Beiträge von Soukousa

    Hallo anke64


    hoffentlich klappt es mit den Seychellen! :huh:

    Auf der Seite des Auswärtigen Amts steht: " Kreuzfahrtschiffe mit maximal 300 Passagieren dürfen die Häfen der Seychellen anlaufen." Die Artania hat aber deutlich mehr Passagiere.

    In einem anderen Forum habe ich gelesen, dass jemand bei Phoenix deshalb nachgefragt hat. Dabei hieß es wohl, dass man wegen einer Sondergenehmigung verhandele.

    Also müssen wir Daumen drücken und hoffen, dass sich bis Ende Januar noch eine gute Lösung ergibt. :/

    Es wäre schon äußerst schade, wenn wir die Seychellen nicht besuchen könnten. ;(


    Trotzdem eine schöne weitere Reiseplanung und liebe Grüße

    Elisabeth

    Du weist im Fazit auf die nächste Reise im Januar 2020 von Kapstadt nach Sydney hin - hat diese Reise noch stattgefunden? Solltest Du mit Dir ringen, auch von dieser Reise zu berichten: immer her mit dem Reisebericht.

    Ja, liebe Michaela Romisija und liebe Siegrid uschisiggi , diese Reise hat noch stattgefunden und ja, ich ringe in der Tat noch mit mir ... ;)


    Es war eine Reise, bei der wir mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen hatten (Umroutungen und Hafenausfällen wegen Wetter, Unzufriedenheit mit dem damaligen Koch, näher rückender Covid19-Gefahr mit Sperrungen diverser Häfen). Mir macht es mehr Spaß, von Reisen zu berichten, die ich so richtig schön fand - obwohl, wenn ich so darüber nachdenke... natürlich gab es auch auf der Kapstadt-nach-Sydney-Tour viele schöne Momente! ^^


    Ich werde mein Reisetagebuch mal daraufhin überprüfen... 8):)


    Liebe Grüße

    Elisabeth

    Ihr Lieben,


    ganz vielen Dank für die vielen netten Kommentare und Likes! ^^:*


    Eure Kaffeestunde sah aber bedeutend besser aus, als unsere gemeinsame vor ein paar Tagen. Hoffentlich wird das alles wieder so, wie es einmal war.

    Ja, liebe Angela @Isuledda99 die Kaffeestunde war auf unserer Kanarentour auch wirklich traurig, wenn man weiß, wie es normalerweise ist. Bis zu Eurer Reise wird es aber bestimmt (hoffentlich) wieder normal sein!

    Ein Bild hat mich besonders beeindruckt :love:

    und zwar, wie du an den Wasserfällen stehst!

    Liebe Sonja Seefahrer6168 , Du hast mich durchschaut! ^^

    Sorge macht mir nun allerdings das Nachprogramm. :rolleyes: Würden die Wasserfälle gerne sehen, aber die Organisation ist ja gar nicht gut gelaufen.

    Ach Katja Kati22 , ich glaube, wir hatten einfach nur Pech mit der gerade zuständigen Reiseleitung... Normalerweise finden wir die Organisation bei Phoenix sehr gut, und der Besuch der Wasserfälle ist auf jeden Fall empfehlenswert! :)

    Ende November/ Anfang Dezember gab es nicht nur tausende von Pinguinen auf Falkland sondern auch in Punta Tomba. Scheint also wirklich auf die Saison anzukommen.

    Da müssen wir wohl noch einmal hinreisen, liebe Siegrid uschisiggi;)


    Danke nochmals und liebe Grüße

    Elisabeth

    Fazit


    Auf der Artania haben wir uns wieder sehr wohl gefühlt! Nach der langen Reise 2018 wissen wir ja, wie alles funktioniert, und auch mit dem Platz in der Kabine kommen wir bestens zurecht. Unsere Gloria vom Housekeeping hat einen super Job gemacht und hatte immer im Blick, wann ihre Gäste die Kabine zum Frühstück verlassen. Den Balkon konnten wir wegen des recht kalten Wetters natürlich nicht so nutzen wie in der Südsee, aber wir fanden es schön, immer mal an die frische Luft zu können, und außerdem liegen in der Kabine Wolldecken bereit, die man sich über die Beine decken kann.


    Auch mit der Küche waren wir wieder sehr zufrieden. Morgens und abends waren wir normalerweise im Restaurant Artania essen und mittags auf einen Salat im Büfett Restaurant Lido. Ich war sehr froh, dass unser Küchenchef wieder Jörg Schwab war, der mir auf unserer ersten Reise im letzten Jahr bereits so gut gefallen hat. Wir fanden das Essen abwechslungsreich und meistens sehr lecker. Nur die vegetarischen Hauptgerichte könnten meiner Meinung nach etwas peppiger sein. Die wurden doch zu stiefmütterlich behandelt.


    Als große Fans der Phoenixbar am Heck des Schiffes waren wir etwas traurig, diese nur selten besuchen zu können. Trotz neuer Windschutzwände war es uns dort einfach zu kalt und zugig. Stattdessen haben wir die Pacific Lounge auf Deck 9 für uns entdeckt. Ein herrlicher Platz, um an Seetagen zu lesen und den Blick über das Wasser zu genießen. Abends kann man hier gut einen (oder zwei) Absacker nehmen und zur Musik der Spirit Band tanzen, was wir aber eher selten gemacht haben, weil wir uns neben den drei bis vier Paaren mit perfekten Tanzstundenfiguren nicht blamieren wollten... ;)


    Der Lektor Jörg Hertel war super! Am Unterhaltungsprogramm haben wir ansonsten nicht oft teilgenommen, da wir eher Leseratten als Partylöwen sind und abends meistens sehr früh müde wurden.


    Auf dieser Reise hatten wir relativ viele Phoenix Ausflüge gebucht. Südamerika war noch ein großer weißer Fleck auf unserer persönlichen Reiselandkarte, und die Berichte über Kriminalität haben uns etwas verunsichert. (Übrigens hörten wir später, dass einer Mitreisenden in Valparaiso bei einem privaten Landgang die Handtasche von der Schulter gerissen wurde mit Geld und Bordkarte... Puuh, da haben wir noch einmal Glück gehabt, denn wir waren dort ja auch allein unterwegs.) Im Gegensatz zum Nachprogramm waren alle unsere Ausflüge gut organisiert und sehr informativ. Gut ist auch das neu eingeführte Audio-Guide-System mit dem man über einen kleinen Ohrhörer den Guide noch hören kann, wenn man ein paar Meter abseits steht, um z. B. zu fotografieren. Unsere persönlichen Highlights waren der Ausflug in das chilenische Seengebiet mit einem wolkenlosen Vulkan Osorno und die Fahrt auf dem Beagle Kanal.


    Die Route war einmalig schön mit herrlichen Naturerlebnissen! Wir sind uns zwar ziemlich sicher, dass wir vermutlich die einzigen Südamerikareisenden sind, die keinen einzigen Pinguin von Nahem gesehen haben, aber die Pinguin Saison war eh fast vorbei, und das, was wir gesehen haben, hat uns bestimmt entschädigt. Mit dem Wetter hatten wir riesiges Glück. Wolkenloser Osorno, traumhafte Gletscher im Sonnenschein, Ententeich bei Kap Hoorn, tenderfreundliche Wellensituation bei den Falklandinseln... ^^


    Trotzdem ist mir eines klar geworden: für ein richtiges Urlaubs- und Wohlgefühl brauche ich es deutlich wärmer! Deshalb freue ich mich jetzt schon auf die nächste Reise mit der Artania, wenn es im Januar 2020 von Kapstadt über Singapur nach Sydney geht! (Zu dem Zeitpunkt hat niemand ahnen können, dass das dann die letzte reguläre Reise der Artania vor Corona sein würde...)



