Tag 9 und 10
Es war schon ein wenig traurig, als wir heute den Anker bargen. Trotz des schlechten Windes entschieden wir uns dazu, ein letztes Mal die Segel zu setzten. Und diesmal ein ganz Besonderes. Die Breitfok. Dieses Segel ist vermutlich das bekannteste Segel für jeden, der noch nie gesegelt ist. Das liegt hauptsächlich an den Darstellungen von Fregatten und Wikingerschiffen. Bei diesen sieht man oft Foksegel mit ihren Topsegeln. Diese Segel sind gut einsetzbar wenn man Wind von achtern hat, da sie die maximale Fahrt bringen. Ähnliche Segel werden heute gerne bei Luxusjachten getakelt. Wie auch immer. Wir fuhren, zum Ärger, der Nachtwache des Vortages, die gesamte Förde wieder zurück, einfach um die Breitfok auf diesem Flautentörn noch einmal nutzen zu können. Als wir aus der Flensburger Förde wieder raus waren, fuhren wir wieder kreuzend zurück. Während dieser Zeit brach meine Wache an. Die C Wache welche am gestrigen Tag in die Flensburger Förde hineinkreuzte, unterstützte uns zwar, war aber jetzt noch verwirrter als vorher. Als wir in die Hafeneinfahrt kamen holten wir die Segel ein und manövrierten mit Motor an den Kai.
Dort verbrachten wir dann einen letzten sehr schönen gemeinsamen Abend. Man versuchte, mich unter anderem auch scherzhaft an Passanten zu verkaufen. Was einem sehr überzeugenden Freund auch fast gelang. Deshalb zog ich mich kurz vorm Preisvorschlag zurück… Es lag noch relativ viel Freude in der Luft, was am Tag darauf aufgrund des Abschiedes schnell in Traurigkeit umschlug. Ich war Backschaft und während der Rest des Schiffes geputzt wurde, zusammengepackt wurde und so weiter, deckte ich den Frühstückstisch. Danach verabschiedeten wir uns alle in einer großen Runde und warteten dann darauf, dass wir abgeholt werden oder zu unseren Zügen gehen konnten.
Kleines PS: die „Amphitrite“ ist bei vielen Veranstaltungen, wie der Kieler Woche zugegen und kann dort (für einen kleinen Preis) oft besichtigt werden.