Obwohl ich sehr selten Schiffsausflüge buche, habe ich diesen Ausflug schon im Voraus von zu Hause aus gebucht, denn erstens wollte ich diese wunderschöne Landschaft schon lange einmal kennenlernen und im Internet war kein besserer und kein günstigerer Anbieter zu finden.
Der Ausflug fällt unter die Rubrik "Klein und Mein" und findet somit auch nur in kleinen Gruppen statt. Er dauert ca. 8 Stunden und kostet 99,-- Euro. Und eins vorweg: es war wunderschön!
Treffpunkt war um 11.00 Uhr. Mit einem Bus, der nur zu einem Drittel voll war, ging es durch die Landschaft Andalusiens. Nach einer knappen Stunde Fahrt, auf der es viele Informationen durch unsere einheimische Reiseleiterin gab, kamen wir in dem kleinen und idyllischen Badeort Sanlucar de Barrameda an. Hier hatten wir 2 Stunden Zeit, um die hübsche Innenstadt auf eigene Faust zu erkunden. Es gab viel Sehenswertes und viele authentische Tapas Bars und Straßencafés. Zurück am Bus ging die Fahrt weiter bis zum Sandstrand an der Flussmündung des Guadalquivir. Von hier aus ging es weiter mit der Fähre.
Auf der einen Seite der quirlige Badeort, auf der anderen Seite des großen Stroms die pure Einsamkeit. Hier beginnt der Nationalpark, allein darf hier keiner hinein, nur mit von Ranchern begleiteten Touren ist dies möglich. Nach einem kurzen Aufenthalt am Wasser kam schon unser Jeep und unsere 3-stündige Rundfahrt begann. Zuerst entlang des 35 km langen unberührten Strandes, an dem sich Unmassen von Vögeln aufhalten und dann mitten hinein in die endlose Dünenlandschaft.
Weg vom Wasser verwandelte sich die Umgebung, die Dünen waren bewaldet, es wuchsen Korkeichen, Pinien und Gebüsch, die Luft roch nach Rosmarin und Majoran.
Hier hatten wir einen Aufenthalt, liefen barfuß durch den Sand erkundeten die Umgebung und machten Fotos.
Auf der Weiterfahrt wurde der Wald dichter und bald schon lief uns die erste Hirschkuh über den Weg. Über den Lichtungen sah man Seeadler kreisen. Irgendwann sollten wir die Augen schließen. Wir spürten, die Fahrt ging steil bergab und als wir die Augen wieder öffneten hatte sich die Landschaft total verändert. Es war überwältigend, Vergleichbares hatte ich noch nie gesehen. Vor uns tat sich eine riesige Ebene auf, eine Sumpflandschaft, deren Ende mit dem Horizont verschmolz und die am Ende des Sommers so weit ausgetrocknet war, dass sie von den Jeeps befahren werden konnte. Wir sahen unzählige Tiere: Rotwild, Wildschweine und Dammhirsche,
aber auch wilde Pferde und Rinder, teilweise zum Greifen nahe.
Der Himmel war voller Vögel und in der Ferne standen Flamingos. Es war ein unbeschreibliches Erlebnis. Nachdem wir wieder in den Wald abgebogen waren, ahnte man die Nähe des Flusses.
Wir hielten an einem Rastplatz, an dem es auch Toiletten gab. Hier hatten wir Zeit auf den Stegen und Wanderwegen entlangzulaufen und Fotos zu machen.
Die Zeit verging viel zu schnell. Die Fahrt ging weiter und irgendwann tat sich der Wald auf und wir waren zurück am Strand. Noch ein Stück am Wasser entlang und dann wartete auch schon die Fähre auf uns, die uns wieder zurück auf die andere Seite brachte.
Dort stand auch schon der Bus. Wir fuhren zurück nach Cadiz. Hier gab es noch eine ganz kleine Stadtrundfahrt, bevor der Ausflug vor dem Schiff zu Ende ging.
Für uns stand fest, das war einer der schönsten Ausflüge, die wir je gemacht haben.
LG Andrea