Beiträge von CosmoST

    Hat sich das Problem mit der abendlichen Musikbeschallung auf der Kabine gelöst?

    Jein.

    Es war aber auch keine richtige Beschallung.

    Man hörte es abends halt leicht auf den Kabinen auf Deck 4 (ich nehme mal an, die Kabinen, die zwischen unserer und dem Hanseatrium lagen, hörten das auch).


    Aber für uns war es kein Problem.

    1. Es war nicht so laut auf den Kabinen zu hören, sondern nur leicht im Hintergrund. Türen und Wände sind ja dick ...

    2. Wir sind da nicht so empfindlich.

    3. Ging es nicht bis spät in die Nacht - 23:00 oder 23:30 war eh Ruhe.

    4. Teilweise waren wir abends auch im Hanseatrium.


    Wer aber vielleicht sehr empfindlich ist, könnte mit Kabinen auf Deck 4 damit Probleme haben und sollte dieses Deck evtl. meiden.


    VG Sven

    04.06.23: Ein schöner Seetag auf dem Atlantik in Richtung Island

    Heute konnte man mal etwas länger schlafen, kein Ausflug oder Anlandung im Zodiac stand an. Zumal in der Nacht auch noch die Uhren um eine Stunde zurückgestellt wurden, da blieb sogar eine Stunde mehr. Ein Blick aus dem Fenster versprach schon mal einen schönen Tag.




    Gemütlich frühstücken im LIDO. Dann ein paar Runden auf dem Sonnendeck drehen. Man will ja auch an einem Seetag ein paar Meter abgespult haben. Am Vormittag gab es einen Vortrag mit dem Thema „Gesteinskreisläufe“. Es ging also in Richtung Geologie. Die Gesteine der Erde sind einem ständigen Wandel unterzogen, Verwitterung an der Oberfläche, erneuter Abtransport und Ablagerungen sind an der Tagesordnung. So entstehen magmatisches Gestein (z.B. Granit), Sedimentgestein (z.B. Sandstein) und metamorphes Gestein (z.B. Marmor, Schiefer). Hat man eigentlich alles schon mal in der Schule gelernt, das ist aber durchaus schon ein paar Jahre her, daher kann eine Auffrischung nicht schaden.


    Wir gaben im Bordreisebüro die ausgefüllten Aufnahme-Unterlagen für den HL-Club ab. Außerdem machten wir mal einen Termin außerhalb der normalen Öffnungszeiten für den morgigen Tag fest. Wir wollten für 2025 ja eine Reise buchen – wir hatten uns mehr oder weniger entschieden. An den regulären Öffnungszeiten waren immer lange Schlangen vor dem Büro, daher kam uns ein eigener Termin zugute.


    Danach begann gleich ein weiterer Vortrag. „Robben in Nordsee und Nordmeer“. Hier wurden die 3 Familien der Robben (Hundsrobben, Ohrenrobben, Walrosse) und ihre Eigenschaften vorgestellt. In der Gegend, wo wir uns befinden, kommen nur die Hundsrobben vor (Seehund, Kegelrobbe). Weitere Hundsrobben gibt es in der Arktis, wo wir letztes Jahr auch einige gesehen hatten (Bartrobbe, Sattelrobbe, Ringelrobbe), ebenso die Walrosse. Die Ohrenrobben (z.B. Seelöwe, Seebär, Seeleopard usw.) sind in freier Wildbahn nur auf der Südhalbkugel anzutreffen. Unterschiede gibt es bei der Ausprägung der Ohren (Hundsrobben haben Hörlöcher, während Ohrenrobben richtig ausgeprägte Ohren besitzen) sowie im Skelett und den Gliedmaßen. So sind Hundsrobben eher gedrungen und haben kleinere Gliedmaßen, so dass sie sich „robbend“ an Land fortbewegen. Die Ohrenrobben sind meist länger gebaut und haben längere Gliedmaßen, sie können sich an Land auch besser „laufend“ fortbewegen.


    Neben den Vorträgen kann man auch etwas durch das Schiff schlendern. Auch auf der HANSEATIC spirit gibt es in den Fluren eine Vielzahl von Fotos, v.a. von Tieren. Auf der HANSEATIC nature hatten es uns ja insbesondere die Eisbärfotos angetan. So war es auch hier.





    Diese befinden sich auf dem Weg zum LIDO. Da muss man doch beim Vorbeigehen schon mal „reinknuddeln“ :D


    Heute ging es aber nicht ins LIDO, sondern es gab ein Buffet auf dem Pooldeck. Bei bestem Wetter wurden Austern, Steak & Bratwurst vom Grill nebst Beilagen, Flammkuchen, Kaiserschmarrn und vieles mehr angeboten. Dazu werden diverse Getränke (Wein, Bier, Sekt, Cola, Wasser, Schnaps) gereicht und es wird fortlaufend nachgeschenkt. Immer wieder schön, hat uns im letzten Jahr auch sehr gut gefallen.


    Nach dem Mittagspicknick gingen wir ein Deck höher und suchten uns eine Liege. Bei schönstem Sonnenschein ließ es sich gut aushalten, auch wenn es natürlich nicht besonders warm war. Aber dafür gibt es ja Decken. Ein bisschen lesen, ein bisschen dösen und nochmal ein Gläschen Wein von unten holen, das passt schon 8)


    Am Nachmittag stand ein weiterer Expertenvortrag auf dem Programm: „Die Besiedlung Islands“. Passend zu den kommenden Häfen ging es um die frühe Besiedlung Islands. Es begann im 7. Jahrhundert, als die ersten Siedler eintrafen. Daran anschließend kamen irischen Mönche, die Teile Islands vereinnahmten. Und dann im 9. Jahrhundert die Wikinger, die von Skandinavien hinüberkamen. Im 9./10. Jahrhundert spricht man von der Landnahmezeit. Die Siedler wurden sesshaft und gründeten größere Siedlungen, z.B. im Raum Reykjavik. Das Land wurde unter den Siedlern verteilt. Daran schloss sich die Sagazeit an (bis 1030), mit der der Vortrag auch endete. Das Althing wurde installiert: In der Mitte Islands trafen sich die lokalen Herrscher und Earls, um ihre Belange zu diskutieren und Gesetze zu verabschieden, aber auch, um Gericht abzuhalten und Leute zu verurteilen. Den Ort dieses Althings würden wir im Nachprogramm in Island dann noch besichtigen.


    Aber auch mit diesem Vortrag war das Programm im Hanseatrium noch nicht vorbei. Es fand noch ein Recap/Precap statt. Dort ließ man die letzten Tage in Schottland Revue passieren. Außerdem wurden wir auf die Anlandungen in den kommenden 2 Tagen eingestimmt. Wie man sieht, ist auch an Seetagen auf einer Expedition einiges geboten, man bekommt viel Wissen über Vorträge vermittelt – man kann aber stattdessen (oder auch zusätzlich noch) relaxen …


    Obwohl das Meer relativ ruhig war – es gab keine großen Schiffsbewegungen, die wir als störend empfanden – spritze bei uns an Deck 4 das Wasser immer wieder in großen Fontänen ans Fenster. Ein schönes Schauspiel.





    Abendessen gab es heute noch einmal im Spezialitätenrestaurant „L’Esprit“. Dieses Mal hatten wir das Menü B. Und dieses war in der Tat nochmals besser als das Menü beim ersten Besuch. Da hat es sich auf jeden Fall gelohnt, ein zweites Mal herzukommen :thumbup:


    Im Hanseatrium stand dann der „Captain’s Talk“ auf dem Programm. Expeditions-Manager, Hotel-Manager und natürlich der Kapitän fachsimpelten über die speziellen Herausforderungen bei der Durchführung von Expeditionen in den unterschiedlichen Schiffsbereichen und Fahrgebieten. Über ihre Lieblingsziele und -erlebnisse. Eine kurzweilige Veranstaltung. Dazu ein leckerer Cocktail zum Tagesausklang.


    Danach gingen wir auf die Kabine, schließlich will man für den ersten Halt in Island gut ausgeschlafen sein …



    Gelaufene/gewanderte Strecke an diesem Tag: ca. 2km



    VG Sven

    03.06.23: Stornoway (Äußere Hebriden) – Auslaufen und Abendprogramm

    Nach diesem Stadt- und Parkrundgang war es Zeit für einen Nachmittagssnack. Kaffee und Kuchen stand an. Wobei der Kuchen eigentlich eine frische Waffel mit Obst und Eis war, die es jeden Tag zwischen 15:00 und 17:00 auf dem Pooldeck gibt. Auch eine Softeis-Maschine zum Selbstzapfen ist hier zu finden, an der täglich wechselnde Sorten angeboten werden. Im Gegensatz zur HANSEATIC nature im letzten Jahr hier mit Selbstbedienung, hat aber wahrscheinlich mit den Corona-Regeln zu tun, die es im letzten Jahr ja noch gab.


    Wir resümierten den Tag, dachten nochmal scharf über eine mögliche Reise 2025 in die Hudson Bay oder in die Antarktis nach. Schauten uns die Preise an. Und überlegten, dem HL-Club beizutreten. Wenn man öfter Reisen unternimmt, lohnt das Ganze schon, entweder kann man die Bonusmeilen als Bordguthaben für die nächste Reise oder für Sonderangebote einsetzen.


    Um 18:00 Uhr wurden die Leinen gelöst und die HANSEATIC spirit begab sich auf die Reise Richtung Island. Wir verließen unseren letzten Hafen in Schottland. Wie immer bei Hafenausfahrten mit lautem Getöse – das Typhon der TUI-Schiffe hat schon eine gewisse Lautstärke :P

    Und mit dezenter Auslaufmusik.




    Auch wenn es heute den ganzen Tag bedeckt war, hatten wir uns fast einen Sonnenbrand während der RIB-Boot-Tour eingefangen – aber zum Glück nur fast. Und beim Stadtrundgang herrschten auch angenehme Temperaturen (ca. 12 Grad), es war v.a. Dingen trocken. Auch wenn die Sonne fehlte.




    Jetzt beim Ablegen brach an einigen Stellen sogar mal die Sonne durch die dichte Wolkendecke, was schöne Lichtbereiche in die Landschaft zauberte.




    Wir fuhren noch ein Stückchen an der Küste entlang, teilweise dort, wo wir auch heute Vormittag mit dem RIB-Boot entlang gefahren waren.





    Dann gingen wir auf die Kabine und bereiteten uns für das Abendessen vor. Während wir mal kurz am Kabinenfenster vorbeischauten, sahen wir doch tatsächlich wieder kleine Delfine, die neben dem Schiff ihren Spaß hatten. Tauchten immer wieder auf, sprangen aus dem Wasser. Ganz dicht am Schiff, direkt vor unserem Fenster. Traumhaft! :) :thumbup:


    Klar, das war Glück, hätten wir gerade nicht geschaut oder wären wir gar nicht auf der Kabine gewesen, hätten wir das nicht mitbekommen. Nach einer kurzen Zeit war der Spaß aber auch vorbei, die Delfine zogen ihres Weges.


    Wir hatten zwar schottischen Boden verlassen, aber komplett war Schottland heute noch nicht vorbei (und eigentlich bewegten wir uns ja auch noch in schottischen Gewässern). Im LIDO gab es ein Britisches Abendbuffet. Mit allerlei lokalen Spezialitäten ;)

    Die von der Crew teilweise in den schottischen Häfen eingekauft worden waren.


    Es gab einen großen Schottischen Meeresfrüchte-Eintopf (in einer Art Paella-Pfanne) mit Muscheln, Austern usw. Es gab verschiedene Pies (Fisch-Pie, Shepherd’s Pie, …), es gab natürlich die schottische Spezialität Haggis mit Black Pudding, Yorkshire Pudding, Scotch Eggs (mit Hackfleisch ummantelte Eier), Lachs aus Stromness. Und vieles mehr.


    Sehr viele kleine Sachen, da kann man sich gut durchprobieren. Und ich muss sagen, es hat sehr gut geschmeckt. Wir haben vieles probiert. Und ich habe natürlich auch das Haggis mit Black Pudding gegessen – wenn man schon mal die Möglichkeit hat, sollte man das auch tun :)


    Und so schlecht – wie man das sich hier vorstellt – war das gar nicht. Sehr kräftig gewürztes Essen auf jeden Fall.


    Wir trafen auch noch das Paar, welches die nachmittägliche RIB-Boot-Tour durchgeführt hatte. Beim Mittagessen hatten wir sie ja schon „heiß“ gemacht mit unseren Sichtungen am Vormittag. Leider hatten sie am Nachmittag nicht so viel Glück, keine Wale und keine Delfine. Die waren schon ein wenig enttäuscht. Wir erzählten ihnen dann mal auch lieber nichts von unserer Delfin-Sichtung von der Kabine aus vor ein paar Minuten – nicht noch den Finger in die offene Wunde legen. Unsere Entscheidung für den Vormittag war auf jeden Fall die richtige gewesen :thumbup:


    Danach war das Thema Schottland aber immer noch nicht ganz abgehakt. Im Hanseatrium gab es noch einen Vortrag „Die schottischen Highlands und seine Clans – Die Geschichte um Freiheit, Macht und Überleben“. Ein interessanter Vortrag. Einiges, was man aus Filmen wie Braveheart kennt, gab es so in echt natürlich auch. Einiges hat sich in Wirklichkeit aber anders abgespielt.


    Damit ist das Kapitel Schottland nun endgültig geschlossen. Mit einem sehr schönen Tag mit vielen, schönen Tiersichtungen.

    Wir befanden uns auf dem Weg nach Island. Ein Seetag lag vor uns …



    Gelaufene/gewanderte Strecke an diesem Tag: ca. 5km



    Tiersichtungen an diesem Tag:

    • Kegelrobbe
    • Seehund
    • Seeadler
    • Delfin
    • Minkwal (Zwergwal)
    • Puffin
    • Kranich
    • Diverse Möwen- und Enten-Arten



    VG Sven

    03.06.23: Stornoway (Äußere Hebriden) – Ein kleiner Rundgang (Teil 2)

    Wir nahmen nicht den großen Wanderweg an der Bucht entlang, sondern beschränkten uns auf die nähere Umgebung von Lews Castle, blieben also im Park.






    Im Park befinden sich einige geschnitzte Holz-Skulpturen, die die Szenerie bereichern.





    So kamen wir dann auch wieder am Lews Castle vorbei.





    Nach einer kleinen Pause dort machten wir uns auf den Rückweg, zunächst aus dem Park wieder heraus. Am Ufer konnten wir einen Kranich ausmachen, der mit lautem Geschrei in den Baumwipfeln unterwegs war.




    Durch den Bootshafen zurück. Hier gibt es neben neueren und älteren Booten auch einige Skulpturen aus dem Bereich Fischerei.






    Vorbei am Rathaus




    erreichten wir den Fährhafen und damit unser Schiff.




    Am Hafengebäude befinden sich Nachbauten der bekannten Lews Schachfiguren. Die Originale wurden im 19. Jahrhundert auf den Äußeren Hebriden entdeckt, insgesamt 76 verschiedene Figuren. Sie wurden im Mittelalter aus Elfenbein geschnitzt und stammen vermutlich aus Norwegen. Heute gibt es zahlreiche Nachbauten, sei es als Schachspiele für Touristen oder als etwas größere Skulpturen, wie hier im Hafen ausgestellt. Uns hat es v.a. der Ritter angetan, der aus Verzweiflung in seinen Schild beißt ^^




    VG Sven

    03.06.23: Stornoway (Äußere Hebriden) – Ein kleiner Rundgang (Teil 1)

    Nach dem Mittagessen zogen wir uns um – mit dem Parka war es an Land doch etwas warm. Wir verließen das Schiff für einen kleinen Rundgang in Stornoway, dem Hauptort auf den Äußeren Hebriden.


    Stornoway liegt auf der Insel Lewis and Harris, der größten Insel der Äußeren Hebriden, die sich an der Westküste Schottlands über ca. 200 Kilometer erstrecken. Die Entfernung zum Hauptland beträgt ca. 60km. Die Insel ist u.a. bekannt für den Harris Tweed. Stornoway selbst wurde bereits im 9. Jahrhundert von den Wikingern besiedelt. Seit jeher befindet sich hier der beste Naturhafen der gesamten Inselgruppe. Daher wurde die Gegend auch früh mit einer Burg befestigt. Heute befindet sich das Lews Castle an dieser Stelle. Im 19. Jahrhundert erlebte die Gegend mit der Heringsfischerei und -verarbeitung ihre Blütezeit. Nach der Jahrhundertwende ging die Nachfrage nach Hering jedoch zurück, viele junge Einwohner wanderten aus. Der Erste Weltkrieg verschärfte die Situation weiter, es gab einen Mangel an Männern auf den Äußeren Hebriden. Deshalb wanderten viele junge Frauen nach Kanada oder in die USA aus, u.a. auch die Mutter von Donald Trump. Das Ergebnis ist bekannt …


    Heute ist Stornoway ein wichtiger Fischerei- und Fährhafen. Es existiert eine permanente Fährverbindung zum schottischen Hauptland. Gestern Abend hatten wir z.B. eine der Fähren gesehen.


    Vom Fährhafen, an dem auch wir lagen, kommt man nach ein paar Schritten direkt in das kleine Stadtzentrum mit seinen Geschäften, Bars und Restaurants. Einige der Geschäfte bieten Harris Tweed an. Wir passierten die Martin’s Memorial Church




    sowie die Free Church of Scotland.




    Von dort war es nicht mehr weit bis zum hinteren Bootshafen, an dem wir heute Morgen unsere RIB-Boot-Tour begonnen hatten. Wir folgten der Hauptstraße an den letzten Meeresausläufern entlang.




    Über eine kleine Brücke überquerten wir den hiesigen kleinen Fluss.




    Und gelangten in den Park, in dem sich das Schloss befindet, Lews Castle and Grounds. Wir gingen zunächst am Ufer entlang. Ein Blick zurück auf die andere Uferseite, wo sich der Bootshafen sowie die Innenstadt von Stornoway befinden.





    Hinter einer größeren Wiese kann man auch schon Lews Castle sehen.




    Es datiert aus dem 19. Jahrhundert, ist also recht jung für schottische Verhältnisse und wurde vom Kaufmann James Matheson nebst Park errichtet. Zuvor befand sich an dieser Stelle die Seaforth Lodge, die die ganz frühen Burgen ablöste. Die Lodge wurde von den früheren Earls als Herrschaftssitz genutzt. Nach dem Tod von Matheson wurden Herrenhaus und Park den Einwohnern von Stornoway vermacht. Heute befindet sich eine Lehreinrichtung, ein Museum sowie Veranstaltungsräume darin. Man kann es nur von außen besichtigen.


    Durch den Park führen verschiede Wege, wer will kann auch etwas weiter an der Bucht entlang wandern.






    Dem Erbauer der Anlage zu Ehren gibt es das Matheson Memorial.




    VG Sven

    03.06.23: Stornoway (Äußere Hebriden) – Tierbesichtigung per RIB-Boot Tour (Teil 2)

    Wale und Delfine waren abgehakt, blieben also noch die Robben, die uns von der „Werbung“ für den ursprünglichen Ausflug versprochen waren (wobei eigentlich hatten wir schon welche im Hafen gesehen). Also wurde der Motor angelassen und wir begaben uns wieder Richtung Land. Man hätte natürlich auch noch ewig hier bei den Delfinen zuschauen können, aber vielleicht würden wir ja noch was anderes sehen. Und außerdem muss der Ausflug ja irgendwann auch enden, sonst findet das die Nachmittagsgruppe bestimmt nicht so toll …


    Wir fuhren tiefer in eine der Buchten hinein. Neben der schönen Landschaft konnten wir auch einige Schafe ausmachen, die sich an den Hängen tummelten. Unter anderem waren auch Exemplare der im schottischen Norden weit verbreiteten Rasse, dem Scottish Blackface, zu sehen.





    Am Strand machten es sich ein paar Kegelrobben gemütlich.




    Wir folgten dem Küstenverlauf in eine Nachbarbucht.




    Dort befanden sich weitere Kegelrobben, die am Strand und auf den Steinen Siesta feierten.






    Wir verließen die Bucht und es ging wieder Richtung offenes Meer. In der Ferne konnten wir wieder den Minkwal (oder war es ein anderes Exemplar?) ausmachen. Aber immer nur kurz, näher heran kamen wir nicht.


    Da die Zeit auch schon fortgeschritten war, ging es langsam wieder Richtung Stornoway. Unterwegs schwamm tatsächlich neben uns ein Puffin, ca. 2m vom Boot entfernt. Es blieb aber bei diesem einen Exemplar.


    Dann steuerten wir nochmals Richtung Küste.




    Hier befand sich der bereits angekündigte Adlerhorst. Ein Seeadler war auch an der Spitze des Berges auszumachen. Das Nest war jedoch gut getarnt und auf die Entfernung ohne technische Hilfsmittel nicht gut zu erkennen.


    Dann ging es mehr oder weniger, mit höherer Geschwindigkeit zurück nach Stornoway und in den Hafen, wo wir von den Möwen mit lautem Geschrei begrüßt wurden. Die Robben im Hafen waren inzwischen weitergezogen.


    Der Ausflug hat uns sehr gut gefallen. Wir haben doch einige Tiere gesehen, v.a. der Minkwal und die Delfine waren schon ein Erlebnis :) Und die RIB-Boot-Fahrt war auch gesittet, man wurde nicht groß nass und konnte sich an der Landschaft und den Tieren erfreuen. Der Adrenalinjunkie hätte sich wahrscheinlich eine höhere Geschwindigkeit und Unmengen an Wasser auf Kleidung und Haut gewünscht – wir waren aber so hochzufrieden, schließlich waren wir wegen der Tiere hier :thumbup:


    Wir gingen dann erstmal zum Schiff zurück, es war Zeit für das Mittagessen im LIDO (es gab Pizza- und Pasta-Buffet) …



    VG Sven

    03.06.23: Stornoway (Äußere Hebriden) – Tierbesichtigung per RIB-Boot Tour (Teil 1)

    Unser heutiger Ausflug startete mal wieder früh – wir hatten uns aber explizit für die Vormittagstour angemeldet, so dass das nicht überraschend kam. Nach dem Frühstück entsprechend anziehen und dann ging es auch schon runter vom Schiff zum Treffpunkt an der Pier.


    Unser ursprünglich gebuchter Ausflug mit dem Fischerboot konnte ja nicht stattfinden, stattdessen wurde alternativ eine RIB-Boot Tour angeboten, die wir dann buchten. Hier konnte man zwischen Vor- und Nachmittagstour wählen, wir wählten vormittags, weil wir hofften, dass die Tiere zu dieser Zeit nach aktiver sind.


    Nachdem sich alle Teilnehmer eingefunden hatten (9 Gäste plus eine Expeditionsteam-Mitarbeiterin) konnte es losgehen. Wir gingen ins Stadtzentrum. Moment mal, wir wollten doch Boot fahren und die Boote sind doch im Hafen, oder nicht? Die Antwort ist einfach, hier vorne im Hafen liegen die großen Schiffe, die kleinen im hinteren Hafen. Dort gingen wir hin. Eine kurze Einweisung, Anlegen der obligatorischen Rettungsweste und dann konnte es eigentlich losgehen. Theoretisch hätte man noch Ponchos bzw. Mäntel bekommen können wegen der Nässe, die Guides meinten aber, dass wir mit unseren blauen Schiffsparkas genügend geschützt sind. Man kennt ja die Abenteuer-RIB-Boot-Touren, wo mächtig Gas gegeben wird und man mächtig nass wird. Aber ok, die Experten werden schon wissen, was sie tun. Dann noch die Leute entsprechend im Boot verteilen, manche hatten Glück und saßen allein auf einem 2er Sitz, andere nicht. Wie wir, wir mussten hintereinander auf einem Sitz Platz nehmen. Aber es ging noch, man war nicht komplett eingepfercht.


    Das große Objektiv und die große Kamera blieben auch zu Hause (bzw. auf der Kabine). Unter RIB-Boot stellt man sich ja entsprechend was vor. Zum einen ist fotografieren im wackelnden Schlauchboot nicht so einfach. Zum anderen wäre ja schade um die Ausrüstung bei viel Nässe. Und viel Platz hat man eh nicht. Also muss es das Handy richten …


    Wir fuhren langsam aus dem kleinen Hafen heraus. Dort tummelten sich bereits um diese Zeit die ersten Kegelrobben und Seehunde, die neugierig aus dem Wasser schauten. Begleitet vom Geschrei der Möwen kamen wir zur großen Pier, wo die HANSEATIC spirit lag.




    Eine Frage vom Skipper, ob wir noch näher und länger am Schiff vorbeifahren wollten, wurde einstimmig mit NEIN beantwortet :D Wir wollten Tiere sehen!!! Deshalb hatten wir die Tour schließlich auch gebucht. In der ursprünglichen Fischerboot-Tour war von Walen, Delfinen und Robben die Rede gewesen, die man hier in der North Minch, der Meerenge zwischen den Äußeren Hebriden und der britischen Hauptinsel, sichten könnte. Mal sehen, was wir davon nun auf unserer etwas abweichenden Tour sehen würden …


    Anmerkung: Am Nachmittag sahen wir bei der zweiten Gruppe, dass diese mehrere Runden am Schiff drehten. Da fiel das Voting wohl anders aus …


    Für uns ging es jetzt auf offene See. Mit etwas mehr Speed. Aber nicht so, wie man RIB-Boote schon gesehen hat, wo alle Gäste mehr oder weniger nass werden. Sondern recht gesittet, man blieb fast komplett trocken während der Fahrt. Sehr schön!


    Zunächst in Küstennähe fahrend. Unser Skipper machte uns auf Seeadler aufmerksam, die hier an der Küste brüteten und jagten. Die waren aber schon etwas weiter weg, mit dem Fernglas konnte man sie aber sehen. Später sollte es noch zu einem Nest gehen. Der Skipper kannte sich hier gut aus, er macht die Tour wohl nicht zum ersten Mal.




    Wir entfernten uns etwas von der Küste und fuhren weiter aufs Meer hinaus. Man war auf der Suche nach Walen und Delfinen.




    Und tatsächlich wurden wir nicht enttäuscht. Zunächst in der Ferne ausmachend, näherten wir uns ihnen vorsichtig mit dem RIB-Boot. Ganze Schulen von Delfinen tauchten immer wieder aus dem Wasser auf.




    Schwammen um unser Boot, tauchten drunter hindurch, sprangen aus dem Wasser. Ein wunderschöner Anblick.




    Man dümpelt mit dem Boot bei ausgeschaltetem Motor auf See, um einen herum, viele kleine Delfine. Einfach herrlich. Und einfach auch mal nur zum Genießen. Das erlebt man nicht alle Tage. Ein bisschen filmten wir dann aber doch das Ganze mit dem Handy – die meisten der abgebildeten Fotos hier sind aus diesen Filmen entnommen.





