Moin,
nachdem unsere Feiertags-Donaureise 2020/21 auf der A-Silver abgesagt wurde, entschieden wir uns, es nochmals mit Phoenix zu versuchen.
Anfahrt:
Die über 550 km schafften wir in gut 7 (sieben) Stunden. Baustellen, Staus, warum auch immer, und viel Verkehr eben...
Wir hatten eine Vorübernachtung in Dü gebucht und konnten dann das Auto für die Reise in der Tiefgarage abstellen.
Die Phoenix-Reise sollte Richtung NL und Belgien gehen. Drei Tage vor Abfahrt kam dann der Lockdown in den Niederlanden und wir dachten schon an eine erneute Absage.
Aber nein, es wurde kurzfristig eine komplett neue Route aus dem Hut gezaubert.
Allerdings hätten wir diese nie gebucht...
Da wir aber dem ganzen Weihnachts-sorry-gedöns und dem ganzen C.-Hickhack entweichen wollten, sagten wir nicht ab.
Vorneweg: Eine extra Belohnung kam nicht, lediglich ein/zwei Sätze vom KF-Leiter. Wir fahren jetzt da lang, viel Spaß.
Route:
23.12. Düsseldorf - ab 17.00
24.12. Koblenz - 8:30
25.12. bis 14.00 nach Rüdesheim an 21.00
26.12. bis 14:00 nach Frankfurt an 22:00
27.12. bis 18:00
28.12. nach Worms an 4:00 bis13:00 dann weiter nach Speyer an 17:00 bis 23:00
29.12. an Kehl 10:30 bis 22:30
30.12. an Mannheim 07:00 bis 22:30
31.12. an Mainz 4:00
01.01. bis 4:30 nach Bingen 8:00 bis 14:30
02.01. an Düsseldorf 2:00
Unser Schiff:
Die Anesha,
Bj. 2014, 135 m lang, 11,40 m breit mit bis zu 180 Paxen und 40 P. Crew.
An Bord waren statt gebuchter 140 dann nur noch 115 Personen. Es haben wohl noch etliche storniert...
Einschiffung war ab 15 Uhr möglich. Wir waren gegen 15:30 dort und wohl fast die Letzten... Die Koffer wurden uns am Anleger sofort aus den Händen genommen und waren vor uns vor der Kabinentür, wir nach Kontrolle der Namen und Impfstatuten gegen 15:40
Schnell noch zum Maître einen Tisch bestellt und schon ging es nach dem Anschauen des Sicherheitsvideos auf der Kabine, mit dem Ablegen los...
Kabine:
Sicherlich nicht so geräumig wie bei den Hochseeschiffen, aber recht geschmackvoll und eigentlich ausreichend für Kurzreisen (10 Nächte )
Was für uns persönlich etliche Abstriche gibt ? Die Betten sind nur höchstens 80 cm schmaaaal...
Ich habe wirklich schlecht geschlafen, auch wegen der Temperaturen. Drei Crewmitglieder waren bei uns, versuchten die individuell einstellbare AC etwas kälter zu stellen. Ohne Erfolg. Man hätte auch einfach sagen können, dass die meisten (älteren ?) Mitfahrer es etwas wärmer haben wollen und dies zentral geregelt wird, aber so ?
Außerdem hakten wir auch wegen der ständigen Durchsagen des KF-Leiters nach. Wer es hören will oder muss, dass es Essenszeit ist, kann gerne alle Durchsagen auf LAUT bei der vorhandenen Lautsprecheranlage lassen, aber ich möchte auch mal das Frühstück oder Kaffeetrinken nachmittags auslassen und nur mal etwas mehr schlafen...
Okay, wichtige Durchsagen (z.B. "alle in die Rettungsboote" ) sind okay, aber nicht jede Mahlzeit.
Essen:
Okay, wir sind nicht allzu verwöhnt und hatten keine übergroßen Erwartungen, was kommen könnte. Die Fotos von ähnlichen Schiffen sahen gut aus und auf der Anesha war es bestimmt nicht schlechter. Ein paar Bilderchen werde ich auch einsetzen. Beim Frühstück konnte man am Büffet wählen und hatte die Möglichkeit etliche, weitere Gerichte á la carte zu bestellen. Alles inklusive natürlich.
Mittagessen: Es gab im Salon ein Lunch light oder im Hauptrest. das vier bis fünfgängige Menü nach Wahl.
Diner: Wieder eine Auswahl von vier bis fünf Gängen. Alles auch mit vegetarischen Speisen.
Fast alle Gäste waren so diszipliniert und kamen immer recht pünktlich zu den angegeben Zeiten...
