Auf neuen Wegen im Norden Deutschlands - HANSEATIC inspiration 02.10.2020 - 09.10.2020

  • Pooldeck 24 - Die Kreuzfahrspezialisten
  • Kiel - 02.10.2020 - Teil 2


    Wir erkunden die HANSEATIC inspiration. Und die Gäste. Beides ist spannend. Wie bereits erwähnt ist es unsere erste Begegnung mit Hapag-Lloyd. Damit sind bestimmte Erwartungen Verknüpft aber auch bestimmte Vorbehalte. Aber auf jeden Fall fällt der typische HL Profi auf. Im Fazit später will ich darauf noch mal genauer eingehen.


    Zuerst fahren wir mit dem Aufzug auf Deck 8 und besuchen die Observation Lounge. Von allen kurz Obsi genannt. An jedem Aufzug (es gibt 2 auf der inspiration) hängt ein Schild max. 2 Personen. Zu 99% halten wir selber und andere das ein. Bei dieser und so auch bei anderen Reisen gilt immer: Rauf mit dem Aufzug, runter die Treppe. Wobei hier auch rauf immer per Treppe möglich wäre. Unsere Kabine auf Deck 5, sämtliches Leben entweder auf Deck 4, 5 oder 8. 3x Treppe nach oben sollte ja immer möglich sein.


    Zurück zur Obsi. Hier finden wir sofort einen Platz ganz vorne mit Blick auf die neben oder vor uns liegende Mein Schiff 1.



    Die Observation Lounge ist eine der beiden Lounges / Bars auf der inspiration. Gelegen im vorderen Bereich auf Deck 8 hat man einen tollen Blick nach vorne und zur Seite. In einer Ecke steht ein großer Flügel für die Abendunterhaltung und es gibt eine große Bücherwand mit einer riesigen Anzahl an Büchern zum Thema Reise, Natur und Nautik. Wer Spaß an Bildbänden hat wird hier seine Freude haben. Auch sehr wertige Bildbände im Großformat aus dem XXX Euro Bereich sind vorhanden. Hier kann man ewig verweilen. Die Bücher gehen nach dem benutzen in eine 24 Std. Quarantäne und werden erst dann wieder einsortiert.


    Platz finden ist in der Obsi leicht. Hier wurden zwar Coronabedingt keine Sitzmöglichkeiten entfernt oder Abstände vergrößert, es wurden aber Sitzmöglichkeiten gesperrt bzw. belegt. Es liegt ein laminierter DIN A4 Zettel auf dem Platz mit dem Vermerk das dieser Platz frei bleiben muss. Und trotzdem gibt es immer einen Platz. Und als Vorgriff auf die folgende Reise kurz angemerkt: Der Abstand ist immer ausreichend. Nie fühlt man sich beengt oder hat das Gefühl es rückt einem einer zu Coronanah auf die Pelle. Und einen Platz finden wir immer und überall.


    Kaum sitzen wir, werden wir sehr aufmerksam und freundlich umsorgt. Der bestellte Kaffee und Doppio wird sofort gereicht. Für uns als HL-Neulinge: Heißgetränke sind inklusive. Außerdem ungesüßter Eistee.



    Wir verweilen ein wenig. Knabbern am leckeren Gebäck rum. Voller Neugier ziehen wir weiter und schauen uns weiter um.


    Am Pooldeck lümmeln wir uns ein wenig in eine der Sofa Ecken. Viele Reisende auf dem Schiff machen es ähnlich und sind auf einem Rundgang über das Schiff. Und trotzdem ist es sehr entspannt. Gefühlt ist der Platz unendlich für einen selber.



    Ein bestelltes Mineralwasser mit Kohlensäure wird sofort gebracht. Es erfolgt kurz die Nachfrage der Kabinennummer. Und das war alles. Keine Bordkarte wird mit genommen. Es wird kein Beleg unterschrieben. Coronabedingt läuft das im Moment auf vertrauen. Auf Wunsch gibt es aber auch einen Beleg. Und wer will kann diesen auch noch unterschreiben. Herrn und Frau Schnufkel kommt das sehr gelegen. So merkt man am Ende eines Tages nicht annähernd wie viel Alkohol man konsumiert hat. Man merkt es nur am nächsten Morgen…

    Eine weitere positive Eigenschaft: Man sagt seine Kabinnummer nur einmal. Und ab dann steht sie einem auf die Stirn geschrieben. Wer einmal nach der Kabinennummer gefragt hat, fragt im Verlauf der Reise nicht nochmal. Als ich teilweise anmerken will für welche Kabine die Bestellung sei entgegnet man die Wisse man Herr Schnufkel.




