Phoenix die 1., Azoren die 2., Umbuchung die 3. oder Wir schaukeln den Kahn durch den Atlantik – Reisebericht einer etwas unausgewogenen Kreuzfahrt vom 25.09. – 13.10.21 mit MS Amera
-
-
06.10.21 – Praia da Vitoria (Terceira, Azoren) – 22- 25 Grad, wolkig mit Regenschauern
Hier waren wir beim letzten Mal Wandern an der Südküste, Stichwort Strelitzienhecke. Diesmal machen wir den Ausflug „Inselfahrt Terceira“, ca. 7 Stunden mit Mittagessen.
Wo wir überall genau waren, weiß ich gar nicht. Einen Großteil der Fahrt hat es geregnet und irgendwann hat unser einheimischer Guide die Tour umgestellt.
Unser 1. Halt, noch bei allerbestem Wetter war bei einem dieser wunderbaren Naturschwimmbecken. Ich kann mich überhaupt nicht sattsehen an dieser Kombination aus schwarzer Lava und blauem Meer, dazu ein geniales Licht, dass sich sekündlich ändert. Hier hätte man mich ruhig aussetzen können.
Ich glaube, dann ging es den Berg hoch in den Regen und Nebel und irgendwann wieder runter zu einem Dorf mitten im Nirgendwo, wo wir einen Stopp bei einer Käserei machten. Dieser Stopp sollte länger sein als der Stopp an den Lavaschwimmbecken. Frau Tuffi war knatschig und fiel spontan in den Motzmodus. Wir sollten laut Programm ja auch noch in ein Weinmuseum fahren und auf Kaffeefahrt hatte ich nun so gar keine Lust. Also strömten alle rein zum Käse (und Wein) und Tuffis schauten sich derweil die Landschaft an.
Nutztiere im Nebel
Dieser Kollege hat sich die Seele aus dem Leib gesungen und ist nun sehr häufig auf meiner Speicherkarte verewigt. Laune war wieder oben
Hier wohnt übrigens der Gelbschnabel-Sturmtaucher. Den Gesang müsst ihr euch unbedingt mal anhören. Köstlich. Leider konnten wir ihn nur vom Band hören.
Weiter ging es zu einem wunderbaren Restaurant in einem sehr alten Haus. Einfach nur schön. Innenbilder darf ich ja leider nicht zeigen…. Das Essen war vorzüglich.
Danach eine kleine Planänderung. Dort, wo wir jetzt eigentlich hin wollten, würde es gerade nur regnen und wir würden gar nichts sehen. Vorschlag von Manuel, direkt nach Angra do Heroismo zu fahren und dort mehr Zeit zu haben. Vorschlag wurde einstimmig angenommen.
Der Plan, sich im Rathaus umzuschauen und das Wetter abzuwarten ist zum Glück voll aufgegangen und so hatten wir einiges an Zeit, uns diese wunderschöne Stadt anzuschauen. Es gibt nur wenige Fotos, da es sehr eng ist und sehr viele Menschen unterwegs waren. Ihr müsst besser selber hin und gucken.
Erst sind wir alle ein Stück zusammen durch die Stadt gegangen und haben ein paar Infos bekommen. Ratet mal, was hier wohl für ein Geschäft ist?
Richtig, hier ist der Milchmann zu Hause.
Nach der Besichtigung der Kathedrale hatten wir frei. Unser 1. Ziel war der Botanischen Garten. Hier haben es mir wieder einmal die Mosaike angetan.
Sagt selbst, wer einem Regenwurm ein Mosaik widmet, den muss man doch einfach lieben, oder?
-
Ich mag den Frosch...
-
-
-
Gerade dieses Wetter macht die Bilder so lebendig . Wunderschön.
Der Käse war übrigens sehr lecker. Da hast du dir etwas entgehen lassen.
LG Susanne
-
-
Aber der Tag war noch nicht vorbei. Laut Programm sollte abends die große „Verrückt nach Meer“ Abschiedsparty steigen. Geplant war Vorgeplänkel, buntes Musikprogramm zum Mitsingen und Mittanzen, Feuerwerk und anschließend Party für Crew und Gäste. An der „Schönen Aussicht“ war eine Bühne für das Musikprogramm aufgebaut, wir haben einen Teil der Proben mitbekommen. Vielversprechend. Das komplette Deck war geschmückt, überall klebten Fotos einiger vergangener Fernsehsendungen. Laut Programm sollte ein DJ auflegen. DJ???? Bei Phoenix??? Brille nicht geputzt? Nee, es steht wirklich so im Programm.
