Vorwort: Ich hatte meinen Bericht über die Alaska-Kreuzfahrt in 2019 für den morgigen Freitag zugesagt, da aber heute der Tag der Gaben ist, ziehe ich das vor. Wer weiß ob ich morgen Lust dazu habe. Und das Interesse an meiner Reise von der letzten Woche hatte auch nur ein Wochenende lang gehalten, vielleicht lesen es beim Warten auf das Christkind mehr.
Diese Reise war ein Highlight meiner Kreuzfahrten. Und eine Woche vor Reisebeginn wurde erst gebucht ... Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen, und dass ich noch einmal mit Seabourn verreisen kann. So schnell wie möglich. Meine Liebe im letzten Jahr, und derzeit unerreichbar weit weg ...
Nebenbei: Der Bericht ist unvollständig und verfälscht etwas, weil viele Medien hier nicht veröffentlicht werden dürfen. Schade.
Alaska: Ganz großes Kino in Superlativen
Mit der Seabourn Sojourn entlang der Küste von Alaska
"Twilight": Vancouver
Diese Reise wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Ursprünglich hatte ich für diesen Zeitraum eine Kreuzfahrt mit Zielen in Island und Grönland gebucht. Die mittlere von drei gebuchten am Stück bei Nicko. Auf dieser Seereise wurde die 'World Explorer' eingesetzt, die im Frühjahr 2019 zum ersten Einsatz kommen sollte. Nach und nach wurden aber alle Reisen vor meiner Fahrt storniert, weil am Schiff noch gearbeitet wurde, und es noch in der Werft in Portugal lag. Auf der Jungfernfahrt (meine sollte unmittelbar danach folgen) hatten sich die Berichte darüber leider nicht gut angelesen. Meine Vorfreude war gegen null. Ich konnte mich zum Glück mit dem Veranstalter einigen, der hier ein fairer Geschäftspartner war, und die Kreuzfahrt kurz vor Abfahrt stornieren.
Wegfahren wollte ich trotzdem. Alaska mit einem Kreuzfahrtschiff plante ich erfolglos schon oft, bislang war ich nur mit dem Flugzeug dort. Mir hatte ein Angebot mit der Seabourn Sojourn ab Vancouver, und von dort entlang der Küste nach Anchorage (bzw. Seward) in Alaska gefallen. Auf einem Seabourn Schiff war ich vorher noch nie, noch eine Premiere. Anstatt Elfen zu ärgern musste ich mich Inuit-Schamanen herumärgern.
Ich war gespannt, ob die Reederei mit Silversea zu vergleichen war. Ich kann es vorwegnehmen: Ja.
Mir blieb nur eine Woche Vorbereitung. Die Fahrt selbst und die Flüge zu organisieren war einfach. Schwerer war es zu entscheiden, was ich an Land unternehme. Das Wort Alaska bedeutet: 'Objekt in dessen Richtung das Meer strömt', und davon wollte ich so viel wie möglich sehen. Natürlich wurden unzählige Ausflüge angeboten, und etwas auf eigene Faust wollte ich auch unternehmen.
Die Kreuzfahrt begann an einem Dienstag. Ich wollte keine freien Tage in Deutschland vergeuden, und flog bereits den Samstag zuvor nach Vancouver. Womit ich nicht gerechnet hatte: Von Samstag auf den Sonntag waren die Hotel Preise in Vancouver Downtown astronomisch hoch. Die Alternativen waren Schlafsäle oder Absteigen, auf die ich keine Lust hatte. Ich entschied mich im Flughafen nahe Metrotown zu übernachten, zumal ich erst am späten Nachmittag dort ankommen würde.
Der Lufthansa Nonstop Flug von Frankfurt nach Vancouver war angenehm. In Metrotown war lediglich Essen und Trinken das Programm. Genau die Menge, bis ich müde wurde, und nach einer durchgeschlafenen Nacht keinerlei Probleme mit dem Jetlag hatte.
Metrotown Vancouver
Am nächsten Morgen bezog ich mein Quartier für die nächsten zwei Nächte, dass 'Ramada Limited', in der Nähe der Kreuzfahrt-Terminals in Downtown gelegen:
Downtown Vancouver
Ein Drehort des Filmes 'Twilight' war der Stanley-Park, was mich nicht daran hinderte, ihn mir anzuschauen. Die erste Station war der Totempfahl-Park, eine Anhäufung aus Baumstämmen geschnitzten Skulpturen:
Totempfahle im Stanley Park / Vancouver
Totempfahl im Stanley Park / Vancouver
Nach dem Erreichen des örtlichen Ruderclubs:
Der Ruderklub im Stanley Park / Vancouver
hatte ich Durst, und dafür war das "Stanley's" inmitten des Parks sehr gut geeignet. In diesem urigen Garten schmeckte das Bier:
Stanley's Bar and Grill / Vancouver
Ich unternahm eine Bootsfahrt mit Blick auf Downtown:
Downtown Vancouver
und den Seaport für die Wasserflugzeuge:
Seaport Vancouver
Final Destination: Vancouver
Lustig fand ich, dass die Reiseleiterin mein Lokal im Stanley Park nicht kannte, anscheinend ist es relativ neu.
Den schönen Tag beendete ich wie üblich mit Essen, Trinken und Musik anhören.
Ich hatte am nächsten Tag zuerst andere Ausflugs-Ziele geplant, aber der Stanley Park hatte mir so gut gefallen, dass ich wieder dorthin lief. Zuerst an der 'A-maze-ing Laughter' Skulpture vorbei, die für gute Laune sorgte:
Die A-maze-ing Skulpture Laughter in Vancouver
Die Staturen sind aus Bronze nach dem Motto 'May this sculpture inspire laughter playfulness and joy in all who experience it'.
Ich lief die Küste entlang, mit Blick auf die andere Seite und viele Schiffe:
Der Stanley Park in Vancouver
Der Stanley Park in Vancouver
Die Natur liegt direkt vor der Haustür, wie hier der Siwash Rock. Ein achtzehn Meter hoher monolithartiger Fels:
Der Siwash Rock im Stanley Park in Vancouver
Ich unterquerte die Lions Gate Bridge, eine Hängebrücke die Vancouver mit North Vancouver und West Vancouver verbindet:
Die Lions Gate Bridge in Vancouver
Die gelben Haufen, gelegen gegenüber des Parks in North Vancouver, bestehen aus Schwefel-Pulver, das von Alberta aus transportiert und für asiatische Märkte verschifft wird:
Schwefel Haufen in Nord Vancouver
Der Stanley Park kann aber auch Gefahren bergen. Viel Rücksicht nehmen die unzähligen Fahrradfahrer nicht auf Fußgänger. Obacht geben, länger leben heißt die Devise. Sie fahren meist rund um den Park, ich wechselte auf die sichere Seite in das Zentrum des Parks:
Mitten im Stanley Park in Vancouver
Nach zwanzig Kilometer Spaziergang durch den Park war ich mir vorgekommen wie ein ausgehungerter Kannibale: Es ging langsam auf die Knochen. Ich war froh, in einem Brewpub einkehren zu können.
Am nächsten Morgen schlief ich aus, kaufte etwas ein, und lief zum Kreuzfahrt-Terminal zur Einschiffung. Das örtliche Personal machte das so gut wie sie es können. So gut wie gar nicht. Für eine Leistung eines Praktikanten am ersten Tag noch zu akzeptieren, aber nicht für den Beginn einer Luxus-Kreuzfahrt. Sie hatten nicht den Hauch einer Ahnung von ihrem Beruf. Ich war mir wie in meiner Volksschule vorgekommen. Wir wurden in einer Schulturnhalle (sah zumindest so aus) im militärischen Ton auf simple Sitzmöglichkeiten platziert, hörten uns alberne Weisheiten an, und mussten streng nach dem Regiment der Angestellten handeln. So oder ähnlich wurde ich am ersten Tag meines Grundwehrdienstes behandelt. Die Reederei hat leider keinen Einfluss darauf, ein schöner Beginn war das nicht.
Nebenbei:
Vancouver hat das viertgrößte Cruiseship Terminal der Welt. Die meisten Kreuzfahrten gehen von April bis Oktober
von und nach Alaska.
Auch an Bord war der Start nicht gerade luxuriös. Zur Begrüßung gab es nur Wasser oder Saft anstatt den erhofften Champagner.
Meine Laune besserte sich, als ich meine schicke Kabine beziehen konnte:
Meine Kabine auf der Seabourn Sojourn
Die Kreuzfahrt startete, und das war gut so. Wir verabschiedeten uns von Vancouver:
Bye Bye Vancouver
mit einem tollen Sonnenuntergang. Schön bunt, und in Farbe!:
Bye Bye Vancouver
Schwierig wurde es nur, die Seabourn Sojourn nach diesem Bild mit meinem Paddelboot wieder einzuholen.