    Um das Pooldeck herum gibt es mehrere Sitz und Liegemöglichkeiten. Außerdem gibt es Tische mit Stühlen. Was ich teilweise bei anderen Schiffen vermisse. Überall liegen Decken parat um es sich gemütlich zu machen. Nach benutzen werden diese eingesammelt und gegen frische, unbenutzte ausgetauscht. Und zum Thema benutzt ein kurzer Corona Ausflug: Jeder Platz wird nach verlassen umfangreich desinfiziert. Getränke werden auf einem Weg gebracht und später auf einem separaten Weg benutzte Gläser oder anderes eingesammelt. Nie findet ein benutztes Glas seinen Weg auf ein Tablett wo noch Gläser stehen die noch verteilt werden. Mitarbeiter laufen mit Plänen in beiden Lounges umher und sortieren Kissen und dieser Platz muss frei bleiben Schilder nach genau diesem Plan. Das Thema wird organisatorisch sehr ernst genommen. Zu keinem Zeitpunkt gibt es Hygienetechnische Dinge die irgendwie negativ verlaufen oder dazu führen das man denkt das würde besser gehen.



    Um 17.30 Uhr erfolgt die Sicherheitsübung. Der Offizier der durch die trockene Veranstaltung führt ist aus diversen Gründen schwer zu verstehen. Für Herrn Schnufkel ist aber etwas anderes schwer zu verstehen: Warum muss man mit angelegter Rettungsweste erscheinen um sich vor Ort erklären zu lassen wie man eine Rettungsweste anlegt. Zusätzlich gibt es eine kleine Einweisung was die Zodiacs betrifft. Mit Mund-Nasenbedeckung, angelegtem Schwimmponton ist das ganze aber wirklich nervig. Frau Schnufkel zuckt mit den Schultern und nimmt das ohne Murren hin, Herr Schnufkel ist in der Hinsicht immer der Meinung das ganze muss man Kundenfreundlicher gestalten.


    Das Sail-Away auf dem Pooldeck mit dem Kapitän wird von 18:30 Uhr auf 19:30 Uhr verschoben. Es fehlen noch Gäste. Herr Schnufkel sagt: Pech gehabt. Ein einchecken nach der vorgegeben Zeit ist ja nicht möglich… Herr Schnufkel glaubt aber auch noch das der Weihnachtsmann Geschenke bringt.


    Um 19:30 Uhr auf dem Pooldeck ist es voll. Und damit ist es das einzige mal das wir auf der Reise eine Menschenmenge erleben. Der Kapitän erklärt auf sehr sympathische Weise die Reise. Sowohl aus Gästesicht als auch aus Nautischer Sicht gibt es hier viele spannende Dinge. Gereicht wird dazu Champagner und ein sehr leckerer Cocktail. Und das reichlich. Wer will säuft sich hier schon gleich die Hucke voll. Wir genießen unseren Cocktail und unseren Champagner und beobachten ein wenig die Gästeschar.


    Für das Abendessen wählen wir beim ersten mal das Lido Buffet. Über das Bordportal kann man die Speisenkarte einsehen. Und wir stellen fest: zwischen Hanseatic Hauptrestaurant und Lido Buffet gibt es nur minimale Unterschiede. Das soll sich im Verlauf der Reise auch so fortsetzen. Und so entscheiden wir von Tag zu Tag nach gewünschtem Ambiente und nicht nach Speisen.

    Ein Blick in die Abendkarte vom Lido



    Buffet klingt im ersten Moment nach groß, laut, wühlig und unschön. Im Fall vom Lido kann Herr Schnufkel nichts davon finden. Man wird nach dem Waschen der Hände und desinfizieren freundlich empfangen und zum Platz gebracht. Es gibt verschiedene kleine Bereiche, auch Außenplätze gibt es. Überdacht, ohne Dach, im Überdachten Bereich an der Seite.

    Die Plätze sind bereits mit einem Tischset eingedeckt. Besteck liegt in einer Filztasche bereit. Getränke werden am Platz serviert.

    Die Auswahl der Speisen ist klein, aber fein. Am Buffet wird ausgewählt was man haben will. Der Teller wird dann entsprechend zubereitet und sehr schön garniert. Das ist definitiv kein typischer Buffet Stil.