    Ursprünglich sind wir aber an diesen Platz gefahren, weil jemand im Boot einen Wal gesehen hatte und der Skipper dies auch bestätigt hat. Neben den Delfinen hielten wir also auch noch nach größeren Meeressäugern Ausschau.


    Und schließlich sahen wir sie oder ihn.




    Es handelte sich um einen Minkwal. Dieser wird auch Zwergwal genannt und gehört zu den Bartenwalen, ernährt sich also von Plankton und Kleinstlebewesen. Unter diesen Bartenwalen ist er auch fast der kleinste. Wobei mit einer Größe von bis zu knapp 10m ist er ja nun kein wirklicher Zwerg ;) Sie kommen in der North Minch in größerer Zahl vor.


    Im Gegensatz zu den Delfinen kam der Wal nicht näher zum Boot und verschwand dann auch. Aber immerhin, wir hatten den ersten, großen Wal der Kreuzfahrt gesehen.



    VG Sven

    02.06.23: Abfahrt aus Inverewe Garden, Abendprogramm, Ankunft auf den Hebriden

    Wir schafften es sogar noch vor Schließung des LIDO zu einem kleinen Mittagessen. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir bei schönem Wetter auf dem Sonnendeck. Nachmittags eine Waffel mit heißen Früchten und Eis, dazu Kaffee. Das passt. Ich nutzte die Zeit außerdem, um im Pool ein paar Bahnen zu schwimmen. Natürlich kein Vergleich zum 25m Pool auf Mein Schiff, aber allein im Pool geht das auch in diesem kleineren Pool :)


    Bei bestem Wetter liefen wir um 19:00 Uhr aus.




    Auch Wall-E (wer kennt ihn nicht) und unser obligatorischer Schatten-Selfie kamen zum Einsatz.





    Während die letzten Zodiacs verstaut wurden, machte sich die HANSEATIC spirit bereits wieder auf den Weg. Es stand eine kurze Überfahrt zu den Äußeren Hebriden an, die wir bereits am Abend erreichen wollten.




    Wir genossen noch ein wenig die Fahrt durch die Bucht bei schöner Abendsonne, im Hintergrund die Berge der Westlichen Highlands.






    Danach ging es zum Abendessen ins LIDO. Danach konnte man sich an der Rezeption für einen Digestif einfinden. Das Hotelteam präsentierte diverse Drinks aus dem Eis, mit Eis oder aus Riesen-Flaschen. Wir führten nette Gespräche mit Mitreisenden, die wir auf Ausflügen kennengelernt hatten. Es ging ums Reisen allgemein, um die Arktis und die Antarktis. Die Tiere, die wir auf dieser Reise bereits gesehen hatten und die wir noch nicht getroffen hatten. Und um den morgigen Bootsausflug. Wir alle hatten die ursprüngliche Fischerboot-Tour gebucht, die abgesagt wurde. Ein Paar hatte dann einen komplett anderen Ausflug gebucht, da sie RIB-Boote von früher kannten und die rasante, nasse Fahrt scheuten. Das andere Paar hatte wie wir auf die RIB-Boot-Tour umgebucht, wir scheuten also die möglicherweise rasante Fahrt nicht. Steffie und ich fuhren am Vormittag, weil wir dort größere Chancen auf Tiersichtigungen sahen. Die anderen beiden hatten einfach umgebucht und bekamen einen Zeitslot zugewiesen, sie fuhren letzendlich Nachmittag. Mal sehen, ob es wirklich so „gefährlich“ werden würde und ob die Wahl Vormittag oder Nachmittag eine Rolle spielen würde. Der nächste Tag würde es zeigen …


    Nach ein paar Drinks gingen wir nochmal aufs obere Deck. Gegen 22:00 Uhr begann die Anfahrt auf Stornoway, unseren Halt auf den Äußeren Hebriden.





    Eine halbe Stunde später erreichten wir den Hafen. Wir verfolgten die Fahrt und das Anlegemanöver vom oberen Deck aus.




    Theoretisch hätte man dann abends auch noch von Bord gehen können. Wir waren jedoch vom Tag geschafft und gingen auf die Kabine. Morgen ging es wieder früh raus wegen unserer Bootstour. Und am Nachmittag wollten wir uns noch etwas Zeit für den Ort Stornoway nehmen. Gute Nacht!



    Gelaufene/gewanderte Strecke an diesem Tag: ca. 8,5km



    Tiersichtungen an diesem Tag:

    • Graureiher
    • diverse Möwen-Arten



    VG Sven

    02.06.23: Inverewe Garden – Durch den Botanischen Garten

    Um doch noch auf unsere Kilometer zu kommen, liefen wir nun durch den Botanischen Garten. Hätten wir natürlich auch dann gemacht, wenn die Wanderung länger gewesen wäre.


    Der Garten ist sehr schön angelegt und wird permanent gepflegt. Es gibt verschiedene, abgegrenzte Themenbereiche. Einige davon haben wir auf unserem Rundgang durchlaufen.


    Es gibt dort sehr viele, in unterschiedlichen Farben erstrahlende, Rhododendren sowie Azaleen.







    Aber auch Palmen und andere grüne Pflanzen und Gehölze sind in großer Vielfalt anzutreffen.






    Es gibt auch einen kleinen Nutzgarten, in dem verschiedene Obststräucher, Gemüse, Kräuter, aber auch Blumen zu finden sind.






    Der Botanische Garten liegt direkt am Meer an einer kleinen Bucht. Es gibt also auch den einen oder anderen maritimen Ausblick.





    Die Wege sind sehr schön angelegt und führen durch die verschiedenen Bereiche. Hier steckt richtig Arbeit drin, diesen Garten zu pflegen, v.a. sind ja einige der Blumen saisonal und die Beete werden über das Jahr gesehen neu bepflanzt.








    Am Ende des Gartens kann man theoretisch auch noch etwas am Ufer der Meeresbucht wandern gehen. Aufgrund der großen Winterstürme von 2021 und 2022 waren jedoch dort viele Bäume umgekippt bzw. gefährdet sowie Steine heruntergefallen. Die Wege waren gesperrt. Wir hatten von dort aber zumindest einen Blick auf den Steg für die Zodiac-Anlandung sowie unser Schiff, was in der Bucht auf Reede lag.





    Nach einer kleinen Pause machten wir uns dann auf zur Anlegestelle und fuhren mit dem Zodiac zurück zum Schiff. Der Inverewe Garden hat uns sehr gut gefallen, wir hatten auch schönes Wetter, teilweise mit Sonne. Das entschädigte für die etwas maue Wanderung.



    VG Sven

    02.06.23: Inverewe Garden – Wanderung im Flowerdale Glen (Teil 2)

    Die Wege wurden dann auch schmaler, je weiter man sich von der Zivilisation entfernte.




    Und irgendwann hatten wir unser Ziel erreicht, die Glen-Wasserfälle. Wer jetzt hier einen riesigen, tosenden Wasserfall erwartet hat, wird leider enttäuscht.





    Eine kleine Pause, bis dann alle aus der Gruppe angekommen waren. Zeit, neben einer kleinen Stärkung (die wir an Bord für den Ausflug mitbekommen hatten) auch die Landschaft zu genießen.





    Und dann ging es wieder hinunter. Aber nicht auf dem demselben Weg, den wir hochgegangen waren.

    Es ging vielmehr etwas abseits auf schmalen Wegen durch die Natur.






    Schließlich erreichten wir wieder das Flowerdale-House, dieses Mal von der anderen Seite und etwas näher.


    Und hier kam dann die Ansage, dass es das mit der Wanderung war. Fast alle Gäste schauten sich irritiert an. Wie, schon vorbei? Es waren tatsächlich nur 4,5km und nicht die 8-9km aus der „Werbung“. Entsprechend grummelig – um es vorsichtig auszudrücken – waren auch die meisten. Das kann es doch nicht gewesen sein :/

    Doch, war es! X(


    Es ging dann noch die paar Hundert Meter zurück zum Old Inn Gairloch, wo auch der Bus stand. Aber das war es dann wirklich. Immerhin konnten wir unterwegs noch einen Reiher ausmachen.




    Man hatte am Inn noch die Möglichkeit, ins Inn (bzw. in den kleinen Kunstverkauf im hiesigen Garten) zu gehen oder noch ein paar Landschaftsaufnahmen zu machen.




    Die Wanderung jedenfalls war vorbei und es ging mit dem Bis zurück zum Inverewe Garden.


    Hatten uns bisher die Ausflüge doch gut bis sehr gut gefallen, machte sich hier Enttäuschung breit. Viel zu kurz gewandert und auch nicht alles gesehen, was versprochen wurde. So fiel bei uns komplett der Teil mit der Wanderung an der Küste zwischen Gairloch und Charlestown weg – und der war landschaftlich (sofern man das vom Bus gesehen hat) wirklich schön. Wir haben also nur den hinteren Teil der Beschreibung absolviert, das Inn liegt ja in Charlestown. Nicht sehr schön! :thumbdown:


    Wir haben das auch beim Ausflugsteam und auf dem Fragebogen am Ende der Reise platziert. Hier müsste man noch dran arbeiten für etwaige erneute Anläufe von Inverewe Garden.


