Neapels Untergrund im kleinen Kreis

  • Neapels Untergrund im kleinen Kreis

    Hafen: Neapel, Italien

    Vormittags, 5,5 Std. / EUR 59,- pro Pers

    Treffpunkt 09:00 Uhr


    Positiv war schon mal, dass wir erst um 09:00 Uhr am Treffpunkt sein mussten .... das ist zwar nur eine Stunde später als sonst, aber eine Stunde kommt mir frühmorgens immer vor wie drei 😊


    Wir waren nur 20 Leute, das fand ich klasse. Allerdings ist mir nach einiger Zeit klar geworden, dass die sich den Gefallen selber getan haben - in diesem tummeligen Neapel 30 oder 40 Leute zusammenzuhalten, ist ein Ding der Unmöglichkeit.


    Absolutes Glück hatten wir mit dem Stadtführer. Man stelle sich einen rothaarigen, quirligen kleinen Mann vor, vielleicht 1.60 groß und dünn. Mutter aus dem Rheinland, Vater Italiener, aufgewachsen in Rom, verheiratet in Neapel - der Kerl war der Hammer. Er hat es geschafft, uns das Leben in Neapel mit seinem Gequassele absolut näher zu bringen - auch die armen Verhältnisse, in denen die Menschen leben. Ich bin mir sicher, er hat uns Stellen gezeigt, da sollte er mit uns gar nicht hin. Wenn er nicht erzählt hat, hat er gesummt und gesungen.

    Ich hätte ihm noch ewig hinterherlaufen können. Man hat an dem dicken Trinkgeld, dass ihm jeder in die Hand gedrückt hat zum Schluss gemerkt, dass alle zu 150% zufrieden waren.


    Kopfhörer hatten wir die ganze Zeit - das hat auch Sinn gemacht. Erstens hätten wir sonst seine sprunghaften Kommentare verpasst (wäre echt schade gewesen), wir hätten auch absolut nix verstanden, den Neapel ist laut. Und voll. Und dreckig. Und das Chaos auch irgendwie faszinierend.


    Mit einer anderen „kleiner Kreis“ Gruppe von der Mein Schiff haben wir uns dann nach so ca 1 1/2 Std an einem der Eingänge des Untergrunds getroffen. Das war wohl so ausgemacht, denn da hatten wir einen extra Führer. Er hat zwar nur italienisch gesprochen, aber unser Reiseführer hat übersetzt, das war kein Problem.


    In der Beschreibung stand „nicht geeignet für Gäste mit Klaustrophobie“.

    Jein. Also, wer wirklich darunter leidet, sollte vielleicht nicht in den Untergrund. Wer aber – wie ich – die engen Stellen halt nicht unbedingt braucht, aber keine Angst hat oder Panik bekommt, kann ruhig mit hinein. Eigentlich ist es breit da unten. Es gibt einen Vorplatz, an dem die LED Kerzen für den dunklen, engen Gang verteilt werden. Da können die warten, die wirklich Klaustrophobie bzw Angst haben. Man kommt an genau dieser Stelle wieder heraus.


    Ich kann gar nicht sagen, wie lang dieser eine enge Gang war, wir waren recht schnell durch. Er war vor allem dunkel. Ohne diese LED Kerze hätte man null komma nix gesehen. Ich hab einfach nur geschaut, dass ich den Anschluss an meinen Vordermann nicht verliere. Eng ist es auch. Also ein Mann mit einer richtig dicken Plauze … ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob der da durchkommt! Ich meine jetzt nicht die Pfunde, die man sich auf der Mein Schiff angefuttert hat 😊, aber adipös ist da glaube ich echt schlecht.


    Okay, also irgendwann - ich schätze, nach so einer Stunde (?) - kamen wir aus dem Untergrund auch wieder raus. Ich fand’s interessant – ich wusste vor dieser Reise nicht mal, dass Neapel einen Untergrund hat.


    Inclusive war die Pizza auf die Hand samt Getränk und etwas später ein Espresso und so ein Miniaturgebäckteilchen in irgendeinem berühmten Cafe, wo man die benutzten (!) Espressotassen von Angela Merkel und Pabst Franziskus hinter Glas bewundern kann. Verrückt, die Neapolitaner 😊


    Unser quirliger Stadtführer hat uns nach dem Untergrund insges. noch drei Stunden weiter durch die Stadt geführt, spontan einen Abstecher in die U-Bahn gemacht, damit wir uns die berühmten Mosaike dort ansehen konnten und irgendwann waren wir dann wieder im Hafen und standen vor der Mein Schiff Herz.


    Wir waren glaube ich auch 20 Minuten zu spät .. aber es war auch mal schön, keinen Druck zu haben, weil der Bus auf einen wartet. Wer noch etwas hätte shoppen gehen wollen, hätte sich auch abseilen können im Einkaufstempel Umberto, in dem wir ziemlich zum Schluss waren bzw. einfach noch einmal hinlaufen. Einfach nur 1 km geradeaus zum Hafen und dann links halten, dann ist man von dort in einer halben Stunde wieder am Schiff.


    Fazit:

    Nur ein Wort – Klasse! Allerdings lag das wohl zu 90 % an dem super Stadtführer.

    Vielleicht lag es auch daran, dass wir von Neapel nichts wussten und uns auch nicht eingelesen hatten. Wir haben uns einfach überraschen lassen.

    Leben möchte ich dort auf keinen Fall, auf eigene Faust wäre zumindest für uns auch nichts gewesen, aber der Stadtführer hat uns glaube ich ein ganz gutes Bild vermittelt.

  • Pooldeck 24 - Die Kreuzfahrspezialisten
  • Hallo sabische73


    Prima, dass du deine Ausflugserfahrungen hier einstellst....

    Ein paar deiner Ausflüge habe ich bereits auch schon gemacht und teile deine Erfahrungen. Die anderen interessieren mich sehr, daher:

    vielen Dank dafür.

    LG Regina