Anders als geplant - Blaue Reise mit der Mein Schiff 2 im September 2020
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ich will auch noch mit !!! Auf dem großen Balkon kann ich mich ja hoffentlich noch in die Ecke quetschen
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Montag, 14. September – Die Schären von Stockholm
So langsam kamen wir mit der Menge an Leckereien nicht mehr zurecht und entschieden uns daher einen Saft zum Frühstück zu trinken. An der Saftwerft bestellten wir den Vitaminator und den Saftwerft Special und freuten uns auf den weiteren Tag. Wir stellten fest, dass die Saftwerft besonders vom Personal gut besucht war, sogar der Kapitän holte sich zwei Säfte. Wir konnten zufällig lauschen: Spinat-Rote Beete für ihn und Apfel-Fenchel für seine Frau. Respekt. So konnte man gesund bleiben.
Die Zeit bis zum Mittag verbrachten wir in der Außenalster Bar. Die Mein Schiff 1 sollte uns entgegen kommen und darauf freuten wir uns schon sehr. Wow, was für ein Moment! Beide Schiffe tröteten aus den Typhonen, spielten die Große Freiheit und die Passagiere winkten sich kräftig zu. Manno! Ich bin doch eigentlich gar nicht so nah am Wasser gebaut, aber da hatte sogar ich ein kleines Wässerchen in den Augen. Steffi setzte sich ihre Sonnenbrille auf und kam so viel cooler durch die Aktion als ich. Jedenfalls nach außen. Ach, ich liebe Schwesterntreffen! Außerdem erinnerte uns das sehr an unsere Familienkreuzfahrt mit Papa und Bonny vor etwas über einem Jahr. Damals waren wir auch durch die Schären gefahren und zwar mit der eben gesichteten Mein Schiff 1. Ach ja, Erinnerungen waren was Schönes!
Im Cucimare gönnten wir uns ein kleines Mittagessen und beim Verdauungsspaziergang an Deck trafen wir das ältere Ehepaar vom Hamburger ZOB. Wir schnackten eine ganze Weile, die beiden waren auch ganz angetan von der Reise, auch wenn sie schon die dritte dieser Art dieses Jahr machten. Ach ja, Rentner müsste man sein.
Danach kamen wir wieder nicht weit, weil wir nämlich Sascha und Stefan begegneten. Wir verabredeten uns für 21 Uhr für die Schau Bar, ein kleines Getränk, juhu, wir freuten uns auf einen netten Abend.
Weil Steffi und ich einen besonderen Tag hatten, bat ich nachmittags um ein kleines Herz oder so auf unserem Tisch zum Abendbrot im Esszimmer. Der Wunsch wurde uns gerne erfüllt und wir genossen wieder einmal die neu interpretierte Küche. Ich musste unbedingt "Omas goldenes Senfei" probieren, weil das zum einen eines meiner Lieblingsgerichte ist und zum anderen, weil ich selbst eine ziemlich leckere Senfsauce mache. Hmm. Die im Esszimmer war mir viiiiieeeeeel zu mild. Ich wurde vorgewarnt, dass sie recht intensiv sei, aber da konnte ich nur müde lächeln. Geschmeckt hat es trotzdem, aber meine Sauce ist besser, jedenfalls fanden Steffi und ich das.
Den Abend verbachten wir dann mit "unseren Jungs" in der Schau Bar und verließen diese erst, als dichtgemacht wurde. Hoppla. Wir verstanden uns so großartig, dass wir gar nicht mehr aus dem Plaudern rauskamen. Soooo schön! Aber warum wohnen die tollen Menschen immer so weit weg? Das ist doch gemein!
Weit nach Mitternacht fielen wir in die Koje und waren einfach nur begeistert von diesem Tag.
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wow, tolle Bilder!
Ich freu mich schon riesig auf unsere Fahrt in 11 Tagen
Ich weiß nicht, habe ich es schon gesagt? Ich liebe deinen Schreibstil! Das liest sich so herrlich locker und kurzweilig. -
Darf eigentlich in der Abtanz Bar getanzt werden?
