[Reisebericht] Wildes Schottland und Island (inkl. Nachprogramm) – 27.05.-10.06.2023 – HANSEATIC spirit

  • 02.06.23: Inverewe Garden – Durch den Botanischen Garten

    Um doch noch auf unsere Kilometer zu kommen, liefen wir nun durch den Botanischen Garten. Hätten wir natürlich auch dann gemacht, wenn die Wanderung länger gewesen wäre.


    Der Garten ist sehr schön angelegt und wird permanent gepflegt. Es gibt verschiedene, abgegrenzte Themenbereiche. Einige davon haben wir auf unserem Rundgang durchlaufen.


    Es gibt dort sehr viele, in unterschiedlichen Farben erstrahlende, Rhododendren sowie Azaleen.







    Aber auch Palmen und andere grüne Pflanzen und Gehölze sind in großer Vielfalt anzutreffen.






    Es gibt auch einen kleinen Nutzgarten, in dem verschiedene Obststräucher, Gemüse, Kräuter, aber auch Blumen zu finden sind.






    Der Botanische Garten liegt direkt am Meer an einer kleinen Bucht. Es gibt also auch den einen oder anderen maritimen Ausblick.





    Die Wege sind sehr schön angelegt und führen durch die verschiedenen Bereiche. Hier steckt richtig Arbeit drin, diesen Garten zu pflegen, v.a. sind ja einige der Blumen saisonal und die Beete werden über das Jahr gesehen neu bepflanzt.








    Am Ende des Gartens kann man theoretisch auch noch etwas am Ufer der Meeresbucht wandern gehen. Aufgrund der großen Winterstürme von 2021 und 2022 waren jedoch dort viele Bäume umgekippt bzw. gefährdet sowie Steine heruntergefallen. Die Wege waren gesperrt. Wir hatten von dort aber zumindest einen Blick auf den Steg für die Zodiac-Anlandung sowie unser Schiff, was in der Bucht auf Reede lag.





    Nach einer kleinen Pause machten wir uns dann auf zur Anlegestelle und fuhren mit dem Zodiac zurück zum Schiff. Der Inverewe Garden hat uns sehr gut gefallen, wir hatten auch schönes Wetter, teilweise mit Sonne. Das entschädigte für die etwas maue Wanderung.



    VG Sven

  • Pooldeck 24 - Die Kreuzfahrspezialisten
  • 02.06.23: Abfahrt aus Inverewe Garden, Abendprogramm, Ankunft auf den Hebriden

    Wir schafften es sogar noch vor Schließung des LIDO zu einem kleinen Mittagessen. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir bei schönem Wetter auf dem Sonnendeck. Nachmittags eine Waffel mit heißen Früchten und Eis, dazu Kaffee. Das passt. Ich nutzte die Zeit außerdem, um im Pool ein paar Bahnen zu schwimmen. Natürlich kein Vergleich zum 25m Pool auf Mein Schiff, aber allein im Pool geht das auch in diesem kleineren Pool :)


    Bei bestem Wetter liefen wir um 19:00 Uhr aus.




    Auch Wall-E (wer kennt ihn nicht) und unser obligatorischer Schatten-Selfie kamen zum Einsatz.





    Während die letzten Zodiacs verstaut wurden, machte sich die HANSEATIC spirit bereits wieder auf den Weg. Es stand eine kurze Überfahrt zu den Äußeren Hebriden an, die wir bereits am Abend erreichen wollten.




    Wir genossen noch ein wenig die Fahrt durch die Bucht bei schöner Abendsonne, im Hintergrund die Berge der Westlichen Highlands.






    Danach ging es zum Abendessen ins LIDO. Danach konnte man sich an der Rezeption für einen Digestif einfinden. Das Hotelteam präsentierte diverse Drinks aus dem Eis, mit Eis oder aus Riesen-Flaschen. Wir führten nette Gespräche mit Mitreisenden, die wir auf Ausflügen kennengelernt hatten. Es ging ums Reisen allgemein, um die Arktis und die Antarktis. Die Tiere, die wir auf dieser Reise bereits gesehen hatten und die wir noch nicht getroffen hatten. Und um den morgigen Bootsausflug. Wir alle hatten die ursprüngliche Fischerboot-Tour gebucht, die abgesagt wurde. Ein Paar hatte dann einen komplett anderen Ausflug gebucht, da sie RIB-Boote von früher kannten und die rasante, nasse Fahrt scheuten. Das andere Paar hatte wie wir auf die RIB-Boot-Tour umgebucht, wir scheuten also die möglicherweise rasante Fahrt nicht. Steffie und ich fuhren am Vormittag, weil wir dort größere Chancen auf Tiersichtigungen sahen. Die anderen beiden hatten einfach umgebucht und bekamen einen Zeitslot zugewiesen, sie fuhren letzendlich Nachmittag. Mal sehen, ob es wirklich so „gefährlich“ werden würde und ob die Wahl Vormittag oder Nachmittag eine Rolle spielen würde. Der nächste Tag würde es zeigen …


    Nach ein paar Drinks gingen wir nochmal aufs obere Deck. Gegen 22:00 Uhr begann die Anfahrt auf Stornoway, unseren Halt auf den Äußeren Hebriden.





    Eine halbe Stunde später erreichten wir den Hafen. Wir verfolgten die Fahrt und das Anlegemanöver vom oberen Deck aus.




    Theoretisch hätte man dann abends auch noch von Bord gehen können. Wir waren jedoch vom Tag geschafft und gingen auf die Kabine. Morgen ging es wieder früh raus wegen unserer Bootstour. Und am Nachmittag wollten wir uns noch etwas Zeit für den Ort Stornoway nehmen. Gute Nacht!



    Gelaufene/gewanderte Strecke an diesem Tag: ca. 8,5km



    Tiersichtungen an diesem Tag:

    • Graureiher
    • diverse Möwen-Arten



    VG Sven

  • Ich möchte mich bei Dir für diesen tollen, detailreichen RB sehr bedanken :love: , das macht richtig Lust auf eine Exp.Fahrt mit HL.

    Wir hatten übrigens auf einer unserer E2 Reisen ein ähnliches Erlebnis mit einem Ausflug, Beschreibung und Durchführung passten so gar nicht zusammen.

    Ich habe mich im Nachgang mit einer höflichen Mail an HL gewendet mit dem Ergebnis, dass eine Hälfte des Ausflugspreises auf meine Kreditkarte erstattet wurden und die zweite Hälfte als BGH für eine kommende Reise gutgeschrieben wurde.

    Das fand ich sehr fair von HL und hätte es so gar nicht erwartet. Je nach Ausflugspreis könnte sich also eine kurze Mail durchaus lohnen.

  • urlauberin2

    Danke für den Hinweis. Das ist tatsächlich fair von HL!


    Wir hatten das ja direkt an Bord angesprochen und auch im Fragebogen am Ende, weil eben der Ausflugspreis nicht so niedrig war.

    Vielleicht kommt ja aus dieser Richtung auch nochmal was ...


    VG Sven

  • 03.06.23: Stornoway (Äußere Hebriden) – Tierbesichtigung per RIB-Boot Tour (Teil 1)

    Unser heutiger Ausflug startete mal wieder früh – wir hatten uns aber explizit für die Vormittagstour angemeldet, so dass das nicht überraschend kam. Nach dem Frühstück entsprechend anziehen und dann ging es auch schon runter vom Schiff zum Treffpunkt an der Pier.


    Unser ursprünglich gebuchter Ausflug mit dem Fischerboot konnte ja nicht stattfinden, stattdessen wurde alternativ eine RIB-Boot Tour angeboten, die wir dann buchten. Hier konnte man zwischen Vor- und Nachmittagstour wählen, wir wählten vormittags, weil wir hofften, dass die Tiere zu dieser Zeit nach aktiver sind.


    Nachdem sich alle Teilnehmer eingefunden hatten (9 Gäste plus eine Expeditionsteam-Mitarbeiterin) konnte es losgehen. Wir gingen ins Stadtzentrum. Moment mal, wir wollten doch Boot fahren und die Boote sind doch im Hafen, oder nicht? Die Antwort ist einfach, hier vorne im Hafen liegen die großen Schiffe, die kleinen im hinteren Hafen. Dort gingen wir hin. Eine kurze Einweisung, Anlegen der obligatorischen Rettungsweste und dann konnte es eigentlich losgehen. Theoretisch hätte man noch Ponchos bzw. Mäntel bekommen können wegen der Nässe, die Guides meinten aber, dass wir mit unseren blauen Schiffsparkas genügend geschützt sind. Man kennt ja die Abenteuer-RIB-Boot-Touren, wo mächtig Gas gegeben wird und man mächtig nass wird. Aber ok, die Experten werden schon wissen, was sie tun. Dann noch die Leute entsprechend im Boot verteilen, manche hatten Glück und saßen allein auf einem 2er Sitz, andere nicht. Wie wir, wir mussten hintereinander auf einem Sitz Platz nehmen. Aber es ging noch, man war nicht komplett eingepfercht.


    Das große Objektiv und die große Kamera blieben auch zu Hause (bzw. auf der Kabine). Unter RIB-Boot stellt man sich ja entsprechend was vor. Zum einen ist fotografieren im wackelnden Schlauchboot nicht so einfach. Zum anderen wäre ja schade um die Ausrüstung bei viel Nässe. Und viel Platz hat man eh nicht. Also muss es das Handy richten …


    Wir fuhren langsam aus dem kleinen Hafen heraus. Dort tummelten sich bereits um diese Zeit die ersten Kegelrobben und Seehunde, die neugierig aus dem Wasser schauten. Begleitet vom Geschrei der Möwen kamen wir zur großen Pier, wo die HANSEATIC spirit lag.




    Eine Frage vom Skipper, ob wir noch näher und länger am Schiff vorbeifahren wollten, wurde einstimmig mit NEIN beantwortet :D Wir wollten Tiere sehen!!! Deshalb hatten wir die Tour schließlich auch gebucht. In der ursprünglichen Fischerboot-Tour war von Walen, Delfinen und Robben die Rede gewesen, die man hier in der North Minch, der Meerenge zwischen den Äußeren Hebriden und der britischen Hauptinsel, sichten könnte. Mal sehen, was wir davon nun auf unserer etwas abweichenden Tour sehen würden …


    Anmerkung: Am Nachmittag sahen wir bei der zweiten Gruppe, dass diese mehrere Runden am Schiff drehten. Da fiel das Voting wohl anders aus …


    Für uns ging es jetzt auf offene See. Mit etwas mehr Speed. Aber nicht so, wie man RIB-Boote schon gesehen hat, wo alle Gäste mehr oder weniger nass werden. Sondern recht gesittet, man blieb fast komplett trocken während der Fahrt. Sehr schön!


    Zunächst in Küstennähe fahrend. Unser Skipper machte uns auf Seeadler aufmerksam, die hier an der Küste brüteten und jagten. Die waren aber schon etwas weiter weg, mit dem Fernglas konnte man sie aber sehen. Später sollte es noch zu einem Nest gehen. Der Skipper kannte sich hier gut aus, er macht die Tour wohl nicht zum ersten Mal.




    Wir entfernten uns etwas von der Küste und fuhren weiter aufs Meer hinaus. Man war auf der Suche nach Walen und Delfinen.




    Und tatsächlich wurden wir nicht enttäuscht. Zunächst in der Ferne ausmachend, näherten wir uns ihnen vorsichtig mit dem RIB-Boot. Ganze Schulen von Delfinen tauchten immer wieder aus dem Wasser auf.




    Schwammen um unser Boot, tauchten drunter hindurch, sprangen aus dem Wasser. Ein wunderschöner Anblick.




    Man dümpelt mit dem Boot bei ausgeschaltetem Motor auf See, um einen herum, viele kleine Delfine. Einfach herrlich. Und einfach auch mal nur zum Genießen. Das erlebt man nicht alle Tage. Ein bisschen filmten wir dann aber doch das Ganze mit dem Handy – die meisten der abgebildeten Fotos hier sind aus diesen Filmen entnommen.





    Ursprünglich sind wir aber an diesen Platz gefahren, weil jemand im Boot einen Wal gesehen hatte und der Skipper dies auch bestätigt hat. Neben den Delfinen hielten wir also auch noch nach größeren Meeressäugern Ausschau.


    Und schließlich sahen wir sie oder ihn.




    Es handelte sich um einen Minkwal. Dieser wird auch Zwergwal genannt und gehört zu den Bartenwalen, ernährt sich also von Plankton und Kleinstlebewesen. Unter diesen Bartenwalen ist er auch fast der kleinste. Wobei mit einer Größe von bis zu knapp 10m ist er ja nun kein wirklicher Zwerg ;) Sie kommen in der North Minch in größerer Zahl vor.


    Im Gegensatz zu den Delfinen kam der Wal nicht näher zum Boot und verschwand dann auch. Aber immerhin, wir hatten den ersten, großen Wal der Kreuzfahrt gesehen.



    VG Sven

  • 03.06.23: Stornoway (Äußere Hebriden) – Tierbesichtigung per RIB-Boot Tour (Teil 2)

    Wale und Delfine waren abgehakt, blieben also noch die Robben, die uns von der „Werbung“ für den ursprünglichen Ausflug versprochen waren (wobei eigentlich hatten wir schon welche im Hafen gesehen). Also wurde der Motor angelassen und wir begaben uns wieder Richtung Land. Man hätte natürlich auch noch ewig hier bei den Delfinen zuschauen können, aber vielleicht würden wir ja noch was anderes sehen. Und außerdem muss der Ausflug ja irgendwann auch enden, sonst findet das die Nachmittagsgruppe bestimmt nicht so toll …


    Wir fuhren tiefer in eine der Buchten hinein. Neben der schönen Landschaft konnten wir auch einige Schafe ausmachen, die sich an den Hängen tummelten. Unter anderem waren auch Exemplare der im schottischen Norden weit verbreiteten Rasse, dem Scottish Blackface, zu sehen.





    Am Strand machten es sich ein paar Kegelrobben gemütlich.




    Wir folgten dem Küstenverlauf in eine Nachbarbucht.




    Dort befanden sich weitere Kegelrobben, die am Strand und auf den Steinen Siesta feierten.






    Wir verließen die Bucht und es ging wieder Richtung offenes Meer. In der Ferne konnten wir wieder den Minkwal (oder war es ein anderes Exemplar?) ausmachen. Aber immer nur kurz, näher heran kamen wir nicht.


    Da die Zeit auch schon fortgeschritten war, ging es langsam wieder Richtung Stornoway. Unterwegs schwamm tatsächlich neben uns ein Puffin, ca. 2m vom Boot entfernt. Es blieb aber bei diesem einen Exemplar.


    Dann steuerten wir nochmals Richtung Küste.




    Hier befand sich der bereits angekündigte Adlerhorst. Ein Seeadler war auch an der Spitze des Berges auszumachen. Das Nest war jedoch gut getarnt und auf die Entfernung ohne technische Hilfsmittel nicht gut zu erkennen.


    Dann ging es mehr oder weniger, mit höherer Geschwindigkeit zurück nach Stornoway und in den Hafen, wo wir von den Möwen mit lautem Geschrei begrüßt wurden. Die Robben im Hafen waren inzwischen weitergezogen.


    Der Ausflug hat uns sehr gut gefallen. Wir haben doch einige Tiere gesehen, v.a. der Minkwal und die Delfine waren schon ein Erlebnis :) Und die RIB-Boot-Fahrt war auch gesittet, man wurde nicht groß nass und konnte sich an der Landschaft und den Tieren erfreuen. Der Adrenalinjunkie hätte sich wahrscheinlich eine höhere Geschwindigkeit und Unmengen an Wasser auf Kleidung und Haut gewünscht – wir waren aber so hochzufrieden, schließlich waren wir wegen der Tiere hier :thumbup:


    Wir gingen dann erstmal zum Schiff zurück, es war Zeit für das Mittagessen im LIDO (es gab Pizza- und Pasta-Buffet) …



    VG Sven

  • 03.06.23: Stornoway (Äußere Hebriden) – Ein kleiner Rundgang (Teil 1)

    Nach dem Mittagessen zogen wir uns um – mit dem Parka war es an Land doch etwas warm. Wir verließen das Schiff für einen kleinen Rundgang in Stornoway, dem Hauptort auf den Äußeren Hebriden.


    Stornoway liegt auf der Insel Lewis and Harris, der größten Insel der Äußeren Hebriden, die sich an der Westküste Schottlands über ca. 200 Kilometer erstrecken. Die Entfernung zum Hauptland beträgt ca. 60km. Die Insel ist u.a. bekannt für den Harris Tweed. Stornoway selbst wurde bereits im 9. Jahrhundert von den Wikingern besiedelt. Seit jeher befindet sich hier der beste Naturhafen der gesamten Inselgruppe. Daher wurde die Gegend auch früh mit einer Burg befestigt. Heute befindet sich das Lews Castle an dieser Stelle. Im 19. Jahrhundert erlebte die Gegend mit der Heringsfischerei und -verarbeitung ihre Blütezeit. Nach der Jahrhundertwende ging die Nachfrage nach Hering jedoch zurück, viele junge Einwohner wanderten aus. Der Erste Weltkrieg verschärfte die Situation weiter, es gab einen Mangel an Männern auf den Äußeren Hebriden. Deshalb wanderten viele junge Frauen nach Kanada oder in die USA aus, u.a. auch die Mutter von Donald Trump. Das Ergebnis ist bekannt …


    Heute ist Stornoway ein wichtiger Fischerei- und Fährhafen. Es existiert eine permanente Fährverbindung zum schottischen Hauptland. Gestern Abend hatten wir z.B. eine der Fähren gesehen.


    Vom Fährhafen, an dem auch wir lagen, kommt man nach ein paar Schritten direkt in das kleine Stadtzentrum mit seinen Geschäften, Bars und Restaurants. Einige der Geschäfte bieten Harris Tweed an. Wir passierten die Martin’s Memorial Church




    sowie die Free Church of Scotland.




    Von dort war es nicht mehr weit bis zum hinteren Bootshafen, an dem wir heute Morgen unsere RIB-Boot-Tour begonnen hatten. Wir folgten der Hauptstraße an den letzten Meeresausläufern entlang.




    Über eine kleine Brücke überquerten wir den hiesigen kleinen Fluss.




    Und gelangten in den Park, in dem sich das Schloss befindet, Lews Castle and Grounds. Wir gingen zunächst am Ufer entlang. Ein Blick zurück auf die andere Uferseite, wo sich der Bootshafen sowie die Innenstadt von Stornoway befinden.





    Hinter einer größeren Wiese kann man auch schon Lews Castle sehen.




    Es datiert aus dem 19. Jahrhundert, ist also recht jung für schottische Verhältnisse und wurde vom Kaufmann James Matheson nebst Park errichtet. Zuvor befand sich an dieser Stelle die Seaforth Lodge, die die ganz frühen Burgen ablöste. Die Lodge wurde von den früheren Earls als Herrschaftssitz genutzt. Nach dem Tod von Matheson wurden Herrenhaus und Park den Einwohnern von Stornoway vermacht. Heute befindet sich eine Lehreinrichtung, ein Museum sowie Veranstaltungsräume darin. Man kann es nur von außen besichtigen.


    Durch den Park führen verschiede Wege, wer will kann auch etwas weiter an der Bucht entlang wandern.






    Dem Erbauer der Anlage zu Ehren gibt es das Matheson Memorial.




    VG Sven

  • 03.06.23: Stornoway (Äußere Hebriden) – Ein kleiner Rundgang (Teil 2)

    Wir nahmen nicht den großen Wanderweg an der Bucht entlang, sondern beschränkten uns auf die nähere Umgebung von Lews Castle, blieben also im Park.






    Im Park befinden sich einige geschnitzte Holz-Skulpturen, die die Szenerie bereichern.





    So kamen wir dann auch wieder am Lews Castle vorbei.





    Nach einer kleinen Pause dort machten wir uns auf den Rückweg, zunächst aus dem Park wieder heraus. Am Ufer konnten wir einen Kranich ausmachen, der mit lautem Geschrei in den Baumwipfeln unterwegs war.




    Durch den Bootshafen zurück. Hier gibt es neben neueren und älteren Booten auch einige Skulpturen aus dem Bereich Fischerei.






    Vorbei am Rathaus




    erreichten wir den Fährhafen und damit unser Schiff.




    Am Hafengebäude befinden sich Nachbauten der bekannten Lews Schachfiguren. Die Originale wurden im 19. Jahrhundert auf den Äußeren Hebriden entdeckt, insgesamt 76 verschiedene Figuren. Sie wurden im Mittelalter aus Elfenbein geschnitzt und stammen vermutlich aus Norwegen. Heute gibt es zahlreiche Nachbauten, sei es als Schachspiele für Touristen oder als etwas größere Skulpturen, wie hier im Hafen ausgestellt. Uns hat es v.a. der Ritter angetan, der aus Verzweiflung in seinen Schild beißt ^^




    VG Sven

  • 03.06.23: Stornoway (Äußere Hebriden) – Auslaufen und Abendprogramm

    Nach diesem Stadt- und Parkrundgang war es Zeit für einen Nachmittagssnack. Kaffee und Kuchen stand an. Wobei der Kuchen eigentlich eine frische Waffel mit Obst und Eis war, die es jeden Tag zwischen 15:00 und 17:00 auf dem Pooldeck gibt. Auch eine Softeis-Maschine zum Selbstzapfen ist hier zu finden, an der täglich wechselnde Sorten angeboten werden. Im Gegensatz zur HANSEATIC nature im letzten Jahr hier mit Selbstbedienung, hat aber wahrscheinlich mit den Corona-Regeln zu tun, die es im letzten Jahr ja noch gab.


    Wir resümierten den Tag, dachten nochmal scharf über eine mögliche Reise 2025 in die Hudson Bay oder in die Antarktis nach. Schauten uns die Preise an. Und überlegten, dem HL-Club beizutreten. Wenn man öfter Reisen unternimmt, lohnt das Ganze schon, entweder kann man die Bonusmeilen als Bordguthaben für die nächste Reise oder für Sonderangebote einsetzen.


    Um 18:00 Uhr wurden die Leinen gelöst und die HANSEATIC spirit begab sich auf die Reise Richtung Island. Wir verließen unseren letzten Hafen in Schottland. Wie immer bei Hafenausfahrten mit lautem Getöse – das Typhon der TUI-Schiffe hat schon eine gewisse Lautstärke :P

    Und mit dezenter Auslaufmusik.




    Auch wenn es heute den ganzen Tag bedeckt war, hatten wir uns fast einen Sonnenbrand während der RIB-Boot-Tour eingefangen – aber zum Glück nur fast. Und beim Stadtrundgang herrschten auch angenehme Temperaturen (ca. 12 Grad), es war v.a. Dingen trocken. Auch wenn die Sonne fehlte.




    Jetzt beim Ablegen brach an einigen Stellen sogar mal die Sonne durch die dichte Wolkendecke, was schöne Lichtbereiche in die Landschaft zauberte.




    Wir fuhren noch ein Stückchen an der Küste entlang, teilweise dort, wo wir auch heute Vormittag mit dem RIB-Boot entlang gefahren waren.





    Dann gingen wir auf die Kabine und bereiteten uns für das Abendessen vor. Während wir mal kurz am Kabinenfenster vorbeischauten, sahen wir doch tatsächlich wieder kleine Delfine, die neben dem Schiff ihren Spaß hatten. Tauchten immer wieder auf, sprangen aus dem Wasser. Ganz dicht am Schiff, direkt vor unserem Fenster. Traumhaft! :) :thumbup:


    Klar, das war Glück, hätten wir gerade nicht geschaut oder wären wir gar nicht auf der Kabine gewesen, hätten wir das nicht mitbekommen. Nach einer kurzen Zeit war der Spaß aber auch vorbei, die Delfine zogen ihres Weges.


    Wir hatten zwar schottischen Boden verlassen, aber komplett war Schottland heute noch nicht vorbei (und eigentlich bewegten wir uns ja auch noch in schottischen Gewässern). Im LIDO gab es ein Britisches Abendbuffet. Mit allerlei lokalen Spezialitäten ;)

    Die von der Crew teilweise in den schottischen Häfen eingekauft worden waren.


    Es gab einen großen Schottischen Meeresfrüchte-Eintopf (in einer Art Paella-Pfanne) mit Muscheln, Austern usw. Es gab verschiedene Pies (Fisch-Pie, Shepherd’s Pie, …), es gab natürlich die schottische Spezialität Haggis mit Black Pudding, Yorkshire Pudding, Scotch Eggs (mit Hackfleisch ummantelte Eier), Lachs aus Stromness. Und vieles mehr.


    Sehr viele kleine Sachen, da kann man sich gut durchprobieren. Und ich muss sagen, es hat sehr gut geschmeckt. Wir haben vieles probiert. Und ich habe natürlich auch das Haggis mit Black Pudding gegessen – wenn man schon mal die Möglichkeit hat, sollte man das auch tun :)


    Und so schlecht – wie man das sich hier vorstellt – war das gar nicht. Sehr kräftig gewürztes Essen auf jeden Fall.


    Wir trafen auch noch das Paar, welches die nachmittägliche RIB-Boot-Tour durchgeführt hatte. Beim Mittagessen hatten wir sie ja schon „heiß“ gemacht mit unseren Sichtungen am Vormittag. Leider hatten sie am Nachmittag nicht so viel Glück, keine Wale und keine Delfine. Die waren schon ein wenig enttäuscht. Wir erzählten ihnen dann mal auch lieber nichts von unserer Delfin-Sichtung von der Kabine aus vor ein paar Minuten – nicht noch den Finger in die offene Wunde legen. Unsere Entscheidung für den Vormittag war auf jeden Fall die richtige gewesen :thumbup:


    Danach war das Thema Schottland aber immer noch nicht ganz abgehakt. Im Hanseatrium gab es noch einen Vortrag „Die schottischen Highlands und seine Clans – Die Geschichte um Freiheit, Macht und Überleben“. Ein interessanter Vortrag. Einiges, was man aus Filmen wie Braveheart kennt, gab es so in echt natürlich auch. Einiges hat sich in Wirklichkeit aber anders abgespielt.


    Damit ist das Kapitel Schottland nun endgültig geschlossen. Mit einem sehr schönen Tag mit vielen, schönen Tiersichtungen.

    Wir befanden uns auf dem Weg nach Island. Ein Seetag lag vor uns …



    Gelaufene/gewanderte Strecke an diesem Tag: ca. 5km



    Tiersichtungen an diesem Tag:

    • Kegelrobbe
    • Seehund
    • Seeadler
    • Delfin
    • Minkwal (Zwergwal)
    • Puffin
    • Kranich
    • Diverse Möwen- und Enten-Arten



    VG Sven

  • Stellenanzeige von Pooldeck 24
  • 04.06.23: Ein schöner Seetag auf dem Atlantik in Richtung Island

    Heute konnte man mal etwas länger schlafen, kein Ausflug oder Anlandung im Zodiac stand an. Zumal in der Nacht auch noch die Uhren um eine Stunde zurückgestellt wurden, da blieb sogar eine Stunde mehr. Ein Blick aus dem Fenster versprach schon mal einen schönen Tag.




    Gemütlich frühstücken im LIDO. Dann ein paar Runden auf dem Sonnendeck drehen. Man will ja auch an einem Seetag ein paar Meter abgespult haben. Am Vormittag gab es einen Vortrag mit dem Thema „Gesteinskreisläufe“. Es ging also in Richtung Geologie. Die Gesteine der Erde sind einem ständigen Wandel unterzogen, Verwitterung an der Oberfläche, erneuter Abtransport und Ablagerungen sind an der Tagesordnung. So entstehen magmatisches Gestein (z.B. Granit), Sedimentgestein (z.B. Sandstein) und metamorphes Gestein (z.B. Marmor, Schiefer). Hat man eigentlich alles schon mal in der Schule gelernt, das ist aber durchaus schon ein paar Jahre her, daher kann eine Auffrischung nicht schaden.


    Wir gaben im Bordreisebüro die ausgefüllten Aufnahme-Unterlagen für den HL-Club ab. Außerdem machten wir mal einen Termin außerhalb der normalen Öffnungszeiten für den morgigen Tag fest. Wir wollten für 2025 ja eine Reise buchen – wir hatten uns mehr oder weniger entschieden. An den regulären Öffnungszeiten waren immer lange Schlangen vor dem Büro, daher kam uns ein eigener Termin zugute.


    Danach begann gleich ein weiterer Vortrag. „Robben in Nordsee und Nordmeer“. Hier wurden die 3 Familien der Robben (Hundsrobben, Ohrenrobben, Walrosse) und ihre Eigenschaften vorgestellt. In der Gegend, wo wir uns befinden, kommen nur die Hundsrobben vor (Seehund, Kegelrobbe). Weitere Hundsrobben gibt es in der Arktis, wo wir letztes Jahr auch einige gesehen hatten (Bartrobbe, Sattelrobbe, Ringelrobbe), ebenso die Walrosse. Die Ohrenrobben (z.B. Seelöwe, Seebär, Seeleopard usw.) sind in freier Wildbahn nur auf der Südhalbkugel anzutreffen. Unterschiede gibt es bei der Ausprägung der Ohren (Hundsrobben haben Hörlöcher, während Ohrenrobben richtig ausgeprägte Ohren besitzen) sowie im Skelett und den Gliedmaßen. So sind Hundsrobben eher gedrungen und haben kleinere Gliedmaßen, so dass sie sich „robbend“ an Land fortbewegen. Die Ohrenrobben sind meist länger gebaut und haben längere Gliedmaßen, sie können sich an Land auch besser „laufend“ fortbewegen.


    Neben den Vorträgen kann man auch etwas durch das Schiff schlendern. Auch auf der HANSEATIC spirit gibt es in den Fluren eine Vielzahl von Fotos, v.a. von Tieren. Auf der HANSEATIC nature hatten es uns ja insbesondere die Eisbärfotos angetan. So war es auch hier.





    Diese befinden sich auf dem Weg zum LIDO. Da muss man doch beim Vorbeigehen schon mal „reinknuddeln“ :D


    Heute ging es aber nicht ins LIDO, sondern es gab ein Buffet auf dem Pooldeck. Bei bestem Wetter wurden Austern, Steak & Bratwurst vom Grill nebst Beilagen, Flammkuchen, Kaiserschmarrn und vieles mehr angeboten. Dazu werden diverse Getränke (Wein, Bier, Sekt, Cola, Wasser, Schnaps) gereicht und es wird fortlaufend nachgeschenkt. Immer wieder schön, hat uns im letzten Jahr auch sehr gut gefallen.


    Nach dem Mittagspicknick gingen wir ein Deck höher und suchten uns eine Liege. Bei schönstem Sonnenschein ließ es sich gut aushalten, auch wenn es natürlich nicht besonders warm war. Aber dafür gibt es ja Decken. Ein bisschen lesen, ein bisschen dösen und nochmal ein Gläschen Wein von unten holen, das passt schon 8)


    Am Nachmittag stand ein weiterer Expertenvortrag auf dem Programm: „Die Besiedlung Islands“. Passend zu den kommenden Häfen ging es um die frühe Besiedlung Islands. Es begann im 7. Jahrhundert, als die ersten Siedler eintrafen. Daran anschließend kamen irischen Mönche, die Teile Islands vereinnahmten. Und dann im 9. Jahrhundert die Wikinger, die von Skandinavien hinüberkamen. Im 9./10. Jahrhundert spricht man von der Landnahmezeit. Die Siedler wurden sesshaft und gründeten größere Siedlungen, z.B. im Raum Reykjavik. Das Land wurde unter den Siedlern verteilt. Daran schloss sich die Sagazeit an (bis 1030), mit der der Vortrag auch endete. Das Althing wurde installiert: In der Mitte Islands trafen sich die lokalen Herrscher und Earls, um ihre Belange zu diskutieren und Gesetze zu verabschieden, aber auch, um Gericht abzuhalten und Leute zu verurteilen. Den Ort dieses Althings würden wir im Nachprogramm in Island dann noch besichtigen.


    Aber auch mit diesem Vortrag war das Programm im Hanseatrium noch nicht vorbei. Es fand noch ein Recap/Precap statt. Dort ließ man die letzten Tage in Schottland Revue passieren. Außerdem wurden wir auf die Anlandungen in den kommenden 2 Tagen eingestimmt. Wie man sieht, ist auch an Seetagen auf einer Expedition einiges geboten, man bekommt viel Wissen über Vorträge vermittelt – man kann aber stattdessen (oder auch zusätzlich noch) relaxen …


    Obwohl das Meer relativ ruhig war – es gab keine großen Schiffsbewegungen, die wir als störend empfanden – spritze bei uns an Deck 4 das Wasser immer wieder in großen Fontänen ans Fenster. Ein schönes Schauspiel.





    Abendessen gab es heute noch einmal im Spezialitätenrestaurant „L’Esprit“. Dieses Mal hatten wir das Menü B. Und dieses war in der Tat nochmals besser als das Menü beim ersten Besuch. Da hat es sich auf jeden Fall gelohnt, ein zweites Mal herzukommen :thumbup:


    Im Hanseatrium stand dann der „Captain’s Talk“ auf dem Programm. Expeditions-Manager, Hotel-Manager und natürlich der Kapitän fachsimpelten über die speziellen Herausforderungen bei der Durchführung von Expeditionen in den unterschiedlichen Schiffsbereichen und Fahrgebieten. Über ihre Lieblingsziele und -erlebnisse. Eine kurzweilige Veranstaltung. Dazu ein leckerer Cocktail zum Tagesausklang.


    Danach gingen wir auf die Kabine, schließlich will man für den ersten Halt in Island gut ausgeschlafen sein …



    Gelaufene/gewanderte Strecke an diesem Tag: ca. 2km



    VG Sven

  • CosmoST Vielen Dank für deine Berichte der „besonderen Reisen“.

    Hat sich das Problem mit der abendlichen Musikbeschallung auf der Kabine gelöst?

    Herbst 2009 Aidabella - westliches Mittelmeer -

    Herbst 2014 Aidamar - westliches Mittelmeer -

    Herbst 2016 MS 4 - westliches Mittelmeer mit Kanaren -

    Sommer 2018 MS 1 - Norwegen -

    Herbst 2019 MS 6 - Adria -

    Sommer 2021 Aidasol - Schweden -

    Herbst 2021 MS 5 - Griechische Inseln -

    Ostern 2022 MS 6 - Mallorca bis Hamburg -

    Herbst 2022 MS 4 - Bremerhaven bis Gran Canaria -

    Sommer 2023 MS 3 - Island mit Schottland -


    Ostern 2025 - Frühlingserwachen Antalya bis Kreta

    Herbst 2025 - Adria

  • Hat sich das Problem mit der abendlichen Musikbeschallung auf der Kabine gelöst?

    Jein.

    Es war aber auch keine richtige Beschallung.

    Man hörte es abends halt leicht auf den Kabinen auf Deck 4 (ich nehme mal an, die Kabinen, die zwischen unserer und dem Hanseatrium lagen, hörten das auch).


    Aber für uns war es kein Problem.

    1. Es war nicht so laut auf den Kabinen zu hören, sondern nur leicht im Hintergrund. Türen und Wände sind ja dick ...

    2. Wir sind da nicht so empfindlich.

    3. Ging es nicht bis spät in die Nacht - 23:00 oder 23:30 war eh Ruhe.

    4. Teilweise waren wir abends auch im Hanseatrium.


    Wer aber vielleicht sehr empfindlich ist, könnte mit Kabinen auf Deck 4 damit Probleme haben und sollte dieses Deck evtl. meiden.


    VG Sven

  • 05.06.23: Anfahrt auf Seydisfjördur

    War es die Ankündigung beim gestrigen Precap, dass die Anfahrt nach Seydisfjördur wunderschön sei und es sich lohnen würde, dafür eher aufzustehen? Oder war es die Anspannung auf die Dinge, die der Tag noch bringen würde? Jedenfalls waren wir heute schon gegen 05:30 Uhr wach. Während Steffie sich nochmal im Bett umdrehte, machte ich mich mal ausgehfertig. Wenn man eh schon so früh wach ist, kann man auch gleich aufstehen. Und ein kurzer Blick aus dem Fenster zeigte, dass es sich durchaus lohen könnte. Also duschen, waschen, anziehen und dann rauf aufs Sonnendeck.


    Seydisfjördur, die kleine Stadt im Osten Islands, liegt am Ende des gleichnamigen Fjordes. Sie hat ca. 650 Einwohner. In eben jeden Fjord fuhren wir gerade ein.




    Ich war nicht der einzige Verrückte, der so früh aufgestanden war. Ein paar Passagiere waren zu dieser Zeit ebenfalls schon auf den Beinen und genossen die Fahrt durch den Fjord.




    Die Sonne schien, das Schiff glitt durch den Fjord. Leider war es aber ziemlich windig. Richtig unangenehm sogar, da musste man Mütze und Kamera gut festhalten. Zumindest, wenn man sich ganz vorne am Bug aufhielt. An den Seiten sowie hinter den Scheiben ging es. Also dort aufhalten, wo es auszuhalten war und immer mal kurz nach vorne, um Fotos zu machen. Das war die Devise.




    Trotz des Windes war es aber eine sehr schöne Fahrt. Die hohen Berge auf beiden Seiten des Fjordes. Teilweise mit Schnee bedeckt. Schöne Bilder bei bestem Sonnenschein.





    Dazwischen immer wieder der eine oder andere Wasserfall, der sich an den Berghängen hinunterstürzte.





    Der größte dieser Wasserfälle ist der Vestdalsfossar, der sein Wasser in mehreren Kaskaden ins Meer transportiert.





    Langsam erreichten wir die ersten Ausläufer des Ortes Seydisfjördur.




    Auch wenn es die Einwohnerzahl vielleicht nicht vermuten lässt, handelt es sich bei Seydisfjördur um die größte Ortschaft im Osten Islands! Seit einigen Jahren bildet Seydisfjördur mit 3 weiteren Orten eine größere Gemeinde. Zu diesen 3 Orten zählen Bakkagerdi, welches wir heute Nachmittag noch besuchen werden sowie Djupivogur, unser Halt am morgigen Tag.


    Seydisfjördur ist bekannt für den besten Naturhafen an der Ostküste Islands. Und hier ist auch der Anlaufhafen für die einzige Autofähre, mit der man nach Island gelangen kann. Diese verbindet Dänemark über die Farörer mit Island. Außerdem ist noch etwas Fisch-Industrie in Seydisfjördur zu finden.




    Ansonsten gibt es viele kleine Häuser, die in den unterschiedlichsten Farben vorkommen. Und eine bekannte Kirche, das wohl am meisten abgebildete Fotomotiv in dieser Gegend. Aber dazu später mehr.




    Wir legten im kleinen Hafen an. Inzwischen war auch Steffie am Oberdeck aufgetaucht. Pünktlich um 07:00 Uhr machten wir an der Pier fest.




    Und wir gingen erstmal zum Frühstück. Schließlich hatte der Tag noch einiges zu bieten. Und dafür kann man einen leeren Magen nicht gebrauchen ;)



    VG Sven

  • 05.06.23: Seydisfjördur – Eine leichte Wanderung im Ort und der Umgebung (Teil 1)

    Für Seydisfjördur hatten wir uns eine kleine Wanderung im Ort und der näheren Umgebung vorgenommen. Dazu hatte ich zu Hause vorab in Komoot eine Wanderung gefunden. Ca 7km lang, als einfach eingestuft mit einer Gehzeit von ca. 1,5 Stunden. Dazu beinhaltete die Wanderung die Hauptsehenswürdigkeiten des Ortes. Was will man mehr?


    Vom Hafen ging es zunächst im Ort entlang.





    Unser erstes Ziel war die berühmte Blaue Kirche von Seydisfjördur mit dem Regenbogen-Weg davor.




    Interessanterweise konnten wir dieses bekannte Fotomotiv auch problemlos ohne störende Passanten ablichten. Na gut, unser Schiff ist ja eher klein und weitere Touristen waren nicht so viele vor Ort.


    Wie entstand eigentlich der Regenbogen-Weg? In Reykjavik gibt es jährlich ein großes LGBTQ-Treffen. Dort gibt es u.a. auch eine große Regenbogen-Straße. Zu diesem Treffen reisen Teilnehmer aus ganz Island (und wahrscheinlich auch aus anderen Ländern) an. U.a. auch aus Seydisfjördur. Eines Jahres nun ergab es sich, dass die Teilnehmer aus Seydisfjördur verhindert waren. Was tun? So entstand die Idee, in Seydisfjördur ein eigenes, kleines Treffen abzuhalten. Und als Symbol wurde vor der Kirche der Weg in Regenbogen-Farben gestaltet. Inzwischen ist das Treffen in Seydisfjördur auch etwas angewachsen und hat sich etabliert. Der Regenbogen-Weg ist ein Symbol dafür. Und außerdem ein schönes Fotomotiv für die Touristen!




    Von hier ging es weiter durch den Ort, vorbei an den vielen kleinen Häusern.





    Wir erreichten den Disc-Golf-Platz. Dort verließen wir den Ort und folgten den Wegen durch die Natur.





    Vorbei an vielen blühenden Alaska-Lupinen. Vor Jahren staubten die Flächen Islands im Sommer aufgrund des losen Sandes. Da hatte man die grandiose Idee, diese Sandflächen doch mit Pflanzen zu befestigen. Die Wahl fiel auf die Alaska-Lupine, die wohl recht genügsam ist. In den Geschäften und Tankstellen bekamen die Leute bei jedem Einkauf entsprechende Samen-Tütchen kostenlos ausgehändigt. Diese sollten dann in der freien Natur wild verstreut werden, wo man halt gerade war. Das Ergebnis war zunächst positiv, der Boden wurde verfestigt, die Lupinen wuchsen. Aber wie das so ist, alles hat Nebeneffekte. Und der war hier, dass die Lupinen sich rasant vermehrten und die einheimischen Pflanzen verdrängten. Inzwischen gibt es teilweise fast nur noch die Lupinen. Was durchaus auch nachteilig ist.




    Unser Weg wurde von dem einen oder anderen kleinen Wasserfall gekreuzt.





    Ein schöner Weg durch die Natur. Mit vielen Pflanzen links und rechts. Und auch schönen Ausblicken auf den Ort und unser Schiff im Hafen.






    VG Sven

  • 05.06.23: Seydisfjördur – Eine nicht mehr ganz so leichte Wanderung im Ort und der Umgebung (Teil 2)

    So weit so gut. Das war der leichte Teil. Die geplante Route führte auf zunächst steilen Wegen den Berg hinauf. Ziemlich steil, aber immer noch ein guter Weg. Nur halt etwas anstrengend.




    Oben auf dem Plateau hatte man natürlich verschiedene schöne Ausblicke auf die Berge auf der einen Seite und den Ort mit dem Hafen auf der anderen.







    Leider zog es auch im Laufe des Vormittags mehr und mehr zu, der blaue Himmel und die Sonne verschwanden teilweise.




    Es ging hier mal bergauf, bergab. Immer noch auf guten Wegen.





    Aber man ahnte es ja schon. Wir waren ein gutes Stück steil bergauf gegangen. Und wo es bergauf geht, geht es bei einem Rundweg auf der anderen Seite zwangsläufig auch wieder bergab. Leider auf unwegsamem Gelände. Schmale Wege mit losem Geröll, große Steinstufen, Bäche, die man queren musste. Das war alles nicht so einfach. Da muss man schon höllisch aufpassen, trittfest zu bleiben und nicht zu stürzen. Und man musste natürlich auch die Zeit im Auge behalten, 12:30 Uhr mussten wir wieder auf dem Schiff sein, wir wollten bei der Weiterfahrt schon gerne an Bord sein ;)

    Also hieß es, nicht allzu doll zu trödeln.





    Hmmm, also leicht war die Wanderung jetzt nicht unbedingt. Vielleicht für geübte Gebirgsspezialisten, nicht für Leute aus dem Flachland wie wir :( Und 1,5 Stunden waren auch mehr als sportlich, da blieben wir knapp drüber. Das es auch anders geht, zeigten Crew-Mitglieder aus Österreich, die uns unterwegs entgegenkamen und Locker den Weg hochstiefelten, ja fast rannten. Ok, für die ist das vielleicht tatsächlich einfach. Nicht aber für uns! Aber immerhin, wir schafften den Abstieg ohne jegliche Blessuren! :thumbup:




    Wenn man sich den noch steileren Weg auf dieser Seite so anschaute, wären wir – wenn wir die Tour andersherum gemacht hätten – hier wieder umgedreht X(


    Aber so, haben wir die ganze Runde geschafft! Check!!!




    Am Ende des Abstiegs erwartete uns Tvisöngur. Eine Skulptur aus mehreren hüttenartigen Kammern in verschiedenen Abmessungen. Man kann dort hinein gehen und seine Gesangskünste zum Besten geben. Von außen hat man dann – je nach Fähigkeit natürlich – ein sehr schönes Klangbild. Eine Klangskulptur also. Wir machten hier kurz Pause und probierten natürlich auch den Klang aus.




    Von dort ging es weiter bergab, wir mussten ja schließlich noch fast auf 0 Meter Höhe hinunter. Die Wege hier waren jedoch jetzt wieder breiter und viel besser. Immer wieder vorbei an einigen Wasserfällen.






    Wir folgten schließlich der Hauptstraße durch den Ort. Gegenüber vom Hafen befindet sich noch ein kleines Highlight, der Budareyrarfoss. Ein schöner Wasserfall mitten im Ort mit einer kleinen Aussichtsplattform.




    Man konnte hier auch erkennen, wo wir vorher entlanggelaufen waren, nämlich etwas oberhalb des Wasserfalls. Diesen hatten wir von oben nämlich nicht gesehen, nur die Bäche, die den Wasserfall speisen.




    Dann ging es zurück zum Hafen. Vorher noch einen kleinen Schlenker zu einem nicht mehr ganz so verkehrstüchtigem Boot.




    Ich meine übrigens das Boot im Vordergrund, nicht das große hintere :D


    Kurz nach 12:00 Uhr erreichten wir wieder das Schiff, wir waren also pünktlich zu Hause. Allerdings hatten wir auch die letzten Meter am Wasserfall noch etwas getrödelt, knapp wurde es mit der Zeit also nie.


    Die Wanderung war trotzdem schön, aufgrund der Natur und der Ausblicke. Sie war aber auch recht anstrengend. Und auf keinen Fall der Kategorie „einfach“ entsprechend. Naja, typisch Komoot halt …


    Für uns gab es dann Mittagessen im LIDO, heute stand ein Buffet mit verschiedenen Arten von gebeiztem Lachs auf dem Programm. Lecker …



    VG Sven

  • 05.06.23: Auslaufen aus Seydisfjördur, Besuch im Bordreisebüro und ein verhindertes Precap

    Nach dem Mittagessen gingen wir nochmal kurz hoch auf das Sonnendeck. Die HANSEATIC spirit hatte den Hafen von Seydisfjördur bereits verlassen und fuhr zurück durch den Fjord. Unser Nachmittagsziel, Bakkagerdi, lag etwas weiter nördlich. Wir würden auch nicht in Bakkagerdi direkt anlegen, sondern in Hafnarholmi, dem „Hafen“ von Bakkagerdi. Von dort könnte man zu Fuß nach Bakkagerdi wandern. Oder direkt in Hafnarholmi den Papageitaucher-Felsen besichtigen. Das war unser Ziel! Würden wir hier mehr Glück haben als auf Fair Isle? Der späte Nachmittag würde es zeigen …


    Doch zunächst einmal fuhren wir zurück durch den Fjord.





    Und es zeigte sich, dass es eine gute Idee gewesen war, heute Morgen früh aufzustehen und der Einfahrt beizuwohnen. Mittags gab es keinen blauen Himmel mehr, es hatte merklich zugezogen. Und damit war auch die Lichtstimmung nicht mehr dieselbe wie noch am Morgen. Auch wenn die Landschaft natürlich dieselbe war …





    Kurz darauf hatten wir dann unseren Termin im Reisebüro. Dieser war extra noch einmal nach vorne verlegt worden, damit wir um 15:00 Uhr auch am Precap teilnehmen konnten.


    Wir gingen natürlich nicht komplett unvorbereitet ins Bordreisebüro. Sondern wir hatten uns die Tage über schon Gedanken um verschiedene Reisen gemacht und auch einen eindeutigen Favoriten herausgepickt, den wir jetzt buchen wollten. Warum an Bord? Wenn man eh vorhat, eine bestimmte Reise zu machen, kann man den Rabatt, der immerhin 3% beträgt ja auch noch mitnehmen. Bei entsprechenden Reisen macht das dann schon ein paar Euronen aus.


    Und ja, das, was wir uns gewünscht hatten, war auch verfügbar. Wunschreise und dazu auch noch die Wunschkabinen-Kategorie :) :thumbup:



    Und was ist es nun eigentlich geworden? Hier die Auflösung:

    • Expedition Antarktis – Große Expeditionsreise intensiv
    • Januar 2025 geht’s los (ja, ist noch ein bisschen hin …)
    • Vorprogramm: Iguacu
    • Kabine: Balkon der Kategorie 4 auf Deck 5 mittig


    Wir wollten die Tour mit extra viel Süd-Georgien machen. Die kürzeren Touren haben ja weniger Tage auf Süd-Georgien und den Falklands, der Rest ist ja mehr oder weniger gleich. Und wenn man schon mal da unten auf der Südhalbkugel ist, kann man gleich auch noch die Iguacu-Wasserfälle besichtigen. Der lange Flug muss sich ja lohnen. Und wegen der wahrscheinlich doch rauen See dort unten, wollten wir dieses Mal lieber eine Kabine mittschiffs haben, nicht ganz vorne, wie dieses oder letztes Jahr. Hat alles geklappt. Nun können wir uns also langsam schon mal darauf freuen. Sind ja nur ein paar Tage (mehr als 550) bis dahin :S


    Kurz danach waren wir auch schon wieder im Hanseatrium. Es stand ein Precap an, welches uns auf die letzten Ziele der Tour, Djupivogur und Heimaey vorbereiten sollte. Es wurde einiges zu den Häfen und zu den Anlandungen erläutert (Tendern in Djupivogur, Pier in Heimaey). Und zu dem, was man dort besichtigen kann. Aber es wurde nicht alles geschafft.


    Mittendrin ertönte das Signal für eine wichtige Durchsage „Hier spricht der Kapitän. Vor uns sind Wale – viele Wale. Wer möchte kann auf den Spirit Walk oder aufs Oberdeck“. Und schon war es das mit dem Precap, das Hanseatrium leerte sich schnell. Tiere haben per ungeschriebenem Expeditionsgesetz immer Vorrang gegenüber Vorträgen. Also schnell zur Kabine (die ist ja nicht weit), warme Kleidung und die Kamera geschnappt …



    VG Sven

  • Stellenanzeige von Pooldeck 24