26.10.23 – Anreise
Wir haben uns – nachträglich - für das Schisserpaket entschieden und die Flüge über Tui gebucht. Da zu dem Zeitpunkt nur noch wenige Optionen verfügbar waren flogen wir von Düsseldorf nach New York, später aber von Jamaika aus zurück nach Frankfurt. Da ich keine Lust hatte, mit dem Wagen nach Düsseldorf zu fahren und dort zu parken, auf dem Rückweg in Frankfurt dann aber kein Auto zu haben, entschieden wir uns dafür, uns fahren zu lassen. So hatten wir nirgendwo ein Auto im Parkhaus und mussten insbesondere auf dem Rückweg nicht selbst fahren. Von meinen vorherigen USA-Aufenthalten wusste ich, dass es durchaus im Sinne der allgemeinen Verkehrssicherheit ist, wenn ich nach einem Nachtflug nicht noch selbst Auto fahren muss.
Abgeholt wurden wir morgens um 08.00 Uhr, am Düsseldorfer Flughafen waren wir dann um 09.00 Uhr. Check-In und die Security lief super schnell und nach einem kurzen Frühstück in der Lounge ging es dann auch schon Richtung A330neo. Der Hinflug verlief gut, die Vorfreude auf die Reise auch. Auch für unseren Sohn war es mega spannend über den Wolken.
Meine relaxte Stimmung änderte sich schlagartig in dem Moment, in dem eine Pärchen neben uns im Flugzeug ihre Zoll-Erklärungen herausholten und ausfüllten. Ach Du scheisse, stimmt, da war ja was. Diese weiß/grauen Formular mit blauem Kopf, mit denen man erklärte, keine Früchte, Samen und Tiere mitzuführen. Hatte ich vollkommen vergessen und verfiel jetzt in den Panikmodus. Ich war schon versucht, irgendwelche Fluggäste zu fragen, ob sie zufällig Blutdrucktabletten haben und mir davon eine abgeben können, entschied mich dann aber doch, erstmal in unserer Whatsapp-Gruppe nachzufragen. Zum Glück waren ja einige schon ein paar Tage vorher in die USA eingereist und wussten zu berichten, dass niemand nach dieser Zollerklärung gefragt hatte. Und, tatsächlich, seit April 2023 muss man die Erklärung bei Einreise in die USA gar nicht mehr abgeben. Puh, durchatmen, Glück gehabt. Als ich sah, wie das Pärchen sich brav durch die Erklärung quälte musste ich innerlich etwas grinsen….
Ansonsten verging die Zeit wie im Fluge und um 13:44 Uhr landeten wir in JFK. Im Landeanflug war er dann da, der Moment, auf den wir so lange gewartet haben. In der Ferne schemenhaft zu erkennen war sie, die Silhouette Manhattans, ein unfassbarer beeindruckender Anblick.
Dank unserer Plätze im Flugzeug waren wir die allersten an der Immi in Terminal 4 und wir konnten uns – das hatte ich so noch nie erlebt – ohne zu warten einen von 5 Schaltern aussuchen, weil wir ganz offensichtlich derzeit die einzige Maschine waren, die in Terminal 4 abgefertigt wurden. Immigration war nach 5 Minuten erledigt und so kam es zu der lustigen Situation, dass wir auf unsere Koffer am Kofferband warten mussten - meistens ist es ja andersherum. Die Koffer kamen leider nicht ganz so schnell und während unser Sohn erst noch in aller Ruhe auf die Toilette musste war gefühlt das gesamte Flugzeug auf dem Weg zu den Transferbussen an uns vorbei gezogen. So hieß es also erstmal abzuwarten, und zwar ganz schön lange….. 2 Stunden nach der Landung saßen wir endlich im Tui-Transferbus – leider war das Elend der Anreise damit noch nicht erledigt – und zwar noch lange nicht….
Ich trackte die Fahrtzeit zum Schiff auf google maps – 1 Std 15 Minuten. Wow, ganz schön lang. Aber es wurden auch Strecken angezeigt, die deutlich länger dauerten, teilweise 2 Stunden. Zu meiner absoluten Überraschung machte sich der Busfahrer auf in Richtung der 2 Stunden Strecke. Das war doch bestimmt nur ein Fehler, oder? Nein, war es nicht. An jeder Kreuzung, an der mir mein google maps zwei unterschiedliche Fahrtzeiten anzeigte, fuhr der Fahrer konsequent die Strecke, die als länger angezeigt wurde. Zunächst fuhren wir durch Queens nördlich Richtung Williamsburg, vorbei ein einem ziemlich großen Friedhof,
um dann Höhe Empire State Building nach Westen in Richtung Manhattan abzubiegen. Vor dort aber fuhren wir nicht etwa durch Manhattan, sondern wieder nach Süden, also nach Brooklyn,
dann über die Brücke nach Staten Island und über die nächste Brücke nach New Jersey. Sehr viel komplizierter kann man eigentlich von JFK nicht nach Bayonne fahren. Innerlich beschäftigte ich mich schon mit der Frage, wer im Bus wohl einen Führerschein für Busse haben könnte, um dann mit den anderen Passagieren zusammen den Busfahrer zu überwältigen und selbst weiterzufahren....
Aber, irgendwann hatte auch diese Fahrt ein Ende und um 18.15 Uhr standen wir in einer Bus-Warteschlange von vier Bussen am Hafenterminal und sahen erstmalig unser zu Hause für die nächsten fast drei Wochen! Auch wenn diese Reise mittlerweile meine dritte Kreuzfahrt war (jaha, wir haben nach der Buchung im Juni 22 schnell noch zwei Zwischenreisen eingeschoben, um herauszufinden, ob es uns gefällt) ist der Anblick des Schiffs für mich noch immer überwältigend
Unser Sohn war mittlerweile eingeschlafen, die Stimmung im Bus kippte und unser Busfahrer stieg erstmal aus, um in Ruhe mit einem Hafenmitarbeiter zu quatschen. Während dessen wurden wir von einem weiteren Bus überholt, was die Stimmung nicht besser machte. Um 19.00 Uhr waren wir dann endlich auf dem Schiff – also mehr als 5 Stunden nach der Landung….
Was soll ich sagen, viel war an dem Tag mit uns nicht mehr anzufangen. Wir gingen auf die Kabine, dann noch kurz in den Anckelmannsplatz und pünktlich um 20.00 Uhr zur SNRÜ. Meine Frau brachte danach unseren Sohn ins Bett und ich traf mich noch mit meinem besten Freund – der uns ja schließlich zu dieser Reise gebracht hatte – in der AAB auf einen Schlaftrunk und genossen den Ausblick und die ersten Eindrücke des Schiffs.
Um 22 Uhr lag auch ich im Bett. Glücklich, aber ziemlich müde…
tbc