Antsiranana / Madagaskar
Gegen 7:15 Uhr bin ich aufgestanden und für einen ersten Blick auf Madagaskar hoch an Deck gegangen.
Um 8:00 Uhr hatten wir heute unsere Tischreservierung zum Gourmetfrühstück. Das war irgendwie merkwürdig, denn wir hatten keine Etagere und nur für eine servierte Eierspeise und einen Orangensaft einen Aufpreis zu zahlen, erschloss sich mir nicht wirklich. Das Essen mussten wir uns an einem kleinen Buffet – und es war wirklich nur sehr, sehr klein – selber holen. Es war jetzt auch nicht wirklich leer und ruhig im Buffalo. Also irgendwie eigenartig! Nach dem Frühstück sind wir in unsere Kabine und haben uns fertig gemacht. Gegen 9:20 Uhr sind wir runter vom Schiff. An Bord wurde jedoch zunächst erst noch unsere Temperatur gemessen. Danach konnte man draußen das obligatorische Foto machen lassen und es gab eine Info-Tafel zum Schutz vor Corona. Draußen in der Sonne war es ziemlich warm und nach kurzer Zeit war man schon das erste Mal nass.
Um 10:00 Uhr wurden uns unsere Bikes zugeteilt. Heute waren wir auf der Tour „Land und Leute mit dem Pedelec erleben“. Da wir im Hafengelände nicht fahren durften, haben wir unsere Räder bis vor eine Fischfabrik geschoben. Dort hat uns unser Guide soweit alles zu den Rädern erklärt und dann konnte es auch endlich losgehen. Zunächst ging es einen leichten Hügel hinauf. Man sah sofort die extreme Armut.
An einem Markt haben wir angehalten. Das war schon recht gewöhnungsbedürftig! Was dort alles ohne Kühlung herumlag – in Deutschland nicht wirklich vorstellbar!
Mich hat die erdrückende Armut am Anfang ziemlich emotional werden lassen. Ich fand es echt heftig und habe viele Tränen verdrückt……Im Laufe der Tour hat man allerdings auch hier mal wieder erkannt, dass die meisten Leute einfach mit wenig glücklich sind! Unsere Fahrt ging nach ca. 15 Minuten weiter. Zunächst ging es durch ein Wohngebiet der „Mittelschicht“.
Danach sah man immer mehr einfache Hütten. Schließlich kamen wir zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Zuckerhut und die Bucht Baie Andovobazaha.
Wir waren in kurzer Zeit umringt von kleinen Kindern, die uns alle etwas verkaufen wollten. Einige haben auch einfach nur gebettelt. Das war schon heftig, wenn man aus den kleinen Kulleraugen angeschaut wurde….!
Die Fahrt ging weiter über eine asphaltierte Straße, die allerdings mehr aus Schlaglöchern als aus Asphalt bestand.
Als nächstes haben wir am Fuße des Franzosenberges angehalten. Da es dort zu regnen anfing, haben wir uns für eine Weile untergestellt. Zum Glück hörte der Regen allerdings schnell wieder auf und wir konnten weiterfahren. Der Weg führte uns nun an der Küste entlang. Es gab immer mal wieder kleinere Häuseransammlungen und auch sehr viele Kinder die am Winken waren, bzw. uns ein fröhliches „Salut“ oder „Bonjour“ zugerufen haben. Wenn man dann aber diese Kinder auch wieder in „Steinbrüchen“ am Arbeiten sah, wusste man doch, irgendwas läuft ziemlich falsch auf dieser Erde! Gegen 12:30 Uhr kamen wir in Ramena an. Hier hatten wir nun 1 Stunde Freizeit. Man wurde eigentlich fast durchgehend von Kindern angesprochen, die Kleinigkeiten verkaufen oder aber einfach nur betteln wollten.
Als es nach der Stunde weiterging, waren wir recht froh, da der Aufenthalt hier doch etwas zu lang war, da man im Prinzip nichts machen konnte. Der Rückweg war der gleiche wie der Hinweg. Am Fuße des Franzosenberges haben wir noch einmal eine kurze Toilettenpause gemacht.
Danach ging es quer durch die Stadt zurück zum Schiff.
Auf dem Schiff sind wir direkt unter die Dusche und haben den ganzen Dreck abgewaschen und danach haben wir im Marktrestaurant Nudeln gegessen. Als wir endlich satt waren, haben wir uns in die Ocean Bar gesetzt und unser Getränkepaket eifrig genutzt. Gegen 17:30 Uhr sind wir runter auf Deck 5 und haben uns das Treiben auf der Pier angeschaut. Die Gastgeber haben zu einigen Liedern getrommelt und die Einheimischen haben getanzt. Das war richtig super - so eine tolle Verabschiedung aus einem Hafen hatten wir noch nie. War sehr, sehr emotional und bei mir flossen die nächsten Tränen! Nach dem Auslaufen haben wir uns umgezogen und sind zum Abendessen in das Brauhaus. Das Essen war wieder sehr lecker. Zum Nachtisch waren wir noch kurz im Marktrestaurant. Gegen 20:30 Uhr sind wir ins Theater. Heute Abend war der erste Auftritt von Wayne Morris und der war echt Hammer! Er musste auch diverse Zugaben geben und die Leute sind richtig abgegangen. Party kann AIDA definitiv! An der Blu Bar haben wir noch einen letzten Absacker getrunken und sind gegen 22:45 Uhr nach einem erlebnisreichen Tag in unsere Kabine.
Antsiranana war auf jeden Fall ein Erlebnis – positiv und negativ. Der Tag ist mir sehr unter die Haut gegangen! Irgendwie hat es uns ziemlich geerdet……
LG
Sandy