    Ein Dessert was am Platz serviert wird schaut übrigens so aus:


    Schokoladen Brownie, Aprikosen Sorbet und Mascarpone Creme. Boah war das lecker! Mehr davon!



    Nach dem Essen besuchen wir das HanseAtrium auf Deck 4. Hier handelt es sich um die andere Lounge / Bar. Augenmerk hier die 3 großen Videowände die im Normalbetrieb tolle Naturlandschaften in Dauerschleife zeigen. Z.B.: ein großes Riff, wo die Fische so plastisch wirken als schaue man wirklich auf das Riff, ein Strandabschnitt der einen denken läßt die Wellen kommen aus der Videowand. Zusätzlich wird die Decke teilweise ala Ambilight mit der jeweiligen Szene beleuchtet und die Wandbeleuchtung farblich entsprechend angepaßt. Eine tolle Lounge!



    Nach der Vorstellung des Expeditionsteams leert sich das HanseAtrium. Was schade ist, so verpassen doch etliche die geniale Unterhaltung vom Pianisten Stefan Hillebrand. Der Herr hat eine tolle berufliche Vita hinter sich und versteht sein Handwerk perfekt. Er spielt auf dem Flügel und singt große Klasse. Sowohl auf Deutsch, Englisch und Französisch. Die Musik umfasst von Klassik, Pop, Rock alles was man auf dem Flügel spielen kann. Bohemian Rhapsody trifft Rachmaninow.

    Vom Barservice erfahren wir ein paar Interessante Details. Auf dem Expeditionsschiff sind die Menschen früh zu Bett. Herr Schnufkel kann das nachvollziehen. Nach dem Zodia Ausflug in der Arktis und dem anschließenden besteigen der Eisberge braucht der Expeditionist Ruhe um die Akkus wieder aufzuladen. Für uns geht es aber zu erstmal nach Wismar…

    121 Paxe treffen auf 154 Crewmitglieder. Und überhaupt wird die Crew vor jeder Reise gebrieft über besondere Gäste, Vorlieben der Gäste usw.


    Wir schlürfen uns ein wenig durch die Barkarte. Am Tisch selber gibt es keine Barkarte. Coronabedingt gibt es eine abgespeckte Version in gedruckter Form auf Wunsch. Die gesamte Karte steht über das Bordportal zur Verfügung. Aber grundsätzlich wird das gebracht was man sich wünscht. Ist es an Bord, wird es gemixt. Geht nicht, kenne ich nicht, gibt es nicht!



    Am Ende sind wir mit dem Pianisten fast alleine in der Lounge. Es wirkt dann auch ein wenig befremdlich. Und so machen wir uns auf unsere Kabine zu besuchen.

    Wir füllen unseren Wunschzettel für das Room-Service Frühstück am nächsten Tag aus. Und langsam lassen wir uns in den Schlaf schaukeln…



    Fortsetzung folgt HIER!

  • Da hat Herr Schnufkel wirklich recht, die Beleuchtung macht's, denn größenmäßig scheint sie doch einer MS Kabine zu gleichen oder?

    Aber auch die Ausstattung ist natürlich mehr als durchdacht, einfach top.

    Hallo uschisiggi

    Ich kann das jetzt nicht faktisch mit Zahlen untermauern aber von der Größe ist die Kabine identisch zu einer MS Balkonkabine. Beim Balkon hatten wir das Gefühl das er minimal größer war mit etwas mehr Tiefe.

  • Das Sail-Away auf dem Pooldeck mit dem Kapitän wird von 18:30 Uhr auf 19:30 Uhr verschoben. Es fehlen noch Gäste. Herr Schnufkel sagt: Pech gehabt. Ein einchecken nach der vorgegeben Zeit ist ja nicht möglich… Herr Schnufkel glaubt aber auch noch das der Weihnachtsmann Geschenke bringt.

