5. Februar, Seetag 2.0
Was geht so los?
Und so weiter?
Na klar, ein Seetag. An diesem Seetag waren wir aber etwas aktiver, als das letzte Bild vermittelt. Am Nachmittag habe ich mit unserem Mittleren die Tour hinter die Kulissen gemacht. Recht happig, der Preis (€ 79,00), aber Kinder unter 14 Jahren nehmen in Begleitung eines Erwachsenen kostenlos teil – dann kostet es ja nur noch die Hälfte.
Los ging es mit einem Gläschen Sekt und einer Begrüßung durch den Kreuzfahrtdirektor im Diamanten, teilgenommen haben sechs Erwachsene und drei Kinder. Ein angenehm kleines Grüppchen. Vom Diamanten ging nach vorne zum Bug, kurz vor dem Theater öffnete sich eine Tür nach links – und runter ging es.
Der Start war in der Wäscherei, in der uns von der beeindruckenden Waschmaschine (eher eine Waschstraße) bis zum Bügelraum alles ausführlich gezeigt und erläutert wurde. Insgesamt fünfzehn Mitarbeiter arbeiten in zwei Schichten hier – auf Deck 1 wird gewaschen, der Rest auf Deck 2 erledigt. Die Wäsche kommt im Trockner hoch. Auch eher eine Trocknerstraße.
Ein kleiner Eindruck – Fotos waren ausdrücklich erlaubt:
Danach ging es nach oben, zurück vom Theater zum Diamanten und kurz vor dem Ende des Durchgangs (vor dem Kühlschrank mit der „Fleischpräsentation)“ ging es nach rechts, Tür auf, zwei Decks runter – zum Ende der „Autobahn“.
Hier erwartete uns, mit einem Glas frisch gepressten Orangensaft, der „Lagerleiter“ der MS 3 und hat uns ausführlich durch sämtliche Lager (Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst…) geführt. War gut was da…
In einem der Räume waren zwei Mitarbeiter damit beschäftigt, Kartoffeln zu schälen. Die werden tatsächlich (mehr oder weniger rund um die Uhr) per Hand geschält – der Lagerchef meinte, dass es sich dabei um einen der am wenigsten begehrten Jobs an Bord handele, das habe ich ihm sofort geglaubt.
Ich habe mich vorsorglich der Bevorratung mit Bier und Wein versichert.
Danach ging es in die Küche.
Der Küchenchef hat uns selbst durch die Hauptküche geführt, die für die Atlantik-Restaurants und in Teilen für den Anckelmannsplatz zuständig ist.
Zunächst gab es ein paar leckere Häppchen (aufgrund der kleinen Gruppengröße war ordentlich was für jeden da). Beeindruckend, was da an Logistik und Technik zu sehen ist. Um kurz vor sechs lief die Maschinerie langsam an, in einer langen Reihe standen die Mitarbeiter, die die Tabletts mit den Tellern in die Restaurants zu den Kellnern tragen, sie holen sich einer nach dem anderen einen Bon mit den einzusammelnden Speisen, füllen ihre Tabletts und ab geht die Post. Zum Atlantik Klassik runter führen Rolltreppen, um die Arbeit zu erleichtern.
Ein paar Bilder vor dem großen Sturm:
Danach ging es in die Spülküche. Auch ein Knochenjob. Die Spülmaschine (natürlich eine Waschstraße) war ausgefallen, so dass das Geschirr an dem Tag runter in die Crewmesse musste, um dort gespült zu werden.
Danach durch zwei Klapptüren – und wir standen, von der „falschen Seite“ kommend, im Atlantik Mediterran.
Die Mitarbeiter auf allen Stationen haben uns ausführlich und, so meine Einschätzung, gern durchgeführt und berichtet, das Interesse an ihrer Arbeit dürfte sie gefreut haben, Es war eine nette Gruppe Reisender, die allen Mitarbeitern gegenüber Wertschätzung für die Arbeit gezeigt hat.
Auch wenn wir nur einen Teilbereich gesehen haben und der Preis schon happig ist – es war ein sehr interessanter Blick hinter die Kulissen. Die Bordfotografin war mit dabei und hat an allen Stationen Gruppenfotos gemacht, am nächsten Tag lag ein Gutschein auf der Kabine, der ein solches Foto zum Gegenstand hatte. Nette Geste.
Danach gab es – Stillleben in blau – eine kleine Pause.
Warum wurde mein Foto gelöscht?
Abschließend noch ein kleiner Hinweis: Unsere Tochter (die 14jährige) zeichnet gern und gut. Ich wollte sie deshalb am Nachmittag des Seetages via App bei einem Zeichenkurs im Atelier anmelden – das ging aber nicht. Vor Ort nachgefragt hieß es, dass dies aufgrund ihrer Minderjährigkeit nicht möglich sei, der Kurs sei für Erwachsene ausgelegt. Kein Grundsatz ohne Ausnahmen – bei Jugendlichen, die sich das zutrauen, sei eine Teilnahme bei persönlicher Anmeldung möglich. Gesagt, getan, Tochter war begeistert (es sei sehr interessant und lehrreich gewesen), Leiterin auch zufrieden.
Wenn also Jugendliche Lust haben, einen Kreativkurs zu belegen, der ihren Neigungen und Fähigkeiten entspricht, geht das über die persönliche Schiene unproblematisch, nur eben nicht online.
Den Abend haben wir wie üblich mit gutem Essen, guten Weinen und viel Spaß ausklingen lassen. Am nächsten Tag sollte es dann losgehen mit den Kanaren - für uns zum ersten Mal.