Zur angegebenen Zeit füllten sich trotz aufkommendem Wind Deck 11 und 12, der DJ spielte alte Schunkelhits, Tuffis wollten schon flüchten. Aber es war ziemlich spannend mit anzusehen, wie viele Biertische und Bierbänke herausgetragen wurden und die Leute sich gleich schon beim Aufbau daneben stellten, um bloß einen Sitzplatz zu bekommen. Zum Piepen. Wie kann man bei Musik sitzen wollen? Egal – als es richtig voll war, wechselte die Musik zu DiscoFox und der Kerl hat es irgendwie geschafft, einige Paare auf die Tanzfläche zu bekommen. Das allein war schon großes Kino. Der Kreuzfahrtdirektor hielt eine Rede, die Fernseh-Crew samt Produzentin wurde gerufen, fast alle Service-Mitarbeiter liefen mit Wunderkerzen übers Deck oder standen um die Bühne und applaudierten. Dann startete auf dem großen Bildschirm ein Film, den die Phoenix-Crew für das Verrückt nach Meer-Team gedreht hat. Hauptdarsteller waren teilweise die gleichen wie in der Fernsehserie. Absolut toll, emotional und lustig gemacht, Gänsehaut pur.
Als dann auch noch eine riesige blaue Torte gebracht wurde, gab es kein Halten mehr und der Himmel fing an zu weinen. Aber wie.
Die Passagiere brachten sich und ihre Getränke ins Trockene, die Musiker und Sänger sich und ihre Instrumente. Ein Riesen-Durcheinander und erst einmal lange Gesichter. Ansage von Chris, dass das Feuerwerk leider ausfällt.
Und irgendwann, als es nur noch tröpfelte, fing der DJ an, „richtige“ Musik aufzulegen. Tanzen kann man schließlich auch im Regen. Und ab ging die Party. Es war toll, wir hatten einen Riesenspaß. Und da das Schiff immer mehr anfing zu schaukeln, musste man auch nicht so viel machen, bewegt wurde man ganz von alleine. Spätabends haben wir dann die richtig Jungen alleine gelassen, damit sie ihren Abschied noch so richtig feiern konnten.
Was für ein toller Tag!!
-
Super, dass trotz Regen weitergefeiert wurde! Dann waren das auch die richtigen Leute. Sowas bleibt in Erinnerung
Deine Bilder von den Azoren gefallen mir sehr gut , da müssen wir wohl auch mal hin.
-
-
-
Tuffi65 War eigentlich ein Promisänger(in) wie in den vergangenen Staffeln an Bord oder wurdet ihr zur Geheimhaltung bis zur TV Ausstrahlung verpflichtet?
lg Christine
Keine Promis gesehen
-
07.10.21 – Seetag 7
Es schaukelt. Also geht es los mit unserer allmorgendlichen Routine – wir fluten das Bad. Ja, Tuffis sind sehr reinlich und so sorgen wir dafür, dass das Bad jeden Morgen gründlichst gesäubert wird und testen jedes Handtuch, ob es auch wirklich saugfähig ist.
Warum? Kleiner Exkurs zur Kabinenwahl. Bei der Recherche zur Spitzbergen-Tour habe ich gelernt, dass es bei den Außenkabinen abwechselnd ein Bad mit Wanne und ein Bad mit Dusche gibt. Ich war davon ausgegangen, dass das bei den Balkonkabinen auch so ist. Also haben wir uns für eine Balkonkabine auf dem Salondeck entschieden und um eine Kabine mit Duschbad gebeten. Bestätigung kam umgehend, den Zusatztext „behindertengerecht“ haben wir völlig übersehen. Und so hatten wir ein Bad mit ebenerdiger Dusche und 2 Duschvorhängen, umgeben von einer klitzekleinen Ablaufrille, die das Wasser schon im Normalfall wahrscheinlich nicht aufgenommen hätte. Was passiert, wenn das Schiff sich bewegt, könnt ihr euch vorstellen.
Zur Routine gehört auch, dass man sich gut überlegt, ob und wie man sich gerade bewegt und ob in Griffweite irgendetwas zum Festhalten ist. Zum Glück war das Waschbecken gut festgemacht, denn heute Morgen machte das Schiff einen ganz wunderbaren Satz, da half nur noch festklammern. Drum rum hörte man es überall poltern, da ist so einiges aus den Regalen geplumpst.
Kurz drauf kam die Durchsage, dass der Kapitän gerade den Kurs etwas angepasst hat, um dem heftigsten Rollen etwas aus dem Weg zu gehen. Haben wir gemerkt.
Wir lernten also heute Sam bzw. seine Auswirkungen kennen. Sam ist ein Hurrikan , der falsch abgebogen war und sich südlich von Island festgesetzt hatte. Der Junge hatte sich ausgetobt und war jetzt nicht mehr so wild, aber wenn der Atlantik einmal so aufgewühlt wurde, ist die Energie im Wasser noch vorhanden und er kommt zu dieser heftigen Dünung. Unser Kapitän hat völlig begeistert erzählt, dass man sehen kann, wie die km-langen Wellen langsam von hinten links ankommen und nach vorne rechts unter dem Schiff durch tauchen. Dort kommen aber genau die Windwellen mit 25 Knoten an und so surfen wir sozusagen auf der Dünung bzw. Welle. Herrlich.
Die nächste Durchsage war auch genial, denn der Kapitän meldete Delfine. Also schnell hoch auf Deck 12 an die Bugspitze. Ganz viele Delfine. Absolut toll anzusehen, natürlich ohne Fotos, aber fürs Herz. Eine Delfinmutter mit Kleinem sprang genau vor der Bugspitze herum.
Nachmittags gab es noch den Kapitänsempfang für alle Gold- und Silberbucher. Nett gemacht, aber wir hätte nie gedacht, dass das so eine Großveranstaltung ist. Die Atlantik-Show-Lounge war voll! Es war ein netter Plausch zwischen Kreuzfahrtdirektor, Kapitän, Hoteldirektor und dem Gold-/Silber- Betreuer (ja, diese Funktion gibt es hier wirklich!). Dabei haben wir dann auch erfahren, dass bei dem morgendlichen Schiffs-Hopser im Lido einiges an Geschirr kaputt gegangen ist. „Aber kein Problem, das zahlt der Kapitän.“ O-Ton Kreuzfahrtdirektor.
Aufgrund des Windes wurde die Crew-Show, die an Deck stattfinden sollte, in die Atlantik-Lounge verlegt, aufgeteilt auf zwei Abende, Zuschauer eingeteilt nach Decks. Das verschobene Feuerwerk entfällt,es soll an einem anderen Tag nachgeholt werden….
Und diese Routine war auch natürlich auch noch.
Und einmal mit Durchblick Ich glaube, diese Treppen mag nicht jeder....
08.10.21 – Seetag 8
Der tag ging gut los. Wir haben draußen gefrühstückt und plötzlich sprangen Delfine an unserem Fenster vorbei. Ein Traum.
Das Meer heute wie flüssiges Quecksilber. Es fehlten jetzt nur noch Wale, aber die ließen sich leider nicht blicken.
Abends war für uns Crew-Show angesagt. Premiere, denn diese hat noch nie zweimal stattgefunden. Und sie war der Hammer.
„Sister Act“. Fast das komplette Phoenixteam tanzt und singt im Nonnenkostüm. Absolut genial.
Anschließend kommt der Reiseleiter, der moderieren „musste“, auf die Bühne und grinst ins Mikro. „Mir hat besonders die schmale Bohnenstange gefallen. “ Kichert und kieckst… „Das ist unser Chef!! Wir lieben ihn!!! Er ist der einzige Kreuzfahrtdirektor, der jeden Scheiß mitmacht!!!“
Also so ein Kompliment muss man sich als Chef erst einmal verdienen!!!!!
-
09.10.21 – La Coruna, Spanien – 20 – 22 Grad, leicht bewölkt
Unser gebuchter Ausflug „La Coruna und Umgebung“ startet um 12:45. Perfekt, so haben wir morgens Zeit, alleine in die Stadt zu gehen. Also wird der Wecker gestellt.
Wie wir sehen, sehen wir nix.
Später das - Schaut euch dieses Naturschauspiel an. Man beachte die Nebelwand
Die Stadt erwacht
Wie schon im RollCall geschrieben, kam es wohl morgens zu einem nautischen Aufreger, als der Lotse dem Kapitän vorgeschlagen hat, doch lieber nicht durch den Nebel in den Hafen einzufahren. Ich glaube, dann hätte es eine Meuterei an Bord gegeben.
Hier ein paar Impressionen von der tollen Stadt:
Unser Schiffchen vom Hafenbalkon aus gesehen.
Und meine neuen Freunde, die sich sehr gefreut haben, als wir in einem Cafe ein 2. Frühstück eingenommen haben.
Die saßen überall um uns rum.
Später mehr vom Ausflug..
-
Eine behinderten Dusche hatten wir mal auf der AIDA, das war das gleiche mit dem Wasserablauf einfach nur schrecklich.
