Ein Traum wird wahr... La Reunion 2015

Liebe Foris,

mit einem Schiffsreisebericht kann ich nicht dienen, da ich meine erste (!) Kreuzfahrt erst im November mache.
Aber habt Ihr Lust mit nach La Reunion zu kommen?

Ich traue mich einfach mal an einen Reisebericht. Seid nachsichtig mit mir, wenn´s etwas länger dauert, aber 2016 wird er bestimmt fertig werden.

Wie alles begann
Vor gefühlt tausend Jahren habe ich im Fernsehen einen Reisebericht über La Reunion gesehen und war sofort begeistert. "Da möchte ich mal hin". Aber es dauerte noch ein paar Jahre bis ich den passenden Reisepartner (und nicht nur Reise, sondern auch Partner) dazu gefunden hatte. Oder hat er mich gefunden? Na, egal....

Und dann?
Ende 2014 kam die Frage auf "wohin 2015?" Auf SCHIFF kam ich damals noch nicht.
Bei einem -allen bestimmt bekannten- Discounter liegen immer so schöne Reiseprospekte aus. Sansibar war im Angebot! Aber irgendwie.... hmmmm... oder doch nicht.... Wo liegt das überhaupt genau? Indischer Ozean. Und dann ein bisschen weiter südlich geguckt: La Reunion!!!
Alles klar. Das war´s.
Flüge, Mietwagen und Ferienwohnung waren schnell kalkuliert und..... Es lag im Budget.
Meinen Freund musste ich nicht lange überzeugen, denn es kam im Fernsehen ein Reisebericht mit dem netten Titel "Hai Alarm im Surferparadies". Allerdings auch mit wunderschönen Naturaufnahmen. Ach, wir wollten ja sowieso nicht ins Wasser...

Wohin denn nun?
Mit Condor von Frankfurt nach Mauritius, Weiterflug nach La Reunion.
Und dort hatten wir für 15 Tage eine Ferienwohnung an der Westküste in La-Saline-les Bains. Und im Anschluss noch 4 Tage Hotel auf Mauritius (man gönnt sich ja sonst nix).

Und bevor Ihr Euch bei meinem Geschreibsel langweilt kommen ein paar Bilder, denn am 07. Juni ging´s los.

Ein paar Infos (ich mach´ mal einen auf schlau )
Reunion ist etwa so groß wie Luxemburg und seid 1946 ein französisches Überseedepartement (super, ich hatte in der Schule Latein, kein Französisch). Zahlungsmittel ist der Euro!
Auf der Insel gibt es einen Vulkan, den Piton de la Fournaise, der zu den aktivsten der Welt zählt. Wir waren im Juni da, im Februar, Mai und August brach der Vulkan aus. Aber davon später mehr.

So, noch ein paar Eindrücke von "unserem" Strand und dann sage ich erst einmal Gute Nacht - Fortsetzung folgt.

...einmal links geschaut...

...und dann noch rechts geschaut...

Ach ja, die ersten kulinarischen Köstlichkeiten will ich Euch auch nicht vorenthalten.

Uiiiii, da kommt La Reunion wohl gut an.
Ihr müsst Euch nur ein bisschen gedulden. Aber Freitag/Samstag gibt´s hoffentlich die Fortsetzung!

Schon fast Wochenende, dennn...
....der Donnerstag ist der "kleine Freitag"!!!

Liebe Grüße an alle
Anke

@werder
Boucan Canot ist sehr schön. Aber bedenke, dass man fast überall nicht ins Wasser darf - Haialarm. Es gibt so tolle Strände auf dieser Insel, aber meistens darfst Du nur in einem abgesperrten Felsbecken baden.
Deshalb waren wir an der Westküste. Dort gibt es ein vorgelagertes Korallenriff und baden ist erlaubt.

Freu´ Dich drauf - die Insel ist toll! *herz*

Viele Grüße
Anke

So, weiter geht´s!

Aber zuerst: @Chrisi - darf ich hier ein Buch empfehlen? Oder ist das Werbung?

Heute nehme ich Euch ein bisschen mit über die Insel!

Wir sind in den 15 Tagen mit unserem Twingo ca. 1.000 km gefahren (2x getankt für insgesamt € 85,--). Auto fahren ist easy auf Reunion, super Straßenverhältnisse. Es gibt drei große "Autobahnen", die man manchmal nicht so nennen kann. N1 und N2 umrunden die Insel, N3 führt mitten durch.

Und das ist ein Stück Küstenstraße von der Hauptstadt Saint-Denis nach Le Port.

Der bekannteste Badeort ist Saint-Gilles-les-Bains mit einem tollen Jachthafen.

Aber auch hier gilt:

In der Nähe von Saint-Gilles liegt etwas versteckt an der D10 der Eingang zu drei Bassins. Offiziell ist der Pfad gesperrt - Begehung auf eigene Gefahr.
Puh, es ging mitten durch´s Unterholz (mitten durch die dort lebenden MÜCKEN :pinch: ), auf schmalen Trampelpfaden, über einen noch schmaleren Steg (Anke hatte Puddingbeine und dachte sich nur "Mensch, die kleinen Kinder überholen dich hier, stell dich mal nicht so an"), aber es hat sich gelohnt.

Und dann man eins meiner persönlichen Highlights! Die Route du Volcan.

Auf dem Weg ins Landesinnere zum Vulkan Piton de la Founaise machten wir einen kurzen Abstecher (dem Reiseführer sei Dank) zur Aussichtsplattform Belvedere mit einem wahnsinnigen Blick auf das Dörfchen L´llet de Grand-Bassin.

Stellt Euch vor, es liegt "im Tal ohne Straßen" und ohne Helikopteranbindung. Es gibt nur eine Materialseilbahn. Die Bewohner müssen den Auf-/Abstieg auf einem schmalen Bergpfad in ca. 2 Stunden machen. Wir sind da selbstverständlich nicht unten gewesen...

Und dann ging es an Almwiesen vorbei

durch Fichtenwälder

zur

Vom Aussichtspunkt Nez de Boeuf hat man einen super Blick auf eine 1000 m tiefe Schlucht der Riviere des Remparts. Das ist der älteste (290.000 Jahre) Krater des Piton de la Fournaise.

Und dann kam erst einmal kein "grün" mehr....

Dazu könnte ich jetzt auch noch was schreiben, aber das wird wahrscheinlich zu viel. Ihr merkt schon, ich bin begeistert!

Und da ist er: der Vulkan!

Ich habe ja schon geschrieben, dass der Vulkan noch aktiv ist. Er brodelt ständig und bricht mehrmals im Jahr aus.
Wenn es so weit ist, haben die Einheimischen ein schönes Sprichwort: "Volcan i pet" - auf deutsch "Der Vulkan furzt".
Gefahr besteht meistens nicht, da die Lava Richtung Meer abfließt und die Insel so immer ein Stückchen größer wird. Allerdings wird dabei regelmäßig die Küstenstraße N2 zerstört (unten im Bild die rote Linie)

Hier sieht man das ganz gut...

Kleine Geschichte vom Inhaber unseres Lieblingsrestaurants
"Stellt Euch vor, die Freundin wohnt in St. Philippe (oben ca. am linken Rand) und der Freund in Ste-Rose (oben ziemlich am rechten Rand). Und dann bricht der Vulkan aus und die Straße ist gesperrt. Beim letzten großen Ausbruch 2007 dauerte das ein Jahr. Dann muss der Freund gaaaanz um die Insel fahren um zu seiner Liebsten zu kommen."

Hmmmmm, bei Restaurant fällt mir ein: HUNGER! Deshalb melde ich mich erst einmal wieder ab und...
...ja, Fortsetzung kommt.

Ach nee, erst noch ein paar kulinarische Köstlichkeiten!

JETZT hab´ ich erst recht Hunger!!!

@Chrisi Danke!

Also wer mal eine schöne Reisereportage über La Reunion lesen möchte:
"Die Insel des ewigen Frühlings - Wie ich auf La Reunion meine zweite Heimat fand" von Birgit Weidt

Auf geht´s nach Saint-Paul. Erst auf den Wochenmarkt und dann zum Seemannsfriedhof!