    Für uns war es aber nun so, wie es war. Wir hatten eine Wanderung, nur nicht das, was wir erwartet hatten. Halt schade! Aber wir hatten ja noch die Besichtigung des Botanischen Gartens vor uns …




    VG Sven

    02.06.23: Inverewe Garden – Wanderung im Flowerdale Glen (Teil 1)

    Unser nächster Halt sollte etwas untypisch sein. Zumindest wird man hier mit den großen Schiffen eher nicht anlanden. Es handelt sich um Inverewe Garden. Das ist keine Ortschaft, sondern, wie der Name vielleicht vermuten lässt, ein Botanischen Garten. Und zwar einen der am nördlichsten gelegenen.


    An der Nordwestküste Schottlands, direkt am warmen Golfstrom, wachsen hier Pflanzen, die man an diesem Breitengrad nicht vermuten würde. Man befindet sich schließlich auf ungefähr derselben Höhe wie die Hudson Bay. Trotzdem gibt es hier viele Rhododendren, Eukalyptus-Bäume und andere Pflanzen, die eher aus wärmeren Gefilden bekannt sind. Aber dem milden Klima sei Dank, gedeihen sie auch hier. Ursprünglich im Privatbesitz der Mackenzie-Familie wurde der Garten Anfang des 20. Jahrhunderts aufgebaut. Später wurde der Garten vom National Trust of Scotland übernommen und von diesem bis heute betreut. Inzwischen handelt es sich um ein beliebtes Ausflugsziel in Schottland.


    Die Anlandung hier erfolgte mit den Zodiacs, quasi direkt in diesem Botanischen Garten. Von dort konnte man sich entweder den Garten anschauen oder auf Ausflüge gehen. Der Garten liegt aber mehr oder weniger im Nirgendwo – d.h. außer dem Garten gibt es in näherer Umgebung nichts zu sehen. Also lag es nahe, einen Ausflug zu buchen. Doch wohin? Urquhart Castle und Nessie hatten wir schon auf einer früheren Kreuzfahrt besichtigt. Landschaftsfahrten in die nahen Westlichen Highlands, klingt zwar landschaftlich schön, aber man sitzt halt viel im Bus. Also lag eine Wanderung nahe: „Wanderung im Flowerdale Glen“. Die Gegend kannten wir nicht, die Beschreibung las sich aber sehr gut: Start im Hafen von Gairloch, dann entlang der Küstenstraße mit Blick auf die Bucht nach Charlestown, einem kleinen Küstenort. Von dort geht es dann ins Landesinnere und man wandert ins Flowerdale Glen, vorbei am Flowerdale House durch ein bewaldetes Tal mit schönen Pflanzen bis zu den Glen-Wasserfällen. Und dann zurück zur Küste. Ca. 4,5 Stunden und 8-9km Wegstrecke.


    So sah das Programm für den heutigen Tag aus, aufgrund des Ausfluges hatten wir auch schon eine feste Abfahrtzeit für unser Zodiac, und die lag relativ früh. Nach dem Frühstück konnten wir an Deck schonmal die Landschaft der Highlands bewundern. Nach den recht flachen Gegenden der letzten Tage gab es heute mal wieder richtige Berge. Sieht sehr schön aus.




    Und wir rätselten, wo genau wir denn anlanden wollten, es fuhren ja noch keine Zodiacs. Wir vermuteten mal, dass es dort sein würde, wo eine große Ansammlung vom Bäumen war.


    Übrigens lagen wir richtig mit unserer Vermutung, wie sich später zeigen sollte …


    Dann war es so weit, wir fuhren mit dem Zodiac zum Inverewe Garden. Von der Anlandungsstelle – es handelte sich um eine trockene Anlandung, wir mussten also nicht mit den Gummistiefeln wandern – ging es zunächst mal ohne Stopps durch den Botanischen Garten. Und zwar auf dem kürzesten Weg. Wir sollten die Ausflugsbusse, die am Eingang des Gartens parkten, pünktlich erreichen. Für eine ausführliche Besichtigung des Inverewe Garden blieb nach dem Ausflug noch genug Zeit. Der Eintritt für den Garten wurde bereits von HL entrichtet, man musste bei der Rückkehr dann nur zeigen, dass man vom Schiff kam (Bordkarte) und schon durfte man hinein.


    Für uns ging es mit dem Bus eine gewisse Strecke durch die schöne, bergige Landschaft durch den kleinen Ort Gairloch. Dieser nette Ort ist schön an einer Meeresbucht gelegen. Schließlich erreichten wir den Punkt, wo unsere Wanderung startete. Hier befand sich das „Old Inn Gairloch“.





    Wir hatten einen älteren, lokalen Guide als Wanderführer. Gleich am Anfang eine kleine Merkwürdigkeit, unser Guide erzählte was von 4,5km Wanderung. Hatten wir wahrscheinlich falsch verstanden, er meinte bestimmt Meilen – schließlich sollte der Spaß ja 8-9km gehen.


    Zunächst ging es am Fluss entlang.




    Unser Guide erzählte uns etwas über die Flora der Gegend, ab und an, wurde auch eine Pflanze gepflückt oder abgeschnitten und uns näher gebracht. Außerdem wurden von ihm auch immer wieder Ranken (z.B. Brombeeren), die auf den Weg wuchsen, per Gartenschere gestutzt. OK, ist zwar etwas merkwürdig, aber da kombiniert man halt Wanderung mit Gästen und Pflege der Wanderwege zu einem Event. Auch eine Möglichkeit …




    Weiter ging es durch schöne, ruhige Landschaften. Wir kamen am Flowerdale-House bzw. den Weiden/Wiesen, die sich davor befinden, vorbei.





    Immer am kleinen Fluss entlang, welcher übrigens den schönen Namen Allt Loch a‘ Mhuilinn trägt ;)





    Am Wegesrand blühte der Ginster in schönen, gelben Farben.





    Langsam, aber stetig ging es immer bergauf. Und wie es dann so ist, zog sich die Gruppe doch einige Meter auseinander, jeder ging halt sein eigenes Tempo.




    VG Sven

    01.06.23: Fair Isle (Shetland Inseln) – Abendprogramm

    Das letzte Zodiac fuhr am 18:30 Uhr, wir legten um 19:00 Uhr ab. Der Landgang wurde um eine Stunde verlängert, da es bei den ersten Gruppen Schwierigkeiten mit der Not-Anlagestelle gab und das Ausbooten sich doch sehr verzögert hatte, nach dem ursprünglichen Plan hätten wir als letzte Gruppe dann nur noch 30 Minuten Landgang gehabt. Aber bei so einer Expedition ist man ja seitens der Crew flexibel.


    Es gab auch eine gute Nachricht, für unsere abgesagte Bootstour in Stornoway stand ein Ersatz zur Verfügung. Eine RIB-Boot-Tour für denselben Preis, die vormittags und nachmittags angeboten wurden. Wir entschieden uns übrigens für den Vormittag. Da muss man zwar zeitiger aufstehen, aber wir dachten, dass vormittags die Tiere noch aktiver sind. Mal schauen, ob das so passt …


    Weiterhin schauten wir uns noch die Arktis-Tour in die Hudson Bay etwas genauer an. Insbesondere die Preise. OK, da wird schon ordentlich was aufgerufen, aber es sind ja auch ein paar Tage ;) Mal sehen …


    Abendessen im LIDO, danach zur Live-Musik ins Hanseatrium. Dazu einen Cocktail zum Tagesausklang. Um 21:30 Uhr gab es noch einen Vortrag „Die Geologie Schottlands“. Die Expertin erklärte das Ganze sehr anschaulich, so dass auch die Nicht-Geologie-Experten dem Thema gut folgen konnten.


    Dann begaben wir uns zur Ruhe, auch am morgigen Tag hieß es wieder früh raus. Wir verließen erst einmal die vorgelagerten Inseln Schottlands. Die Orkneys und Shetlands hatten wir besucht. Und würden morgen wieder den Fuß auf das schottische Hauptland (also die Hauptinsel der Britischen Inseln) setzen.


    Leider hatten wir heute nicht all das gesehen, was wir erwartet hatten ((fast) keine Puffins am Puffinfelsen). Alles in allem war es aber trotzdem ein sehr schöner Tag . Insbesondere der Besuch der Isle of Mousa war sehr schön. Und für Puffins würden wir ja – hoffentlich!!! – noch die eine oder andere Möglichkeit haben …



    Gelaufene/gewanderte Strecke an diesem Tag: ca. 7km



    Tiersichtungen an diesem Tag:

    • Trottellumme
    • Eiderente
    • Eissturmvogel
    • Raubmöwe (Skua)
    • Sandregenpfeifer
    • Steinwälzer
    • Krähenscharbe
    • Puffin (leider nur ein Exemplar aus großer Entfernung)
    • Star
    • Kegelrobbe



    VG Sven

    01.06.23: Fair Isle (Shetland Inseln) – Am Puffinfelsen (Teil 2)

    Ein paar Tiere konnten wir immerhin entdecken, Eiderenten und Eissturmvögel gab es hier.