    So, Ihr Lieben, das war's! :)

    Es hat großen Spaß gemacht, die Reise noch einmal nach zu erleben und mir den Schmuddelwetter- und Corona- Blues zu vertreiben.

    Und Ihr künftigen Südamerikafahrer: Freut Euch! ^^ Es ist ein faszinierender Kontinent! (Ich selbst möchte irgendwann einmal die östliche Seite ab Buenos Aires bereisen, aber 2024 haben wir leider schon etwas anderes vor... 8))


    LG

    Elisabeth




    Dienstag 26.03.2019 Rückflug nach Deutschland über Rio de Janeiro


    Der Rückreisetag ist gekommen... Zum Glück geht es zu einer christlichen Zeit los. Um 8 Uhr sitzen wir samt Gepäck im Bus, der uns zum Flughafen bringt. Da es über Rio de Janeiro nach Hause gehen soll, müssen wir dafür zum Cataratas International Airport auf die brasilianische Seite. Die schon bekannte Prozedur läuft problemlos: Ausreise Argentinien, halbe Stunde warten + Stempel, Einreise Brasilien, halbe Stunde warten + Stempel. Nach 10 Kilometern sind wir schon an dem kleinen netten Flughafen angekommen. In einem schicken neuen Airbus 320 geht es mit AVIANCA Brasil Airlines in zwei Stunden nach Rio de Janeiro. Der Service hält sich in Grenzen, aber immerhin wird ein Becher Agua sin Gas gereicht, womit wir völlig zufrieden sind. :)


    Der Flughafen in Rio ist riesig. Man wird zunächst mäanderförmig durch sämtliche Shops geleitet (Clemens: „Wie bei IKEA...“), ehe man am Bagage Claim ankommt, wo Reiseleiter Max uns mitteilt, dass draußen jemand mit einem Schild warten werde. Wir freuen uns alle mächtig auf die angekündigte „Panoramafahrt mit unvergesslichen Eindrücken der Cidade Maravilhosa, Rio de Janeiro.“ Damit soll die Zeit bis zu unserem Weiterflug nach Frankfurt heute Abend gut verbracht werden.


    Als wir mit dem Gepäck in die Eingangshalle des Flughafens kommen, stehen dort zwar viele Menschen mit irgendwelchen Schildern in der Hand, aber nirgends ist etwas von Phoenix zu sehen. Nach und nach trudelt auch der Rest unserer Gruppe ein, und Max beginnt hektisch zu telefonieren. Die Zeit vergeht, und allmählich wird die Meute unruhig. Wir wollen Stadtrundfahrt Rio! Und zwar jetzt! Außerdem war im ursprünglichen Programm auch etwas über eine Mittagesseneinladung zu lesen gewesen, und wir haben inzwischen Hunger bekommen. Und wir wollen Erklärungen! Max berichtet zwischen seinen Telefonaten, dass die zuständige Reiseleiterin verschwunden sei und auch nicht erreichbar sei, warum auch immer. Die Agentur kümmere sich jetzt um einen Ersatz, aber das könne dauern, die Entfernungen in Rio seien groß... :rolleyes:


    Der Groll in der Menge wächst. Manch einer hatte den Rückflug umgebucht, um über Rio reisen zu können und hatte dafür 200 Euro zusätzlich gezahlt. Die Zeit vergeht, und die Hoffnung auf eine Stadtrundfahrt schwindet.


    Ein einsames Trüppchen von Phoenixfahrern wartet...