-
-
Unser Ausflug führt uns zuerst zum Herkulesturm, dem Wahrzeichen der Stadt. Leider waren hier nur 15 Minuten eingeplant. Was soll das?? Das ist DIE Sehenswürdigkeit hier und wir haben nur Zeit, einmal kurz vom Parkplatz aus zu gucken??? Das war sehr schade.
Wie gerne wären wir hier oben gewesen.
Weiter ging es dann über die Panoramastraße durch kleine Ortschaften und vorbei an schönen Stränden, die aussahen wie an der Nordsee nach Puentedeume.
-
Weiter dann zum Herrenhaus Pazo de Marinan mit seinem schönen Garten.
Bei der Ausfahrt erspähen wir ihn noch einmal
Unser abendlicher Routinetermin
Und dann kam die Buddy-Holly-Show. Der Oberhammer!!! Was der Kerl da abgeliefert hat, war genial. Sowohl stimmlich als auch tänzerisch. Der braucht kein Fitnessstudio.
Wer war der Sänger? Kleiner Exkurs zum Phoenixkonzept. Das Entertainment der MS Deutschland und der MS Amera sind an eine Firma xyz vergeben. Das Management besteht aus zwei Herren. Einer davon ist irgendwann während der Tour aufgestiegen auf die Amera und bereits als DJ bei der Abschiedsparty für das Filmteam aufgefallen. Heute ist er Buddy Holly.
Ach ja, noch eine Routine gibt es mittlerweile. Das (verschobene) Feuerwerk wird angekündigt und kann dann aber wegen Wind nicht stattfinden.
10.10.21 – Seetag 9
Der Tag fängt gut an
Mittags verabschieden sich Kapitän, Kreuzfahrtdirektor, Offiziere und Crew offiziell von den Gästen. Gefolgt von der Vorstellung der Köche und „Biergarten“. Deftige Bayerische Speisen (lecker) und gruselige Musik, aber das Freibier hilft. Noch besser wird es, als wir Blas sehen. Kneif mich mal einer, wir sind in der Biskaya, die heute ganz brav ist und uns begleiten Wale. Unfassbar. Es war „nur“ Blas zu sehen, aber es war eine Gruppe von vieren, die eine ganze Zeit neben uns herschwammen. Vielleicht mochten sie die Musik??? Tuffis waren natürlich wieder alleine auf Deck 12 und genossen die Gewissheit, das da so herrliche Lebewesen in unserer Nähe sind.
Nachmittags gab es noch eine Einladung für alle Geburtstagskinder samt Begleitung. Die Atlantik-Show-Lounge war wieder voll. Es gab Cocktails, ein Ständchen der ServiceCrew, Showeinlagen und nettes Geplänkel zwischen Kreuzfahrtdirektor und Kapitän. Nett gemacht.
-
11.10.21 – Cherbourg, Frankreich – 13 – 15 Grad, leicht bewölkt
Morgens spielen sich irgendwelche Plänkeleien ab. Keine Ahnung, was wirklich los war, aber die Durchsagen waren schon comedieartig. Erst konnten wir erst später in den Hafen einfahren, weil wir eine Fähre vorlassen mussten. Und die war langsam. Dann lagen wir falsch, mussten ein paar Meter umparken, um den Finger zu nutzen. Da wir aber schon festgemacht hatten, dauerte das…. Und die Jungs, die die Taue lösen mussten, waren heute wohl sehr langsam. Kapitän und Kreuzfahrtdirektor waren kurz vorm Platzen und wir waren ca. 1,5 Std später an der Pier als geplant.
Cherbourg…. Ja was macht das man hier?.... Direkt neben dem Anlieger ist das Museum „La Cite de la Mer“, zu sehen ist dort das größte Atom-U-Boot der Welt, das besichtigt werden kann. Ich sag nur, harte Kost…. Im Aquarium habe ich mich später in ein Seepferdchen verliebt. Aber Fotos darf ich euch leider nicht zeigen.
Für nachmittags hatten wir den Ausflug „La Hague“ gebucht. Und der hat wirklich alles rausgerissen. Kaum waren wir aus der Stadt raus, waren wir in der schönsten Natur. (Die Wiederaufbereitungsanlage muss man allerdings ausblenden…..)
Kleinster Hafen Frankreichs
Goury:
Ausfahrt der Rettungsstation:
Beim letzten Stop Nez de Jobourg (mit Blick auf die Kanalinseln ) hatten wir ziemlich viel Freizeit und so konnten wir in Ruhe ein Stück auf dem Küstenwanderweg laufen. Endlich mal keine Hetze, sondern Muße, die Natur zu genießen. Wunderbar.
Sehr ihr ihn? Den Leuchtturm von eben?
-