.
Unser Bus bringt uns aufs Westufer des Nils. Dort fanden die großen Pharaonen und Könige ihre letzte Ruhestätte, dort wurden die weltberühmten Pyramiden errichtet. Zuerst wollen wir das Grab des Ti aus dem Alten Reich (ca. 2400 v. Chr.) in der Nekropole von Sakkara besichtigen.
Jedes Grab wird von einem oder mehreren Ägyptern bewacht. Herr K. erklärt uns vor dem Grab, was wir dort sehen werden. Eine Führung im Grab ist nicht erlaubt. Leider ist Filmen und Fotografieren verboten, wohl auch um die Farben der Wandmalereien zu erhalten.
Das Grab des Ti zeigt nahezu alle klassischen Motive, die für das Grabmal eines Verstorbenen im Alten Reich typisch waren. Ti selbst war Großgrundbesitzer und ein hoher Beamter, entsprechend reich ist seine Anlage ausgestattet und sehr gut erhalten.
Wir betreten einen heute unterhalb des “Sandplateaus” liegenden Eingang, von dem aus ein schmaler Gang vorbei an einer Seitenkammer zur Grabkapelle führt. Insbesondere die Wandbilder der Grabkapelle zählen zum Schönsten, was an Wandbildern aus dem alten Ägypten überkommen ist.
Leider kann ich euch keine Aufnahmen davon zeigen, aber wir sind schon sehr beeindruckt.
In Sakkara, einige Kilometer südlich erstreckt sich die Begräbnisstätte der antiken Stadt Memphis. Die Stufenpyramide von Sakkara, (UNESCO-Weltkulturerbe) ist unser nächstes Ziel. Sie ist das Grab von Pharao Djoser aus der 3. Dynastie.
Vom architektonischen Aspekt aus besteht die Stufenpyramide eigentlich aus mehreren übereinander liegenden traditionellen Gräbern der alten Ägypter und ist beachtliche 69 m hoch.
So ein Toilettenwagen war eher nicht so mein Ding.
Kamelritte wurden zwar immer wieder angeboten. Auf Anraten unseres Guides nahmen wir allerdings Abstand von den überteuerten Tourangeboten.
Straßenbauarbeiten – für uns nicht vorstellbar in Handarbeit.
Die Ruinen Memphis stehen jetzt auf unserem Programm. Eigentlich gibt es nicht mehr allzu viel zu sehen, eine ursprünglich 13 Meter große Ramses II – Kolossstatue, jetzt liegend und nur noch etwa 10 Meter groß und die berühmte 80 Tonnen schwere Alabaster-Sphinx.
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Auf dem Weg zum Mittagessen legen wir einen Stopp bei einer Teppichknüpferei ein.
So etwas haben wir – und wohl auch unsere Mitreisenden - schon überall auf der Welt gesehen und so nutzen wir die (Zwangs)pause nur für einen Tee und WC-Stopp. Gekauft hat niemand etwas, was die Herren aber nicht sichtlich enttäuscht hat.
Das anschließend angesteuerte Restaurant entpuppt sich als Touristen-Ertragsquelle. Jedenfalls für erfindungsreiche Ägypter. Sobald ein Bus auf den Parkplatz fährt, fängt eine kleine Kapelle zu spielen an und in einem Zelt werden Fladenbrote zum Probieren frisch zubereitet.
Das Essen - draußen auf der Terrasse - besteht aus diversen kleinen Vorspeisen mit Dipps, anschließend werden Reis, Huhn und Fladenbrot gereicht sowie Obst als Nachtisch. Roland isst nicht viel, probiert aber dafür einen Feigenschnaps. Incl. 2 Cola zahlen wir 145 ägyptische Pfund (ca. 20 Euro !!) Na ja, aber wenigstens waren die Örtlichkeiten dafür sauber.
Frisch gestärkt geht es jetzt zu den Cheops-Pyramiden von Gizeh errichtet zwischen 2590 und 2470 v.Chr. Es sollen wohl mit etwa 145 m die höchsten Bauwerke des gesamten Altertums sein.
Im Innern der Pyramide war stets nur bescheidene Grabkammer angelegt. Nur bei der Cheopspyramide wurde die endgültige Grabkammer außer dem Zugangsstollen auch noch durch enge Lüftungskanäle mit der Außenwelt verbunden. Nach der Beisetzung der Mumie wurde der Zugangsschacht eigentlich immer endgültig zugemauert, sodass niemand mehr den Einstieg erkennen konnte.
Über Jahre hinweg erfolgte der Pyramidenbau nur in den Überschwemmungsmonaten August bis November, in denen die Ackerbaubevölkerung sonst untätig gewesen wäre. Nach dem Aufstellen des Pyramidenkernes als riesige Stufentreppe wurden die Stufenabsätze von Stockwerk zu Stockwerk mit möglichst einheitlichen Zwischenschichten ausgefüllt.
Es ist schon ein gewaltiger Anblick vor den Pyramiden zu stehen. Seit einigen Jahren ist es auch strengstens verboten, sie zu besteigen. Eigentlich schade, aber auch nur beschwerlich möglich in Anbetracht der Höhe der einzelnen Bausteine von bestimmt mehr als 1 m Höhe.
Lediglich der Grabbesuch wäre möglich. Aber erstens ist er kostenpflichtig (rd. 100 Pfund) und zweitens finden nur zweimal täglich etwa 100 Besucher Einlass. Sehenswertes gibt es lt. Herrn K. nicht.
Von einer kleinen Hochebene aus haben wir einen wunderbaren Ausblick auf alle Pyramiden. Dort legen wir noch einen Fotostopp ein. Zahlreiche Busse stoppen hier, und wir sehen viele Kreuzfahrtpassagiere der Queen Elisabeth II, die den Weg von Alexandria hierher gemacht haben.
Bevor wir zur Tea -Time das Mena House Oberoi Hotel am Fuße der Pyramiden ansteuern, wollen wir jetzt natürlich auch noch den/die Sphinx mit dem Kopf des Pharaos Chephren und dem Leib eines Löwen aus der Nähe sehen.
Diese erste Kolossalstatue des pharaonischen Ägypten mit 73m Länge und 20 m Höhe ist vor etwa 4.500 Jahren aus dem Fels herausgehauen worden.
Nach so viel Kultur haben wir uns unsere Tee-Pause redlich verdient. Auf der schönen Terrasse des Mena House Oberoi Hotels lässt es sich aushalten. Das Hotel zählt zu den traditionsreichsten Hotels der Welt. Es wurde 1869 anlässlich der Einweihung des Suezkanals erbaut und hat bis heute seinen Charme und seine Atmosphäre bewahrt.
Zurück im Hotel CONRAD haben wir ein Stündchen Pause, gehen dann zum Abendessen (mexikanisches Büfett), packen unsere Koffer, stellen uns auf eine kurze Nacht ein, denn schon gegen 3 Uhr (!!!) kommt der Weckruf.
Um 4 Uhr starten wir pünktlich zum Airport und um 6 Uhr fliegen wir 700 km südlich nach Luxor.
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Dienstag, 5. April 2005
Todmüde - mit Lunchpaket unter dem Arm - sitzen wir mit hunderten von anderen Touristen im Flughafen von Kairo und hoffen nur darauf, dass der Flug nicht verspätet ist.
Alles klappt wie am Schnürchen, wir landen pünktlich in Luxor und fahren nur 7 Kilometer zu unserem neuen Hotel am Nil, dem Le Meridien (2 Nächte). Erfreulicherweise sind unsere 4 Zimmer auch schon frei, so dass wir einen Teil der abgebrochenen Nacht nachholen können. Nicht alle Paare tun dies, aber Roland und ich fallen unausgeschlafen ins Bett.
Blick aus dem Hotelfenster
Heute startet unser Programm erst um 14.00 h mit einer zweistündigen Stadtrundfahrt per Pferdekutsche.
Diese erweist sich als kurzweilig, aber auch staubig und heiß. Wir fahren entlang des Nils, durchqueren einige Straßen der Stadt und den großen Basar. Leider dürfen die Fahrer nicht anhalten, sondern sind angewiesen, uns wieder vor dem Le Meridien abzusetzen.
Das eigentlich gar nicht mehr erforderliche zusätzliche Bakschisch wird mit keinem Dank angenommen. Vielleicht war es zu gering??
Wir versorgen uns noch mit Wasser (2 Pfund) und Cola (6 Pfund die Dose) und kaufen bei einem Straßenhändler vor dem Hotel einige kleine grüne, aber süße Bananen.