@werder Der Ort ist nicht weit von Le Port entfernt und solltest Du Freitags/Samstags da sein lohnt sich der Markt auf jeden Fall.

Nee, FRAU hat keine Tasche gekauft.

Von Reunion kommt die echte Bourbon-Vanille.

Das bekannteste Grab auf dem Friedhof ist das des Seeräubers "La Buse". Er war bekannt und berüchtigt im 17. Jahrhundert.
Vor seiner Hinrichtung und schon mit dem Strick um den Hals soll er gesagt haben: "Mein Schatz gehört demjenigen, der dies versteht." und warf eine verschlüsselte Schatzkarte in die am Schafott stehende Menge. Bis heute konnte sie nicht entschlüsselt werden. Die Beute, auf mehrere Milliarden Euro geschätzt, wurde nie gefunden.
Viele pilgern auch heute noch zum Grab, opfern Rum und Zigaretten und hoffen, dass La Buse sein Geheimnis ausplaudert.

Unsere Zigarette wollte er auch nicht... Selbst mit Schoki ließ er sich nicht bestechen... :wacko:

Später gibt´s wieder Landschaftsaufnahmen

Bis nachher
Anke

So, vom Sport zurück, da kann ich mich auch wieder stundenlang vor den PC setzen.

Wollt Ihr mit in den Süden fahren?
"Ab in den Süden, der Sonne hinterher...tralala". Da gab es doch mal ein Lied... Ok, ich bin etwas übermütig. :joke:

Ausblick von irgendeinem Parkplatz:

Und dann kamen wir zu dem beliebtesten Strand im Süden Grand Anse. Hier darf man auch schwimmen - allerdings nur in dem Naturbecken.

Aber auch hier wieder ->

Und dabei war es hier sooo schön!

Im Schatten sitzen, auf´s Meer blicken, Becher Kaffee in der Hand - was ging es uns gut!

Dann ging es weiter zum Cap Mechant (bösartiges Kap).

Das Cap besteht aus erkalteter Lava und war früher ein gefürchteter Punkt der Seefahrer. Die Küste ist hier sehr unregelmäßig und verändert sich oft wegen der Vulkanaktivitäten.
Daher war die Navigation sehr schwierig, viele Schiffe liefen auf Grund.

Auch hier gibt es Erzählungen von sagenhaften Schätzen, da sich dort wegen der Abgelegenheit sehr gerne Piraten versteckten.

Und dann waren wir endlich da! Le Grand Brule (die große Verbrennung).

Weiter oben hatte ich ein Foto von einem Modell des Piton de la Fournaise gespeichert. Wir fahren jetzt sozusagen auf der "roten Linie".

Man fährt auf der Straße durch verschiedene Lavafelder, beginnend mit der jüngsten Eruption von 2007. Hier musste ich natürlich erst einmal die Schuhe ausziehen und barfuß ein Stück über die Lava laufen. Nein, sie ist nicht mehr warm. Danach kommen noch Felder aus den Jahren 1998-2005.

Und überall kommen kleine Pflänzchen hervor...

Und zum Schluss - für heute - noch eine schöne Geschichte aus der Stadt Piton Sainte-Rose.

1977 machte ein Lavastrom fast den gesamten Ort dem Erdboden gleich. Wie durch ein Wunder teilte er sich vor dem Eingang der Kirche, um dahinter wieder zusammenzufließen.

Seit dem Tag heißt die Kirche

Ich hoffe, bis jetzt hat sich keiner gelangweilt...

Also mir machts´s Spaß!

@poolgirl
Hallo Nicole, das ist ja schön, dass es Dir gefällt.

Ist mein erster Bericht hier in diesem Forum. Ich versuche das zu zeigen, was mir wichtig war und von dem ich glaube, dass es einige von Euch interessieren könnte.
Falls Du Fragen hast oder Tipps brauchst - immer gerne!

Liebe Grüße zurück
Anke
(die sich schwer zusammenreißen muss, damit hier nicht alle Fotos landen) :joke: