Ich möchte gern einen Kurzreisebericht zu dieser Schnupperreise geben. Warum? Mich haben in den letzten Wochen und Monaten so viele Reiseberichte in diesem Forum begeistert, dass ich, wenn auch fürs Erste nur kurz, ebenfalls mal probieren möchte, meine Eindrücke von der Reise und dem Schiff zu schildern.
Hintergrund:
Seit 2019 kann ich endlich gemeinsam mit meiner 77jährigen, sehr rüstigen Mutter verreisen. Sie ist schon seit 2002 ein Fan von Phoenix Reisen und schwärmt heute noch von ihrer allerersten Kreuzfahrt nach Spitzbergen mit der Albatros. Aber erst in diesem Jahr klappte es, dass wir auf der Amadea landeten und eine Tour im Mittelmeer unternahmen. Sie hatte Bedenken, ob es mir auf einem solchen Schiff (Altersstruktur!) überhaupt gefallen würde, ich bin noch keine 50. Aber für mich war es die entspannteste Kreuzfahrt überhaupt, die ich jemals gemacht habe. Nun war die Neugier geweckt und ich entdeckte obigen kurzen Schnuppertörn, der, wie ich finde, wie gemacht ist/war, um ein weiteres Schiff der Phoenix-Flotte kennen zu lernen.
Folgendes stand auf dem Plan:
1.Tag Einschiffung in Bremerhaven
2. Tag Seetag
3. Tag Helgoland
4. Tag Ankunft in Bremerhaven
Mit an Bord waren die Swinging Funfares, eine Düsseldorfer Band, die für Stimmung sorgen sollte!
Gebucht hatten wir eine Glücks-Innenkabine für 399 €, obwohl ich es eigentlich liebe, frische Luft in die Kabine hineinzulassen. Aber für zweieinhalb Tage fand ich das teuer genug. Und drei Nächte übersteht man, auch wenn man kein Fenster öffnen kann.
Wie es der Zufall wollte, bekamen wir aber ein Upgrade (das erste Mal überhaupt). Letztlich wurde es die Kabine 658 – eine Außenkabine.
Gerade, was die Kabine anging, war ich mehr als neugierig, denn seit @Isuledda99 von ihrer Island-Reise berichtete und entsprechende Fotos einstellte, wusste ich nicht, ob ich mich mit der Amera würde anfreunden können. Ein Verdunklungsproblem würde es für uns zwar nicht geben. Wir mögen Mondlicht auf der Bettdecke, aber was würde uns sonst erwarten? Versiffte Klimaanlagen sind so gar nicht mein Fall.
Aber nun von Anfang an.
1.Tag Anreise und Einschiffung
Nach einer sehr anstrengenden Bahnanreise kamen wir gegen 13.30 Uhr pünktlich in Bremerhaven an, stiegen in den Bus, den die Stadt zum Hafen zur Verfügung stellt (7€ eine Strecke) und erreichten ca. 14.00 Uhr das Terminal (den Koffer hatten wir mit Tefra vorausgeschickt).
Obwohl in den Unterlagen stand, dass es mit dem Einchecken erst 15.00 Uhr losgehen sollte, konnten wir uns gleich in eine Schlange einreihen.
14.40 Uhr waren wir endlich durch sämtliche Kontrollen durch und hatten das Einchecken hinter uns und damit unsere Bordkarte in der Hand. Dazu gab es ein Glas Sekt zur Begrüßung, das wir glücklich im Theater tranken.
Dann ging es in unsere Kabine, auf die ich wirklich sehr gespannt war. Der Koffer war auch schon da. Die Kabine machte einen freundlichen Eindruck auf mich, allerdings kam sie mir sehr klein vor (kein Wunder, wir hatten erst vor knapp zwei Wochen eine Balkonkabine auf der Mein Schiff 6 bewohnt, die deutlich geräumiger war). Davon abgesehen machten sowohl das Bett (in dem wir hervorragend geschlafen haben) als auch der begehbare Kleiderschrank einen guten Eindruck. Das Bad hatte leider eine Badewanne, mit der sich meine Mutter während der wenigen Tage trotzdem arrangiert hat. Bei einer längeren Reise würde ich jedoch unbedingt eine Kabine mit Dusche buchen.
Was mir sofort auf- und missfiel war ein Klappergeräusch. Ich habe zwar kein Problem mit Licht in der Nacht in der Kabine, jedoch mit „Lärm“. Vorübergehenden Krach, der vom Seegang herrührt, weil die Gläser klappern oder so, ertrage ich. Nur mit Dauergeräuschen habe ich Probleme. Schnell erkannte ich die vermeintliche Ursache des Geräuschs, denn in der Deckenleiste steckten schon einige zusammengeknüllte Papiere. Offenbar war ich nicht die Einzige, die das Geklapper nervig fand. Also schnell mal die Hand auf die Leiste gelegt und siehe da - Ruhe kehrte ein. Allerdings nur so lange, wie meine Hand dort liegen blieb. Tja, was nun? Konnte ein weiteres Stück Papier, strategisch angebracht, Abhilfe schaffen? Ja, es funktionierte. Glück gehabt. Danach waren wir von unnötigen Geräuschen befreit.
Die Verdunklung habe ich extra wegen des Berichts ausprobiert. Es war nach dem Zuziehen der Vorhänge wirklich stockfinster.
Hier ein paar Fotos von der Kabine 658. Ich kann sie empfehlen.
Hier die „klappernde“ Deckenleiste inklusive Papierlösung.
Die Klimaanlage war etwas abgeschrammt, aber nicht verrostet oder verdreckt.
Hier mal die Steckdosen / Lademöglichkeiten. Sind meines Erachtens genug vorhanden.
Auf beiden Seiten des Bettes.