So ihr Lieben, es ist Sonntag, schlechtes Wetter und ich bin erkältet. Da geht heute noch was!
Singapur
Guten
Morgen! Geschlafen habe ich in der ersten Nacht nicht gut, war wohl
alles noch sehr ungewohnt. Gefrühstückt haben wir im Atlantik, da
wo es ein Buffett gibt. Der Vorteil war, dass der Kaffeenachschub
funktionierte, wenn auch „nur“ normaler Kaffee. Nachteil: das
Buffett war recht beschränkt. Und da wir recht spät frühstücken
waren (hallo Zeitverschiebung, 7h) bekam ich mit, wie das Buffett
abgeräumt wurde: alles rein in die Mülltüten. What? Tatsächlich?
Gibts da keine andere Möglichkeit? Macht TUI nicht Werbung damit,
solche Verschwendung vermeiden zu wollen? Na ja, wir haben vermieden
– noch einmal dort zu frühstücken. Was an der Sache selbst nichts
ändert.
Los
ging es zur Stadtbesichtigung auf eigene Faust! Alle Mann an Bord war
erst 21h, also Zeit genug. Erst mal wieder Einreisen in Singapur. Mit
Sicherheitskontrolle. Und es war sehr voll in dem Terminal, ein
weiteres Kreuzfahrtschiff hatte wohl Passagierwechsel. Das nervte.
Dann freigelassen gingen wir die 600m zur U-Bahn (MRT). Es ist
kinderleicht, mit der MRT zu fahren. Man hält einfach seine
Kreditkarte an den Automaten und der Zugang öffnet sich. Wir sind
vormittags und nachmittags je hin und zurückgefahren und dabei auch
umgestiegen. Von meiner Kreditkarte wurden dafür insgesamt 3,37 EUR
Fahrtkosten und 0,06 EUR Auslandsentgelt abgezogen. Allerdings
benötigt jede Person eine Kreditkarte. Wir hatten zu viert nur 3
Kreditkarten, aber ein Mitarbeiter von MRT winkte ab und schob meine
Schwester einfach hinter meinem Schwager mit durch. Trotz der überall
vorhandenen Videoüberwachung. Ok, nett hier! So handhabten wir das
also auch für die nächsten Fahrten und es interessierte niemanden.
Eine wiederaufladbare Fahrkarte hätte 10 SGD (8 EUR) gekostet, das
musste wirklich nicht sein.
Wir
fuhren nur bis Raffles Place, bewunderten und bestaunten die uns
umgebende Architektur und spazierten dann nach China Town. Die
chinesischen Tempel sind lustig, es gibt meist ein „Glücksspiel“
zum Mitmachen. Im ersten Tempel konnte man eine Glocke schlagen, sich
etwas wünschen und dann eine Münze in einen Eimer am Brunnen
werfen. Wenn man trifft, wer weiß…? Wir spazierten durch ein Food
Hawker Center und einen weiteren chinesischen sowie einen Hindutempel
und eine Einkaufsstraße, dann waren die Füße erst mal müde und
wir fuhren mit der MRT zurück zum Schiff. Ausreisen,
Sicherheitskontrolle, Anckelmanns, ahhh. Alles wieder aufgetankt und
erneut los. Einreisen, Sicherheits… na, ihr wisst ja inzwischen
Bescheid. MRT zu den Gewächshäusern der Gardens by the Bay. Ui,
ziemlich teuer. Wir entschieden, dass der Flower Dome reicht. Innen
schauten wir dann verdutzt aus der Wäsche. Es war eine Art Kühlhaus
und wir sahen die schönsten bei uns heimischen Blumen: Geranien,
Fleißige Lieschen, Petunien, Margeriten, Astern, Chrysanthemen, Fingerhut! Wie lustig. Ok,
merke: alles ist relativ, auch das Exotische. Für uns war dann der
Fußweg zur MRT und dann zum Schiff wieder exotisch, so tolle
tropische Pflanzen! Zum letzten Mal: Ausreisen…
Bei
der Ankunft im Schiff wurden die Pässe eingesammelt für die
Beantragung der Visa für Malaysia. Wir erhielten die Pässe erst am
Ende der Reise wieder. Befremdlich. Dann zu der kurzen
verpflichtenden Sicherheitseinweisung, von der ich eigentlich nur
mitnahm, dass ich zum Sammelpunkt am Theater kommen soll wenn das
Notsignal (7x kurz, 1x lang?) zu hören ist und ich dann dort eine
Schwimmweste erhalte. Auch befremdlich. Ich stellte mir vor: dass
Schiff hat ein Problem, ist ggf. schon in Schieflage und ich soll 5
Etagen herabklettern für eine Schwimmweste? Ich fände eine
Schwimmweste auf der Kabine besser. Kreuzfahrtdirektor Dennis mahnte
anschließend andauernd die Säumigen, zu der Einweisung zu
erscheinen. Das Schiff dürfe nicht ablegen, wenn nicht alle bei der
Sicherheitseinweisung waren. Das nervte.
Danach
Abendessen im Atlantik Mediterran. Essen sehr lecker, aber der
Biernachschub funktionierte so gar nicht. Ja sorry, wir trinken
keinen Wein. Macht zu schnell betrunken. Jedenfalls kam das
nachgeorderte Bier nie an und in unserer Ecke am Fenster wurden wir
auch nachhaltig übersehen. Diesen Tisch wählten wir nie wieder.
Während des Essens dann die Durchsage vom Kapitän, dass noch immer
31 Passagiere nicht an der Sicherheitseinweisung, die inzwischen
beendet war, teilgenommen hatten. Er drohte denen die Bordkarte zu
sperren und sie nicht weiter mitzunehmen, sollten sie nicht morgen um
13h erscheinen. Ich hab keine Ahnung, warum diese Leute sich so
penetrant verweigert haben?
Jedenfalls
näherte sich der große Moment: das erste Auslaufen um 22 Uhr. Wir
standen ab 21:20h an der Reling und bewunderten wieder einmal die
Skyline. Getränke gab es reichlich, TUI hatte mehrere zusätzliche
Sektbars aufgebaut. Ich hatte vor Abfahrt schon überlegt, 4 Piccolos
einzupacken, da das Schiff es garantiert nicht schafft, alle
rechtzeitig mit einem Sektchen zu versorgen. 1:0 für TUI. Gefühlt
alle standen oben an der Reling, es war schon eine besondere
Stimmung. Kann sich jemand an die Stimmung auf der Wiese am Reichstag
erinnern, als der Reichstag von Christo verhüllt wurde? So in etwa.
Dann 3x das Schiffshorn, die Auslaufhymne und los gings. Gaanz
langsam, Schleichfahrt wie der Käptn sagte, denn das Schiff hatte
viel Zeit für die kurze Strecke nach Port Klang (Kuala Lumpur). Guts
Nächtle!