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Darf eigentlich in der Abtanz Bar getanzt werden?
...aktuell nicht.
Leider auch nicht in der Schaubar, wo jeden Abend eine Band spielt... -
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Dienstag, 15. September – Die finnischen Schären
Was machte frau eigentlich nach einem durchgequatschten Abend? Richtig, sie stellte sich den Wecker, weil sie nämlich vor dem gebuchten Saunabesuch um 9 Uhr wenigstens noch eine Kleinigkeit in den Magen bekommen möchte.
Auch wenn so wenige Gäste an Bord waren, war es doch ein bisschen schwierig, eine Saunazeit zu ergattern. Und so entschieden wir uns halt für "ganz früh". Wir sprangen also wie zwei Toastbrote aus dem Bett (nicht) und holten uns im Anckelmannsplatz 2 frische Orangensäfte und etwas Müsli. Uns gefiel das neue Konzept, es ist wirklich angenehm, vom Personal aufgetan zu bekommen. Nicht, weil wir so unglaublich faul sind, sondern weil damit die Ferkelchen unter den Kreuzfahrern nicht mehr jedes Brötchen einzeln anfassen und dann doch nicht nehmen können. Ja, ja, es will ja immer keiner gewesen sein, aber gesehen haben wir es doch alle schon.
Übrigens fielen die Hauben, die am Anfang noch über die Teller gelegt wurden weg und so fand ich die Atmosphäre dann doch ganz angenehm.
Wie die meisten ja schon wissen, dürfen maximal 10 Leute den Spa-Bereich nutzen und in der Horizont-Sauna durften sich auch nur 5 gleichzeitig aufhalten. Die Bereiche, in denen keiner sitzen oder liegen sollte, waren mit braunen Handtüchern belegt, aber es war genug Platz für jeden. So konnten wir die finnischen Schären kuschelig warm genießen, das hat doch auch mal was für sich!
Zum Abkühlen gab es natürlich auch eine kalte Dusche, aber die Zeit danach draußen zu stehen, fand ich noch schöner. Außerdem konnten wir so das Anlegen in Turku beobachten. Ich muss zugeben, dass ich mich auf das Schiffsballett freute, das wohl bisher immer stattfand und war ein wenig enttäuscht, dass es nicht klappte. Dafür die auch sehr interessante Durchsage vom Kapitän "Mein 1. Technischer Offizier hat mir mitgeteilt, dass wir noch Ersatzteile brauchen. Wir könnten sie ja gleich hier mitnehmen, dann müssen wir sie nicht einfliegen lassen." Leuchtete ein und war auch viel wirtschaftlicher. Dann eben kein Ballett.
Der Spa-Bereich ist übrigens unglaublich schön, finden wir. Betten, Liegen, Holzliegen und Sessel laden zum entspannen ein. Ich glaube, bisher der schönste Spa-Bereich auf einem Schiff, jedenfalls für uns.
Später wollten wir das Auslaufen vom Balkon aus genießen und ich bestellte uns 2 Champagner auf die Kabine. Übrigens das erste und letzte Mal, mir ist sowas eher unangenehm. Aber es war schon super schön und etwas Besonderes. Ein Schiff aus der Werft verabschiedete uns mit drei Mal Typhon und die Mein Schiff 2 antwortete. Wir verließen jetzt den "Kreißsaal" der Mein Schiff 2. Und wisst ihr, warum ich Steffi so unglaublich liebe? Plötzlich sagte sie zu mir, mit Tränen in den Augen: "Jetzt muss die kleine Mein Schiff ihre Mutti wieder verlassen. Meinst du nicht, dass sie auch Gefühle hat? Immerhin konnten die beiden jetzt eine Stunde miteinander verbringen."
Mal ehrlich: Habt ihr schon mal etwas so rührendes von einem Erwachsenen über ein Schiff sagen gehört? Ich nicht.
Zum Mittag bestellten wir uns im Fischmarkt das Sushi-Schiff für zwei und ich gab meiner Frau noch einen Schnellkurs im mit-Stäbchen-essen. Erfolgreich, denn sie pickte am Ende jedes einzelne runtergefallene Reiskorn galant damit auf. Das nenne ich mal Talent.
Weil wir die Mein Schiff 1 am Ende der Schären überholen sollten, machten wir uns zu gegebener Zeit auf den Weg zum Bug und schauten uns das Spektakel von ganz vorne an. Irgendwann kam jemand von der Security und teilte uns mit, dass wir uns auf jeden Fall die Ohren zuhalten müssen, es wird laut. Oh ja. Der ganze Boden vibrierte. Was für ein Gefühl! Hammer!
Den Nachmittag verbrachten wir, etwas rührselig, im Diamanten und nach dem Abendessen im Surf & Turf trafen wir wieder die Jungs. Immerhin hatten wir uns gestern mit "bis Morgen" verabschiedet. Und ja, das war "bis Morgen". Selbe Zeit, selber Tisch, neuer toller Gesprächsstoff. Ein genialer Tag ging großartig zu Ende.
Wenn Schnecken an Schnecken schlecken, merken Schnecken, dass Schnecken nicht schmecken... (Stimmt übrigens nicht, sind lecker...)
Die Leibspeise des Kapitäns... (Steffi war angetan vom Langustenschwanz... Ich hatte genug von Schalentieren)
Mein Reisetagebuch endete für den Dienstag mit dem Satz "Ein g***er Urlaub!"
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Danke für die schönen Bilder, und das Essen.... sieht ja lecker aus
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Mittwoch, 16. September – Seetag
So ein Saft zum Frühstück war schon was Feines. Überhaupt entsprach es eigentlich mehr unseren sonstigen Essgewohnheiten, da die Frühstückszeiten auf dem Schiff im Alltag überhaupt nicht unsere Essenszeiten waren. Außerdem fand ich die kleine Ecke Nähe der Rezeption ganz witzig zum "mal gucken". Wir gehören beide nicht zu den Menschen, die gerne lästern oder feixend andere beobachten, wir guckten einfach gerne. Wer nahm sich auch einen Saft, wer bewunderte die schöne Seekarte, wer erkannte jemanden und winkte mal rüber oder wer ärgerte sich über etwas und versuchte es an der Rezeption zu klären? Letzteres haben wir übrigens nicht mitbekommen. Alle waren ziemlich entspannt auf dem Schiff. Ob es an der Freude lag, verreisen zu können, oder an der sehr geringen Personenzahl? Keine Ahnung, aber es war schöööööön.
Tagsüber gingen wir unserer liebsten Schiff-Beschäftigung nach, nämlich mal hierhin, mal dorthin tigern und immer mal innehalten, ein Getränk schlabbern oder einfach aufs Meer starren. In der AAB wurden wir Zeuge eines dramatischen Unfalles: Wir wurden von einer Horde kleiner Vögel begleitet, die ab und an mal in den Pflanzen der Bar landeten und dort verweilten. Meist flogen sie aber im Schwarm in der Nähe des Schiffes. Einer dieser goldigen kleinen Vögel schätze seine Flugbahn allerdings falsch ein, registrierte zusätzlich nicht, dass es sich bei der Begrenzung um Glas handelte und krachte gegen einer der vielen Scheiben. Genau zwischen ein anderes Pärchen und uns. Oh nein, der arme kleine! Wir lieben Vögel über alles und zu Hause hätte ich genau gewusst, was zu tun gewesen wäre: Wenn der Vogel liegen bleibt in einen Karton mit Löchern packen, dunkel halten und ihm ein paar Stunden Ruhe schenken. Manchmal hat man Glück und sie erholen sich. Aber leider haben die Schätzchen auch oft innere Blutungen. Nun denn, ich hatte keinen Karton dabei und bezweifelte, dass es besonders gut angekommen wäre, hätte ich ein Tier auf die Kabine mitgenommen. Also warfen wir nur ab und an einen Blick auf den Kleinen, der sich nach ein paar Minuten benommen hinsetzte und durchatmete. Ich als Hobby-Ornithologin versuchte herauszufinden, was das wohl für ein Vogel war. Der Mann hinter mir tippte auf "der hat sich verirrt, was will der über der Ostsee?" und auch ich wusste nicht so recht, wo ich ihn einordnen sollte. Könnte eine Finken-Art sein, aber dann verließen sie mich auch wieder. Wir fachsimpelten jetzt also über winzige Vögel und den Flug über die Ostsee und ich gab zum Besten, dass auch viele kleine Vögel zu den Zugvögeln gehörten, man das aber meist nicht glauben konnte. Wer schon mal eine Meise beim fliegen beobachtet hat weiß, was ich meine.
Übrigens handelte es sich um einen Bergfinken, die im Herbst von Schweden über die Ostsee fliegen, um mitunter in Deutschland zu überwintern. Von wegen verirrt. Unser kleiner Freund flog nach einer guten Viertelstunde wieder los und wir hofften sehr, dass es geschafft hat.
Wenigstes einmal wollten wir eine Bloody Mary trinken...
Abends gingen wir ein letztes Mal ins Esszimmer und bestellten uns zu unseren Vorspeisen nur noch eine halbe Hauptspeise. Wir einigten uns, dass wir das Schnitzel teilen wollten, uns wurden die Portionen zu groß. Selbst ohne GGF hätten wir es teilen wollen, meinetwegen auch zum vollen Preis. Aber Lebensmittel wegwerfen, weil man es nicht schafft, fanden wir immer so schade.
Weil wir zu den letzten Gästen gehörten, quatschten wir noch eine ganze Weile mit einer Frau vom Servicepersonal, die uns ein bisschen was über ihre Arbeit erzählte und darüber, dass sie auf viele weitere Blaue Reisen hoffte. Einfach, weil die Kreuzfahrt dann nicht ganz eingestellt werden müsste. Oh ja, wir wären für eine Wintertour nach Norwegen, eiskalt, Polarlichter, vielleicht sogar Schnee auf dem Pooldeck? Wir wären mit Sicherheit dabei!
Die Gulaschsuppe hätte gerne etwas schärfer sein dürfen
Die Blutwurst war aber gar nicht so schlecht (aber mehr als einen Happen probierte ich nicht davon)
Und was meint ihr, wo ging es dann hin? Na klar, in die Schau Bar zu Stefan und Sascha. Wir Balkonies versuchten mal das Für- und Wider einer Suite zu erörtern, obwohl wir alle noch keine hatten und fragten uns, ob das mal was für uns wäre. Die anderen vom Regenbogentreff hatten alle eine Suite und hatten am Samstag gesagt, wir dürften gerne mal gucken. Da es sich um die Horizont-Suite handelte, waren wir durchaus neugierig, aber keiner traute sich zu fragen. Ach, wie schön. Vier so schüchtere auf einem Haufen! Aber wie der Zufall es so wollte, kamen die vier, mit denen wir schon einen netten Abend verbracht hatten und setzten sich zu uns. Mehr als das Angebot zurücknehmen konnten sie ja nicht, also fragte ich, ob wir mal schauen durften. Durften wir! Wir sahen uns also deren nebeneinander liegenden Horizont-Suiten an und hatten einen der schönsten Abende, den ich je auf einer Kreuzfahrt erleben durfte. So tolle Gespräche, so tolle Menschen! Alle waren glücklich über das Regenbogentreffen und wir passten als Gruppe einfach perfekt zusammen!
Der Abend klang in der Tag & Nacht aus und Pommes schmecken morgens um vier einfach besser als mittags, kann das sein? realsaschispatz
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Pommes nachts (oder morgens ) um diese Zeit sind immer die besten - also ja, da kann ich nur zustimmen
Herrlich, diese Rückblicke
ICH WILL SOFORT WIEDER DA HIN -
Pommes nachts (oder morgens ) um diese Zeit sind immer die besten - also ja, da kann ich nur zustimmen
Herrlich, diese Rückblicke
ICH WILL SOFORT WIEDER DA HINJaaaaaaa, ich auch!!!!!!!! Es war aber auch toll
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Oh ja, wir wären für eine Wintertour nach Norwegen, eiskalt, Polarlichter, vielleicht sogar Schnee auf dem Pooldeck? Wir wären mit Sicherheit dabei!