Um 19.00h treffen wir die Gruppe zu einem gemeinsamen Abendessen im Hotel.Das Bier ist hier größer und mit 19 Pfund auch kostengünstiger als in Kairo.
Nach dem Essen sitzen wir noch im Innenhof des Hotels und lauschen der Livemusik. Herr K. ist leicht verärgert (?), weil wir alle seinen Vorschlag abgelehnt haben, morgen Abend für 27 Euro pro Person zur Licht- und Ton-Show des Karnak Tempels zu gehen.
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Liebe Siegrid, uschisiggi
Guten Morgen und vielen Dank für die Reise in die Vergangenheit. Ich war 1982 für 6 Wochen mit dem Rucksack in Ägypten. Über 25 Jahre später schaut’s da gefühlt immer noch gleich aus in Luxor. Unsere Bleibe war mit ca. 5DM pro Zimmer (damals unser durchschnittlicher Preis) allerdings etwas bescheidener .
Auf das Tal der Könige freue ich mich sehr. Mann war das heiss da, allerdings im Juli. -
Auf das Tal der Könige freue ich mich sehr. Mann war das heiss da, allerdings im Juli.
heiß war es auch bei uns, sehr heiß sogar.
Ich weiß gar nicht, ob ich es damals in meinem Tagebuch vermerkt habe (lese aktuell immer nur die Einzeltage), aber da gab es eines Morgens eine witzige Begebenheit. Die eine Dame aus unserer kleinen Reisegruppe war immer etwas feiner gekleidet als der Rest. Und so trug diese auch zu den Ausflügen immer flache, aber eben sehr feine Lederschuhe mit Ledersohlen. Plötzlich hörte ich ein merkwürdiges Geräusch, undefinierbar zunächst, aber irgendwie "schlappend". Ein Blick nach unten und ich fing an zu grinsen: Die extreme Hitze hatte die Sohlen von ihren Schuhen gelöst und diese Sohlen schlappten jetzt.
Ganz Dame von Welt kümmerte sie dies aber wenig, denn die Alternative wäre halt nur gewesen, barfuß weiterzulaufen.
Daran erinnere ich mich noch heute, nach fast 16 Jahren.
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Und das ist doch das wunderbare am Reisen und auch an Fotobüchern und solchen Reiseberichten, wie diesem hier: sich zurücklehnen und zu seinem Liebsten sagen: weißt du noch...?
Danke für die köstliche Anekdote am Morgen liebe Siegrid uschisiggi -
Vielleicht geht es nachher noch weiter, bin schon am Sichten der Fotos für das Tal der Könige und mehr.
So eine komplette Studienreise ist schon ein Traum und in einer Kleingruppe mehr als empfehlenswert.
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Vielleicht geht es nachher noch weiter, bin schon am Sichten der Fotos für das Tal der Könige und mehr.
So eine komplette Studienreise ist schon ein Traum und in einer Kleingruppe mehr als empfehlenswert.
Speziell für Ägypten ist eine Reise mit Reiseführer in einer Gruppe auf jeden Fall sehr empfehlenswert. Wir buchten damals die Reise mit einer Freundin zusammen als Kleinstgruppe als Privattour.
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Guten Abend uschisiggi ,
Da war ich doch eine zeitlang nicht im Forum und bin daher erst jetzt auf deinen tollen Reisebericht gestoßen.
Ganz herzlichen Dank
Jetzt werd ich mich mal in die Welt Ägyptens stürzen. Mit Sicherheit steigt durch deinen Bericht die Vorfreude und lässt mich mein Fernweh vergessen.
Liebe Grüße Gudrun
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etzt werd ich mich mal in die Welt Ägyptens stürzen. Mit Sicherheit steigt durch deinen Bericht die Vorfreude und lässt mich mein Fernweh vergessen.
Das freut mich natürlich sehr.
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Mittwoch, 6. April 2005
Auch heute Morgen klingelt der Wecker bereits um 5 Uhr, denn um 7 Uhr starten wir bereits zu unserem Tagesausflug ins Tal der Könige auf dem Westufer des Nils auch als Theben-West (UNESCO-Weltkulturerbe) bekannt.
Einen ersten Stopp legen wir bei den schon von weitem sichtbaren gewaltigen 3000 Jahre alten Memnonskolossen ein. Die Sitzfiguren sind 18 m hoch und wiegen jeweils 800 Tonnen. Es handelt sich hier um die einzigen Überreste vom Totentempel Amenophis III und der Zahn der Zeit hat kräftig an ihnen genagt.
Trotzdem stellen sie am frühen Morgen ein schönes Fotomotiv dar, zumal gerade mehrere Ballone dicht an ihnen vorbeischweben. Weiter geht die Fahrt zum Terrassentempel der Hatschepsut.
Der Bus bringt uns in die Nähe des Tempels, dann müssen wir aber noch in eine kleine (kostenpflichtige) Touristen-Bimmelbahn einsteigen, die uns an den Fuß der Tempelanlage bringt.
Der Terrassentempel wurde ab 1504 v.Chr. in nur 15 Jahren aus feinem Kalkstein erbaut. Die riesige Tempelanlage war Thutmosis I. und seiner Tochter Hatschepsut gewidmet. Noch bis in die Zeit der Ptolemäer wurde der Tempel genutzt. Nach der Einführung des Christentums gründeten Mönche ein Kloster im Tempel, wobei sie die "heidnischen" Bilder an den Wänden verwüsteten.
Innenaufnahmen vom Tempel genau wie von den Gräbern kann ich hier leider nicht zeigen, nur Außenaufnahmen.
Herr K. zeigt uns die berühmten Darstellungen von Jagd und Fischfang sowie die Abbildungen der Expedition in das sagenumwobene Land Punt (wahrscheinlich Somalia) mit naturgetreuen Bildern der Fische im Roten Meer, der Menschen in Punt oder den mitgebrachten seltenen Dingen wie den Weihrauch-Bäumen.
Auch hier sehen wir viel Militär zum Schutz der Touristen, denn am 17. November 1997 starben an dieser Stelle 62 Touristen durch ein Attentat von Terroristen.
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Auf dem Weg zu den berühmten Königsgräbern halten wir an einer Alabaster-Werkstatt.
Dort wird uns das Handwerk anschaulich vorgestellt, man lädt uns zu einem obligatorischen Tee ein und natürlich sollen wir die gefertigten Kunstgegenstände aus Alabaster und Granit anschauen, die hier zum Kauf angeboten werden.
Die Königsköpfe gefallen uns durchaus, aber auch die vielen verschiedenen Scarabäus-Käfer. 200 Pfund (rd. 30 Euro) soll ein Kopf kosten, 800 Pfund ein als schwarzem Basalt gefertigter Scarabäus.
Wir winken ungläubig ab und begeben uns zum Bus. Doch die Ägypter geben noch nicht auf. Also biete ich 20 Euro für den Käfer, auf den Kopf verzichte ich. Das Gejammer ist groß, da verzichte ich lieber ganz und besteige den Bus. Schon lässt der Busfahrer den Motor an, da einigen wir uns doch noch auf 20 Euro, 5 US$ und 1 Pfund Trinkgeld. Dafür erhalte ich ein Meisterstück von Scarabäus.
Die Mitreisenden bewundern den Käfer, wollen aber später „zuschlagen“, doch ein solches Exemplar sehen wir im Verlauf der Reise nicht mehr.
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Ein paar Kilometer weiter erreichen wir den Eingang der Königsgräber. Natürlich müssen zunächst die Eintrittskarten erworben werden.
Für 55 Pfund Eintritt pro Person hat man die Qual der Wahl nur insgesamt 3 der Gräber zu besichtigen. Es gibt insgesamt 62 Grabstätten, aber nicht alle sind zzt. zur Besichtigung freigegeben. Das bekannteste ist das Grab Nr.62 von Tutanchamun. Hier müssen allerdings weitere 70 Pfund Eintritt bezahlt werden und zu sehen gibt es nicht mehr viel.
Wir haben die Schätze im Kairoer Museum gesehen, also verzichten wir und besuchen stattdessen die Gräber von Ramses IV, Sety II und das Doppelgrab von Tausert / Setnakht. Alle sind unterschiedlich ausgestattet, beeindrucken aber durch die farben-prächtigen Wand- und Deckenmalereien.
Man darf ja in den Gräbern keine Fotos machen. Eigentlich! Aber kaum betritt man ein Grab wird man um ein Bakschisch gebeten mit dem Hinweis, dann wäre natürlich das eine oder andere Foto doch möglich. Wir haben dankend abgelehnt und uns später daheim lieber einen guten Bildband gekauft und die dazugehörenden Infos noch einmal Revue passieren lassen. Herr K. durfte seine Ausführungen nämlich auch hier nicht in der Grabkammer sondern nur davor machen.
