Wild Western Contiki Tours
04.07.2004 – 22.07.2004 USA Rundreise
Als stiller Leser diverser Reiseberichte möchte ich euch jetzt von einer ganz besonderen Reise berichten. Diese Art der Reise werden die meisten hier im Forum nicht mehr antreten können. Noch Vorweg ist zu erwähnen, dass meine Reise im Jahre 2004 stattgefunden hat. Daraus resultiert auch die bescheidene Qualität der Fotos. Ich war froh eine Digitalkamera dabei zuhaben. Speicher war damals noch sehr teuer und ich musste mir in Las Vegas tatsächlich noch eine neue 64Mb Karte für ein paar extra Fotos kaufen. Ein Tagebuch habe ich nicht geführt, somit werde ich euch aus meinen Gedächtnis berichten müssen.
Zur Planung der Reise:
Ich machte mein Abitur 2003. Im Herbst 2003 wurde ich noch als Wehrdienstleistender von der Bundeswehr eingezogen. 30.06.2004 war der letzte Tag als Wehrdienstleistender für mich. Ich hatte im Mai 2004 eine Bestätigung für meinen Wunschstudienplatz für das Wintersemester 2004/2005 bekommen. Es sollte im Oktober 2004 losgehen. Sprich ich hatte den ganzen Sommer frei. Viele meine Freunde waren schon in der Ausbildung oder im Studium, da sie nicht gezogen worden sind.
Also viel Freizeit...
Ich wollte aber weg, Ziel USA. Problem ist wie reist man als 20 jähriger in die USA. Familie wollte und konnte nicht mit. Die Freunde fielen auch aus. Zum Glück hatte ich im Mai genügend Zeit mich zu informieren. Diverse Homepages später fand ich Contiki Tours. Ein Reiseveranstalter mit super Konzept. Es werden nur Reisen für 18 bis 35 jährige Personen angeboten. Die Reisen sind hauptsächlich Busrundreisen als Gruppe. Super, Eltern beruhigt, dass ich nicht alleine bin.
Vielleicht haben einige von euch schon von Rainbow Tours gehört. Die machen Abi-Touren zum Mittelmeer und ähnliches. Contiki Tours ist jedoch um ein vielfaches gehobener.
Als Reise wählte ich die Rundreise Wild Western aus. Diese wird heute in leicht veränderter Form noch Angeboten. Es sollte von LA nach LA gehen und dabei die touristischen Ziele Kaliforniens Arizona und Nevada abdecken, Dauer 14 Tage. Da ich mit der Flugbuchung spät dran war und die Preise am Startdatum der Tour hoch, lohnte es sich ein paar Tage vor her in LA zu sein und auch ein paar Tage hintendran zuhängen. An diesen Tagen war der Flug auf einmal im Verhältnis sehr günstig. Bis zur Reise ist mir gar nicht aufgefallen warum.
Ich fand ein Reisebüro, über welches ich Contiki Tours buchen konnte. Die Flüge kamen noch hinzu. Es wurde Hamburg LA via Paris. Das Hotel für die zusätzlichen Tage, war das Start- und Endhotel von Contiki Tours in LA. Ein Ramada Inn. Auch hier ging die Buchung problemlos übers Reisebüro. Eine Woche später hatte ich Ende Mai schon die kompletten Unterlagen von Contiki Tours erhalten. Die ganzen Vouchers, diverses Infomaterial, eine Liste mit Ausflügen/Unternehmungen die sie für die einzelnen Stopps anbieten und was ich ganz wichtig und toll fand eine Liste mit sämtlichen Kontaktdaten der einzelnen Hotels während der Reise. Diese wurde gleich kopiert und den Eltern ausgehändigt. Nur für deren Beruhigung...
Auch gut war, dass Contiki aufgeführt hat, an welchen Tagen der Rundreise, welche Mahlzeiten schon enthalten waren. Aus der Erinnerung raus, waren das zu 70% an allen Tagen Frühstück, und dann entweder Mittag oder Abendessen.
- Juli Anreise
Genaue Flugzeiten weiß ich nicht mehr, es war ein Morgen Flug von Hamburg nach Paris mit ca. 50 Minuten Aufenthalt. Fluggesellschaft war Air France. Der Flug nach Paris war unspektakulär. In Paris fielen mir beim Boarding die vielen Sicherheitsbeamten auf. Es wurde trotz Transit noch einmal alles kontrolliert. Für den Flug Paris nach LA hatte ich für mich einen doch komischen Sitzplatz. Allerletzte Reihe im Flieger, ich hatte einen Fensterplatz und neben mir war nur noch ein Sitz anstatt 2. Ich hatte enormes Glück mit meinen Sitznachbarn. Ein netter US-Amerikaner, der gerade mit seiner Familie von der Europareise zurück fliegt. Wir haben uns den ganzen Flug unterhalten. So ergatterte ich noch den ein oder anderen Tipp.
Wir landeten am späten Nachmittag Ortszeit in LA. Und dann fingen die Ereignisse an.
Noch mitten auf dem Rollfeld hielt das Flugzeug plötzlich. Polizeifahrzeuge und eine Gangway fuhren vor. Sobald die Tür aufging stürmten Beamte das Flugzeug und holten einen Mann heraus. Dieser wurde in Handschellen abgeführt. Nach der 5 Minütigen Aktion fuhr das Flugzeug zum Gate
weiter. Ich ließ mir beim Aussteigen. Letzte Reihe, also was soll's. Warum vordrängeln? Hätte ich doch nur gedrängelt. Bei der Passkontrolle führte ich ein nettes Gespräch auf deutsch, warum ich in den USA sei und so weiter. Nach 2 Minuten wurde ich willkommen geheißen. Mir fielen auf einmal doch das sehr präsente Sicherheitspersonal auf. Und dann läutete es bei mir. 4.7. Unabhängigkeitstag. Darum war der Flug so günstig. Weiter ging es zum Koffer holen und zur Zollkontrolle. Mittlerweile war ich fast alleine unterwegs, da mein Koffer einfach nicht kommen wollte. Kaum erblickte mich die Zollbeamtin, verdüsterte sich Ihr Gesicht und los ging es.
Wie man es aus Filmen kennt: „Mitkommen!“ „Koffer Auspacken, Schuhe aus!“ Und so weiter.
Gefühlt hatte die Dame ihren täglichen Soll von Musterungen noch nicht abgeschlossen.
Frage: Was ich in den USA wollte? Antwort: Urlaub. „Wo ich unterkomme?“ Liste der Hotel überreicht und gleich auch das Rückflugticket. „Woher ich das Geld für den Urlaub hätte? Und was er kostet?“
Hä? Das ist doch meine Sache... Habe aber geantwortet, dass ich Soldat sei und momentan Urlaub habe. Ich stand mittlerweile auch schon im „Regt euch!“, alleine um etwas Kontrolle meinerseits zu suggerieren. Natürlich war ich seit 4 Tagen kein aktiver Soldat mehr, aber Reservist. Aber das hätte der Zoll erstmal rausbekommen müßen. Meine Haare warne noch militärisch kurz und gut durch trainiert war ich auch noch. Die Dame vom Zoll musterte mich einige Augenblicke intensiver und sagte dann: „Einpacken! Willkommen in den USA!“ Keine weitere Frage oder Erklärung.
Ich machte mich weiter auf die Suche nach dem „Blue Cab“. Mit diesem sollte ich laut Contiki zu der Unterkunft gelangen. Nach einigen Minuten habe ich auch das Sammeltaxi gefunden.
Es folgte der nächste Stolperstein für mich, über den ich nicht nachgedacht hatte oder sprich die schiere Größe von LA nicht bedacht habe. Ich teilte dem Fahrer mit, dass ich gerne ins Ramada Inn wollte. Seine Gegenfrage war welches? Es gibt 8. Stammeln meinerseits. Also wieder Unterkunftsliste geholt und den Fahrer gezeigt. Alles klar. Es ist das Ramada Inn in Anaheim.
Meine innere Uhr habe ich irgendwo im Flugzeug gelassen, ich war schon fertig. Auch die Temperaturen von über 30 Grad in LA waren doch etwas zu viel für mich. Ich wollte eigentlich nur schlafen. Wir warteten noch 30 Minuten auf andere Fahrgäste und fuhren dann 2 Stunden durch LA bis ich bei meinen Ramada Inn abgesetzt wurde. Aber immerhin war die Fahrt günstig. Wieviel ich bezahlt habe ist im Lauf der Zeit der Vergessenheit zum Opfer gefallen. Einen ersten Blick auf LA Downtown konnte ich auch erhaschen.
Der Checkin verlief gut und einwandfrei. Ich bekam ein Doppelzimmer für mich. Man teilte mir mit, dass mein Reisepartner das Doppelzimmer erst am Abend vor Reisebeginn beziehen würde. Super! Bei Contiki Tours hat man Doppelzimmer. Reist man zu zweit, bekommt man ein Doppelzimmer, ist man alleine unterwegs, wird einem ein gleichgeschlechtlicher Mitreisender zugeteilt. Auch gilt, damit zu Reisebeginn alle an einen Ort und das vor allen rechtzeitig sind, beginnt die Reise mit einen Kennlernabend und einer Übernachtung. Ich bezog mein Zimmer. Und fiel nach einen kurzen Telefonanruf in der Heimat einfach nur müde ins Bett. Nach gefühlten 5 Minuten bin ich aufgewacht durch ein Feuerwerk. Schnell raus ins Freie und das Feuerwerk geschaut. Am nächsten Tag stellte ich fest, dass das Feuerwerk von Disney war. Denn das Disneyland lag nur ein paar Blocks entfernt. Nach dem Feuerwerk ging ich noch ins Hotelrestaurant. Es gab Meatballs. War sehr lecker.
Wenn ihr interesse habt, schreibe ich gerne weiter.
Gruß
MaJuKa