Vorwort: 'Alle Freitag wieder'. Das hatte ich mir vorgenommen, war aber vom Anfang an skeptisch ob das auf die Dauer nicht zu viel für die Leser ist und aufdrängend wirkt. Wenn ich die Anzahl der Besucher und der Kommentare zähle pro Beitrag nimmt das Interesse ab. Es gibt es eine rapide Kurve nach unten, wo wir alle froh wären, wenn diese Entwicklung in einem anderen viel wichtigeren Bereich ähnlich wäre. Ich glaube nicht, dass es an den Themen oder der Qualität meiner Präsentation lag.
Material ist noch genug da, ich werde aber die Frequenzen der Veröffentlichungen herunterschrauben. Heute meinen aktuellen Bericht und in der nächsten Woche ein Highlight meiner Kreuzfahrten wie versprochen, und dann ein kurzer Winterschlaf.
Viel Spaß beim Lesen meiner bislang letzten beiden Kreuzfahrten in diesem Jahr. Eine war vom 3. bis 6. Oktober, die andere vom 24. bis zum 28. Oktober 2020. Zwei weitere wollte ich im Dezember unternehmen, eine wurde bereits gestrichen. Für die andere sehe ich auch schwarz. Schade, aber verständlich. Viel Spaß mit meiner Lektüre wünscht euch Gerald
Kreuzfahrt-Duo auf dem Rhein: Unterwegs mit einer eleganten Lady im Zeichen der Krone
Der Rhein im Doppelpack von Düsseldorf bis zum Schwarzwald
Alle Bilder wurden mit meinem Handy aufgenommen
Da ich in relativ kurzer Zeit einige Kreuzfahrten im Corona-Herbst 2020 in Deutschland unternommen hatte, fasse ich in diesem Bericht zwei Reisen zusammen. Der befahrene Fluss Rhein war der gleiche, aber mit anderen Destinationen. Auf beide Schiffe gehe ich nicht näher ein. Über die MS Elegant Lady gab es bereits in diesem Jahr einen Bericht von mir, und die MS Swiss Crown fährt unter Viva Cruises, von denen ich bereits Schiffe beschrieben hatte. Es wird auch kein Vergleich zwischen beiden geben. Es gab nur kleine unwesentliche Unterschiede, und es war auf beiden Schiffen sehr angenehm. Negative Ausreißer gab es nicht, und ich würde sofort wieder 'Die Zwei' buchen.
MS Swiss Crown: Herbstlicher Rheingau (Düsseldorf - Boppard - Mainz - Koblenz - Düsseldorf)
Meine achte Kreuzfahrt in 2020 stand im Zeichen meiner Begleitperson, die nur sehr eingeschränkt mobil ist. Ihr war die Main-Tour mit der MS Treasure von Viva Cruises ein paar Wochen vorher mit mir sehr gut bekommen. So wagte ich mit ihr eine Anreise mit der Bahn von Mainz nach Düsseldorf, um dort auf die MS Swiss Crown zu gehen. Die Destinationen waren nicht wichtig für mich, es ging den Rhein flussabwärts nach Mainz (wo wir fast wohnen), und flussaufwärts zurück nach Düsseldorf. Eine neue Destination war für mich dabei, die ehemalige Reichsstadt Boppard im Rhein-Hunsrück-Kreis. Los geht's, billige Witze über Corona werde ich mir in diesem Bericht Spahn.
Am Tag der deutschen Einheit im Corona-Jahr 2020 sah ich einen traumhaften Sonnenaufgang nach dem Aufwachen:
Sonnenaufgang in Hochheim
und freute mich auf die nächsten Tage. Das war schon einmal ein schöner Auftakt. Die Kreuzfahrt selbst ging erst am spätem Nachmittag los, und ein Restaurant in der Nähe hatten einen Sauerbraten außerhalb der Standard-Karte angeboten. Den ließen wir uns nicht entgehen, und hatten etwas im Magen bevor wir uns auf die Reise begaben.
In Mainz am Bahnhof erwartete uns der Mobilitäts-Service der Bahn, der uns zum Gleis führte. Leider in die falsche Richtung, bei der Einfahrt wurde durchgegeben, dass die Wagen in umgekehrter Reihenfolge einfahren. Unsere Plätze in der ersten Klasse hätten wir wahrscheinlich erst in Düsseldorf erreicht, wenn wir uns durch den langen Zug gekämpft hätten ... In der zweiten Klasse am Ende war aber jede Menge Platz, und wir blieben dort bis zum Ziel Düsseldorf. Einen Aufpreis für das Downgrade mussten wir aber nicht bezahlen.
Von Düsseldorf nach Boppard
Die Fahrt selbst war reibungslos, aber empfangen wurden wir nicht wie bestellt und ausdrücklich angefordert mit einem Rollstuhl. Zum Glück wurde von dem Mitarbeiter der Bahn einer kurzfristig organisiert.
Der Taxifahrer war wie fast alle anderen seiner Zunft zu diesen Zeiten am Jammern. Aber ich kann kaum wegen ihm nach Leverkusen wegen dem Umsatz fahren, wenn ich an den Rhein in Düsseldorf möchte. Das Einchecken ging in Sekunden nachdem wir die MS Swiss Crown erreicht hatten. Unsere Kabinen war so wie ich es mir vorgestellt hatte: Komfortabel und nichts zu meckern, aber nicht ganz so groß wie die für den amerikanischen Luxus-Markt konzipierte MS Treasures ein paar Wochen zuvor:
Meine Kabine 320 auf der MS Swiss Crown
Mit einem dramatischen aussehenden Himmel verabschiedeten wir uns von Düsseldorf in Richtung Boppard:
Auf Wiedersehen Düsseldorf
ehe wir uns zur Bar begeben hatten, wohin auch sonst ... Anschließend zu unserem ersten Abendessen in das Restaurant. Das Mittag- und Abendessen musste vorbestellt werden, wir hatten immer etwas gefunden um satt zu werden:
Ein Tagesmenü auf der MS Swiss Crown
Neun von zehn Ochsen empfehlen den Zander ...
Angerichtet wurde es immer appetitlich, und schmeckte so gut wie es ausgesehen hatte:
Ein Desert auf der MS Swiss Crown
Wir freuten uns auf die weiteren Besuche dort, und stürmten (na ja nicht wirklich) danach wieder an die Bar. Dort stand eine skurrile Totenkopf-Flasche, was da drin war hatte ich nie erfahren:
Ein Totenkopf-Drink auf der MS Swiss Crown
Der Service hatte kleine Schwächen, manche Wartezeiten waren etwas lang. Ich hatte das Gefühl, dass einige von der Crew nicht ganz bei der Sache waren und unaufmerksam waren. Den traurigen Anlass erfuhren wir erst später.
Von Boppard nach Mainz
Wir hatten in Boppard vor, den vom Schiff aus angebotenen Ausflug zur Marksburg zu buchen. Leider wurde er an Bord nicht mehr angeboten, den Auslöser hatten wir nicht herausbekommen. Schade. Wir fuhren wir nur mit dem Schiff an der Festung vorbei, die oberhalb der rheinland-pfälzischen Stadt Braubach liegt:
Blick auf die Marksburg und Braubach
bevor wir in Boppard anlegten:
Die MS Swiss Crown in Boppard
Burglos lief ich etwas durch die ehemalige Reichsstadt, die im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz liegt. Schnell wurde mir klar, dass Hochwasser ein Dauer-Thema ist:
Hochwasser in Boppard
Auf dem mittelalterlichen Marktplatz mit die Basilika St. Severus gibt es aber eine gewisse Hochwassersicherheit:
Die Basilika St. Severus und der mittelalterliche Marktplatz in Boppard
Das war nett anzusehen, aber für die viele Zeit die ich vor Ort war nicht ausreichend. Mein Plan war zuerst nicht mit der Seilbahn zu einem Aussichtspunkt auf eine Rheinschleife zu fahren, aber das Wetter wurde besser, und ich beschloss es dann doch zu unternehmen. Das war eine gute Idee. Es gab keine Wartezeiten, und ich konnte umgehend die zwanzigminütige Fahrt nach oben beginnen:
Unterwegs mit der Seilbahn in Boppard
Unterwegs mit der Seilbahn in Boppard
Bereits während der Fahrt hatte ich einen herrlichen Aussicht auf den Rhein:
Blick auf eine Rheinschleife
der sich oben angekommen noch steigerte:
Blick auf eine Rheinschleife
Nur die Bedeutung des Namens vom Aussichtspunkt 'Vierseenblick' hatte ich nicht verstanden. Nicht einmal ansatzweise sah ich einen See. Später hatte ich erfahren, dass der Ausdruck entstanden war, weil man unterschiedliche Streckenabschnitte des Rheins sehen kann, so als ob es vier Seen wären. Wahrscheinlich in etwa so, nur vier anstatt zwei:
Der Zweiseenblick auf Boppard
Aber nicht nur die Ausblicke auf die Rhein-Landschaft war lohnend, auch durch den Wald laufen machte Spaß:
Wandern in der Nähe der Bergstation der Seilbahn in Boppard
Wandern in der Nähe der Bergstation der Seilbahn in Boppard
So beschloss ich zurück zur Stadt bergab zu laufen, obwohl mir die freundliche Ticket-Verkäuferin nicht dazu geraten hatte. Der Weg wäre zu nass und glitschig an diesem Tag. Vielleicht war sie lang nicht mehr die Strecke gelaufen, an diesem tollen Herbsttag war es kein Problem. Zumindest für mich.
Auf dem Weg nach unten hatte ich wieder tolle Blicke auf die Stadt:
Blick auf Boppard
bevor ich wieder auf dem Fluss-Level war:
Blick auf Boppard
Boppard ist eine unwirtschaftliche Gegend. Ich konnte leider keine lokale Spezialitäten wie den lokalen Wein in einem Lokal testen. Das Wirtshaus 'Anders - Weil Anders anders ist' hatte keinen Platz für mich, obwohl ich im Innenbereich keinen besetzten Platz gesehen hatte. Und das 'Königliches Brauhaus', dem von Rosin geholfen wurde, hatte am Nachmittag geschlossen. Für ein Brauhaus eher ungewöhnlich.
So musste ich meinen Durst auf dem Schiff löschen. Es gibt schlimmeres, wie etwa das Schicksal unserer Crew. Nach unserer Route sollte noch vier Wochen im Charter gefahren werden, dieser wurde kurzfristig abgesagt. Somit war für die Besatzung ungeplant nach unserer Kreuzfahrt die Saison beendet. Es mussten Rückfahrten in die Heimat organisiert werden (zwanzig Stunden Reisezeit nach Bulgarien ...), Urlaube verlegt werden, die persönlichen Gegenstände verpackt werden und noch viele andere Dinge mehr. Begeistert war darüber niemand befürchte ich. Ich kenne nicht die Verträge des Personals, aber zum Vorteil für die Angestellten war dies bestimmt nicht. Der Kreuzfahrtdirektor bat mehrfach mit Durchsagen um Verständnis für diese Situation. Mein Eindruck war, dass er sich vorbildlich um die Belange der Mitarbeiter gekümmert hatte. Ein wahrer Mensch mit Herz. Die Besatzung war tapfer, jammerte nicht, und betreute uns so gut es ging. Mein Respekt dafür.
Wir konnten abseits dieses Geschehens noch die letzten abendliche Blicke auf Boppard genießen:
Gute Nacht und auf Wiedersehen Boppard
Gute Nacht und auf Wiedersehen Boppard
und fuhren weiter nach Mainz.