Mehr als drei Gräber schafft man eigentlich auch nicht, denn die Wege sind nicht kurz und die Sonne brennt erbarmungslos vom Himmel. 35 Grad zeigt Rolands Uhr an.
Da waren die Bauarbeiter hier vor Ort nicht zu beneiden.
Da finden wir es bald verlockend, dass Herr K. uns einen Mittagsimbiss empfiehlt.
Gegenüber dem Totentempel von Ramses II werden uns am Straßenrand Tomaten, Gurken, Oliven und Schafskäse (der erstaunlicherweise lecker schmeckt) und jede Menge frisches Fladenbrot serviert.
Dazu gibt es schwarzen Tee mit Pfefferminzblättern und kosten tut dies Menu nur 2 Euro pro Person.
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Bevor wir im Hotel abgesetzt werden, besuchen wir noch gemeinsam einen Juwelier (kaufen aber nichts) und tauschen in einer Bank problemlos nochmals 50 Euro.
Die anschließende zweistündige Mittagspause nutze ich für ein Nickerchen, während Roland eine Portion Spaghetti im Hotelrestaurant verspeist.
Um drei Uhr haben wir uns mit einem der Paare unserer Reisegruppe verabredet. Per Droschke lassen wir uns zum Bahnhof fahren und zahlen dem jungen Mann 20 Pfund dafür.
Anschließend bummeln wir durch Luxor, landen in einem staubigen Schuhgeschäft, erwerben für mich rote Ledermokkasins für 13 Euros – nach harten Verhandlungen – und schlendern schließlich zum Hotel zurück.
Vor dem Abendessen heißt es dann noch Koffer packen, denn morgen geht’s auf den NIL und der erste Teil der Flusskreuzfahrt beginnt.
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uschisiggi vielen Dank, da werden Erinnerungen wach
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Wollten schon 2x nach Ägypten, jedesmal mussten wir wegen Unruhen ab- bzw.umbuchen,
nun ist es für uns abgehackt ..... deshalb verschlinge ich deinen Bericht nur so.
Ganz tolle Bilder, freue mich schon auf deine Fortsetzung.
LG Sandra
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Donnerstag, 7. April 2005
Heute Morgen starten wir um 8 Uhr zu zwei großartigen Tempelbesichtigungen: Karnak und Luxor.
Unsere Koffer werden derweil auf’s Schiff gebracht, das Handgepäck nehmen wir mit in unseren Kleinbus. Karnak ist die mit Abstand größte Tempelanlage Ägyptens.
Sie erschließt sich uns in zeitlich verkehrter Reihenfolge. Die ältesten Bauteile liegen ganz am Ende der über 500 m langen Strecke. Jeder Pharao versuchte, seinen Vorgänger mit Erweiterungsbauten zu übertreffen. Lediglich der erste Pylon (praktisch das Eingangstor) ist nicht mehr fertiggestellt worden.
Vor diesem Pylonen liegt eine kleine Sphinx-Allee. Hinter dem ersten Pylonen kommt man in den ersten Großen Vorhof. Durch die Reste des zweiten Pylonen gelangt man in den berühmten Großen Säulensaal von Karnak, einem Säulenwald von 134 Säulen in 16 Reihen, die die Grundfläche des Kölner Domes einnehmen.
Die Säulen sind mit Hieroglyphen verziert.
Wir entdecken noch einen von ursprünglich zwei Obelisken der Hatschepsut, 30 m hoch! Mit einem Gewicht von etwa 320 t ist er der größte unter den altägyptischen Obelisken.
Wir laufen und hören Herrn K. zu, können aber nur wenig Informationen wirklich speichern. Es gibt unzählig viele Fotomotive, nur ist die Tempelanlage so riesig, dass man viele Motive gar nicht vollständig aufs Bild bannen kann. Am Heiligen See legen wir eine Verschnaufpause ein, dann haben wir noch eine 1 Stunde Zeit, um selbstständig zum Ausgangspunkt zurückzukehren, wo uns der Bus erwartet.
Über die alte Sphingenallee, zu in Teilen noch gut erhalten ist, fahren wir zum Luxor Tempel.
