Jaaa ... das sieht alles gut aus!
Wobei die Carbonara schon eine gewissen Überraschung ist, aber macht Sinn ... mehr als viele andere neumodische "Dekonstruktionen"
Jaaa ... das sieht alles gut aus!
Wobei die Carbonara schon eine gewissen Überraschung ist, aber macht Sinn ... mehr als viele andere neumodische "Dekonstruktionen"
Tag 5 – Port of Spain, Trinidad&Tobago:
Am nächsten Tag gingen wir zum Frühstück erstmals ins «Chop`s Grille». Dieses Spezialitätenrestaurant steht alle Suitengästen von der Grand Suite aufwärts als exklusiver Breakfast-Spot zur Verfügung.
Auf dem Weg dorthin habe ich mal ein Foto vom sehr beeindruckenden Atrium gemacht, welches sich von Deck 4 bis Deck 11 erstreckt:
Das Frühstück im «Chop`s Grille» ist dem im MDR recht ähnlich (mit wenigen Ausnahmen, auf die ich später noch zu sprechen kommen werde). Meine Frau hatte Pancakes mit Ahornsirup, frischem Obst und gebratenem Speck:
Brrrr, da hat es mich echt geschüttelt.
Aber egal, die Jungs haben sich French Toast bestellt, welcher wirklich lecker war (ich habe es eigens probiert):
Ich selber kam ja nun nicht umhin, mir wieder einmal Eggs Benedict zu bestellen. Und auch diesmal wieder – wie immer – mit lieben Grüssen an Helmut ebenezer :
Tjaaah… was soll ich dazu nun sagen?!?
Nachdem ich nun schon in sooo vielen Reiseberichten über dieses Frühstücksgericht berichtet habe, habe ich mich nun spontan entschlossen, für mich eine eigene Bewertungsskala für Eggs Benedict auf meinen Reisen einzuführen. (Bitte habt Verständnis dafür, dass sich diese Skala derzeit noch im Entwicklungsstadium befindet.) Also:
Ich referenziere ja an diesem Punkt immer wieder sehr gerne die Eggs Benedict, welche ich im Oktober 2017 im Hotel «Radisson Blu Mall of America» in Minneapolis, USA, zum Frühstück hatte, und die ich seither als die «besten Eggs Benedict, die ich je hatte» bezeichnet habe. Die waren aber auch absolut grossartig:
Mit «Canadian Bacon» (welcher aber streng genommen kein Speck ist, sondern ein gebratenes Schinkenstück von der Schweinelende), Hash Browns, Blaubeer-Relish und Fried Onions hatte dieses Gericht für mich einen Standard gesetzt, an dem danach alle anderen Interpretationen dieses Gerichts einfach nur scheitern konnten!
Aber dennoch will ich mit meiner neuen Skala diesem absolut genialen Frühstücksgericht noch ein wenig «Luft nach oben» einräumen, weswegen ich meiner Frühstückserfahrung von 2017 auch «nur» einen Wert von 9 auf einer Skala von 0 bis 10 gebe.
Klingt ungerecht? Ist es wahrscheinlich auch. Sorry!
Nun braucht die Skala aber auch einen Gegenpol. Den kann ich Euch auch liefern, allerdings habe ich seinerzeit leider kein Foto davon gemacht. Es war im Oktober 2013, als ich mit meinem Schwager in London war, um dort das American Football-Match der NFL zwischen unseren geliebten «Minnesota Vikings» und den «Pittsburgh Steelers» im legendären Wembley-Stadium zu besuchen. Am Tag nach dem Spiel sind wir auf dem Weg zum Flughafen in einem Lokal in London City eingekehrt, in dem ich Eggs Benedict hatte, welche ich rückwirkend mit einer Note von 2 bewerten würde: das Brot trocken, die pochierten Eier verunglückt (wenn auch nicht ganz schlecht), die Hollandaise geronnen (aber dennoch nicht schlecht gewürzt).
(Bitte entschuldigt, wenn ich im Moment nicht die ganzen anderen Eggs Benedict auf unseren multiplen KFen nachträglich einordne. Das könnte sicherlich einen neuen Thread wert sein, den ich auch gerne im Hinterkopf behalte. Aber derzeit: leider nein. )
Ich hoffe, Ihr versteht meine neue Skala ein wenig? Jedenfalls gebe ich hiermit den Eiern dieses Tages nachträglich die Note 5. Sie waren nicht schlecht, aber eben auch nicht wirklich gut. Die Hollandaise war wirklich recht fettig (und damit für meine neue Diät eher ungeeignet), der Bacon viel zu kross, die Brote ein wenig zu durch.
ebenezer : Sag mal, hast Du eventuell Lust, mit mir gemeinsam einen «Eggs Benedict»-Thread hier im Forum aufzumachen und zu gestalten?
Ich hatte zum Frühstück übrigens auch noch einen sehr leckeren Joghurt:
Aber ich weiche vom Thema ab…
der Bacon viel zu kross,
Gerade das mag ich.
ebenezer : Sag mal, hast Du eventuell Lust, mit mir gemeinsam einen «Eggs Benedict»-Thread hier im Forum aufzumachen und zu gestalten?
Ach Flo, Lust hätte ich vielleicht schon, aber ich hab derzeit andere (wichtigere) Sachen im Kopf.
Der 13.2.2024 war ja nun – auch in D/A/CH – der «Fastnachtsdienstag». Dies berücksichtigend hatte ich für diesen Tag auf Trinidad auch einen entsprechenden Ausflug gebucht. Nota bene: unsere Familie hat eigentlich mit Karneval nicht wirklich viel am Hut. Meine Frau kommt aus der Umgebung von Hannover, ich selber aus Schleswig-Holstein – da hatten wir auch nicht wirklich viel Gelegenheit, uns mit der Fastnacht anzufreunden (wenn man mal vom Kinderfasching in der Grundschule absieht).
Ich selber bin im Februar 1998 mal mit einem Kommilitonen (die regelmässigen Leser*innen meiner Reiseberichte kennen ihn bereits als «Onkel Joe») zu den «tollen Tagen» nach Mainz gereist, um einen gemeinsamen Bekannten, welcher dort zu dieser Zeit ebenfalls Medizin studierte, zu besuchen, und gemeinsam mit ihm dort «einen draufzumachen». War lustig, wir haben am Fastnachtssonntag sogar eine 6stündige Prunksitzung des «Mainzer Carnevals-Vereins» in der Rheingoldhalle besucht. Naja, «lustig» wurde alles erst nach mehreren Bieren… (allen «Meenzer*innen» sage ich nur: «Uijuijuijuijuiiijuiiijuuiiiiih, auauauauaaah»)
Ein Jahr später habe ich mit meiner heutigen Ehefrau extra am Rosenmontag nochmal die lange Reise von Hannover nach Mainz gemacht. Wir standen dann gut 3 Stunden an einem Punkt am Beginn der Umzugsstrecke, aber ohne Alkohol war es irgendwie nicht mehr dasselbe.
Heute leben wir in der Nordwestschweiz, einer der grossen Fastnachtshochburgen von Helvetien. Unsere Jungs haben bereits im Kindergarten Bekanntschaft mit der Schweizer Fastnachtstradition gemacht, wurden mit dieser aber nie wirklich warm.
Aber egal: wir waren am Fastnachtsdienstag in Trinidad, bekannt für den grössten Karneval des amerikanischen Kontinents nach Rio de Janeiro. Und genau diesen wollten wir nun einmal feiern, egal was käme!
Unseren Guide Ricardo hatte ich auch über TBL gefunden und gebucht (RCCL hatte leider keinen Karnevalsausflug im Programm). Wir fanden ihn schnell ausserhalb des Terminals, er musste nur noch schnell sein Auto holen, dann ging es los.
Zu Beginn informierte uns Ricardo, dass ihm leider bei der Planung ein Fehler unterlaufen war: die Parade, bei der die traditionellen Masken getragen werden, hatte leider schon am Vortag stattgefunden. Heute gebe es eine Parade mit moderneren Masken, welche sich eher an das jüngere Publikum wende. Okay, wir waren auf jeden Fall gespannt.
Als wir zum Festivalgelände kamen, bemerkten wir als allererstes die sehr laute und ebenfalls sehr rhythmische Musik. Ich beschreibe sie mal als Mischung zwischen Calypso und Techno. Nur gut, dass wir für unseren lärmempfindlichen Kleinen den Gehörschutz mitgebracht hatten.
Vom Parkplatz waren es nur ein paar Schritte bis zum Eingang. Dort posierten dann gleich zwei junge Damen für uns, und wir bekamen einen Eindruck, welcher Art die Kostüme an diesem Tag sein würden:
Aber je näher wir kamen, umso deutlicher wurde uns, dass der Gehörschutz unserem jüngeren Sohn nicht ausreichen würde. Es war nicht so sehr die Lautstärke allein, dazu kam auch noch eine irre Hitze. Es war zwar erst 11 Uhr am Vormittag, aber das Thermometer war bereits auf 37°C, also Körperkerntemperatur, gestiegen. Wir sind erstmal für ein paar Minuten stehen geblieben, aber letztlich wollte niemand von meiner Familie so wirklich näher herangehen.
Ich vereinbarte mit Ihnen, dass ich mich mal kurz ins Getümmel stürzen würde, um wenigestens ein paar Eindrücke zu bekommen. Etwa 200m weiter zog der Umzug entlang: jede Menge Menschen zwischen diversen Trucks, die mit riesigen Lautsprechern bestückt waren. Ich war zwar noch nie in meinem Leben auf einem Rave, aber so ungefähr stelle ich mir das vor.
Links und rechts des Umzugs gab es dann verschiedene Tribünen, auf denen jede Menge Zuschauer, sassen. Eine davon war einer Jury vorbehalten, die Punkte für die Kostümierung der verschiedenen Karnevalsgruppen vergab (ja, das Ganze wirkte zwar recht chaotisch, hatte aber dennoch Methode). Hier einfach mal ein paar Bilder:
Ein irres Gewusel, aber irgendwie auch echt cool. Ich wurde spontan von Menschen beiderlei Geschlechts angetanzt und habe versucht, dabei irgendwie mitzuhalten. Naja, es blieb am Ende beim Versuch. Aber die Leute waren gut drauf, wir machten gegenseitig Selfies miteinander. Dennoch riss ich mich nach etwa 20 Minuten los, um zu meiner Familie und unserem Guide zurückzukehren.
Wir berieten uns kurz. Es wurde deutlich, dass meine Familie nun lieber doch etwas Anderes machen wollte, und Ricardo bot uns an, uns ein wenig die Stadt zu zeigen. Okay, los ging es!
Auf dem Rückweg zum Auto trafen wir in einem Zelt noch auf eine Gruppe Indigener, die sich auf den Besuch der Veranstaltung vorbereiteten:
Ausserhalb des Festivalgeländes begegnete uns dann noch ein Stelzenläufer samt Helfer:
Das Festivalgelände befand sich in einer grossen Grünanlage, der «Queen`s Park Savannah». An deren westlichem Ende verläuft die «Maraval Road», und an dieser zeigte uns Ricardo einige historische Gebäude. Es begann mit dem «Queen`s Royal College» aus dem späten 19. Jahrhundert:
Dies war auch die Schule, die Ricardo seinerzeit besucht hatte.
Direkt daneben liegen «Haye`s Court» und «Mille Fleurs»:
Und ein Stück die Strasse hinunter «Stollmeyer`s Castle», welches «Balmoral Castle», jenem Ort i Schottland, an dem Queen Elizabeth II. so gerne ihre Ferien verbrachte, nachempfunden ist:
Ganz hübsche Eindrücke, aber letztlich funktionierte die Idee einer spontanen Stadtrundfahrt nicht so wirklich gut, weil einfach zu viele Strassen wegen des Karnevals gesperrt waren. Ricardo musste immer wieder wenden, Umleitungen nehmen, ausserdem waren viele Parkplätze gesperrt. Also was tun? Na klar – zum Mittagessen fahren.
Da aber viele der örtlichen Gastronomen mit Ständen auf dem Festivalgelände waren, blieben an diesen Tagen die meisten Restaurants geschlossen. Ricardo hatte daher die Idee, einer Filiale von «Royal Castle» einen Besuch abzustatten, eine Schnellrestaurantkette, die für T&T typisch sei. Okay, für sowas sind wir ja immer zu haben.
Wir bestellten gegrilltes Huhn und frittierten Fisch, dazu gab es eine echt scharfe hausgemachte Chilisauce:
Die hatte es wirklich in sich (und das sage ich als ausgemachter Chilihead ). Hier noch ein Foto vom Essen:
So, und wer findet jetzt den Riesenfehler, den wir bei der Bestellung gemacht haben? Naaaa?
Eiswürfel?!
Oh nein, Ihr habt Knut mitgenommen...
a. Das Essen reichte nicht für alle
b. Der Elch war sauer, weil kein Alkohol im Becher war.
c. Das ist gar nicht Knut und alles ist gut.
Eiswürfel?!
Bingo! Da sind wir nun schon so oft in tropischen und subtropischen Regionen unterwegs gewesen, und dann passiert uns sowas. Aber das wurde uns leider erst ein paar Tage später allmählich bewusst…
Nach dem Essen fuhr Ricard mit uns zu einem Aussichtspunkt über der Stadt hinaus:
Wir konnten von dort sogar unser Schiff erkennen:
Auf dem Rückweg zum Schiff kamen wir – umleitungsbedingt – durch verschiedene Wohnviertel mit malerischen Häusern:
Und auch am «Red House», dem Parlamentssitz, fuhren wir vorbei:
Yo, und das war es dann auch schon. Nicht ganz wie geplant, aber dennoch ein sehr schöner Ausflug, mal was anderes.
Im Terminal kam ich dann nicht umhin, ein paar Karnevalsmasken für meine Praxismitarbeiterinnen als Mitbringsel zu kaufen. Die sind ja in dem Thema weitaus mehr drin als wir. Und für uns zuhause gab es zwei grosse Flaschen Chiliöl… wurden inzwischen bereits ausprobiert...
Den Nachmittag verbrachten wir dann überwiegend mit Faulenzen – und ein paar Cocktails mit den Elchen (also in diesem Fall vor allem einem):
Der Elch war sauer, weil kein Alkohol im Becher war.
Darüber konte er im Nachhinein froh sein...
Zum Abendessen gingen wir wieder in den MDR, es war die «Caribbean Night», was sich sowohl im Dresscode, als auch auf der Speisekarte wiederspiegelte:
Naja, zumindest ein wenig. Meine Frau bestellte sich – ganz karibisch - «Asian-Style Pork Bao Tacos»:
Die waren ein echtes Träumchen, absolut zu empfehlen, wenn Ihr mal an Bord seid. Da wollte ich natürlich nicht zurückstehen und bestellte mir einen weiteren karibischen Klassiker: «Französische Zwiebelsuppe»:
Aber mit Zwiebelsuppe ist es ja wie mit Autos - entscheidend ist, war man unter der Haube vorfindet:
Die war gar nicht schlecht, natürlich nicht wie bei unserem Ostertrip nach Paris im vergangenen Jahr, aber dennoch überraschend nahe am Original dran.
Meine Frau blieb dem karibischen Motto auch beim Hauptgang treu:
Nee, jetzt mal Ernst beiseite: das war natürlich das täglich wechselnde indische Gericht auf der Karte, das «Rustic Chicken Korma». Ich habe probiert - sehr autentisch. Diese Qualität kenne ich sonst nur von indischen Restaurants in London.
Auch der Grosse hatte Lust auf Huhn und sich die «Roasted Chicken Breast» bestellt:
Naja, da mussten der Kleine und ich dann mal das Abendmotto hochhalten – er hatte das «Jerk Seasoned Pork Chop»:
Ich fand es lecker, aber ihm war es dann doch zu kräftig gewürzt, so dass ich schliesslich mein «Caribbean-Style Chicken» gegen sein Gericht eintauschte:
So waren dann alle zufrieden und es schmeckte er ganzen Familie.
Kommen wir zum Dessert – wir hatten den «Chocolate Brownie», den «Carrot Cake», den «Warm Blueberry Cobbler» und den «Pineapple Sunshine Cake»:
Und weil ich dann immer noch ein kleines bisschen Platz im Magen hatte und auch neugierig war, bestellte ich mir noch die «Artisan Cheese Plate»:
Ein schwerer Fehler!
Ich habe ja bereits in früheren Reiseberichten die Käseplatten bei MSC sehr gelobt (zumindest die im Yacht Club) und mich eher kritisch gegenüber ihren Pendants bei TC geäussert. Aber das hier war nun wirklich eine neue Dimension der kulinarischen Grausamkeit!
«Artisan» ist ja das englische Wort für «Handwerker», wobei hier aber eher der «Kunsthandwerker» gemeint ist. Ehrlich: ich möchte mir gar nicht die Kunst vorstellen, die dieser Käseplatte zugrunde liegen soll. Spontan kam mir in diesem Moment eine Assoziation: in der «Tate Modern Gallery» in London gibt es einen Raum, welcher ausschliesslich Monumentalschinken von Mark Rothko vorbehalten ist, und in dem man spätestens nach 20 Minuten zwangsläufig depressiv wird. In diesem Raum auf einem schlechten Piltztrip eine satanische Messe mit Joseph Beuys und Hieronymus Bosch zu feiern, während die Flippers die B-Seiten-Titel von Rammstein rückwärts interpretieren und es permanent Surströmming regnet – das geht ungefähr in die Richtung der «Artisan Cheese Plate». Aber was hatte ich da eigentlich auf der Platte vor mir?
Die Kugel im Vordergrund sah sehr harmlos nach Kräuterfrischkäse aus, entpuppte sich aber als ein besonders stinkiger Roquefort-Verwandter. Links darüber ein Brie, von dem ich mir ziemlich sicher war, dass er eigentlich nicht mehr hätte serviert werden dürfen. Rechts davon ein Cheddar, der es dankenswerterweise schaffte, komplett geschmacksneutral zu bleiben. Oder hatte ich mir an den ersten beiden Käsen bereits meine Geschmacksnerven weggeätzt?
Dazu etwas Sellerie, ein paar Walnussstückchen, ein paar Trauben (das Beste an der Käseplatte!), und eine Mischung aus Pumpernickel und Zwieback. Nicht gut zu sehen, das Feigenchutney, welches interessanterweise die Konsistenz von Fensterkitt hatte. Würde mir hier in der Schweiz eine solche Käseplatte serviert, ich würde zum Koch ausrufen: «In den See mit ihm! Mit einem Gewicht an den Füssen!»
Und das war`s auch schon vom 5. Reisetag. Bleibt dran, es geht bald weiter.
ich würde zum Koch ausrufen: «In den See mit ihm! Mit einem Gewicht an den Füssen!»
Die haben es halt nicht so mit dem Käse, ist ja schon was exotisches. wie heißt es:
verfaulte Milch.
Tag 6 – Scarborough, Tobago:
Und schon geht es weiter. Wir gingen auch an diesem Tag wieder zum Suiten-Frühstück; ich bestellte mir diesmal die «Mediterranean Plate»:
Hummus, Oliven, Serranoschinken, Manchego und Bruschetta – das war definitiv das beste Frühstück der Reise. Auch hier eine uneingeschränkte Empfehlung.
Für diesen Tag hatten wir einen Ausflug bei RCCL gebucht. Zunächst einmal fuhren wir zum alten Golfplatz, welcher seit Corona brach liegt und allmählich zuwuchert. Aber von hier hatten wir eine schöne Aussicht:
Danach ging es zum «Mystery Tombstone»:
Die genaue Bedeutung des Epitaphs verliert sich im Dunkel der Jahrhunderte, aber eine recht verbreitete These ist, dass Betty Stivens, die in dem Grab liegt, eine Sklavin war, welche von ihrem Herrn geschwängert wurde, und unmittelbar vor der Geburt ihres Kindes in ein Koma fiel. Da ihr Herr zu diesem Zeitpunkt unverheiratet war, wurde sie (und dieses Gesetz gab es damals wirklich) mit der Geburt, von der sie selber nichts mehr wusste, zu seiner Ehefrau. Da er aber wiederum nicht wusste, dass das Kind von ihm war, wusste er nicht, dass er damit faktisch verheiratet war.
Egal, nur einen Steinwurf entfernt vom Grab liegt Fort James:
Naja, «Fort» klingt jetzt schon recht beeindruckend, die Realität kam dann doch ein wenig bescheidener daher:
Aber immerhin gab es dort ein paar schöne alte Kanonen vor pittoresker Aussicht:
Aber das Highlight des Tages stand ja noch bevor: die Fütterung von Kolibris. Dazu fuhren wir zu einer Art Mini-Botanischem Garten. Dort trafen wir alle paar Meter auf Sinnsprüche auf Holzschildern:
Die Natur war jedenfalls recht beeindruckend:
Aber dann kamen wir zum Futterplatz – wo auch gleich stilecht eine Essensglocke geläutet wurde (!). Hier ein paar Eindrücke:
Auch ein halbzahmes Eichhörnchen namens «Rocky» kam zum Futterplatz:
Und noch mehr Kolibris:
Anschliessend gab es noch eine kleine Tour über das Gelände, wo uns die Betreiberin diverse Pflanzen zeigte. War nicht schlecht, aber recht langatmig. Und nachdem die Dame mehrere Male Falschbehauptungen über bestimmte Heilpflanzen und angebliche Wundermittel rausgehauen hatte, bekam meine Frau Schnappatmung.