Aber ! Großes MINUS: Warum gibt es das normale F nur von 7-9 Uhr, einmal wohl bis 9:30, Neujahr bis 10 Uhr. Da wäre ein Brunch sehr nett gewesen...
Selbst als wir erst um 10:30 in einem Hafen anlegten, gab es F nur bis 9:00
Service:
Großes Lob an alle Mitarbeiter. Sie waren sehr flott und brachten bestellte Artikel umgehend. Nur eine Ausnahme: Nach 24 Uhr in der Silvesternacht wurden die Gläser Sekt und Pfannkuchen (Berliner) schnell verteilt, dann verschwand die Crew auf das Außendeck und feierten selbst ein wenig. Das eine oder andere Getränk hätten wir noch gerne gehabt, aber es sollte nicht sein. Da sind wir eben gegen 0.45 auf die Kabine zum Kühlschrank...
Das im Plan angekündigte Feuerwerk gab es aus bekannten Gründen natürlich nicht.
Leider sprechen die meisten Mitarbeiter im Servicebereich kaum deutsch, lediglich die normalen Wörter, die man unbedingt braucht, sind vorhanden. Ein Small-Talk war nicht/kaum möglich. Die Freundlichkeit war bei den meisten Mitarbeitern vorhanden.
Anmerkung: Am ersten Tag bestellten wir uns nach dem Diner in der Lounge noch zwei Schnäpse. Wir kommen beide aus der Gastronomie und können einschätzen wie viel auch in einem Glas ohne Eichstrich drin ist. Als wir dies beanstandeten, goss die Bartenderin die Getränke nochmals in einen Messbecher. Es fehlte nicht wenig. Ihre Aussage dazu ? "Sie haben wohl schon davon getrunken" Das war´s.
Die Messbecher wurden so entleert wie sie waren und wir tranken dort keinen Schnaps mehr...
Getränkepreise:
Diese können auf der Webseite pro Schiff nachgelesen werden. Es ist sicherlich nicht billig, schon gar nicht, wenn keine GePas angeboten werden und man etwas mehr trinken möchte. Man hat schließlich Urlaub Die Auswahl ist i.O., obwohl eine Mitreisende die letzten fünf oder sechs Tage auf ihre bestimmte Weinsorte verzichten musste...
Anmerkung: Das Schiff geht in eine fast dreimonatige Pause.
Programm:
Ja, der viel gescholtene oder auch geliebte Alleinunterhalter (Keyboarder, Pianist) hieß bei uns Joszef und hat ein solides Programm abgewickelt. Mehr aber nicht...
Es gab einige Spielrunden, Bingo, Ratespiele und zu Weihnachten und Silvester auch Live-Auftritte von Sängerinnen. Besonders Michaela Menda zur Party am 31. war toll und passend.
Leider fiel das Tanzen weitgehend aus, da nur mit Maske...
KF-Leiter Manuel war kompetent, informativ und freundlich.
Maítre Dodo umsichtig und zuvorkommend
Hotel-Direktor, Weihnachtsmann, DJ Hotti Michal Kosinar sehr nett
Kapitän Catalin Brebenel unauffällig gut, hat der Loreley widerstanden
Ausflugsprogramm:
Es bestand fast täglich die Möglichkeit, einen organisierten Ausflug mitzumachen. Mal waren es Spaziergänge, mal ging es mit Bus in die Gegend.
Wir buchten lediglich die Fahrt nach Heidelberg, die sich trotz des miesen Wetters als sehr interessant und gut herausstellte. Wir fuhren direkt zum Schloss hoch, hielten uns dort ca. 45 min auf und fuhren zur Altstadt weiter. Nach einem kurzen Rundgang hatten wir noch ca. 45 min freie Zeit, eigentlich sollte die Rückfahrt 17:50 erfolgen, aber auf vielfachem Wunsch dann auf 17:20 vorgezogen. Einige wollten wohl überpünktlich zum Essen zurück sein... ?
Kurz-Fazit in Schulnoten :
Route = 2
Schiff = 2+
Service = 2+ (Bartenderin außen vor)
Verpflegung = 2+
Kabine 6042 = 3+
Veranstaltungen = bei den Möglichkeiten gebe ich noch eine 3+
Kosten:
Für eine 11-tägige Flussreise eigentlich viel zu hoch, aber es waren Feiertage, deshalb alle Hühneraugen zu und durch.
Rund 4600 € kommen wohl für uns zwei heraus, wenn man alles (Anreise, Vorübernachtung, Benzin, Reisepreis, Nebenkosten an Bord, individuelle Ausflüge, Souvenirs) zusammenzählt.
Fotos setze ich nach und nach noch ein, muss noch etwas sortieren...
Bei Fragen, gerne...