Wie Karnak wurde dieser Tempel über Generationen erweitert. Auch hier übertrumpft Ramses II. mit einem riesigen ersten Pylonen seine Vorgänger: 65 m breit und geschmückt mit den üblichen Szenen aus der Schlacht von Kadesh
Vor dem Pylonen steht noch einer der beiden großen Obelisken. Von den sechs großen Pharaonenstatuen Ramses II. vor dem Pylonen ist nur noch eine stehende und zwei sitzende Figuren erhalten. Nach dem zweiten Pylonen betritt man einen mächtigen Säulengang, den schon Amenophis vor dem eigentlichen damaligen Tempel errichten ließ.
Wir hören viel zu der Geschichte des Tempels, können allerdings nicht mal einen Bruchteil davon abspeichern oder im Gedächtnis behalten. Aber, vor diesen uralten „Steinen“ zu stehen, das beeindruckt einfach tief.
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Wir verlassen den Tempel, der parallel zum Nil liegt, und lassen uns von unserem Bus in wenigen Minuten zu unserem „Kreuzfahrt“-Schiff bringen.
Es ist die Hamees, sie ist mit 5 Sternen ausgezeichnet und macht auf uns gleich einen ordentlichen Eindruck. Hier haben wir vier Übernachtungen gebucht. Sie wird uns bis nach Assuan bringen.
Zunächst müssen die Anmeldungen ausgefüllt und die Pässe abgegeben werden, dann erfolgt die Kabinenzuteilung. Unsere Gruppe ist auf dem Mitteldeck untergebracht, unsere Kabine ist die Nr. 316. Roland ist gleich zufrieden, dass die Kabine über normale Fenster verfügt, die sich öffnen lassen, auch die Größe der Kabine (rd. 22 qm) ist ok. Auf dem Nachtisch finden wir eine Getränkekarte. Die Preise erscheinen zivil. Eine 1 ½ l Flasche Wasser kostet 6 Pfund, ein Bier 19 Pfund und Cocktails gibt es ab 35 Pfund.
Leider, leider habe ich die Kabine damals nicht fotografiert, sondern nur das Oberdeck.
Auf den Schiffen haben wir Vollpension gebucht, und so werden wir in wenigen Minuten gegen 13 Uhr zu einem Lunch – serviert – gebeten. Meiers wird der Tisch Nummer 4 zugewiesen. Hier haben wir zu acht Platz. Die Reiseleiter der unterschiedlichen Gruppen sitzen an einem separaten Tisch.
Nach einer Verschnaufpause gehen wir noch einmal an Land. Entlang der Corniche (so heißt hier die Niluferstraße) bummeln wir zu einer kleinen überdachten Basargasse. Die einzelnen Geschäfte sind ganz interessant, die Leute freundlich, aber keinesfalls aufdringlich. Eine kleine Eule findet bei mir ein neues Zuhause, ein schöner Leinenbeutel dazu, und bei einem Nubier erwerben wir noch zwei schöne Schalen aus Basalt und einen Tutanchamun-Kopf. Wer weiß, ob wir noch einmal die Möglichkeit zum Einkauf haben.
Gerade rechtzeitig zur Tea-Time sind wir wieder zurück an Bord. Es ist unglaublich heiß, da mundet der heiße Tee besonders. Die Zeit bis zum Abendessen verbringen wir an Deck, ich mache Tagebuchnotizen und versuche mich zu entspannen. Um 20.00 h wird heute zu Abend gegessen. Es gibt es internationales Büfett. Hier findet jeder etwas Leckeres.
140 Personen sind an Bord. Das Schiff ist ausgebucht. Außer deutsch hört man englische, französische, spanische und italienische Laute. Lange hält es uns anschließend nicht an Deck.
Alle sind erschöpft und freuen sich auf ihr Bett, zumal es morgen früh bereits um 7 Uhr losgeht: ein zweiter Besuch von Theben-West steht auf dem Besuchsprogramm.
Erst gegen Mittag legt die MS Hamees dann in Richtung Edfu ab.
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Anschließend bummeln wir durch Luxor, landen in einem staubigen Schuhgeschäft, erwerben für mich rote Ledermokkasins für 13 Euros – nach harten Verhandlungen – und schlendern schließlich zum Hotel zurück
Pima, sehr schick.
Und wie lange haben die Mokkasins Made in Egypt (oder Taiwan ?) gehalten ?