    Danke für den Lacher des Tages:D:D

  • @Schnufkel

    Super geschrieben und tolle Bilder - ich auch möchte (wenn, wie vorhin gesagt, da nicht der Preis wäre! )

    Liebe Grüße
    Tanja



    Kommt noch: ^^


    Grönland extrem - MS Hamburg




    <br>

    Leider vorbei: :(

    2014 Kanaren – MS1
    2016 Großbritannien / Irland – MS1
    2017 Karibik / Mittelamerika – NCL Pearl
    Forenausflug nach Papenburg
    Schallwellen - Festival auf See - MS3

    Hurtigruten - die schönste Seereise der Welt! - MS Kong Harald

    2018 Kanaren mit Madeira - AIDA Sol

    2019 Queen Mary - Hamburg - Southampton

    2020 AIDAmar - von Mallorca nach Hamburg

    2021 Artania - Durch die Fjörde Norwegens

    Weihnachtsmärkte am Rhein mit MS Alena

    2022 Amera - Fjördnorwegens feinste Adressen

    Von Hamburg nach Mallorca mit der MS3

    Christmas Shopping in den Niederlande mit MS Asara

    2023 Rund um Irland mit der Norwegian Star

    Norwegen mit Schottland mit der MS3



  • Stellenanzeige von Pooldeck 24
  • Man muss ja auch mal so richtig genießen können, sage ich mir gerade beim Lesen und überlege dabei, ob ich mich schon mal mit den Sommerpreisen 2022 vertraut machen sollte. Da feiern wir nämlich ein besonderes Ereignis... und da könnte man doch.... einmal im Leben....

    Ist ja noch ein wenig Zeit und Träume sind ja erlaubt.

    Natürlich will ich meinem Fazit nicht vorgreifen aber Herr Schnufkel würde sagen: Go for it :thumbup:

  • Das ist ja mal ein genialer Bericht Herr @Schnufkel von einem besonderen Schiff, das ich mir leider nicht leisten kann - aber gerade deshalb jetzt virtuell sehr genieße ;)


    Bin weiterhin gespannt und sende lG, Jutta

  • Danke für diesen spannend und informativ geschriebenen RB.

    Eine tour mit HL steht bei uns auch noch auf der Wunschliste...

    Leider vorbei:

    MS2 (Herz): 2012,2015,2018

    MS1 (alt): 2017

    Aidasol: 2017

    MS4: 2018

    MS5: 2019

    MS2: 09/2019

    MS4: 12/2019

    MS2: blaue Reise 08/20

    MS1: blaue Reise 09/20

    Gebucht:

    MS4: 11/21

    MSHerz: 04/22

    MS6:10/22

    MS1: 03/23

  • Das ist ja mal ein genialer Bericht Herr @Schnufkel von einem besonderen Schiff, das ich mir leider nicht leisten kann - aber gerade deshalb jetzt virtuell sehr genieße ;)

    Wenn 2021 ebenfalls unsere Reisen unter normalen Umständen

    boykottiert , haben wir in der Urlaubskasse schon zwei nicht verbrauchte Jahresbudget für Kreuzfahrten. Die verprassen wir dann 2022 auf dem besonderen Schiff.;)

    lg Christine

  • @Schnufkel

    Vielen Dank für den ausführlichen Bericht! Da wir in 2023 oder 2024 mit diesem oder einem der Schwesterschiffe in die Antarktis möchten, lese ich natürlich NOCH interessierter mit als sonst sowieso schon! :thumbup:


    Mich reizt ja die Fahrt vom 05. - 20.12.2020, ABER.... der Preis!||

  • @Schnufkel

    So ein schöner RB ! Optisch erinnert mich das Schifferl sehr an die Schwester "E2". Den schönen,minimalistischen und dabei gemütlichen Stil hat HL beibehalten.

    Ich bin gespannt wie es weiter geht. Schiele auch auf Reisen ab 2023. Leider brauchen die Kids auf den Exp.Schiffen eine extra Kabine - bisher lässt das Budget das nicht zu.

    Mit einer 1zu1 Betreuung hattet ihr ja ganz großen Luxus :love:

  • @Schnufkel


    zu deiner großartigen Berichterstattung fällt mir spontan folgendes ein ;


    Einchecken, Ankommen, Wohlfühlen!!!


    Die Kabine und das Schiff, das was ich mir als „traumhaft“ vorstelle :love:


    Ich war schon ziemlich geflasht, als ich zur eurer Kabine das Video von Matthias Morr angeschaut hatte;)

  • Wismar - 03.10.2020


    Wir schlafen schlecht! Das liegt zum einen daran das wir die Klimaanlage wohl etwas zu warm eingestellt hatten für die Nacht (es gibt nur eine Stufenauswahl, keine Temperaturauswahl), als auch am dauerhaften Rollen und Stampfen der inspiration in der Nacht. Dramatisch ist das alles nicht und das ändert sich ja auch im Verlauf der Reise. Wir finden also unsere Wunschtemperatur und gewöhnen uns an die Schiffsbewegungen.