Aufregen wollte sie sich aber nicht, schliesslich hatte sie an dem Tag Geburtstag. Und so fanden wir bei unserer Rückkehr auf die Kabine auch eine stilechte Handtuchtorte vor:
Trotz des besonderen Tages nahmen wir unser Mittagessen ganz profan im «Windjammer Café», dem Selbstbedienungsrestaurant an Bord, ein. Ich hatte ein «Three Bean Chili», was ich aber eher lasch fand:
Die Jungs entdeckten derweil die Softeismaschine für sich und versuchten von da an, einander im Aufschichten des höchsten Eisturms zu überbieten:
Hier ein Panoramafoto des Restaurants:
Gefällt uns gut, ist noch etwas luftiger als der Anckelmannsplatz, etwas runder, ohne dass man eine Vielfalt an Speisen entbehren müsste. Neben Pizza, Burgern und Hot Dogs gibt es dort auch verschiedene Schmorgerichte, immer mindestens zwei indische Speisen, diverse Nudelvariationen, Aufläufe und Gratins und eine Reihe leckerer Desserts.
Für den Nachmittag hatte ich meiner Frau als Geburtstagsüberraschung noch eine Thai-Massage mit aromatischen Kräutern gebucht. Und vom Spa erhielt sie spontan noch eine Gesichtsbehandlung als Geschenk dazu!
So entspannt konnte sie dann am Abend mit uns den dritten und letzten Teil unseres Dinner-Pakets in Angriff nehmen, das asiatische Restaurant «Izumi». Und auch hier habe ich es leider wieder völlig verpennt, für Euch die Speisekarte zu fotografieren.
Im Paket enthalten waren für jeden eine Misosuppe, eine Vorspeise, zwei Hauptgänge (wobei 2/3 davon Sushiplatten waren) und ein Dessert.
Meine Frau startete mit «Crispy Rice Spicy Tuna»:
War sehr gut. Ich hatte die «Shrimp Firecracker Spring Roll», von der ich mir allerdings irgendwie mehr versprochen hatte:
Die Jungs hatte jeweils die «Pork Gyoza Dumplings» und waren sehr zufrieden:
Im Hauptgang hatten meine Frau und ich diverses Sushi:
Unser Kleiner hatte einen Sonderwunsch, da er nur Sushi mit Lachs mag – war für die Küche aber kein Problem:
Der Grosse steht im Moment nicht so auf Sushi, dafür umso mehr auf Ramen, daher entschied er sich für die «Tonkotsu Ramen»:
Zum Dessert hatte meine Frau gemischte Mochi:
Der Grosse war schon zu satt für einen Nachtisch, sein Bruder hatte sich den «Chocolate Lava Cake» bestellt:
Und für mich gab es «Green Tea Ice Cream»:
Ein sehr leckeres Geburtstagsessen, welches uns von einer sehr netten ukrainischen Kellnerin serviert wurde.
Auf dem Rückweg zur Kabine habe ich dann noch ein kleines Detail im Aufzug fotografiert – man kann auf einer Kreuzfahrt ja durchaus mal vergessen, welcher Wochentag gerade ist:
Ach ja, es war ja auch noch Valentinstag. Aus diesem Grund hatte RCCL spontan den Dresscode für den Abend geändert – aus der «70s Night» wurde unerwartet die «Red Night». Nur hatten wir nicht ein einziges rotes Kleidungsstück am Start, so dass wir – trotzig, wie wir sind – doch unsere 70er-Jahre-Outfits anzogen. Aber auf dem Weg zur Suite stellten wir fest, dass wir dabei beileibe nicht die Einzigen waren.
Nur schade, dass die 70s-Party, die ursprünglich bereits um 20:30 Uhr im Atrium losgehen sollte, auf 23 Uhr verschoben wurde. Ich wäre ja gegangen, aber meine Frau war viel zu müde. Und ohne sie hätte es auch keinen Spass gemacht.
You made my day ... mit der Beschreibung der Käseplatte ... ich hab Tränen gelacht!
Besides. ich mag gar keinen Käse ...
Zwei davon waren reserviert für Teilnehmer des Programms «Global Entry» - das ist gedacht für Geschäftsreisende (und die dortigen Schalter hatten keinerlei erwähnenswerte Warteschlange).
Zur Info, Global Entry ist nicht "nur" für Geschäftsreisende, Global Entry kann fast jeder beantragen.
"Wer sich für das Global Entry Program der CBP registrieren lassen möchte, muss eine der zugelassenen Staatsangehörigkeiten besitzen. Während aus dem deutschsprachigen Raum Deutschland und die Schweiz zu den Teilnehmerländern gehören, sind österreichische Staatsbürger von Global Entry ausgeschlossen"