Frankreich um 1850 - das Second Empire stieg unter Napoléon II zu einer starken Wirtschaftsmacht auf.
Ganze Bevölkerungsschichten gelangten zu Wohlstand (anderen ging es nicht so gut). Und der wohlhabende Monsieur Dupont im 200 km von der Küste entfernten Paris konnte sich jetzt auch Urlaub leisten.
In dieser Situation kaufte ein Konsortium von Geschäftsleuten die Gegend um Deauville auf und errichtete planmäßig
erst einen Bahnhof für den schnellen Anschluß nach Paris,
dann eine "Ansiedlung der Eleganz", bestehend aus Grand Hotels, Villen, Geschäftsstraßen, Casino, Pferderennbahnen.
Man gab dieser Reißbrettsiedlung durch die Verwendung lokaler Techniken (Fachwerk, Dächer) einen heimeligen Charakter
und alles wirkte "wie aus einem Guß". Inmitten der Hotelanlagen gibt es natürlich auch Einkaufsmöglichkeiten.
Coco Chanel betrieb ab 1913 im Sommer in Deauville ein Geschäft. Und auch heute: nur die ersten Namen !
Das berühmte "Hotel Normandy" .... sehr chic und kostenintensiv. Die Preistafel hing draußen, ich war so beeindruckt, daß ich das Beweisfoto vergaß.
und immer wieder sehr schöne Details, die Dachfiguren gab es in der Normandie wohl schon immer, hier sind sie besonders prächtig und zahlreich:
und in Verbindung mit Lampen.
Das Casino öffnet um 10h morgens ....
Im Winter 1874/75 gab es große Unwetter und jede Menge angeschwemmter Sand veränderte das Ufer: Deauville hatte jetzt eine 400m breite Sandküste. Dieses gewonnene Areal wurde für Strandeinrichtungen genutzt (Bäder / Spielplätze etc.), die berühmte Promenade „Les Planches“ mit Deauville-typischen Sonnenschirmen besteht noch heute.
in den 1920er Jahren wurden "pompeianische" Badeanlagen nach antikem Vorbild mit Mosaiken erstellt. Berühmt am Strand sind auch die mit Namen amerikanischer Filmschauspieler personalisierten Umkleidekabinen, denn seit 1975 gibt es jährlich ein US- Filmfestival
Zurück nach Le Havre ging es wieder über
Da wir früh dran waren, gönnte uns der Busfahrer noch eine kurze Sightseeing-Tour durch Le Havre.
Gegen 13h waren wir wieder am Schiff. Leider kamen jetzt jede Menge Busse zurück und der in einer Halle am Kai
durchgeführte Sicherheits-Check zog sich ziemlich.
Nachmittags kam dann die Sonne durch und auch vom Schiff waren schöne Aufnahmen möglich: