Wir hatten für den 08.10. von zu Hause aus einen Ausflug mit Soultours zum Silberstrand auf Santiago gebucht, weil wir gerne die Insel kennenlernen und unbedingt auch einen Badestrand aufsuchen wollten. Beides hatte Soultours angeboten und somit hatten wir uns diesen Ausflug für 38,-- Euro pro Person ausgesucht:
Treffen war um 08:45 direkt am Hafenausgang, wo uns neben ungezählten Taxifahrern auch die Gruppe von Soultours bereits erwartete.
Da drei angemeldete Personen nicht rechtzeitig am Treffpunkt erschienen waren, warteten wir noch 15 Minuten und fuhren dann nur mit 8 statt der angemeldeten 11 Personen los. Pech und wirtschaftlicher Verlust für Soultours, für uns aber aufgrund des relativ kleinen und engen Busses ein Platzvorteil. Wir fuhren bei Bewölkung, sehr hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit los. Der Bus hatte selbstverständlich nur die natürliche Klimaanlage- sprich offenstehende Fenster.
Von der Inselhauptstadt Praia aus fuhren wir über die wirklich grüne und bergige Insel Santiago Richtung Assamoda.
In Assamoda besuchten wir den Markt, wo hauptsächlich Obst und Gemüse, Getreide, Fisch und Fleisch verkauft wurde.
Vor dem Markt wartete unser Kleinbus auf die Weiterfahrt über Figuera das Naus zu unserem Hauptziel, dem Silberstrand in Ribeira da Prata in der Gemeinde Tarrafal.
Es handelte sich hier um einen Strand mit schwarzen Lavasand, den wir nach einer ca. weiteren Stunde Fahrt über die Insel aus der Ferne erblicken konnten.
Wir hielten dann in einer wirklich urwüchsigen abgelegenen Gegend, wo zwar Palmen und exotische Pflanzen aber nichts von einem Strand zu sehen war. Nach kurzer Zeit entdeckten wir an einem Weg aber dieses Schild.
Wir gingen diese 100 Meter einen Trampelpfad entlang durch wunderschönem Palmenwald und es erwartete uns dannn eine wirkliche Überraschung.
Wir fanden in dieser Einsamkeit eine super kleine, aber wunderschöne, Ansiedlung vor, die aus einem kleinen gemauerten typisch KapVerdischen Wohnhaus und kleinen Hütten bestand. Auf dem vorherigen Bild kann man ein kleines Häuschen bereits erahnen. In diesem Häuschen mit direktem Zugang zum Strand wohnte unsere Reiseleiterin Anne mit ihrem einheimischen Freund Luis. Aber seht selbst:
Dieses schöne Domizil sollte uns eine Herberge für den Nachmittag sein. Es gab Umkleidemöglichkeiten, eine europäische Toilette und sogar eine Dusche wurde uns angeboten, die allerdings nicht von uns geutzt wurde, auch weil wir erfahren hatten, wie schwer es dort ist, Wasser aufzubereiten, weil es keine fließende Versorgung gibt. Der Strand gehörte uns ganz alleine und wir nutzen die Bademöglichkeit.
Zwischendurch grillte Luis für uns selbstgefangen Fisch. Es gab ein kühles Bier oder andere Getränke und als Nachtisch Kapverdischen Schokokeks mit Nüssen. Übrigens ist auf dem folgenden Bild im Hintergrund Anne zu sehen (mit hellblauem Pulli). Anne stammt aus Berlin und lebt seit 2,5 Jahren auf Santiago und will dort auch sesshaft bleiben. Eine total nette Person, die sich sehr rührend um uns gekümmert hat.
An dem feuchten Boden kann man erkennen, dass es einen heftigen und langanhaltenden Regenschauer gab. Wir hatten also einen der seltenen Tage erwischt, an dem es hier regnete. Bei den hohen Temperaturen konnte man aber tatsächlich von warmen Regen sprechen. Außerdem waren wir sowieso bereits nass vom Baden. Allerdings sollte man die Wellen nicht unterschätzen, obwohl das Meer relativ ruhig aussah. Einer unserer Teilnehmer war mit Brille ins Wasser gegangen und ohne Brille wieder herausgekommen. Es gab zwei kräftige Wellen hintereinander, die einen von den Füßen gerissen und auf den Meeresboden gedrückt haben. Davon habe ich aber keine Fotos.
Es folgt ein Foto von einem Schildkrötengelege mit ca. 100 Eiern, dass von Luis und Anne gepflegt und bewacht wird, damit die schlüpfenden Schildkröten Ende Oktober/Anfang November möglichst alle ins rettende Wasser gelangen.
Trotz des Wetters war es ein eindrucksvolles Erlebnis am Silberstrand von Santiago. Das Wasser war herrlich, die Gastgeber total nett und natürlich.
Gesättigt, abgekühlt und voller Eindrücke fuhren wir dann gegen 15:30 zurück durch die Serrra Malaguetta, wo wir noch einige Häuser sehen konnten, die uns zeigten, in welchen einfachen Behausungen die Menschen hier leben.
Anne und ihr einheimischer Fahrer brachte uns sicher und wohlbehalten zurück zum Hafen, wo uns die MS4 voller Stolz erwartete... und mich mein wohlverdientes kühles Bierchen.
Fazit: Es war für uns trotz des Regenschauers ein wirklich gelungener Ausflug. Wir haben viel gesehen, viel erlebt, tolle Informationen von Anne erhalten und haben uns in der Gruppe richtig wohlgefühlt. Es war ein Ausflug, den wir absolut weiterempfehlen können und für uns einer der Highlights unsere Cruise mit der Mein Schiff 4.