Das würde ich auch sofort buchen
LG Susanne
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die kleine Vogel Story hat mich heute sehr angerührt, zumal ich auch zu der Fraktion der Vogel Verrückten gehöre, die das ganze Jahr füttert usw. Gut, dass der kleine es auch ohne Schuhkarton geschafft hat.
Noch 6 mal schlafen... Hoffentlich ist das Wetter nicht ganz so ungemütlich und ein ganz klitzekleines bisschen hoffe ich ja auch auf Polarlichter. -
Donnerstag, 17. September – der letzte Seetag
Heute war einfach nur träumen angesagt. Wir saßen eine kleine Ewigkeit in der Lagune am Pool, genossen einen Eiskaffee und philosophierten so vor uns hin. Was war mit der gebuchten Karibikreise im Februar? Wenn die nicht stattfand, wohin buchten wir um? Würden wir noch mal eine neue Blaue Reise machen? Und welche unserer 6 Kreuzfahrten war wohl die bisher schönste und welche die am wenigsten geliebte? Wer raten möchte, gerne:
Mittelamerika
Kanaren
Trans-Suez
Ostsee Familienkreuzfahrt
Asien
Blaue Reise auf der Ostsee
Abgesehen von der Mittelamerikakreuzfahrt gibt es auch zu jeder einen Reisebericht. Der für unsere erste Tour ist noch nicht wieder freigeschaltet und unser Ergebnis war so oder so: Diese Tour würde ein für alle Male außer Konkurrenz laufen. Die erste war etwas Besonderes und unsere Hochzeitsreise, das würde keine Tour jemals toppen können. Aber die anderen fünf konnten wir mit ein bisschen Hin- und Her in eine Reihenfolge bringen.
Und während wir so das meditative Schwappen des Pools beobachteten begannen wir mit unserem persönlichen Fazit zu unserer ersten Blauen Reise. Das Ergebnis gibt's dann in der Fortsetzung. Ich überlegte schon ein bisschen, wie ich den Reisebericht schrieb und bedauerte meinen Lieblingssatz nicht anbringen zu können: "Steffi lernte den Katalog auswendig." Hoppla, jetzt habe ich es ja doch geschrieben.
Vor dem Abendessen ging ich noch einmal zur Show von Tante Valetti. Dieses Mal stand im Tagesprogramm, dass es sich um Erwachsenenunterhaltung handelte, aber zwei Kinder waren trotzdem im Theater. Genau hinter mir saß WSP10 mit Familie und ihrem Sohn F. Der erzählte stolz, dass er sechs Jahre alt war und Tante Valetti ganz trocken "okay F., wenn du etwas nicht verstehst fragst du nach und ich erkläre dir das dann. Ach, das wird ein Spaß."
Ich für meinen Teil hoffte, dass F. nicht alles verstanden hat. Mir gefiel die Show nicht besonders gut, es war ziemlich schlüpfrig, aber so … nein, ich weiß gar nicht wie ich es nett ausdrücken soll. Meines war es von vorne bis hinten nicht. Zwischendurch kam eine Tänzerin, die seit März nicht mehr von Bord durfte und tanzte sehr gelenkig zu zwei Liedern. Das war toll, immer wieder faszinierend, wie sehr sich einige Menschen verbiegen können.
Nach der Show wartete Steffi in der Lumas Bar auf mich und wurde vom Künstler angesprochen "na, warst du auch in meiner Show? Hat es dir gefallen?"
Steffi: "Nö, ich hatte keine Lust, meine Frau musste alleine gehen." Haha, Tante Valetti hat wohl gelacht und gemeint, man müsse ja auch mal Zeit für sich haben.
Nach dem Abendbrot ging es natürlich wieder in die Schau Bar und wir probierten den leuchtenden Cocktail "Elbstrand." Es dauerte ziemlich lange, bis sie ihn brachten, der wurde wohl extra im Diamanten zubereitet. Da er aber auf der Karte von der Schau Bar stand, hatten wir kein schlechtes Gewissen, ihn zu bestellen. Der Cocktail an sich war ganz lecker, aber hier machte die Optik mehr aus. Auf der kleinen Schiefertafel, auf der er serviert wurde lagen noch ein paar Minzblätter und so ein weißes Zeug, wahrscheinlich Puderzucker, der wohl den Strand darstellen sollte. Jaaaa, es sah aber so anders aus und wir alberten rum, ob wir mal mit unseren Bordkarten eine Linie zusammenschieben sollten. Manchmal ist es richtig schön, auch als Erwachsener peinlich zu sein.
Später kamen noch unsere vier anderen Jungs aus Berlin und wir freuten uns, dass "unsere Familie" jetzt komplett war. Wir gönnten uns Champagner in der Flasche für alle und beschlossen, dass es das wert war, den Abend so ausklingen zu lassen. Die Reise ausklingen zu lassen. Ach Menno. Sie war ja morgen schon wieder vorbei! Sowas blödes aber auch!
Mit Sascha und Stefan verabredeten wir uns für ein Treffen kurz vorm auschecken, damit wir zusammen zurück zum Hamburger Hauptbahnhof fahren konnten.
Es war schon wieder kurz vor ein Uhr nachts, als wir auf der Kabine waren und natürlich konnten wir nicht gut einschlafen. Wie immer, wenn am nächsten Tag etwas anstand. Und Abreisen waren immer komisch. Aber so ist das nun einmal.
Bis bald, wenn es heißt "Abreise und Fazit." Viele Grüße, eure Vanessa
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Freitag, 18. September – Abreise und Fazit
Weil wir am Vorabend keine Lust mehr hatten unsere Koffer zu packen mussten wir das am Freitagmorgen machen. Wir stellten uns also den Wecker auf 7 Uhr, packten wenig motiviert unsere Sachen ein und machten uns dann auf zu einem letzten Frühstück im Esszimmer.
Wir hatten bei der Von-Bord-Zeit Glück gehabt und den letzten Slot ergattert, konnten uns also relativ lange Zeit lassen.
Mit Sascha und Steffen verabredeten wir uns in der Tui-Bar, damit wir zusammen zum Bus gehen konnten. Es war schon komisch, die Reise ging so schnell zu Ende und sie war sooooo schön! Wir fuhren alle zusammen zum Hamburger ZOB, wackelten zu viert zu unserem Gleis, und verabschiedeten uns ausgiebig von einander. Die beiden Jungs fuhren zwar vom selben Gleis, nur mussten sie viel länger auf ihre Bahn warten und vor allem viel länger fahren, die armen!
Da wir mit der Lüneburger Heide nicht weit weg wohnen, waren wir nur etwa eineinhalb Stunden nach auschecken schon zu Hause und hatten die erste Wäsche angeschmissen.
Fazit: Eine perfekte Reise. Für uns funktionierte alles, das Hygienekonzept ging auf (wir waren auch nicht viele an Bord) und wir haben wundervolle Menschen kennengelernt. Muss ich noch mehr sagen?
Danke, dass ihr uns wieder begleitet habt… Das Fazit der Ganz Großen Freiheit kommt noch. Sorry, dass ihr so lange auf das Ende warten musstet, zum Glück habe ich das Beste ja schon in den anderen Posts erzählt. Bis bald, eure Vanessa
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Die Ganz Große Freiheit – Ein Fazit
Ich weiß, hier ist schon ganz viel darüber geschrieben worden und vielleicht langweilt es den einen oder anderen auch, aber ich schreibe es trotzdem.
Steffi und ich waren immer der Meinung, wir brauchen nicht groß was extra. Wir waren immer zufrieden mit der Balkonkabine und sogar die Reise in der Innenkabine war toll. Einen Champagner außer der Reihe und einen Besuch in einem der exklusiven Restaurants haben wir uns immer so gegönnt und fanden das auch ausreichend.