    Und unten an der Steilküste waren auch ein paar Kegelrobben auszumachen.





    Aber die Nisthöhlen der Puffins, die wir durchaus entdecken konnten, waren verweist. Kein einziges Tier zu sehen, ab und an, Reste von Eierschalen. Zumindest am Ufer, an dem wir standen.


    Immerhin, mit Fernglas bzw. dem großen Objektiv konnten wir auf dem gegenüberliegenden Plateau ein Exemplar ausmachen. Aber halt leider sehr weit entfernt.




    Tja, warum waren die Tiere nicht mehr da? Laut einer Expertin vom Schiff war es früher wohl so, dass man nicht ganz so nahe an die Tiere herankam. Es gab Abgrenzungen für die Touristen. Mit der Zeit lies die lokale Regierung hier aber immer mehr Tourismus zu, außerdem gab es keine Abgrenzungen mehr, man konnte sich quasi direkt neben einer Nisthöhle hinsetzen und die Puffins kamen heraus und standen dann direkt neben einem.


    Wie wir – und auch die Expertin – finden, keine gute Idee, eher sogar eine ganz schlechte. Ich glaube, wenn tägliche hunderte Menschen auf dem Dach der Wohnung (sprich auf dem Boden, in dem die Nisthöhlen liegen) herumlaufen, findet man das als Puffin nicht so gut. Und sucht sich einen anderen Platz. Die Puffins halten sich jetzt wohl an einem anderen Ort der Insel auf, der nicht so leicht für den Menschen erreichbar ist. Dem man dann aber von der neuen Vogelwarte aus einsehen kann. Vielleicht ja dieses Mal wieder mit etwas mehr Abstand. Wäre gut für die Vögel und die Menschen können diese dann immer noch beobachten!


    Eine andere These, dass die Vogelgrippe gewütet hat, und damit die Population dezimiert hat, wäre natürlich auch möglich. Aber wir (und die Expertin) glauben eher an die oben beschriebene Variante. Tja, da sieht man mal, was unüberlegte Eingriffe des Menschen so anrichten können …




    Wir gingen dann wieder den Weg über die Weiden/Grundstücke zurück. Unterwegs sahen wir noch einige Wildkaninchen.




    Und auch das eine oder andere Schaf.


    Hunger …


    Hmmm, war das lecker …


    Mal ein bisschen chillen ...



    Für einen Besuch des Gemeindezentrums, wo es wohl auch Kaffee und Kuchen gegeben hätte, war eigentlich keine richtige Zeit mehr. Daher gingen wir zurück zur Anlegestelle.




    Vorher kamen wir noch am kleinen Friedhof vorbei. Dort hatte sich ein Star formschön in Szene gesetzt und posierte nur für uns.




    Und danach ging es für uns zurück zum Schiff.




    Tja, leider haben wir auf dem Puffinfelsen nicht viele Puffins gesehen. Nur einen einzigen(!!!) Und den auch nur vom Weitem. Im Nachhinein wäre es wohl besser gewesen, sich den Weg zum Felsen zu sparen und sich lieber den kleinen Ort und das Gemeindezentrum ausführlicher anzuschauen. Aber hinterher ist man immer schlauer, wie man schön sagt.



    VG Sven

    01.06.23: Fair Isle (Shetland Inseln) – Am Puffinfelsen (Teil 1)

    Am frühen Nachmittag befanden wir uns auch schon kurz vor Fair Isle.







    Die Insel ist bekannt als „Insel der Vögel“ und „Insel der Pullover“. Fair Isle besitzt etwa 65 ständige Einwohner. Hauptwirtschaftszweige sind Fischerei, Landwirtschaft und die Herstellung von Strickpullovern mit markanten Mustern. Außerdem ist die Insel bekannt für ihren Vogelreichtum, es gibt hier viele Zugvögel und auch brütende Vögel, unter anderem die Puffins, die sich an einer bestimmten Stelle aufhalten sollen. Aufgrund des Vogelreichtums gibt es auch einige Gästebetten, um die Ornithologen und Touristen zu versorgen. Ebenso gab es eine Vogelwarte, die jedoch im vergangenen Jahr abgebrannt ist. Aktuell wird diese wieder aufgebaut, die Anlagestege werden für den Materialtransport reserviert. Deshalb konnten wir nur an einem Not-Anlagesteg anlanden, aber das sollte trotzdem kein Problem werden. Im „Ort“ selbst gibt es noch eine Art Gemeindezentrum, wo man sich auch umschauen kann. Wir waren übrigens wieder in der hinteren Gruppe – im Gegensatz zum Vormittag gab es keine Änderung der Reihenfolge in den Gruppen.


    Unser Ziel waren natürlich weder die Pullover noch das Gemeindezentrum, sondern der Puffinfelsen, den man nach einer kleinen Wanderung von der Anlagestelle aus erreichen konnte. Hier sollte man auch besonders nah an die Tiere herankommen. Dann war auch endlich unsere Zodiac-Gruppe dran – hoffentlich haben die vorherigen Gruppen noch genügend Puffins übrig gelassen!


    Auf der Insel angekommen wurde uns sogleich eine Hiobsbotschaft mitgeteilt: Es wären keine Puffins da =O

    Wie kein einziger Puffin am Felsen? Was nun? In den Ort gehen und beim Gemeindezentrum vorbeischauen? Quatsch, die haben alle nur nicht richtig geschaut! Also ab zum Puffinfelsen!


    Der Weg dorthin gestaltete sich etwas abenteuerlich, man musste Tierweiden und somit eigentlich private Grundstücke überqueren, über entsprechende Leitern die Mauern zwischen den Weiden / Grundstücken überqueren. Aber das war wohl der normale Weg – wir taten nichts Verbotenes.





    Teilweise war der Weg auch nicht so einfach begehbar.




    Angekommen am Puffinfelsen bestätigte sich dann leider die Ankündigung.






    Sicherlich eine schöne Landschaft mit tollen Ausblicken. Aber kein Puffin zu sehen :/

    Wo sind die alle hin???



    VG Sven

    01.06.23: Isle of Mousa (Shetland Inseln) – Ein Rundgang (Teil 2)

    An der Küste brüten einige Vögel, v.a. Eissturmvögel. Da die Insel jedoch flach ist, bei weitem nicht so viele wie an den großen Vogelfelsen.




    Wir verließen die Westküste von Mousa und folgten dem Rundweg, der ins Innere der Insel führte. Hier befinden sich auch kleinere Seen.




    Raubmöwen kreisten über uns. Der Weg führte weiter bis zur Ostküste der Insel.




    In der dort befindlichen Bucht kann man häufig Seehunde sehen. Wir sahen leider keine – zu einer früheren Zeit (bei den ersten Gruppen) waren wohl welche gesichtet worden, wie die Experten später mitteilten.


    Was wir aber sahen, waren ein Sandregenpfeifer (im Foto) und ein Steinwälzer.




    Dieser Schnepfenvogel dreht bei der Nahrungssuche Steine und Muscheln um, um an die darunter liegende Nahrung zu kommen. Daher sein Name.




    Ebenso sahen wir Eiderenten, die ja bekannt für ihr weiches Daunenkleid sind. In entsprechenden Gegenden mit hohem Brutvorkommen (z.B. Island) werden nach der Brutsaison die Nester abgesucht und die Federn geerntet. Ich nehme mal an, dass es sich hier auf Mousa nicht lohnt.




    Und wir sahen natürlich das eine oder andere Schaf. Mal ein Großes, mal ein kleines, niedliches Lämmchen.





    Der Weg führte jetzt an der Ostküste entlang. Hier musste man jetzt etwas besser aufpassen, da das Geläuf unebener wurde.




    Und schließlich sahen wir doch noch einen Seehund!!!




    Tja, wenn man genauer hinschaut, ist es natürlich nur ein besonders geformter Felsen. Das war uns auch vorher schon klar, ich wollte hier nur die Spannung hochhalten ^^


    Auf einem Felsen am Meer befanden sich einige Krähenscharben. Diese hatten wir auch schon am Vogelfelsen der Isle of Noss gesehen. Sehen aus wie Kormorane (und sind mit diesen verwandt), es sind aber keine.




    Am Einschnitt zwischen South Isle und North Isle verließen wir dann die Küste und begaben uns Richtung Landungsstelle. Man konnte auch schon wieder das Schiff in der Ferne sehen. An saftig grünen Wiesen mit kleinen Bachläufen ging es vorbei. Unterwegs vereinzelt Schafe auf den Weiden.







    Von der North Isle wurde gerade eine Herde Schafe zusammengetrieben. Diese wurden zunächst in einem Pferch nahe dieser Landungsstelle geparkt. Was auch immer dann mit ihnen passieren mag (Verschiffung zu anderen Weiden, Scheren, …).


    Wir nahmen ein Zodiac zurück zum Schiff. Ein schöner Vormittag mit einer schönen Wanderung auf einer kleinen Insel lag hinter uns.


