Dienstag 26.03.2019 Rückflug nach Deutschland über Rio de Janeiro
Der Rückreisetag ist gekommen... Zum Glück geht es zu einer christlichen Zeit los. Um 8 Uhr sitzen wir samt Gepäck im Bus, der uns zum Flughafen bringt. Da es über Rio de Janeiro nach Hause gehen soll, müssen wir dafür zum Cataratas International Airport auf die brasilianische Seite. Die schon bekannte Prozedur läuft problemlos: Ausreise Argentinien, halbe Stunde warten + Stempel, Einreise Brasilien, halbe Stunde warten + Stempel. Nach 10 Kilometern sind wir schon an dem kleinen netten Flughafen angekommen. In einem schicken neuen Airbus 320 geht es mit AVIANCA Brasil Airlines in zwei Stunden nach Rio de Janeiro. Der Service hält sich in Grenzen, aber immerhin wird ein Becher Agua sin Gas gereicht, womit wir völlig zufrieden sind.
Der Flughafen in Rio ist riesig. Man wird zunächst mäanderförmig durch sämtliche Shops geleitet (Clemens: „Wie bei IKEA...“), ehe man am Bagage Claim ankommt, wo Reiseleiter Max uns mitteilt, dass draußen jemand mit einem Schild warten werde. Wir freuen uns alle mächtig auf die angekündigte „Panoramafahrt mit unvergesslichen Eindrücken der Cidade Maravilhosa, Rio de Janeiro.“ Damit soll die Zeit bis zu unserem Weiterflug nach Frankfurt heute Abend gut verbracht werden.
Als wir mit dem Gepäck in die Eingangshalle des Flughafens kommen, stehen dort zwar viele Menschen mit irgendwelchen Schildern in der Hand, aber nirgends ist etwas von Phoenix zu sehen. Nach und nach trudelt auch der Rest unserer Gruppe ein, und Max beginnt hektisch zu telefonieren. Die Zeit vergeht, und allmählich wird die Meute unruhig. Wir wollen Stadtrundfahrt Rio! Und zwar jetzt! Außerdem war im ursprünglichen Programm auch etwas über eine Mittagesseneinladung zu lesen gewesen, und wir haben inzwischen Hunger bekommen. Und wir wollen Erklärungen! Max berichtet zwischen seinen Telefonaten, dass die zuständige Reiseleiterin verschwunden sei und auch nicht erreichbar sei, warum auch immer. Die Agentur kümmere sich jetzt um einen Ersatz, aber das könne dauern, die Entfernungen in Rio seien groß...
Der Groll in der Menge wächst. Manch einer hatte den Rückflug umgebucht, um über Rio reisen zu können und hatte dafür 200 Euro zusätzlich gezahlt. Die Zeit vergeht, und die Hoffnung auf eine Stadtrundfahrt schwindet.
Ein einsames Trüppchen von Phoenixfahrern wartet...
Erste Reklamationen an Phoenix werden schon mal formuliert, und die Gesichter werden immer länger. Um die Gemüter etwas zu beruhigen, dürfen wir uns auf Rechnung von Max in dem Fast Food Laden der Eingangshalle etwas zu essen und zu trinken besorgen. Doch zwei Empanadas und eine Cola Light helfen nur bedingt angesichts der erhofften Genüsse, die uns entgehen.
Nach zwei Stunden kommt die versprochene Ersatz-Reiseleiterin angehetzt, die aus ihrem Frei gerufen wurde. Brigitte ist eine ältere Dame, die kompetent und resolut wirkt und unseren Unmut gut verstehen kann. Bei der Agentur habe die zuständige Person unseren Termin offenbar völlig verschwitzt. (Wer warum welchen Fehler gemacht hat wird zu klären sein, denn es wird sicher Beschwerden hageln bei Phoenix.) Brigitte verspricht aber, aus der verbliebenen Zeit alles rauszuholen, was möglich sei, und sie hält Wort.
Sie organisiert einen Aufpasser, der die Koffer schon mal zum Lufthansa Schalter bringen soll, und wir ziehen los zum Rio gucken.
Das Wetter ist bestens, sonnig und warm. Wir fahren über eine breite Autobahn von der Flughafeninsel, und Brigitte erläutert, was es rechts und links zu sehen gibt. Dass man in knapp drei Stunden eine Stadt wie Rio nicht erkunden kann, ist uns vollkommen klar, aber für einen Eindruck reicht es, und uns gefällt, was wir sehen. Hier möchte ich unbedingt noch einmal „richtig“ hin!
An einigen Favelas vorbei...
geht es durch die Stadt, und wir sehen den Zuckerhut:
und die Christusstatue:
Beides können wir natürlich nicht besuchen, aber auch so finde ich den Anblick sehr schön! Wir fahren bis zur Copacabana und lernen, dass dies nicht nur der Strand ist, sondern ein Stadtteil, der die beiden Parallelstraßen zum Strand einschließt. Hier liegen auch die großen und zum Teil alten Hotels.
Am Strand ist ordentlich was los. Hier können wir auch kurz aussteigen (Max empfiehlt dringend, alle Wertsachen und Taschen im Bus zu lassen!) und den feinen Sand betreten.
Es wird Zeit, zum Flughafen zurückzukehren, aber als Überraschung lädt uns Brigitte noch zu einem äußerst leckeren Caipirinha ein, der die Stimmung in der Reisegruppe spürbar hebt.
Obwohl einige Griesgrame geunkt hatten, dass unsere Koffer bestimmt geklaut seien, dass wir in einen Stau geraten, dass wir das Flugzeug verpassen, klappt dann doch noch alles wie am Schnürchen. Rechtzeitig am Flughafen, Koffer alle da, ruckzuck eingecheckt, den langen Weg bis zum Gate gut bewältigt, und schon sitzen wir im Jumbo der Lufthansa und freuen uns über die Premium Economy Plätze. Was für ein Luxus im Vergleich zu Condor! Die 10,5 Stunden Flugzeit vergehen schnell. Clemens kann sogar schlafen, ich leider nicht, wie eigentlich meistens. Aber das Film- und Musikangebot verhindert Langeweile, so dass auch für mich dieser Flug sehr angenehm ist.
Um kurz vor 11 Uhr vormittags landen wir in Frankfurt. Auch die Koffer sind angekommen. Wir nehmen den nächsten ICE Richtung Hannover, und um 16 Uhr hat die Heimat uns wieder!
Es folgt noch ein Fazit...