Mein ganz persönliches Fazit
Nach zwei Tagen Rio sind wir mit einem zwiespältigen Gefühl abgefahren. Das viele unterschiedliche, zum Teil auch private Gründe. Aber Rio zählt für mich definitiv nicht zu den schönsten Städten der Welt. Dazu habe ich zu viel Elend gesehen und über Gewalt und nächtliche Schießereien gehört. Als Touristin könnte ich all das sicherlich ausblenden, aber dann würde ich dieser Stadt nicht gerecht werden. Wenn 1/3 der Bevölkerung in Armenvierteln wohnt, dann gehört das für mich dazu. Schade war, dass durch ein defektes Auto unseres Guides die Besichtigung am 2. Tag nachmittags unter großem Zeitdruck stattfand . So fielen längere Spaziergänge, die ich so liebe, um die Stadt in Ruhe auf mich einwirken zu lassen, leider der unerbittlich tickenden Uhr zum Opfer.
Was mir gut gefallen hat, sind die wunderschönen Strände, quirlige Stadtteile wie Santa Teresa oder das sanierte Hafenviertel. Die Innenstadt hingegen war am Wochenende wie ausgestorben. Die Musik, die Leichtigkeit und Lebensfreude ziehen mich immer wieder auf‘s Neue in ihren Bann.
Und nicht zuletzt unser Besuch in der Favela war eine wichtige Erfahrung: zu erleben, wie die Menschen sich dort um Lebensqualität und eine Perspektive bemühen. Und der Tourismus spielt dabei vielleicht eine kleine, aber dennoch eine Rolle.