    Da um 9:00 Uhr unser Rundgang durch die Hansestadt Wismar starten soll sind wir entsprechend früh auf (Weitere Rundgänge über Hapag-Lloyd haben wir für Flensburg und Bremen gebucht, 2 Std., 20 Euro pro Person).

    Und so kommt das für 7:30 Uhr bestellte Frühstück per Roomservice auf die Minute genau. Bestellt für 2, reicht es doch eher für 4 glauben wir. Der Couchtisch ist mit einem Handgriff zum hohen Tisch umgebaut und so kann man bequem nebeneinander auf der Couch sitzen oder gegenüber dank zusätzlichem Stuhl. Der Plan auf dem Balkon zu Frühstücken hat sich nach einem Blick aus dem Fenster schnell erledigt.



    Um kurz vor 9:00 Uhr stehen wir an der Gangway, beim verlassen des Schiffs wird auch gleich die Körpertemperatur gemessen. Das ganze ist sehr praktisch geregelt. Wer bis zu einem bestimmten Zeitpunkt das Schiff nicht verlassen hat, sei es für einen Ausflug oder individuell, muss zu einem bestimmten Zeitfenster im HanseAtrium vorbei schauen um die Temperatur erfassen zu lassen.


    Vor dem Schiff sammeln sich so ca. 25 Leute. Aufgeteilt auf 2 Gruppen starten wir dann unseren Stadtrundgang. Bewaffnet mit Ohrhörer kann man die Stadtführerin jederzeit verstehen.

    Und von Anfang an haut die Stadtführerin in unserer Gruppe ziemlich auf die Kacke was die Schönheit von Wismar betrifft. Ich kann mich nicht mehr erinnern wie oft sie das tolle und schöne Wismar erwähnt. Ohne beißend kühlem Wind morgens um 9:00 Uhr kommt das vielleicht besser rüber. Aber erstmal empfängt uns die Stadt leider sehr grau. Doch Herr Schnufkel muss sich an dieser Stelle eingestehen, was die Städte auf dieser Reise betrifft hat die Dame recht: Wismar ist in besonderer Erinnerung geblieben. Auf dem 2 stündigen Stadtrundgang erfahren wir sehr viel Historisches was durchaus Lust macht noch mal wieder zu kommen. Es gibt im Altstadtbereich so viele schöne Ecke, so viele tolle Giebelhäuser. Und immer schwingt die Vergangenheit aus der Hanse und Schwedenzeit mit. Herr Schnufkel horcht besonders auf als die Stadtführerin über die ca. 200 Brauereien zur Zeit der Hanse erzählt. Herr Schnufkel mag Brauereien. Um so enttäuschter ist er als er dann erfährt das es heute nur noch eine gibt. Später werden wir im Brauhaus am Lohberg leider abgewiesen, so gab es dann leider kein Bier in Wismar.



    Der 2 stündige Rundgang war so schön, aber leider auch sehr schnell. An einigen Stellen will man gerne noch mal genauer schauen, etwas lesen auf Informationstafeln. Und so sind wir kaum am Schiff zurück und entschließen uns die gleiche Runde nochmal zu laufen. In umgekehrter Reihenfolge, ohne Stadtführerin, ohne dauerhaftes schönes Wismar im Ohr. Sie hat recht, aber immer wieder muss man das ja nicht erwähnen. Am Ende kommt Herr Schnufkel sich ein wenig wie ein Botschafter vor, der doch der Welt bitte berichten soll wie schön doch das schöne Wismar ist.



    In der St.-Georgen Kirche fahren wir mit dem Fahrstuhl auf das Dach und verschaffen uns einen Eindruck über Wismar. So langsam hat es dann auch ein wenig aufgeklart. An dieser Stelle kann man nur mit dem Fahrstuhl fahren, eine Treppe gibt es nur für Notfälle.

    Die im 2. Weltkrieg schwer beschädigte Kirche wurde erst nach der Wiedervereinigung schrittweise wieder aufgebaut und gilt heute als das Wunder von Wismar.



    Vor der Nikolaikirche kommt dann kurzzeitig die Sonne raus. Wir nutzen die Sonnenstrahlen für eine Kaffee draußen im Café Sinnenreich. Danach schauen wir in die Nikolaikirche. Leider kommen wir knapp zu spät für eine kostenlos Führung durch den Dachstuhl der Kirche.

    Mit der Kirche selber hat das aber wenig zu tun, hier sind wir wirklich begeistert. Die Kirche der Fischer und Seefahrer ist wirklich beeindruckend. Hier kann jedem der an historischen Kirchengebäuden interessiert ist nur ein Besuch empfohlen werden.



    Nachmittags zurück auf der inspiration lümmeln wir uns auf das Pooldeck und genießen die Ruhe sowie eine kleine Waffel. Mit Kirschen und Sahne. Der Kakao dazu schmeckt besonders gut. Leider hat das zur folge das nichts mehr mit uns passiert. Wir bleiben wo wir sind. Das Schiff verlassen wir an diesem Tag nicht mehr. Versunken in unsere Bücher plätschert die Zeit so dahin.



    Gegen 18:30 Uhr besuchen wir das HanseAtrium. Dort findet ein RECAP und ein PRECAP statt. Das sind die Expertenvorträge für die Ziele der Reise. Im RECAP wird über das heutige Ziel Wismar gesprochen, im PRECAP geht es um das morgige Ziel Flensburg und die Ochseninseln. Die verschiedenen Experten Berichten über unterschiedliche Themen. Zum Beispiel für die Stadt Flensburg, die Sage und Geschichte der Ochseninseln usw. Das ganze ist recht kurzweilig und sehr informativ. Gerade bei einer richtigen Expeditionsreise stellt Herr Schnufkel sich das als wichtigen Wissensbaustein vor.


    Beim ablegen werden wir von einem Shanty Chor verabschiedet. Leider zieht sich das ablegen etwas hin und die Shantys scheinen ein wenig im Repertoire wühlen zu müssen. Aber sie singen immer weiter bis wir tatsächlich ablegen. Zusätzlich versammeln sich jede Menge Menschen in diesem Bereich und schauen und winken. Überhaupt scheinen sich viele zu freuen das ein Schiff nach Wismar kommt. Plötzlich fällt Herrn Schnufkel fast das Bier aus der Hand, werden wir doch zusätzlich noch mit lauten Böllerschüssen verabschiedet.



    Erneut essen wir im Lido. Erneut war es sehr lecker.




    Später lauschen wir im HanseAtrium dem Gare du Nord. Ein Duo das häufiger bei Hapag-Lloyd zu Gast ist. Ein Akkordeon, eine Violine und ein wenig Gesang. An diesem Abend gibt es Musica del puerto. Musik aus großen und kleinen Häfen der Welt. Das ganze ist sehr Tangolastig, man kann beiden aber sehr gut zuhören und das ganze ist leider viel zu schnell vorbei. Zum Glück müssen wir danach aber nicht ohne Unterhaltung trinken. Wir werden wieder vom Pianisten unterhalten. Wir springen wieder ein wenig durch die Barkarte. Herr Schnufkel meint das viele Getränke sehr günstig sind, die Karte aber in der Preisgestaltung nicht rund ist. Aufwendige Cocktails mit Mixaufwand und mehreren Spirituosen für 6 Euro. Ein Bier 0,3l 2,50 Euro. Ein Gin-Tonic mit Wunsch Gin und Wunsch Tonic aber 12,50 Euro. Ein Rum, wo die Flasche im Einzelhandel ca. 25 - 30 Euro kostet wird mit 2cl für 10 Euro ausgeschenkt. Eine Flasche St.Pellegrino mit Kohlensäure 0,75l gibt es dann für 4 Euro. Das System der Preisgestaltung hat Herr Schnufkel nicht verstanden. Einiges ist bezogen auf das Niveau der Gastronomie extrem günstig, anderes gerade nicht.



    Am Ende verlassen wir so ziemlich zuletzt das HanseAtrium. Morgen geht es nach Flensburg und in die Flensburger Förde. Herr Schnufkel ist wirklich extrem gespannt wie das ganze von der Wasserseite aussieht. Haben wir doch schon von der Landseite aus dem Strandhotel Glücksburg oder aus dem Garten des Hotel Alter Meierhof sehnsüchtig auf die Flensburger Förder geschaut mit ihren sanften Hügeln im Hintergrund. Dazu die kleinen Boote auf der Förde schaukelnd…


    Fortsetzung folgt HIER!

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