Ich weiß gar nicht mehr genau wie es dazu kam, dass ich mal vorsichtig anfragte, wie meine weltbeste Ehefrau zur GGF steht. Sie hörte sich geduldig und neugierig alles dazu an was ich wusste und wir beschlossen: Das wird der einzige Urlaub dieses Jahr, den Spaß geben wir uns.
Was wir alles so verschnabuliert haben könnt ihr wegen der fehlenden Ausflüge gut nachlesen, sonst beschreibe ich unsere Völlerei eher weniger, aber ihr wisst ja wie das ist. Oder in diesem Fall eher: isst.
Braucht man die GGF? Klares nein. Brauchen nicht.
Haben wir es genossen? Auf jeden Fall! Es war unglaublich schön, lecker, ein extra großes Bonbon sozusagen.
Was haben wir gezahlt? 448 Euro pro Person, also 64 Euro am Tag. Grob überschlagen haben wir das am vierten Tag "wieder raus" gehabt.
Wir haben fast nur im Diamanten gegessen, jedenfalls abends, mittags haben wir auch gerne mal eine Mahlzeit ausfallen lassen. Mittags waren wir zwei Mal im Fischmarkt und haben uns dann fürs Sushi entschieden, das nicht inklusive ist. Dafür war das toll, wobei ich es auch auf einer nächsten Reise so zahlen würde.
Das Personal kannte uns super schnell, das konnte aber viele verschiedene Gründe haben, es war immerhin mehr Personal als Passagiere an Bord.
Was für uns beide ein bisschen gewöhnungsbedürftig war, waren die sehr auffälligen Bordkarten. Wir trugen sie, trotz der geschenkten Lanyards, nicht um den Hals, uns war das eher unangenehm. Wir zeigten sie halt immer vor, wenn wir etwas bestellten.
Für Getränke waren wir selten im Diamanten. Ab und an mal tagsüber für ein Stündchen, weil der Außenbereich so schön windgeschützt ist, aber sonst waren wir eher da, wo ein bisschen was los war. Durch unsere "Familie", die wir kennenlernten waren wir abends immer in der Schau Bar, einen Champagner bekamen wir auch dort. Den Kabinenservice nutzen wir nur ein einziges Mal, mir war das eher ein bisschen unangenehm das arme Kerlchen quer durch das ganze Schiff laufen zu lassen für zwei Gläser Schampus.
Hat sich noch etwas in uns geändert? Klares ja: Ich sammle das ganze Jahr über 1 und 2 Euro Stücke sowie 5 Euro Scheine als Trinkgeld. Da viel mehr Geld für Urlaub eingeplant, aber nicht ausgegeben werden konnte, beschloss ich das Geld nicht mehr so geplant auszugeben. Wir gaben natürlich täglich bei den Mahlzeiten und dem Kabinenservice ein gutes Trinkgeld, aber anders als sonst auch bei jeder Getränkebestellung. Egal in welcher Bar wir waren, es gab pro Bestellung ein bis zwei Münzen im Tausch fürs Getränk. Im Gegenzug bekamen wir in der AAB und in der Hoheluft Bar schon unser Getränk auf den Tisch, kaum, dass wir saßen. Erwarten haben wir das nicht, wir hätten auch so das Geld unter die Leute gebracht, war aber toll mal so betüddelt zu werden. Hätte ich vielleicht auch ohne GGF gemacht, aber das weiß ich natürlich nicht, weil ich es jetzt so gemacht habe und bei vergangenen Reisen nie bei jeder Bestellung ein Trinkgeld gegeben habe.
Würden wir die GGF bei einer nächsten Reise noch einmal buchen? Auf jeden Fall. Ob es ein MUSS für uns ist? Nein, es ist toll, aber auch ohne würde ich eine weitere Kreuzfahrt genießen.
Ach und einen kleinen Nachteil hatte das Paket auch: Nach drei Tagen waren wir so "satt", weil wir so viel probiert hatten, dass es schon fast komisch war zu essen. Beim nächsten Mal kennen wir die meisten zuzahlpflichtigen Speisen die uns interessieren dann aber, da würden wir uns wohl etwas zurückhalten können.
Insgesamt sind wir begeistert…
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