[Reisebericht] Wildes Schottland und Island (inkl. Nachprogramm) – 27.05.-10.06.2023 – HANSEATIC spirit

  • Ein paar Worte vorweg …

    Im letzten Jahr hatte es nach langer Wartezeit endlich geklappt, wir waren mit der HANSEATIC nature in der Arktis, genauer gesagt in der Nordwestpassage, unterwegs gewesen. Das Ganze ist hier nachzulesen. Uns hat diese Art des Reisens sowie das kleine Schiff, eigentlich das ganze Ambiente, ausnahmslos sehr gut gefallen. Daher trat dann das ein, was wir damals schon „befürchtet“ hatten: Wir waren ab diesem Zeitpunkt „versaut“. Eine weitere Reise auf einem der Expeditionsschiffe wurde gebucht …


    Es sollte dieses Mal jedoch keine so lange Reise sein, schließlich haben wir weiterhin das große Ziel Antarktis im Kopf. Aufgrund unserer ersten Reise und den Adventsaktionen hatten wir ein entsprechendes Bordguthaben in Aussicht, fehlte „nur“ noch die Reise, um es einzusetzen!


    Als Reisezeit war Mai/Juni vorgesehen, da wir für den August bereits einen Sommerurlaub (Radreise an der Ostsee) gebucht hatten. Schnell hatten wir 3 mögliche Favoriten herausgepickt: Rund um die Azoren, Schottland & Island sowie Rund um Island. Daraus kristallisierte sich alsbald und auch einstimmig ein absoluter Favorit heraus, nämlich Schottland & Island (also nicht die Fokussierung auf eine Gegend).


    Zwei Tage vor Weihnachten 2022 buchten wir dann die Tour – quasi als Weihnachtsgeschenk für Steffie und mich. „Expedition Wildes Schottland & Island – Königliche Natur für Lords und Ladys“ hieß die Tour mit vollem Namen. Der folgende Ablauf war geplant:


    27.05.23

    Anreise nach Hamburg in Eigenregie,

    Abfahrt HANSEATIC spirit: 18:00 Uhr

    28.05.23

    Entspannung auf See

    29.05.23

    Aberdeen/Schottland 08:00-22:00 Uhr

    30.05.23

    Orkney Inseln/Schottland (Kreuzen vor Old Man of Hoy, Stromness)

    31.05.23 - 01.06.23

    Shetland Inseln/Schottland (Isle of Noss, Lerwick, Isle of Moussa, Fair Isle)

    02.06.23

    Inverewe Garden/Schottland

    03.06.23

    Isle of Lewis/Äußere Hebriden/Schottland (Stornoway)

    04.06.23

    Entspannung auf See

    05.06.23 – 06.06.23

    Ostküste Islands (Seydisfjordur, Bakkagerdi, Djupivogur)

    07.06.23

    Westmännerinseln/Island (Heimaey, Kreuzen vor Surtsey)

    08.06.23

    Reyjkavik/Island

    Ankunft HANSEATIC spirit: 07:00 Uhr


    Im Gegensatz zur Nordwestpassage also keine reine Expedition, sondern eine Mischung aus „normaler“ Kreuzfahrt mit Anlandung in Häfen/Städten (wenn auch kleiner als bei den großen Schiffen) sowie „richtiger“ Expedition mit Zodiac-Anlandungen in abgelegenen Gebieten. In einigen der Häfen hatten wir über die Reederei Ausflüge vorab gebucht, das geht ja komfortabel über die Webseite. In einigen wollten wir individuell wandern. Bis auf Hamburg waren wir noch in keinem der Orte oder Gebiete. Im Schottland-Teil wurden mehr die kleineren, unbekannteren Inselgruppen um Schottland angefahren als das Hauptland. Das alles war eine Entscheidung für diese Tour.


    Gebucht hatten wir dieses Mal eine Garantie-Außerkabine (Kategorie 0). Also keine direkte Wahl einer Kabine, sondern die Wahl lag in der Hand von HL. Auf dieser Reise erschien uns die Lage (mittig oder vorne) nicht so wichtig, außerdem sparte man mit hier ca. 600 EUR p.P. im Vergleich zur Kategorie 1.

    Am Ende wurde es die 400. Eine Außenkabine ohne Möglichkeit das Fenster zu öffnen. Ganz unten, ganz vorne gelegen. Klingt erstmal nicht nach dem Jackpot (manche hätten hier mit was Besserem geliebäugelt). Aber es so ist es nun mal mit den Garantiekabinen, man muss das nehmen, was man zugeteilt bekommt. Die normalen Kabinen sind eh gleich groß und unterscheiden sich nur in der Lage und der Art des Fensters („kleines“ Fenster, Panorama, French Balcony, Balkon). Der Rest ist mehr oder weniger identisch. Und vielleicht ist die Kabine am Ende gar nicht so schlecht …


    In unserer ersten geplanten Arktiskreuzfahrt, die 2020 von Island nach Spitzbergen führen sollte, hatten wir in Island ein umfangreiches Vorprogramm geplant (mit Übernachtungen in Reykjavik und dort ausgehend diversen Tagesausflügen mit diversen Anbietern), um Island, wo wir noch nie zuvor waren, besser kennenzulernen. Die Reise fiel bekanntermaßen Corona zum Opfer – und wurde letztendlich zur Expedition in die Nordwestpassage 2022 „umgewandelt“. In Island waren wir nach wie vor nicht, ein bisschen vom Land wollten wir daher dieses Mal dann noch zusätzlich zu den Anlandungen sehen. Aufgrund der nicht mehr vorhandenen Urlaubstage im Jahr 2023 machten wir es uns einfach. Wir buchten nicht individuell, sondern nahmen das von HL angebotene Nachprogramm A in Anspruch. So sieht man zumindest noch was von Landesinneren, hat keinen Stress und mit dem Rückflug an einem Samstag passt es auch noch, es fallen keine weiteren Urlaubstage an:


    08.06.23

    Besichtigung der Wasserfälle Barnafoss und Hraunfossar,

    Gletscherabenteuer (Fahrt auf den Langjökull-Gletscher (zum Teil mit Super-Trucks), Besichtigung eines Eistunnels im Gletscher),

    Übernachtung in Husafell

    09.06.23

    Besichtigung der Naturerlebnisse Islands am Golden Circle (Gullfoss, Geysir, Thingvellir), Fahrt nach Reykjavik,

    Übernachtung in Reykjavik

    10.06.23

    Transfer nach Kevlavik, Rückflug nach Hamburg,

    Rückreise nach Braunschweig


    Das war also unser komplettes, geplantes Programm. Die Fahrten von und nach Hamburg wollten wir mit der DB absolvieren – sofern uns nicht Streiks einen Strich durch die Rechnung machen.


    Corona-Maßnahmen sollte es laut den Unterlagen von HL-Cruises im Gegensatz zu 2022 keine mehr geben (mal schauen, wie das auf dem Schiff dann tatsächlich so ist). Impfung und Antigen-Tests vor der Reise waren aber auf jeden Fall schon mal nicht mehr vorgeschrieben.


    Warme und regensichere Sachen (Jacken) nahmen wir dieses Mal selbst mit, auf den Unterlagen war der Leihparka dieses Mal nicht explizit verzeichnet. Naja, in Schottland & Island ist es vielleicht auch nicht so kalt wie in der Arktis. Ansonsten kam dieselbe Kleidung wie in der Arktis mit ins Gepäck (Regenhose, Mütze, Schal, Handschuhe usw.) – das Ganze aber für etwas höhere Temperaturen als im letzten Jahr ausgelegt. Es gab ja wieder Zodiac-Anlandungen und da kann man ja durchaus nass werden.


    Unsere komplexe Fotoausrüstung musste natürlich mit. Schließlich wollten wir auch dieses Mal wieder die sicherlich schöne Natur und v.a. Tiere auf Zelluloid bannen. Eine Änderung gab es allerdings: das schwere 200-500mm Teleobjektiv ist inzwischen verkauft und wurde durch eine 500mm Festbrennweite ersetzt. Die ist doch um einiges leichter (und auch technisch gesehen besser) und somit auch einfacher über einen längeren Zeitraum benutzbar. Zoomen ist damit allerdings nicht mehr möglich.


    Waren es im letzten Jahr die Eisbären, die wir unbedingt sehen wollten – und die wir in relativ großer Zahl dann ja auch tatsächlich gesehen hatten, waren es dieses Mal die Puffins (Papageitaucher), die auf unserer Bucket-List standen! Diese possierlichen Vögel haben wir bisher in der Nähe vom Nordkap in kleiner Zahl und großer Entfernung gesehen (und natürlich im Fernsehen). Dieses Mal aber hoffentlich aus der Nähe und in größerer Zahl! Und dazu vielleicht ein paar Wale. Man wird ja träumen dürfen …


    So vergingen die Wochen und Monate und der Tag der Anreise kam näher. Am Tag vorher die Koffer packen und u.a. die Foto-Ausrüstung ins Handgepäck, dann konnte es losgehen …



    VG Sven



    P.S.: Auch dieses Mal wird der Reisebericht hier nicht am Stück geschrieben und veröffentlicht. Man muss also etwas Geduld mitbringen, um das komplette „Machwerk“ zu Gesicht zu bekommen. Wie in der Arktis werde ich auch bei jedem Tag die Tiersichtungen (sofern es sie denn gab) auflisten. Und auch dieser Bericht wird ein kleines bisschen wissenschaftlich angehaucht sein.

  • Pooldeck 24 - Die Kreuzfahrspezialisten
  • 27.05.23: Anreise nach Hamburg

    Mal wieder eine Kreuzfahrt, die im wunderschönen Hamburg startet. Hatten wir in der Vergangenheit nicht mehr so oft, da es von Deutschland aus eher in Kiel oder Bremerhaven los ging.


    Da man bei der Bahn in Verhandlungsphasen war, gab es zum Glück auch keinen Streik. Wir konnten also bequem (und schnell) am Vormittag von Braunschweig nach Hamburg mit der Bahn anreisen. Der Zug war recht voll (in Hamburg lag auch die AIDAprima) – mit vorheriger Platzreservierung aber kein Problem. Am Hauptbahnhof in Hamburg gingen wir erstmal auf den Vorplatz. Dort hatte HL einen Stand eingerichtet, an dem man die Koffer abgeben konnte. Das taten wir dann auch. Wir würden die Koffer hoffentlich auf dem Schiff wiedersehen.


    Um das große Gepäck erleichtert ging es mit der S-Bahn zu den Landungsbrücken. Bei schönem Wetter war hier natürlich einiges los – allerdings wahrscheinlich kein Vergleich zum Trubel beim Hafengeburtstag ein paar Wochen zuvor. Wir wollten hier jetzt keine große Hafenrundfahrt machen (das hatten wir 2020 zuletzt unternommen), sondern einfach zu Fuß von den Landungsbrücken nach Altona, wo die HANSEATIC spirit lag, spazieren. Dabei vielleicht noch eine Kleinigkeit Essen und Trinken, das schöne Wetter (es war einer der ersten schönen Tage nach einer längeren grau in grau Durststrecke) genießen und gemütlich entlang der Elbe laufen.




    Fischbrötchen und Alster gab es dann auch recht bald bei „Brücke 10“. Oben auf der Terrasse sogar noch mit Sitzplatz. Und es war wärmer und sonniger als gedacht.


    Nach dieser Stärkung ging es weiter Richtung Altona.




    Unterwegs die eine oder andere Pause, schließlich mussten wir Zeit totschlagen. Check-In war laut Unterlagen erst ab 16:00 Uhr möglich. Ob die Zeit zwischen Check-In und geplanter Abfahrt (18:00) reichen würde? Mit Seenotrettungsübung und allem Drum und Dran? Aber ok, ist ja ein kleines Schiff - wird schon durchkalkuliert worden sein.




    Am Cruiseterminal angekommen, ging es nicht direkt dorthin (wir hatten ja die 16:00 Uhr bei weitem nicht erreicht), sondern auf das benachbarte Dockland Office Building.






    Ehrlich gesagt, waren wir etwas enttäuscht – wir hätten mit einem schöneren Ausblick gerechnet. Aber es ist nun mal ein Bürogebäude und nicht unbedingt eine Aussichtsplattform. Also Haken dran und nun runter zum Cruiseterminal.

    Das war auch schon offen - nur der Check-In war noch nicht möglich. Aber man konnte sich die Zeit schon mal mit einem Gläschen Champagner vertreiben. Hapag-Lloyd ist dann schon eine andere Nummer als Mein Schiff oder AIDA. Pünktlich um 16:00 ging es dann auch los – und wie bei Mein Schiff oder AIDA stürzten die Leute sofort los :rolleyes:

    Wir tranken erstmal gemütlich aus und checkten dann ein. Das Ganze ohne große Wartezeiten. Und konnten dann auf unsere Kabine 400 …




    Sieht erst einmal nicht so schlecht aus. Die Ausflugstickets für unsere Ausflüge sowie die Hafeninformationen für alle Häfen, wo wir anlegen sollten, lagen bereit. Doch gleich die erste Hiobsbotschaft: Der gebuchte Ausflug „Bootsfahrt zur Tierbeobachtung in North Minch“ in Stornoway (Isle of Lewis/Äußere Hebriden) konnte nicht stattfinden. Der Skipper stand nicht zur Verfügung. Schade, wir hatten uns hier einiges an Tiersichtungen versprochen. Aber lt. Ausflugsteam wurde hier noch nach einer Alternative gesucht. Die Koffer waren noch nicht geliefert. Außerdem standen eine Flasche Champagner und ein paar Häppchen bereit. Die Häppchen wanderten flugs in den Magen, den Champagner ließen wir für später – schließlich hatten wir ja gerade im Terminal welchen getrunken.


    Schnell noch ein paar organisatorische Dinge klären: das Spezialitätenrestaurant „L‘ Esprit“ für 2 Abende reservieren, den Bademantel in etwas männlicherer Größe bestellen. Dann gingen wir aufs Pooldeck, Kaffee und Kuchen winkte.


    Dann zurück auf die Kabine. Es gab einige Ausfälle in der Stromversorgung. Es wurde mit dem Landstromanschluss experimentiert. Da das kleine Schiff wohl eine andere Spannung als die großen Pötte benutzt, gab es da einige Schwierigkeiten/Anpassungen. Ein großer Pott fuhr an unserem Fenster vorbei – die AIDAprima machte sich auf ihren Weg.





    Die Bundesliga-Ergebnisse standen dann auch fest: Der BVB schaffte es doch tatsächlich, dem Rekordmeister eine weitere Meisterschaft zu schenken. Naja, habe ich am Ende eh nicht mehr so enthusiastisch verfolgt. Daher war das dann auch schon egal. Es gibt Besseres, zum Beispiel Urlaub!!!


    Dann kamen auch die Koffer an und wir konnten diese auspacken. Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass nach Check-In doch noch recht viele Aktivitäten stattfanden. Sollten wir nicht um 18:00 ablegen? Ja, das sollte laut Tagesprogramm auch erst um 19:30 Uhr stattfinden – wobei dieses auch nicht stimmte. Meinem aufmerksamen Auge war beim Check-In nämlich nicht entgangen, dass das die Abfahrt eigentlich auf 20:30 Uhr terminiert war. So wurde es dann auch durch eine Durchsage bestätigt. Und so kam es dann schließlich auch.


    Es war also noch genügend Zeit …



    VG Sven

  • 27.05.23: Auslaufen aus Hamburg

    Vor dem Auslaufen stand logischerweise noch die verpflichtende Seenotrettungsübung an. Bei HL muss man mit angelegter Weste im Hanseatrium erscheinen. Aufgrund unserer Kabine ein verdammt kurzer Weg ;)


    Hmmm, war mächtig voll hier. Bei der Reise in die Nordwestpassage (die ja auch ausgebucht war) kam einem das nicht so voll vor (es waren dort 192 Passagiere). Hier musste man schon eng aneinander rücken. So viele Gäste mehr können aber gar nicht an Bord sein, auch wenn diese Reise auch ausgebucht war. Später wurden 214 Passagiere kommuniziert (beide Touren waren ausgebucht, in der Nordwestpassage gab es aber viel mehr Alleinreisende, daher der Unterschied). Die Übung war aber dann recht schnell vorbei. Und für uns alte Hasen brachte sie ja auch nicht viel Neues.


    Aufgrund des späten Ablegens konnten wir im Anschluss erstmal zum Abendessen. Auf unserer ersten Reise hatten wir das LIDO-Buffet-Restaurant schätzen gelernt, es hat uns besser als das Bedienrestaurant gefallen, u.a. weil es auch nicht so hektisch zugeht wie bei den Buffets auf den großen Schiffen. Und das Essen ist ja größtenteils dasselbe. Daher lag es nahe, gleich dort vorbeizuschauen. Aber auch hier: volle Bude, Anstehen am Buffet und leicht überfordertes Bedienpersonal. OK, da müssen wir mal schauen, wie sich das entwickelt, vielleicht müssen wir auf dieser Reise ja auf das Bedienrestaurant umschwenken?


    Nach dem Essen (war trotzdem lecker und unsere Getränke haben wir auch bekommen) ging es dann hinauf auf Deck 9, um das Auslaufen aus Hamburg bugseitig zu erleben. Auch das ist auf den großen Schiffen inzwischen nur noch bedingt möglich. Wie immer eine schöne Ausfahrt – dieses Mal bei richtig gutem Wetter inkl. Sonnenuntergang.






    Vorbei an Altona auf steuerbord und dem Burchardkai an Backbord,




    Finkenwerder, Övelgönne und dem Elbstrand




    erreichten wir das Airbus-Werk






    Wir passierten Blankenese




    sowie die Elbinsel Neßsand, ein Naturschutzgebiet.




    Und erreichten so langsam das Alte Land. Entlang der Grenze zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen, die quer durch die Elbe verläuft.

    Vorbei am Heizkraftwerk Wedel.




    Dem Sonnenuntergang entgegen.




    Danach ging es alsbald in die Kabine. So ein Anreisetag ist doch immer anstrengend. Aufgrund der späten Abreise haben wir auch dieses Mal wieder Cuxhaven nicht von See aus gesehen. Zum einen war es schon dunkel, zum anderen schliefen wir schon …



    VG Sven

  • 28.05.23: Ein schöner Seetag auf der Nordsee

    Der Pfingstsonntag begann recht freundlich. Ein Blick aus dem Kabinenfenster zeigte schon mal, dass die Nordsee recht ruhig daherkam.





    Gemütlich im Buffet-Restaurant frühstücken. Erstmal ein leckeres Egg Benedict bestellen. Gut gesättigt gingen wir zum ersten Termin des Tages. Auf dem Pooldeck stand die Ausgabe der Expeditionsausrüstung an. Es gab auf dieser Reise also doch die schönen, blauen und warmen Parkas sowie auch die Gummistiefel, die man sich in jeweils passender Größe reservieren musste. Den Parka gleich zum Mitnehmen, die Stiefel für später im Kabinenfach im Gummistiefelraum. Heißt zum einen: Da hatte HL das wohl nur vergessen, in den Reiseunterlagen zu erwähnen – und wir hatten schon gedacht, dass es das ob des Fahrtgebiets dieses Mal nicht gibt. Das wir Regenjacken und andere warme Jacken mithaben war aber trotzdem notwendig, aufgrund unseres Nachprogramms. Also keine verbratene Kofferkapazität. Zum anderen natürlich würden wir auch nasse Anlandungen haben – Toll! (Ansonsten bräuchte man ja auch keine Stiefel).


    Gleich im Anschluss die obligatorische Zodiac-Einweisung. Die kannten wir zwar schon vom letzten Jahr, es besteht aber analog zur Seenotrettungsübung Anwesenheitspflicht für alle Gäste. Außerdem wurde bei dieser Gelegenheit das Expeditionsteam sowie die Experten vorgestellt. Einige Team-Mitglieder kannten wir schon von der Arktis-Expedition im letzten Jahr.


    Im Anschluss oben auf dem Sonnendeck ein paar Runden laufen. So dass man auch an einem Seetag auf eine Laufleistung von 4km kommt (8 Runden sind auf diesem kleinen Schiff ca. 1km). Es war zwar ein wenig windig, ansonsten aber recht schön.


    Mittagessen. Und danach konnte man sich auf dem obersten Deck sogar auf die Liegen legen – zwar mit Decke. Aber immerhin. Ein paar Wolken, ansonsten auch Sonne. Dazu lesen und ein Käffchen trinken. So lässt sich ein Seetag aushalten 8)


    Auch auf dieser Expedition sollte es wieder einige Vorträge von Experten geben. An Bord waren je ein Spezialist bzw. Spezialistin für Biologie, Geologie sowie Landeskunde und Geschichte. Der erste Vortrag hatte das Thema „Nordsee – Geographie und Fauna zwischen Hochsee und Watt“. Zwar kennt man das meiste hier schon, schließlich ist es ja ein Meer, welches in Deutschland nicht ganz unbekannt ist. Aber zum anderen gibt es natürlich noch die eine oder andere interessante Sache zu erfahren. Zumal wir persönlich ja eher Ostsee- als Nordsee-affin sind :)


    Bis hoch zu den Shetland-Inseln (dort ist etwa die Grenze) würden wir auf der Nordsee schippern, danach sollte es dann in den wesentlichen tieferen Atlantik gehen. Die Nordsee ist bekanntermaßen eher ein flacheres Meer.


    Kurz danach auch schon der zweite Vortrag „Aberdeen – die silberne Stadt am Meer“. Hier wurde viel über die Geschichte der – anfangs recht armen – Stadt an der schottischen Nordseeküste erzählt. Über die Hauptindustrien (früher Fischfang und Textilindustrie, später Ölindustrie über die Ölfelder in der Nordsee), die beiden unterschiedlichen Stadtteile Old Aberdeen und New Aberdeen. Sowie die Architektur und die Sehenswürdigkeiten. Durch die Ölindustrie der 70er Jahre boomte Aberdeen innerhalb Schottlands – erreichte aber nicht den Stellenwert der anderen großen Städte. Auch unter der Berücksichtigung, dass der Ölboom inzwischen wieder vorbei ist. Trotz alle dem weißt Aberdeen heute eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in Schottland auf.


    Warum nun aber silberne Stadt? Fast alle Gebäude sind aus Granit gebaut, der in der Gegend in großer Menge vorkam und abgebaut wurde. Auch heute existieren noch ein paar dieser Steinbrüche. Bei entsprechender Sonneneinstrahlung glitzert dieser und die Gebäude erscheinen silbern. Scheint die Sonne nicht, erscheint das Ganze allerdings grau in grau. Man kann also durchaus auch von einer grauen Stadt sprechen. Je nachdem, ob man positiv oder negativ an die Sache herangeht. Mal sehen, wie sie uns morgen erscheinen wird, denn dieser Vortrag hatte u.a. die Vorbereitung auf den kommenden Landgang in Aberdeen als Ziel. Zu den Sehenswürdigkeiten und den markanten Punkten werde ich im Aberdeen-Abschnitt ausführlicher berichten.


    Und ein weiterer Termin stand an: Der Kapitän stellte sich und die leitenden Mitarbeiter auf dem „Kapitäns-Welcome-Cocktail“ vor. Dafür wurde das Pooldeck mit Sitzplätzen extra hergerichtet und Häppchen und Champagner gereicht.


    Danach zum Abendessen ins Spezialitätenrestaurant „L’Esprit“, das wir reserviert hatten. Auch hier sind alle Speisen inklusive, man bezahlt wie in allen anderen Restaurants die Getränke. Das Thema an diesem Restaurant ist die französische Küche der Bretagne oder Normandie, also der Küstenregionen. Entsprechend gibt es viele Gerichte mit Schwerpunkt Muscheln, Fisch, Austern, Hummer. Einige der Gänge waren sehr lecker, andere etwas gewöhnungsbedürftig. Später erfuhren wir, dass es 4 Menüs gibt (A+B kommen sehr gut an, C+D eher durchwachsen), wir hatten dieses Mal Menü C. Die Menüs wechseln alle 4 Tage. Alles in allem aber trotzdem sehr gut!


    Nach dem Essen verzichteten wir heute noch auf einen Cocktail und gingen direkt auf die Kabine. Hier zeigt sich ein kleiner Nachteil der Kabinen auf Deck 4. Wir hatten diese Reise keinen DJ an Bord, sondern einen Sänger & Gitarristen. Der machte auch gute Musik – teilweise mit Stimmung. Abends dann aber „leider“ im Hanseatrium. Somit hörte man auf den Kabinen doch leicht noch die Musik. Aber da es nicht bis spät in die Nacht ging, war das zu verschmerzen und eher ein kleines Problem – zumindest für uns.



    Gelaufene/gewanderte Strecke an diesem Tag: ca. 4km



    VG Sven

  • 29.05.23: Aberdeen - Eine ausführliche Wanderung in der silbernen Stadt (Teil 1)

    Als wir wach wurden bzw. vom Wecker aus dem Schlaf gerissen wurden, befanden wir uns bereits im Anflug – äh der Anfahrt – auf Aberdeen. Mal schnell auf dem Fernseher – äh, Entertainmentsystem – den Kanal mit der Bugkamera anschalten. Da sah man das schon besser. Um das Schiff herum waren immer wieder einige doch größere Tiere im Wasser zu sehen. Was kann das gewesen sein?


    Wir machten uns ausgehfertig (sprich: Duschen, Morgentoilette, anziehen) und gingen erstmal auf das oberste Deck, um das letzte Stück der Fahrt sowie das Anlagemanöver live zu erleben.



    Im Hintergrund das Stadtzentrum von Aberdeen …


    Blick auf Footdie (ausgesprochen: Fittie) – das Vergnügungsgebiet am Meer …



    Danach kamen die Behörden an Bord, wir mussten zur Eindeklarierung persönlich bei den Behörden erscheinen – sprich im Hanseatrium die Pässe/Ausweise vorzeigen. GB ist halt nicht mehr EU, da wurde letztes Jahr in Kanada ja weniger Wind gemacht. Aber ok, es ist, wie es ist und ging auch schnell vorbei – aufgerufen wurde nach Decks (wir waren da logischerweise die ersten, unter uns gibt es ja nichts mehr für Passagiere) – und somit gab es auch keine Wartezeiten.


    Gemütlich frühstücken und dann waren wir gerüstet für den Tag.


    Was hatten wir heute vor? Zuhause hatte ich mit komoot eine eigene Wanderung erstellt. Diese sollte die meisten Sehenswürdigkeiten in Aberdeen abdecken, dazwischen hatte ich, den meiner Meinung nach besten Weg, eingefügt. Mal sehen, ob das, was auf unserem Weg liegt, tatsächlich sehenswert ist und ob meine Wegführung das Gefallen von Steffie findet :/

    Bei einer Liegezeit von 08:00 – 22:00 hatten wir auf jeden Fall genügend Zeit, diese nicht ganz kurze Tour zu absolvieren.


    Der Pier, an dem wir lagen, befindet nicht weit vom Stadtzentrum. Trotzdem konnte es nicht schaden, den kostenlosen Shuttlebus zum Stadtzentrum zu nehmen. Zum einen hatten wir noch genug Weg vor uns, zum anderen mussten wir nicht durch das Hafengebiet navigieren (bei der Planung der Route hatte ich nicht genau gewusst, wo wir genau liegen, es gibt z.B. auch den South Harbour, der etwas außerhalb liegt, der für die größeren Kreuzfahrtschiffe der neune Anlaufpunkt in Aberdeen ist).


    Am Haltepunkt des Shuttlebusses waren wir dann auch gleich auf unserer geplanten komoot-Tour. Wir verließen des Zentrum Richtung Süden.




    Zunächst ging es im Hafen- und Fährbereich entlang, noch nicht so einladend, da viel Industrie und Logistik-Einrichtungen den Weg säumte. Wir überquerten den Fluss Dee.




    Einen der beiden Flüsse, zwischen denen Aberdeen liegt. Dee im Süden und Don im Norden. Am Don herum entstand die Siedlung Aberdon, aus der sich dann Old Aberdeen entwickelte. Am Fluss Dee und dazwischen dann das neuere Aberdeen. Auch hier gab es schon in der Vergangenheit Siedlungen, die auf Königserlass im 13. Jahrhundert niedergebrannt und später neu errichtet und weiterentwickelt wurden. Daraus entstand dann New Aberdeen. Im 19. Jahrhundert wurden beide Stadtteile zu einer gemeinsamen Stadt zusammengefasst, zu Aberdeen – die Stadt zwischen Dee und Don. Die Stadt wuchs weiter, es gibt natürlich auch noch weitere Stadtteile, südlich vom Dee und nördlich des Dons. Inzwischen hat Aberdeen ca. 230.000 Einwohner und ist damit die drittgrößte Stadt Schottlands.


    Auf Seitenstraßen, vorbei an Fischverarbeitungsbetrieben, überquerten wir wieder den Dee und erreichten Gegenden, die mehr zum Spazierengehen einluden. Es ging ein Stück am Dee entlang zu unserem eigentlichen Ziel. Unterwegs machten wir im Dee noch eine Robbe aus – es kann sich nur um eine Kegelrobbe oder einen Seehund gehandelt haben, da diese beiden Arten die einzigen Robben in der nahen Nordsee sind (der Dee fließt ja direkt in die Nordsee). Wir tippen mal auf eine Kegelrobbe.





    Unser erstes Ziel war der Duthie Park. Eine der größeren öffentlichen Parkanlagen, von denen es in Aberdeen einige gibt. Diese verleihen der Silbernen Stadt auch einen zweiten Spitznamen: Flower City, die Blumenstadt.





    Eine sehr schöne Parkanlage, die liebevoll gepflegte Blumenbeete beinhaltet. Warum gibt es so etwas nicht in unserer Heimatstadt Braunschweig? Klar, wir haben auch Parks, aber die sind eher grün, da werden kaum Blumen angebaut (macht wahrscheinlich zu viel Arbeit und ist somit zu teuer).






    Im Duthie Park befindet sich ein Wintergarten, der große Sammlungen von tropischen Pflanzen und auch Kakteen enthält. Der Wintergarten besteht aus einzelnen Häusern und Anlagen, die thematisch unterschiedlich bepflanzt sind. Und das Ganze ist auch noch kostenlos!






    Wir verbrachten hier einige Zeit, um durch die unterschiedlichen Häuser zu laufen und die eine oder andere Pflanze zu begutachten.


    Abteilung fleischfressende Pflanzen …




    Ein paar Schildkröten gab es auch …





    Eine sehr schöne Anlage, die zu empfehlen ist.



    VG Sven

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  • 29.05.23: Aberdeen - Eine ausführliche Wanderung in der silbernen Stadt (Teil 2)

    Wir verließen den Duthie Park und wir folgten unserem geplanten Weg, Richtung Norden. Vorbei an den typischen Häusern aus Granit in Aberdeen.





    Wir man sieht, schien an diesem Tag die Sonne, wir hatten sehr gutes Wetter (bei ca. 14 Grad). Demnach müssten die Häuser eigentlich silbern leuchten :/ Naja, sieht doch eher typisch granit-grau aus. Einigen wir uns mal auf silbergrau :D


    Über Polmuir Road, Ferryhill Road und Crown Street erreichten wir die Union Street, die Hauptstraße im Zentrum von Aberdeen. Hier befinden sich viele Geschäfte. Wir verließen die Union Street aber kurz darauf wieder und liefen durch einen weiteren kleinen, aber feinen Park, Union Terrace Gardens.





    Hier befindet sich außerdem das William-Wallace-Denkmal, einem schottischen Freiheitskämpfer im Kampf gegen die Engländer. Vorbild für den bekannten Film Braveheart.


    Von dort war es nicht mehr weit bis zum Marischal College.






    Auch wenn es der Name vermuten lässt, befindet sich in diesem neugotischen Granitgebäude, übrigens dem zweitgrößten Granitgebäude der Welt, keine Universität mehr. Gebaut wurde das Marischal College ursprünglich als zweite Universität in Aberdeen, nach dem King’s College in Old Aberdeen. Später fusionierten beide Universitäten zu einer gemeinsamen Universität. Das Kings’s College existiert weiterhin in seiner Form, die Lehreinrichtungen des Marischal Colleges wurden in andere Gebäude in anderen Stadtteilen verlagert. Heute ist im Marischal College der Stadtrat von Aberdeen untergebracht.


    Wir erreichten wieder die Union Street und den Platz, wo uns der Shuttlebus am Morgen hingebracht hatte. Es ging für uns aber (natürlich) noch nicht zurück zum Schiff, sondern wir setzen unseren Rundgang bzw. unsere Wanderung fort.


    An diesem Platz befinden sich die Gordon Highlanders Statue (nicht im Bild) und das Aberdeen Sign. Damit man auch weiß, wo man gerade eben steht, falls es jemand vergessen haben sollte.




    Und außerdem das Mercat Cross, ein Marktkreuz, dass in der Vergangenheit einen Marktflecken markierte.




    Insbesondere in Großbritannien gibt es besonders ausgeprägte Marktkreuze. Einige weitere sind auch in Old Aberdeen zu finden, das Mercat Cross ist aber das bekannteste. Ganz in der Nähe ist auch die St. Peters Catholic Church zu finden.




    Unser Weg führte uns nun ein ganzes Stück, immer Richtung Norden, entlang der King Street. Hier konnte man weitere der typischen Granithäuser sehen, aber eigentlich keine weiteren Sehenswürdigkeiten.




    Die Straße führt aber direkt nach Old Aberdeen. In der University Road bogen wir schließlich ab und erreichten die ältesten Universitätsgebäude von Aberdeen, das King’s College, entstanden im 15. Jahrhundert.






    Um das College herum befindet sich das Studentenviertel, wo viele der Studenten residieren.

    Auch befindet sich hier das Zentrum von Old Aberdeen, mit den typischen, teilweise gepflasterten Gassen.

    In unseren Augen sieht es hier netter aus als im geschäftigen New Aberdeen, aber das ist natürlich Geschmacksache.




    Unweit des Colleges befindet sich die St. Machars Cathedral. Eine Kirche, die im 12. Jahrhundert gebaut wurde. Formal gesehen ist sie heute keine Kathedrale mehr, sondern eine High Kirk, da es sich um keinen Bischofssitz mehr handelt.





    Wir schauten uns die Kirche nur von außen an und verzichteten auf einen Rundgang im Inneren.

    Ausflüge der Reederei waren gerade vor Ort und da war es doch recht voll.



    VG Sven

  • 29.05.23: Aberdeen - Eine ausführliche Wanderung in der silbernen Stadt (Teil 3)

    Inzwischen hatten wir bereits eine ordentliche Laufstrecke absolviert, waren schon etwas fussmüde. Aber wir mussten natürlich auch noch zum Hafen bzw. Schiff zurück. Einfach mit dem Ausflugsbus zurückfahren, war ja keine Option :D


    Gleich hinter der St. Machars Cathedral befindet sich ein weiterer, schöner Park, der Seaton Park. Auch hier laden schöne Grünanlagen, gepflegte Blumenbeete und Natur zum Verweilen und Spaziergehen ein.





    Wir machten hier eine kurze Pause und gingen dann durch den Park.





    An seinem Ende befindet sich der zweite große Fluss in Aberdeen, der Don. Hier bogen wir in die Straße Esplanade ein. Diese verläuft direkt am Don sowie nach dessen Mündung in die Nordsee an der Nordseeküste weiter entlang. Wir erhofften uns ein schönes Kontrastprogramm zu den ganzen städtischen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten der vergangenen Stunden.




    Zunächst an der Straße entlang, mit schönen Blicken über den Don und seine Mündung. Außerdem befindet sich hier auch ein Golfplatz.







    Dann erreichten wir die Windows at the sea, eine Steinformation direkt am Meer.





    Dort konnten wir auch die Straße bzw. den Gehweg neben der erstaunlich vielbefahrenen Straße verlassen. Direkt an der gepflegten Uferpromenade ging es an der Nordseeküste und am Aberdeen Beach nach Süden zurück in Richtung Hafen.





    Wie wir fanden, ein sehr schöner Weg am Meer, unterwegs auch mit zahlreichen Sitzmöglichkeiten für Pausen. Bei bestem Wetter. Und man merkte plötzlich gar nicht mehr die Erschöpfung der langen Wanderung :thumbup:





    Interessant ist, dass viele Bänke verstorbenen Personen gewidmet sind und die Hinterbliebenen hier Blumensträuße hinterlegen.


    Hier verabschiedete sich dann auch komoot bzw. der Akku des Handys war leer. Wir hatten bis hierhin etwas mehr als 14km auf dem Tacho. Es waren aber schon noch ein paar Kilometer zu gehen und wir mussten den Hafen dann zudem ohne Navi finden :/


    Aber zum Glück hatten wir uns auf der Shuttlebus-Fahrt am Morgen ein paar markante Punkte herausgepickt, so dass wir am Ende den Pier und unser Schiff auch ohne Navi wiederfanden – und das direkt, ohne uns zu verlaufen!





    Am Ende werden es wohl ca. 16-17km gewesen sein, die wir an diesem Tag gewandert sind. Etwas erschöpft kamen wir am Schiff an, erstmal auf dem Pooldeck Kaffee und frische Waffeln mit Früchten und Eis. Das hatten wir uns verdient!!!


    Danach nutzen wir noch ein bisschen das schöne Wetter auf dem Sonnendeck.



    VG Sven

  • 29.05.23: Aberdeen – Abendprogramm und Auslaufen

    Nach diesem für uns recht anstrengenden Tag begann der Abend pünktlich mit dem Abendessen. Schließlich hatten wir heute ja kein Mittag gegessen ;)


    Wir besuchten erneut das LIDO-Restaurant – in der Hoffnung, dass es nicht mehr so voll ein würde wie noch am ersten Tag.. Und das war es auch nicht, es war so, wie wir es von unserer Arktis-Tour kannten: nicht so überlaufen mit Platz am Buffet und aufmerksamen Kellnern. Da gab es auch eine Überraschung, wir wurden von unserem Kellner angesprochen, ob wir nicht letztes Jahr auf der HANSEATIC nature in der Nordwestpassage waren. Er meinte, uns erkannt zu haben. Ja, das waren wir in der Tat, erstaunlich dass man sich bei so vielen Gästen erinnert (vielleicht haben wir letztes Jahr mehr als die anderen gegessen oder sind wegen was anderem auffällig geworden. Auf jeden Fall eine nette Geschichte. Wir selbst haben mit dem Restaurant-Personal-Wiedererkennen so unsere Schwierigkeiten, schließlich waren diese im letzten Jahr ja noch mit Masken verhüllt. Zum Glück sind diese Zeiten inzwischen vorbei …


    Auch hatten er und seine Frau, die ebenfalls im LIDO arbeitete, eine etwas abenteuerliche Anfahrt gehabt. Zusteigen sollten sie in Hamburg, ihr Flieger hatte aber Verspätung, so dass sie abends mit dem Lotsenboot nachgekommen sind. Am ersten Abend waren sie jedenfalls noch nicht im LIDO.


    Am Abend gab es um 21:30 Uhr noch ein Precap im Hanseatrium, welches wir bei einem leckeren Cocktail besuchten. Es wurde eine Vorschau des morgigen Tages auf den Orkney Inseln gegeben.


    Hier erfuhren wir auch, dass uns am Morgen bei der Einfahrt Schweinswale begleitet hatten. Und dass wir morgen nicht den Old Man of Hoy sehen würden. Das wurde am Seetag zuvor bereits angekündigt und nun bestätigt. Dabei handelt es sich um einen Brandungspfeiler ähnlich der Langen Anna von Helgoland an der Küste der Orknyes. Ursprünglich war hier ein Cruising geplant. Starke Strömungen und Wellen verhinderten aber eine Fahrt in dieser Gegend, auch laut der Lotsen. Stattdessen sollten wir durch Scapa Flow fahren, eine Bucht im südlichen Teil der Orkney Inseln. Diese Bucht ist zum einen landschaftlich schön und auch geschichtsträchtig, mehr dazu dann im Bericht des morgigen Tages. Die Passage sollte auch durch die Experten kommentiert werden, daher kann man sich das morgen wohl vom oberen Deck oder dem Spirit Walk ja mal anschauen. Vielleicht ein guter Ersatz für Old Man of Hoy. Stromness, unseren Hafen für den Nachmittag sollten wir trotzdem planmäßig erreichen, die HANSEATIC spirit würde sich halt nur aus einer anderen Richtung (Süden durch die Bucht Scapa Flow) anstatt von Westen über die offene See annähern.


    Im Anschluss legten wir ab und verließen das schottische Festland / Hauptland. Begleitet von einem kleinen, aber feinen Sonnenuntergang.










    Wir fuhren Richtung Orkney Inseln. Ein anstrengender, aber schöner Tag ging zu Ende …



    Gelaufene/gewanderte Strecke an diesem Tag: 16-17km



    Tiersichtungen an diesem Tag:

    • Schweinswale (bei der Einfahrt in Aberdeen über Bord-TV)
    • Kegelrobbe (höchstwahrscheinlich)
    • Verschiedene Möwenarten



    VG Sven

  • 30.05.23: Orkney Inseln - Fahrt durch Scapa Flow (Teil 1)

    Wie bereits beschrieben fuhren wir nach Stromness nicht im Westen der Orkneys an der Insel Hoy vorbei, sondern kamen vom Süden durch den Scapa Flow. Für uns hieß das Wecker auf eine frühe Zeit stellen, Morgentoilette, Anziehen, Frühstücken und warme Kleidung anziehen, es ging aufs Sonnendeck.


    Bevor es in Scapa Flow hineinging, musste eine berüchtigte Meerenge zwischen dem schottischen Hauptland und den Orkney Inseln passiert werden, Pentland Firth. Diese ist für sehr starke Strömungen und Strudel bekannt, die einem Schiff auch schon mal Schub in die eine oder andere Richtung geben können. Für uns war diese Durchfahrt aber noch zu früh. Laut Kapitän konnte man aber sogar entsprechende Strudel auf dem Meer erkennen, er hat uns aber sauber dort hindurchgeführt. Danach erreichten wir Scapa Flow und ab da waren wir dann auch dabei. Auch wenn die Sonne nicht schien und es teilweise doch noch etwas dunkel herkam, war es zumindest trocken und nicht ganz so windig. Die Fahrt durch die Bucht wurde durch unsere Experten von der Brücke kommentiert.




    Scapa Flow ist eine Bucht, die sich durch die umschließenden Orkney Inseln ergibt: Mainland (die große Hauptinsel) im Norden, Hoy im Westen, Burray und South Ronaldsay im Osten sowie Flotta im Süden. Daneben existieren zahlreiche kleinere Inseln. Die Bucht liegt recht geschützt und wurde daher schon in der Vergangenheit als Naturhafen genutzt. Bereits die Wikinger kamen mit ihren Schiffen hierher, Bedeutung erlangte die Bucht auch als Stützpunkt der Royal Navy in den beiden Weltkriegen. Die Flottenbasis blieb bis 1956 in Betrieb. Inzwischen denkt man ob des aktuellen Weltgeschehens wieder über eine Nutzung als Flottenstützpunkt nach.




    Die Orkney Inseln bestehen aus der Hauptinsel, Mainland genannt, sowie ca. 70 weiteren, teils kleinen Inseln. Insgesamt sind 20 der Inseln bewohnt. Aktuell leben etwa 21.000 Menschen auf den Orkneys. Hauptwirtschaftszweige sind Landwirtschaft, Fischerei, Bergbau, Ölindustrie und Energie. Stand heute wird mehr als 100% des benötigten Stroms aus erneuerbaren Energien (Wind, Gezeiten) gewonnen.


    Ursprünglich von den Wikingern besiedelt, gehörten die Orkneys früher zu Norwegen und Dänemark. Im 15. Jahrhundert wurden sie jedoch vom Schottischen Königreich annektiert. Die skandinavischen Strukturen (z.B. Jarltümer) erloschen, die Verbindung zu Skandinavien blieb jedoch. Das hat u.a. auch einen eigenen Dialekt, der zwischen dem Englischen und Norwegischen anzusiedeln ist, sowie eine etwas eigene Kultur zur Folge.


    Geologisch bestehen die Orkney Inseln fast ausschließlich aus Sandsteinen sowie Flagstones, komprimierten Sand- und Tonsteinen mit einer plattigen Ausprägung.


    Zunächst passierten wir die Insel Flotta. Schön kann man hier die typische Landschaft der Orkneys erkennen. Halbwegs flach (Ausnahmen bestätigen die Regel) und recht grün. Darauf befinden sich oft zahlreiche Rinder und Schafe. Am Ufer oft steile Abschnitte. Und dazwischen der eine oder andere Leuchtturm.









    Auch auf Flotta sind die Befestigungsanlagen aus den Weltkriegen zu erkennen.





    Unterwegs kamen wir an zahlreichen Lachsfarmen vorbei.






    Und auch an einem der Gezeitenkraftwerke.




    Wir passierten das „Butterfass“, eine kleine Insel in der Scapa Flow. Früher Ausgangspunkt für Fischfang oder Jagden, wird die Insel inzwischen von Robben als Ruheraum benutzt. Heute Morgen waren aber noch keine zu sehen.




    Begleitet wurden wir von zahlreichen Vögeln: Sterntaucher, Lummen, Basstölpeln und Raubmöwen (Skua).



    VG Sven

  • 30.05.23: Orkney Inseln - Fahrt durch Scapa Flow (Teil 2)

    Die eine oder andere Ölplattform ist in der Bucht ebenfalls angesiedelt, an einer fuhren wir etwas näher vorbei.






    Schließlich näherten wir uns einer geschichtsträchtigen Stelle. Wie schon erläutert hatte die Bucht im Ersten und Zweiten Weltkrieg strategische Bedeutung als Flottenstützpunkt. Immer wieder waren Angriffe der Deutschen auf die Royal Navy zu verzeichnen. Im Ersten Weltkrieg wurden außerdem in der Bucht 74 Schiffe der Deutschen Hochseeflotte interniert. Im Juni 1919 wurde diese gesamte Flotte auf Befehl des Deutschen Admirals versenkt, man nahm an, dass der Friedensvertrag nicht akzeptiert und dass der Krieg weitergeführt werden würde. Die Schiffe sollten nicht dem Feind in die Hände fallen. Inzwischen sind fast alle dieser Schiffe geborgen, einige Wracks laden aber noch zu Tauchgängen ein.


    Im Zweiten Weltkrieg gelang es einem Deutschen U-Boot in die gesicherte Bucht einzudringen, das Schlachtschiff HMW Royal Oak zu versenken und anschließend unentdeckt zu entkommen. Während das in Deutschland natürlich gefeiert wurde, hatte das Ganze lokal zur Folge, dass alle östlich gelagerten Barrieren befestigt wurden. Waren es vorher noch Blockadeschiffe, wurden nun die sogenannten Churchill Barriers errichtet. Große Steine wurden in Netzen ins Wasser gelassen und versperrten als Wälle die Zugänge. Durch sie sind die Inseln Mainland, Burray, South Ronaldsay und einige kleinere seitdem verbunden. Heute befinden sich auf den Barrieren Straßen, die als Verbindung zwischen den Inseln genutzt werden.





    Langsam kam im Hintergrund Kirkwall ins Sichtfeld, die Hauptstadt der Orkney Inseln – und auch der Anlandungspunkt für die meisten der Kreuzfahrtschiffe (nicht aber für uns am heutigen Tag). Im Vordergrund des Fotos ist eine grüne Boje zu sehen. Diese markiert die Stelle, an der die HMS Royal Oak versenkt wurde.




    Das Wetter wurde auch ein wenig besser, so dass man Details von Kirkwall gut aus der Entfernung wahrnehmen konnte. Außerdem sah die schöne Landschaft somit gleich viel besser aus!





    Wir fuhren dann an der Küste von Mainland Richtung Westen, leider frischte hier der Wind ein wenig auf, so dass es am Oberdeck ein wenig ungemütlicher wurde. Von Kirkwall ging es Richtung Stromness, vorbei an der schönen Landschaft sowie an der einen oder anderen Befestigungsanlage.








    Pünktlich als wir Stromness erreichten, zog es wieder zu.




    Stromness ist mit ca. 1700 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Orkney Inseln. Wir gingen zunächst einmal zum Mittagessen, bevor dann am Nachmittag unser Ausflug starten sollte.


    Alles in allem war die Fahrt durch Scapa Flow ein interessanter Ersatz zum Old Man of Hoy!



    VG Sven

  • 30.05.23: Vogelbeobachtung auf den Orkneys (Teil 1)

    Wir hatten vorab den Ausflug „Vogelbeobachtung auf den Orkneys“ gebucht. Hiervon versprachen wir uns die Sichtung und Beobachtung verschiedener Vögel, wenn auch keiner Puffins – die gab es hier nämlich nicht unbedingt in großer Zahl. Während des Ausflugs würden verschiedene Stationen angefahren, wo man unterschiedliche Vögel beobachten können sollte.


    Übrigens werden die einzelnen Ausflüge bei HL im Tagesprogramm mit ihren jeweiligen Startzeiten gelistet. Auf den Ausflugstickets selbst steht keine Zeit drauf. Sie dienen wohl mehr als Erinnerungsstütze, dass man für den Tag einen Ausflug gebucht hat.


    Stromness ist ein Tenderhafen, d.h. mit dem Tenderboot (wir hatten eines speziell für unseren Ausflug) ging es zur Pier und von dort in den Bus. Zunächst fuhren wir ein kleines Stückchen durch Stromness und durch die schöne Landschaft der Insel Mainland. Unsere Reiseleiterin erzählte (auf Englisch) einiges über das Land, die Leute, das Leben auf den Orkneys sowie natürlich auch über die Fauna und Flora. Einiges wussten wir schon von den Erklärungen durch die Experten aus dem gestrigen Precap sowie der heutigen Fahrt durch den Scapa Flow, einiges war neu.


    Interessant ist z.B. dass es auf jeder der bewohnten Inseln eine Grundschule gibt, unabhängig davon wie viele Kinder auf dieser Insel leben. Erst mit der weiterführenden Schule müssen die Kinder auf die Hauptinsel kommen, um dort zur Schule zu gehen, sie bleiben dann immer in der Woche vor Ort. Zwischen den Inseln existieren Fährverbindungen.


    Es gibt wenig bis kaum Bäume, allen Inseln gemein ist die Graslandschaft, auf denen viele Rinder und vor allem Schafe weiden. Insbesondere die Schafe sahen wir in verschiedenen Arten auf unserem Weg, dabei waren viele niedliche Lämmer, die teilweise auch am Straßenrand zu finden waren. Lustig war: sobald der Bus kam, rannten die Lämmer (und auch die Mütter) stets schnell davon, bei PKWs nicht. Wahrscheinlich ist so ein Bus für ein kleines Schaf doch ein großes Ungetüm, vor dem man Angst hat. Im Winter sind die Tiere in Ställen zu finden, von Frühjahr bis Herbst auf den Weiden.




    So passierten wir kleine Siedlungen, Weiden, Höfe. Sahen sowohl die Küste der Nordsee auf der einen Seite der Insel, als auch die des Atlantischen Ozeans auf der anderen. An einer Stelle war es recht schmal, so dass man beide Meere sehen konnte.


    Nach einer Fahrt durch das Inselinnere erreichten wir unseren ersten Stopp am Birsay Moor.




    Hier wurde mit verschiedenen Gänsearten, Kornweihen (die hier in großer Zahl vorkommen sollen), Sumpfohreulen (ok, diese wird man eher nicht am helllichten Tage sehen), Sterntaucher, Raben und anderen „geworben“. Dafür gab es einen Beobachtungsstand, aus dem man einen Blick auf die Vögel haben konnte.


    Leider waren heute kaum Vögel zu sehen, lediglich ein paar Graugänse, die wir ja auch von zuhause kennen, waren zu sehen.




    Sowie der eine oder andere kleine Vogel.




    Das war nicht das, was wir hier erwartet hatten. Aber ok, die Vögel sind natürlich nicht immer da, und man muss auch Glück haben. Aber mit ein bisschen mehr Ausbeute hätten wir schon gerechnet. Im Protokoll-Buch im Haus waren aber durchaus spektakuläre Sichtungen verzeichnet, da haben wir irgendwie ein wenig Pech gehabt …


    Leicht enttäuscht verließen wir den Spot und fuhren weiter. Einige der Gäste waren schon etwas grummelig – wobei die Sichtung von Tieren ja nie garantiert werden kann. Ist schließlich kein Zoo! Die Reiseleiterin erläuterte während der Fahrt zum nächsten Ziel einiges über die Tiere, die wir halt nicht gesehen hatten, außerdem wurde erzählt, dass am gestrigen Tag am nächsten Spot tatsächlich ein Puffin gesichtet worden war! Aber wahrscheinlich nur, um die murrende Meute zufriedenzustellen. Wir hatten ja hier nicht unbedingt mit Puffins gerechnet und der eine wird dann wahrscheinlich heute auch nicht da sein …


    Wir fuhren zur Westküste von Mainland und erreichten unser Ziel, Marvick Head. Hierbei handelt es sich um Sandsteinklippen am Atlantik, die im Frühjahr und Sommer von zahlreichen brütenden Vögeln besetzt sind. Ein Vogelfelsen eben. Den man von oben betrachten konnte. Hoffentlich sehen wir hier etwas mehr Tiere und auch verschiedene Arten, versprochen waren Lummen, Sturmvögel, Möwen, Basstölpel. Bis dahin war es ein kleiner Fußmarsch vom Parkplatz durch die Felder.




    Neben den Rindern, die dort grasten, konnten wir den einen oder anderen Austernfischer, der mit markanten Rufen auf sich aufmerksam macht, sowie einige Kaninchen entdecken.





    Mal sehen, was uns am Vogelfelsen erwartet …




    VG Sven

  • 30.05.23: Vogelbeobachtung auf den Orkneys (Teil 2)

    Am Vogelfelsen angekommen, gleich mal einen schnellen Blick werfen. Und dabei sahen wir sofort dieses putzige Tierchen:




    Da war er (oder sie?), der erste Puffin dieser Reise! Und auch noch so schön nah! War das eigentlich derselbe wie am gestrigen Tag? Man weiß es nicht.





    Alsbald gesellte sich ein zweites Exemplar hinzu.




    So richtige Puffin-Höhlen gab es hier nicht, vielleicht handelte es sich ja um einen Kundschafter? Zumindest bemühte man sich auch schon mal um etwas Nistmaterial.




    Natürlich gab es neben den Puffins weitere Vögel zu sehen, die hier brüten. Da hätten wir Trottellummen,




    Eissturmvögel





    und den Tordalk.




    Es gab genügend Futter für unser neues 500mm Objektiv :thumbup: :)







    Wir genossen den Anblick, erfreuten uns an brütenden Vögeln und an Vögeln, die ihre Flugkünste zum Besten gaben.



    VG Sven

  • 30.05.23: Vogelbeobachtung auf den Orkneys (Teil 3)

    Man kann hier auch ein kleines Stück an der Steilküste entlang gehen. Bereits von weitem sieht man den Aussichtspunkt auf den Klippen.




    Aber keine Angst, man muss nicht entlang der Kante entlang hangeln. Dort führt ein Weg entlang.




    Ich machte mich mal auf, die Gegend zu erkunden, während Steffie weiter die Puffins beobachtete.




    Unterwegs hat man immer wieder schöne Ausblicke auf das Meer, auf die Klippen und die Landschaft. An einigen Stellen blühten Blumen. Und natürlich sieht man auch den einen oder anderen Vogel.






    Da Steffie mit dem großen Objektiv bei den Puffins geblieben war, hatte ich nur die zweite Kamera mit dem kleinen Objektiv zur Verfügung, daher gibt es hier keine Nahaufnahmen mehr.


    In diesem Teil des Vogelfelsen hatten auch weitere Vögel, u.a. Basstölpel, ihre Brutkolonien. Diese waren aber nicht so einfach einzusehen, da man dafür näher an die Klippen gemusst hätte.




    Den Aussichtsturm konnte man theoretisch auch besteigen, da die Zeit aber schon fortgeschritten war, verzichtete ich darauf und ging zu Steffie zurück.




    Dort war inzwischen die Anzahl der Puffins weiter angewachsen.




    Vielleicht arbeitete man ja wirklich am Aufbau einer kleinen Brutkolonie. Insgesamt waren es immerhin vier Exemplare, die wir am Felsen ausmachten.




    Durch ihre markante Gesichtszeichnung wirken die Papageitaucher manches Mal etwas unglücklich oder deprimiert. Aber ich glaube, das ist nur die Zeichnung ...




    Neben den Trottellummen leben hier auch die verwandten Dickschnabellummen. Vielleicht haben wir hier ja ein Exemplar erwischt. Der Streifen am Schnabel sieht schon mal charakteristisch aus, allerdings wirkt der Schnabel für mich nicht so besonders dick …




    So schwer es fiel, wir mussten irgendwann auch wieder zurück zum Bus. Dieser Teil ließ uns doch über die geringe Vogeldichte am ersten Spot hinwegsehen. So hatten wir uns das vorab vorgestellt – und wir hatten sogar Puffins gesehen – ohne jetzt zwingend an diesem Ort damit gerechnet zu haben! Toll!!! :thumbup: :)


    Wir fuhren mehr oder weniger direkt nach Stromness zurück. Begleitet von den zahlreichen kleinen und großen Schafen am Wegesrand.


    Wir kamen auch noch an zwei Sehenswürdigkeiten und Touristenmagneten auf den Orkneys vorbei. Dem Ring of Brodgar, einem Steinkreis aus 60 Steinen, der sogar größer als Stonehenge ist – wenn auch nicht so bekannt. Sowie die Standing Stones of Stenness, eine Formation von großen, hohen Steinen, ebenfalls in Kreisform. Über den Zweck der Formationen ist nichts genaues bekannt. Wir machten hier auch keinen Stopp, sondern sahen die Sehenswürdigkeiten nur beim Vorbeifahren aus dem Bus heraus.


    Dann erreichten wir Stromness und den Hafen, der Ausflug war zu Ende. Wir fuhren mir dem Tenderboot zurück zum Schiff, für einen Stadtrundgang hatten wir ebenfalls keine Zeit mehr.



    VG Sven

  • 30.05.23: Auslaufen aus Stromness und Abendprogramm

    Kurze Zeit später (gegen 19:00 Uhr) kamen die letzten Tenderboote aus Stromness zurück.




    Und die HANSEATIC spirit lichtete den Anker vor Stromness und fuhr los. So ein Abfahren von Reede ist im Gegensatz zu einem Abfahren von einer Pier ja immer unspektakulär, es geht halt irgendwann einfach los und man fährt …





    Wir verließen die Orkney Inseln in Richtung einer weiteren, noch nördlicheren Inselgruppe, den Shetland Inseln. Dort würden wir die nächsten 2 Tage sein und Anlandungen auf verschiedenen Inseln durchführen – so war zumindest der Plan. Ca. 120 nautische Meilen lagen am Abend und in der Nacht vor uns.




    Nach einigen Meilen konnte man im Heck des Schiffes sogar einen kurzen Blick of den Old Man of Hoy erhaschen. Wir hatten hier aber keine Kamera dabei, so dass dies nicht für die Nachwelt archiviert werden konnte. Außerdem war er doch recht weit entfernt.


    Nach dem Abendessen – wie fast immer im LIDO – ging es ins Hanseatrium. Zum einen für einen schönen Cocktail unter musikalischer Begleitung des Gitarristen und Sängers – dessen Musik uns sehr gut gefiel. Zum anderen gab es am Abend (21:30 Uhr) noch einen Vortrag „Papageitaucher und Hochlandrinder – Die Tierwelt der schottischen Inseln“, gehalten vom Biologen.


    Zum ersten Teil, den Vögeln, insbesondere den Puffins, hatten wir heute schon sehr guten Anschauungsunterricht genossen. Zum anderen wurden die verschiedenen Nutztiere, die auf den schottischen Inseln gehalten werden, vorgestellt. V.a. Schafe (die wir heute schon in großer Zahl gesehen hatten), aber auch Pferde (ich denke da an die Shetland-Ponys) sowie Rinder werden hier in größerer Zahl gehalten. Die einzelnen Rassen unterscheiden sich jedoch von denen, die es bei uns gibt. Sie müssen nämlich widerstandsfähiger sein, um mit den vorherrschenden Bedingungen teilweise ganzjährig im Freien klarzukommen. Da gibt es z.B. die Shetland-Schafe sowie die Shetland-Ponys, die zum einen kleiner, zum anderen auch „wuscheliger“ sind, teilweise auch spezielle Felle aufweisen, was das Leben bei geringen Temperaturen im Nassen erleichtert (z.B. Unterwolle den den Scahfen). Auch hier werden wir die nächsten Tage in die Praxis eintauchen.


    Danach ging es ins Bett. Laut Tagesprogramm würden wir am nächsten Morgen in einer der früheren Zodiacgruppen sein, d.h. mit ausschlafen wird es wieder schwierig. Ein sehr schöner Tag mit tollen Tiersichtungen ging zu Ende …



    Gelaufene/gewanderte Strecke an diesem Tag: ca. 4km



    Tiersichtungen an diesem Tag:

    • Puffin (Papageitaucher)
    • Eissturmvogel
    • Trottellumme
    • Tordalk
    • Dickschnabellumme
    • Basstölpel
    • Raubmöwe (Skua)
    • Sterntaucher
    • Graugans
    • Austernfischer
    • Kaninchen



    VG Sven

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