    Um 11:30 Uhr wurde der Anker gelichtet und wir fuhren zu unserem letzten Halt auf den Shetland Inseln, der etwas abseits gelegenen Fair Isle. Erstaunlicherweise war es komplett leer auf dem Sonnendeck – außer uns keine Menschenseele zu sehen. Wo immer die alle waren?







    Da das Wetter recht gut war, konnte man es sich auf dem Sonnendeck/Pooldeck noch etwas gemütlich machen. Später stand das Mittagessen auf dem Programm.



    VG Sven

    01.06.23: Isle of Mousa (Shetland Inseln) – Ein Rundgang (Teil 1)

    Am frühen Morgen wurden wir durch das Ablegemanöver geweckt, wir verließen ja Lerwick gegen 05:00 Uhr. Unten im Schiff hört man da schon etwas. Aber kurz danach schliefen wir auch wieder ein. Etwas später hatten wir dann auch unser Vormittags-Ziel, die Isle of Mousa, erreicht. Zeit zum Aufstehen …

    Da wir heute in der hinteren Zodiac-Gruppe, und dort auch noch am Ende waren, blieb uns genügend Zeit, um in Ruhe zu frühstücken und uns für die Überfahrt vorzubereiten.


    Dann war es so weit. Es handelte sich um eine nasse Anlandung. An der unbewohnten Insel gibt es keine Pier oder einen Steg, wo man mit den Booten anlanden kann. Also vorher noch in den Gummistiefelraum und unser Fach gesucht. Leider stand da nur ein paar Stiefel drin =O

    Hatten sich Gäste vergriffen? Hatte die Besatzung gepatzt? Wahrscheinlich letzteres – schließlich standen ja auch keine anderen Schuhe im Fach. Aber das Problem konnte schnell behoben werden, kurz Bescheid sagen und nach kurzer Zeit hatte Steffie dann auch Stiefel in der richtigen Größe. Somit konnte es losgehen …




    Die Insel Mousa (Moorinsel) ist ca. 2,5km lang und 1km breit. Sie gliedert sich in zwei Teile, der North Isle und der South Isle, die durch Buchten und Einschnitte voneinander abgesetzt sind. Wir besuchten den südlichen Teil. Mousa ist flach und baumlos. Sie beherbergt zahlreiche Vogelarten. Und kann mit organisierten Touren besucht werden. Bekannt ist die Insel durch den Broch of Mousa – doch dazu später mehr. Die Insel ist zwar unbewohnt, es befinden sich jedoch Privatgrundstücke darauf, die für Schafhaltung benutzt werden. Daher sind für die touristischen Besucher Wanderwege ausgeflaggt, denen man folgen sollte. Außerdem dienen die Wege der eigenen Sicherheit – der Name Moorinsel kommt ja vielleicht nicht von ungefähr …




    Den Broch of Mousa sollte man mindestens besichtigt haben, die Wegstrecke für den vollen Rundweg auf der South Isle beträgt ca. 3,5km. Den wollten wir – sofern es die Landgangszeit zulässt – in Angriff nehmen. Auch wenn man durch die nasse Anlandung ja die Gummistiefel angezogen hat, kann man mit denen solche Touren problemlos meistern, insbesondere auf Untergrund mit nassem Gras/Moos. Das hatten wir in der Arktis ja schon so gemacht. Extra Schuhe im Rucksack mitnehmen und dann umziehen (wobei man die Gummistiefel dann ja irgendwie auch mitnehmen muss) – alles Firlefanz! Dann wollen wir mal los.




    Zunächst ging es direkt am Ufer entlang. Mit schönen Blicken auf die Landschaft und unser Schiff, welches sich vor der Insel auf Reede befand. Einige alte, verfallene Häuser waren ebenfalls zu sehen. Teilweise liefen wir durch nasse Passagen. Aber wir hatten ja die Gummistiefel an, daher war das kein Problem.







    Schon von weitem sieht man den Broch auf Mousa, den am besten erhaltenen Broch überhaupt.




    Was ist nun eigentlich ein Broch? Ein Broch ist ein fensterloser Rundturm, der in der Eisenzeit gebaut wurde und in Schottland an der nördlichen Küste der Hauptinsel, aber vor allem auf den vorgelagerten Inseln (Orkneys, Shetland Inseln, Hebriden) zu finden ist. Die ältesten Türme sind auf 400 v.Chr. datiert. Insgesamt wurden bisher Reste von 500 dieser Bauwerke gefunden.


    Der Broch von Mousa ist sehr gut erhalten, man kann ihn im Inneren begehen und dort die klassische Architektur ausmachen. Der Turm ist ca. 13m hoch und misst an der Basis 15m im Durchmesser. Im Innenraum jedoch nur ca. 6m im Durchmesser. Als Baumaterial dienten Flagstones, also der plattige Sandstein, den man hier in dieser Gegend findet.




    Außen befindet sich eine extrem dicke Außenwand, danach eine etwas dünnere zweite Wand. Dazwischen befindet sich eine schmale Treppe, über die man noch oben bis auf die Mauer gelangen kann.




    Außerdem befinden sich zwischen den beiden Außenwänden drei größere Kammern mit mehreren Nischen. Diese dienten früher der Lagerung. Zusätzliche Nischen befinden sich auch im Innenraum. Auch wenn man das vielleicht denken mag, befinden sich keine Hinweise auf mehrere Stockwerke im Innenraum, die Treppe führte wohl nur zu den Kammern und auf die Turmspitze.




    Der Broch von Mousa besitzt auf der Hauptinsel der Shetlands, dem nicht weit entfernten Mainland, ein Gegenstück. Dieser Broch, der Burraland Broch, ist jedoch bei weitem nicht mehr so gut erhalten und von hier aus heute nicht mehr zu entdecken.


    Wozu dienten die Brochs nun genau? Genaues weiß man nicht. In den alten Sagen war von Orten der Gefangenschaft und von Verstecken die Rede. Andere Sagen erzählen aber durchaus auch von der Nutzung als Wohnhäuser mit mehreren Stockwerken, aber bewiesen ist das alles nicht. In der jüngeren Zeit wurden die Brochs wohl von Schmugglern als Lagerplatz genutzt.




    Wir lagen gut in der Zeit, also konnten wir auch den Rest des Rundweges in Angriff nehmen. Gleich in der Nähe waren einige Trottellummen zu sehen.





    Vielleicht würden wir auf dem weiteren Weg noch das eine oder andere weitere Tier sichten …



    VG Sven

    31.05.23: Lerwick (Shetland Inseln) – Ein kleiner Stadtrundgang

    Direkt hinter dem Pier befindet sich das Zentrum des kleinen Städtchens. Wir liefen zunächst durch ein paar Gassen.




    Und kamen im Fort Charlotte an. Diese Festung befindet sich gleich in der Nähe des Hafens. Der Eintritt ist frei, man kam durch eine Tür, die halb geschlossen war hindurch – keine Öffnungszeiten oder Informationen waren angeschlagen. Wir waren zu dieser Uhrzeit dann auch die einzigen Gäste.


    Hoffentlich ist die Kanone nicht geladen …




    Wir blieben auch nur kurz im Hof, uns war nicht klar, ob und wann die Festung schließt. Nicht, dass wir drin vergessen werden und dann über die Mauer klettern müssen.


    Wir gingen weiter zur St. Margaret’s Catholic Church.




    Von dort ist es nur ein kurzer Weg bis zum Rathaus.




    Die Straße (Market Street) immer weiter, vorbei an kleinen und größeren Gebäuden.






    Irgendwie muss man sagen, dass in der Stadt nicht Besonders viel los war. Klar, es handelt sich zum einen um eine Kleinstadt – wenn auch die Hauptstadt der Shetlands – und auch um keine Tourismusmetropole. Es waren aber außer uns auch keine weiteren Gäste unseres Schiffes zu sehen. Die paar Geschäfte hatten größtenteils bereits zu, die Pubs waren noch geschlossen.


    Wir machten einen kleinen Abstecher, vorbei an der St. Magnus Episcopal Kirche.




    Immer Richtung Waterkant.




    Nicht weit entfernt befand sich dann auch der Stadtstrand, den wir bereits bei der Einfahrt heute Mittag vom Schiff aus beobachtet hatten. Nun lag er verlassen im Abendlicht.




    Von hier war es nicht mehr weit zum Hafen.




    Dieser kleine Rundgang reichte uns dann auch. Wir hätten etwas von Lerwick gesehen und auch noch ein paar Meter auf unseren Tacho gebracht. Es ging zurück zum Schiff und auf die Kabine. Vorbereiten auf das Abendessen. Immerhin stand heute im LIDO ein Asiatisches Buffet an, mit viel Sushi! Und das war richtig gut!!! Und wurde im Gegensatz zur Arktisfahrt im letzten Jahr (ich verweise mal auf diesen Reisebericht, wer will kann dort ja mal nachlesen) auch gut angenommen. Scheinbar gab es dieses Mal mehr Asia-Fans an Bord oder diejenigen, die kein Sushi oder asiatisch mögen, waren dieses Mal einfach im Bedienrestaurant, wo es anderes Essen gab. Für uns war es, wie gesagt, damals und heute super! :thumbup: :)

    (ich würde sogar sagen, es war heute besser als im letzten Jahr)


    Im Tagesprogramm wurde außerdem eine neue Arktisreise für 2025 beworben. Von Grönland in die Hudson-Bay, mit der Eisbärenhauptstadt Churchill. Hmmm, interessante Route. Man kann ja durchaus mal schauen …


    Nach dem leckeren Abendessen ging es für einen Cocktail ins Hanseatrium und im Anschluss fand ein Recap/Precap statt. Mit einer Rückschau auf die vergangenen Tage auf den Orkneys, der Isle of Noss und der Umgebung von Lerwick. Mit Hauptaugenmerk auf die Tiere, die wir gesehen hatten. Und eine Vorschau auf den morgigen Tag, wo zwei weitere Zodiac-Anlandungen auf den Shetland-Inseln stattfinden sollten. Machte auf jeden Fall schon mal Appetit.


    Theoretisch hätte man auch noch mal das Schiff verlassen und in eines der Pubs in Lerwick gehen können – vielleicht wäre ja was offen gewesen. Wir lagen nämlich bis 05:00 Uhr morgens an der Pier. Zu unserem nächsten Ziel, der Isle of Mousa war es mit 14 nautischen Meilen ein Katzensprung, daher die ungewöhnliche Abfahrtzeit.


    Für uns war der Tag aber gelaufen, somit begnügten wir uns mit ein paar Runden an Deck und einen letzten Blick auf Lerwick.




    Gelaufene/gewanderte Strecke an diesem Tag: ca. 6km



    Tiersichtungen an diesem Tag:

    • Trottellumme
    • Dickschnabellumme
    • Basstölpel
    • Raubmöwe (Skua)
    • Eissturmvogel
    • Krähenscharbe (Shag)
    • Silbermöwe
    • Dreizehenmöwe
    • Kegelrobbe


    VG Sven

    31.05.23: Shetland Inseln – Küstenspaziergang an den Eshaness Cliffs (Teil 2)

    Der Untergrund war meist eben und gut zu belaufen, keine anstrengende Wanderung. Man musste nur aufpassen, dass man nicht zu nah an die Kante kommt, schließlich will man ja nicht abstürzen!





    Wie ich finde ein schöner Weg zum Abschalten, das Tosen des Meeres, die gesunde Seeluft, dazu das Grün der Wiesen. Fehlt eigentlich nur die Sonne ;)





    An einer Stelle lagen viele, größere Steine auf dem Boden oberhalb der Klippen. Diese wurden nicht mühsam hier herauf geschafft, sondern sind vom Meer bei starkem Wellengang bis hier oben hinauf geschleudert worden. Diese Kraft des Meeres kann man sich irgendwie gar nicht so richtig vorstellen …





    Ebenso befinden sich auf dem Plateau einige kleinere und auch größere Seen. U.a. die Lochs of Dridgeo.






    Wir verließen die direkte Küstenlinie und gingen am Ufer des Sees entlang. Zurück zum Leuchtturm, dieses Mal auf einem anderen Weg als vorher. Unterwegs kreuzten einige Schafe unseren Weg, diese nahmen jedoch immer Reißaus, wenn sie uns zu Gesicht bekamen.





    Was wir bisher so auch noch nicht gesehen hatten: Kleine Lämmer rennen mit einem Affenzahn über die Wiese, laufen direkt zu ihrer Mutter und docken dort – abrupt stoppend - zum Trinken an. „Ich habe Hunger/Durst! Jetzt! Sofort!!!“ :D


    Wir gingen zum Bus und fuhren nach Lerwick zurück. Unterwegs wurden wir mit weiteren Informationen versorgt. Und wir sahen viele Schafe und auch das eine oder andere Shetland-Pony.




    Wir erreichten den Hafen von Lerwick, der Ausflug war beendet. Ein netter Ausflug, die Wanderung hat Spaß gemacht und war auch nicht zu anstrengend. Für uns ging es erst einmal nicht zurück zum Schiff. Wir wollten noch kurz die Stadt Lerwick anschauen …



    VG Sven

    31.05.23: Shetland Inseln – Küstenspaziergang an den Eshaness Cliffs (Teil 1)

    Dieses Mal hatten wir einen Küstenspaziergang entlang der Steilküste, den Eshaness Cliffs, gebucht. Zunächst ging es hinein in den Bus, eine ca. 3/4-stündige Fahrt zum Ziel erwartete uns. Unterwegs wurde durch die englischsprachige Reiseleitung viel Wissenswertes zur Gegend mitgeteilt, teilweise übersetzt durch Mitarbeiter des Expeditionsteams vom Schiff, die mitfuhren.


    Die Shetland Inseln sind wie die Orkneys eine Inselgruppe im Norden Schottlands, die aus vielen kleinen und einigen größeren Inseln bestehen. Gelegen zwischen Nordsee und Atlantik. 15 dieser insgesamt 100 Inseln sind bewohnt. Bis auf die abgelegenen Inseln Fair Isle und Foula liegen die anderen Inseln zwischen dem 59 und 61. Breitengrad. Die Shetlands stellen den nördlichsten Teil des Vereinigten Königreiches dar. Auch auf den Shetlands ist der skandinavische Einfluss in Kultur und Sprache wahrzunehmen. Klimatisch gesehen, herrscht auf den Inseln ein mildes, maritimes Klima, mit milden Wintern und kühlen Sommern.


    Bekannt sind die Inseln natürlich durch die Shetland-Ponys, eine kleine, robuste Pony-Rasse, die ursprünglich von den Shetland-Inseln kommt. Sie sind gut an die klimatischen Bedingungen angepasst. Früher häufig im Bergbau als Grubenponys eingesetzt, werden sie heute vor allem als Reitpferde für Kinder oder als Zugpferde eingesetzt. Bei der Zucht gelten strenge Regeln, ein Pony, was die Shetland-Inseln einmal verlassen hat, darf nicht mehr auf die Inseln zurück. Dadurch bleibt die Reinrassigkeit gewährleistet. Neben den Ponys gibt es aber auch weitere spezielle Arten von Nutztieren auf den Inseln, z.B. die Shetland-Schafe. Auch diese sind relativ klein, aber durchaus robust und durch spezielle Besonderheiten im Fell an das Klima und die Natur angepasst. Im Gegensatz zu den Orkney-Inseln sind die Tiere hier ganzjährig draußen in der Natur, es gibt fast keine Ställe.


    Auf unserem Weg kamen wir an zahllosen Schafen vorbei – hier das gleiche Bild wie auf den Orkneys. Kommt der Bus, springen und rennen die kleinen Lämmer und die Mütter erzwungenermaßen ebenfalls. Auch das eine oder andere Pony bekamen wir zu Gesicht.


    Auf halbem Wege zu unserem Ziel gab es einen technischen Stopp (Toilettenpause). Hier konnte man auch einen Eindruck über die typische Landschaft der Shetlands gewinnen.






    Relativ flach, viel Gras, fast keine Bäume und viele Tiere auf den Weiden. Ehrlich gesagt, hätten wir uns die Shetlands etwas schroffer, unwirtlicher vorgestellt und nicht so eben und grün.


    Unsere Reiseleiterin erzählte uns, dass es dieses Jahr einen langen und schlechten Winter mit viel Niederschlag gab. Lange Zeit gab es sehr kühle Temperaturen. Und dass die Vegetation bei weitem noch nicht so weit fortgeschritten war, wie sie eigentlich zu diesem Zeitpunkt (Ende Mai/Anfang Juni) sein müsste.

    Einige der Schafe sind außerhalb der Zäune direkt an der Straße anzutreffen. Sie müssen aber trotzdem in der Nähe ihrer Weide bleiben, entsprechende Cattle grids (Viehgatter) in den Straßen verhinderten, dass die Tiere komplett im Land laufen können. Es gibt auf den bewohnten Shetland Inseln sehr viele dieser Gatter. Denn es gibt viele Schafe und viele Weiden.


    Wirt kamen an unserem Ziel an, dem Leuchtturm von Eshaness.




    Dort startete unsere ca. 4km lange Wanderung entlang der Klippen.




    Die Eshaness Cliffs befinden sich an der Westküste der Shetland Inseln, also am Atlantik. Gewaltige Felsformationen liegen vor dem Krater eines erloschenen Stratovulkans im Meer. Gewaltige Wellen schlagen gegen die Felsen und bilden somit neue Gesteinsformen aus. Schon ein toller Anblick!




    Unten das tosende Meer an den Felsen und steilen Klippen, oberhalb die Graslandschaft. Dort spazierten wir entlang.




    Nicht weit vom Startpunkt entfernt befindet sich ein Klippeneinschnitt, der sich am Vulkankrater gebildet hat. Calder’s Geo genannt.





    In den Sommermonaten sind hier zahlreiche brütende Vögel zu finden, wir konnten v.a. Eissturmvögel ausmachen.




    Wir umrundeten den Klippeneinschnitt.





    Inzwischen war auch der zweite Bus für diesen Ausflug, der etwas später gestartet war, am Cliff angekommen.




    Auf der anderen Seite angekommen, führten wir unseren Weg direkt an der Küste fort.




    VG Sven