Ach wie lustig! Da sind die Meinungen ja sehr unterschiedlich! Na dann schauen wir mal...
Bangkok
Das Schiff legte morgens im
Industriehafen Laem Chabang an, aber wir konnten uns Zeit lassen -
unser TUI-Ausflug (abendliches Bangkok mit Nachmarkt, ca. 120 EUR
p.P.) begann erst um 13h. Also ausschlafen und ein schönes Frühstück
draußen bei Gosch. Es war heute gar nicht heiß, sehr angenehm mit
leichtem Lüftchen. Dann auf ein Sofa am Pool, Bericht geschrieben
und Eis gegessen. Die Zeit verging wie im Flug, schon mussten wir uns
fertig machen für das "Abendliche Bangkok". Der Bus stand
schon bereit. Die Fahrt nach Bangkok dauerte etwas mehr als 2h. Die
Reiseführerin hieß Kanya und sprach gutes Englisch. Sie erzählte
einiges über Land und Leute und Peter, der Mann der
Linedance-Lehrerin, übersetzte.
In Bangkok angekommen besuchten wir
zuerst den Blumengroßmarkt. Herrlich anzusehen, welch schöne
Blumenketten als Tempelgabe oder für Feiern und Hochzeiten hier
gefertigt wurden. Meine Schwester und ich kauften für je 10 Baht (30
Cent) ein weißes Blumenarmband mit einem Rosenanhänger. So schön!
Und es duftete nach Jasmin! Leider war der Zeitplan wohl eng, die
Gruppe ging zügig nur durch einen der Gänge und hinten angekommen
war auch schon Schluss. Schade! Kanya kaufte für jeden eine
Lotusblume als Tempelgabe und zeigte uns, wie man die Blütenblätter
auffaltet. Das war ihre Zugabe, später konnten wir sehen, dass die anderen Gruppen keine Lotusblumen mit zum Tempel nahmen. Kanya war prima und für den Zeitplan konnte sie nichts. Sie hat am Ende ordentlich Trinkgeld erhalten.
Blumengroßmarkt
Dann waren wir auch schon am
TukTuk-Standort und die Gruppe stieg in etwa 15 TukTuks ein. In
rasanter Fahrt und sich gegenseitig überholend ging es 15min lang zu
dem Restaurant, wo es "Abendessen" gab. Na ja, es war ja
gerade kurz nach 16h. Wir mussten nur kurz warten, dann durften wir
hinein und wurden von allen Mitarbeitern sehr fröhlich und höflich
mit Verbeugung begrüßt. Es gab Pad Thai, thailändische Nudeln in
ein Ei eingeschlagen mit 2 großen Shrimps, Wasser, einen Orangensaft
in kleinen Flaschen mit großen Stückchen drin und ein Kokoseis. War
alles sehr lecker, aber wir mussten eilen. Lt. Kanya "durften"
wir bis 16.45 h bleiben, aber schon um 16.30h stand die Reiseleiterin
der nächsten Gruppe neben den Tischen und forderte die Leute auf
doch zu gehen wenn sie fertig sind. Ungemütlich. Draußen dann
standen schon mindestens 2 weitere Gruppen, die warteten
hineinzudürfen.
Pad Thai
die Elektrik sieht abenteuerlich aus
Wir spazierten durch die Straßen zum
Goldenen Berg, einem Hügel mit einem großen und bedeutenden Tempel
darauf. Wir stiegen hinauf und hatten einen tollen Blick über das in
die Abendsonne getauchte Bangkok sowie Einblicke in das religiöse
Treiben. Leider auch mit Fremdschämen, denn Kanya hatte einige
Gruppenteilnehmerinnen angesprochen, dass sie zu sexy für den Tempel
angezogen sind - eine aus unserer Gruppe und auch einige aus anderen
Gruppen scherten sich aber kein bisschen darum. Nichtwollen? Sich
vorher null informiert? Selbst eine „Offizielle vom Schiff“ hatte
viel zu kurze Hosen an. Leider war auch hier die Zeit sehr knapp und
wir mussten uns beeilen. Schnell hängten wir noch ein goldenes Glücksblatt
mit Wünschen an den Glücksbaum. Dazu musste ordentlich auf den Gong gehauen werden.
der Goldene Berg
tolle Aussicht
überall hängen Blumenketten
der Glücksbaum
Dann weiter spazieren zur Giant Swing,
einer vom früheren König erbauten Riesenschaukel, die aber schon
vor Jahrzehnten außer Betrieb genommen wurde wegen einiger tödlicher
Unfälle. Dann ein Tempel (Wat
Ratchanatdaram): die untergehende Sonne ließ die
goldenen Dächer sehr schön glänzen. Ein weiterer Tempel, in dem
gerade ein Gebet gesprochen wurde. Das war sehr authentisch. Leider
hatten die "sexy Damen" noch immer nichts verstanden. Sehr
großzügig und offen, dieser Buddhismus - man stelle sich solch
Verhalten in einer Moschee vor.
Vor dem Tempel wartete der Bus und wir
fuhren 20min zum berühmt-berüchtigten Patpong Nachtmarkt. Kanya
warnte noch vor Taschiendieben und Abzocke, dann wurden wir auf dem
Parkplatz des benachbarten sehr vornehmen Hotels rausgelassen. Die
Lobby des Hotels stand uns offen für Toilettengang oder zum
Dortbleiben. Wir stürzten uns ins Nachtleben, aber ach. Das hatte
ich mir anders vorgestellt. Die Patpong-Straße war ein Touri-Markt
für Kleidung, Lederzeugs und Taschen, die Markenprodukte alle
"echt", selbstverständlich. Langweilig.
Dann kam ein
Bereich mit Streetfood, es wurden Fleisch- oder Shrimpsspieße
gebraten und es gab einen Stand mit gebratenen Insekten: kleine und
große Mehlwürmer, Heuschrecken und weiteres. Eigentlich hatte ich
ja auf eine solche Gelegenheit gewartet. Aber dann war mir doch nicht
so und ich traute mich erst mal nur an ein Foto.
Aber um die Ecke
stand eine deutsche Familie die gerade einen Insektenmix verkostete
und uns davon anbot. Schwester lehnte dankend ab, ich aber aß eine
kleinen und einen großen Mehlwurm und eine Grille. Tada! War ok, auch
nicht eklig, wenn man den Kopf ausschalten konnte. Am besten war der
kleine Mehlwurm, schön nussig. Die Grille war etwas trocken.
Wir zogen weiter und kamen nun auch in eine Straße,
wo Massen von Frauen vor den Eingängen standen und sich anboten.
Jedes Bordell hatte einheitliche Kleidung, warum auch immer. Mich
machte der Anblick ziemlich traurig, so hatten sich die jungen Frauen
ihr Leben bestimmt nicht erträumt. Nun war unsere Zeit auch schon
rum, ab zurück zum Bus. Zum Glück waren alle pünktlich. Die
Rückfahrt dauerte nur ca. 90 Minuten, die fast alle verschliefen.
Auf dem Schiff noch ein Schlummerbierchen und ab in die Koje. Diesmal
mussten wir die Balkontür schließen wegen des Hafenlärms. Die
Abfahrt um 2 Uhr bekamen wir nicht mit, aber gegen Morgen merkten wir,
dass wir wieder etwas schaukeln.