    Erste Reklamationen an Phoenix werden schon mal formuliert, und die Gesichter werden immer länger. Um die Gemüter etwas zu beruhigen, dürfen wir uns auf Rechnung von Max in dem Fast Food Laden der Eingangshalle etwas zu essen und zu trinken besorgen. Doch zwei Empanadas und eine Cola Light helfen nur bedingt angesichts der erhofften Genüsse, die uns entgehen. X/


    Nach zwei Stunden kommt die versprochene Ersatz-Reiseleiterin angehetzt, die aus ihrem Frei gerufen wurde. Brigitte ist eine ältere Dame, die kompetent und resolut wirkt und unseren Unmut gut verstehen kann. Bei der Agentur habe die zuständige Person unseren Termin offenbar völlig verschwitzt. (Wer warum welchen Fehler gemacht hat wird zu klären sein, denn es wird sicher Beschwerden hageln bei Phoenix.) Brigitte verspricht aber, aus der verbliebenen Zeit alles rauszuholen, was möglich sei, und sie hält Wort. :)

    Sie organisiert einen Aufpasser, der die Koffer schon mal zum Lufthansa Schalter bringen soll, und wir ziehen los zum Rio gucken.

    Das Wetter ist bestens, sonnig und warm. Wir fahren über eine breite Autobahn von der Flughafeninsel, und Brigitte erläutert, was es rechts und links zu sehen gibt. Dass man in knapp drei Stunden eine Stadt wie Rio nicht erkunden kann, ist uns vollkommen klar, aber für einen Eindruck reicht es, und uns gefällt, was wir sehen. Hier möchte ich unbedingt noch einmal „richtig“ hin!


    An einigen Favelas vorbei...



    geht es durch die Stadt, und wir sehen den Zuckerhut:



    und die Christusstatue:





    Beides können wir natürlich nicht besuchen, aber auch so finde ich den Anblick sehr schön! Wir fahren bis zur Copacabana und lernen, dass dies nicht nur der Strand ist, sondern ein Stadtteil, der die beiden Parallelstraßen zum Strand einschließt. Hier liegen auch die großen und zum Teil alten Hotels.

    Am Strand ist ordentlich was los. Hier können wir auch kurz aussteigen (Max empfiehlt dringend, alle Wertsachen und Taschen im Bus zu lassen!) und den feinen Sand betreten.






    Es wird Zeit, zum Flughafen zurückzukehren, aber als Überraschung lädt uns Brigitte noch zu einem äußerst leckeren Caipirinha ein, der die Stimmung in der Reisegruppe spürbar hebt. ^^


    Obwohl einige Griesgrame geunkt hatten, dass unsere Koffer bestimmt geklaut seien, dass wir in einen Stau geraten, dass wir das Flugzeug verpassen, klappt dann doch noch alles wie am Schnürchen. Rechtzeitig am Flughafen, Koffer alle da, ruckzuck eingecheckt, den langen Weg bis zum Gate gut bewältigt, und schon sitzen wir im Jumbo der Lufthansa und freuen uns über die Premium Economy Plätze. Was für ein Luxus im Vergleich zu Condor! Die 10,5 Stunden Flugzeit vergehen schnell. Clemens kann sogar schlafen, ich leider nicht, wie eigentlich meistens. Aber das Film- und Musikangebot verhindert Langeweile, so dass auch für mich dieser Flug sehr angenehm ist.

    Um kurz vor 11 Uhr vormittags landen wir in Frankfurt. Auch die Koffer sind angekommen. Wir nehmen den nächsten ICE Richtung Hannover, und um 16 Uhr hat die Heimat uns wieder! :)


    Es folgt noch ein Fazit...


    Es gibt heute nicht nur fallendes Wasser zu sehen, sondern wir entdecken auch schöne Schmetterlinge, hübsche Vögel (wie ich später erfahre sind das Kappenblauraben), Schildkröten und viele Nasenbären, vor denen man sich aber in Acht nehmen muss, weil sie kratzen und beißen können.










    Gegen 16 Uhr versammeln wir uns und müssen erst einmal eine halbe Stunde warten, bis unser Bus endlich da ist und uns zurück zum Hotel transportiert. Wir sind rechtschaffen erledigt und wollen nur noch ein großes kaltes Bier und eine Dusche. Clemens springt auch noch einmal in den Pool.

    Abends gehen wir wieder in das Hotel Restaurant und trinken zum Essen einen guten Malbec, den ich hier in Argentinien kennen- und lieben gelernt habe. Das letzte Glas trinken wir draußen auf der Hotelterrasse, wo eine liebenswürdige, völlig verflohte Hundedame uns freundlich begrüßt und offenbar auf Almosen hofft. Uns reichen die Mücken, wir wollen nicht auch noch Flöhe, und so verzichten wir lieber auf das Verteilen von Streicheleinheiten, obwohl es schwer fällt bei den großen, traurigen Hundeaugen. ;)


    Spät wird es heute aber nicht mehr, wir sind einfach geschafft von dem Tag!


    Montag 25.03.2019 Iguassu


    Zwischen 27° und 30°, sonnig


    Auch heute geht es wieder um 8 Uhr morgens los. Wir sind ganz aufgeregt, denn heute steht die brasilianische Seite der Fälle auf dem Programm. Ein neues Land für uns! :) Das Wetter ist heute fast noch besser als gestern, wolkenlos und nicht mehr ganz so feucht. Was haben wir für ein Glück!

    Doch zunächst steht der Grenzübertritt an. Die Reiseleiter sammeln die Pässe ein und übergeben sie den Grenzbeamten. Wir warten im Bus eine halbe Stunde, dann ist der argentinische Teil erledigt. Zwei Kilometer geht es durchs Niemandsland, und dann folgt der brasilianische Teil der Grenze, der auch noch einmal 20 Minuten dauert. Das wird auch auf dem Rückweg wieder so sein, und jedes Mal gibt es Stempel in den Pass...


    Auf der brasilianischen Seite der Fälle gibt es nur einen Wanderweg, der dafür aber einen Blick auf das ganze Panorama bietet und zum Teil sehr nahe an die Gischt führt, so dass man erfrischend eingenebelt wird. Auf den Aussichtsplattformen drängeln sich die Menschen im Selfie-Wahn, und es ist gar nicht so einfach, selbst auch mal nach vorne zu kommen.












    Mittags wird es dann etwas ärgerlich. Einige Leute wollen einen Hubschrauberflug machen (dies geht nur auf der brasilianischen Seite, 10 Minuten Flug für ca 150 $ pro Person) und dafür werden dann beide Busse und alle 80 Leute zum Hubschrauberplatz gekarrt und müssen dort über 1 Stunde in einer langweiligen Cafeteria warten, bis die Flieger fertig sind. X( Warum man nicht schon vorher ermittelt hat, wer fliegen will und dann mit dieser kleineren Gruppe dorthin gefahren ist, während sich der (größere) restliche Teil der Gruppe noch an den Wasserfällen ergötzen kann, wissen wir nicht. Ärgerlich ist es auch, dass direkt gegenüber des Hubschrauberplatzes ein schöner Vogelpark ist, für den jedoch in der Wartezeit die Zeit wiederum nicht reicht. Man könnte vermuten, dass die Agentur lieber den Vogelpark als kostenpflichtigen, zusätzlichen Ausflug verkaufen will statt ihn in das heutige Programm einzubauen, was von der insgesamt zur Verfügung stehenden Zeit her problemlos möglich gewesen wäre. Und so steigt der Unmut in der wartenden Gruppe. In der Tat haben wir gestern und heute viel Zeit mit Warten verplempert, und das ist sehr ärgerlich in der schönen Umgebung hier.

    Wenn wir es noch einmal entscheiden müssten, würden wir wohl den Besuch bei den Wasserfällen lieber selbst organisieren. Wie wir beobachten konnten, gibt es vor Ort genügend Guides, die außerdem wesentlich mehr informieren als es unsere Guides tun. Nein, wir sind mit der Organisation unseres Nachprogramms nicht zufrieden!


    Der Rückweg zum Hotel führt wieder über die Grenzkontrollen der Brasilianer und der Argentinier (wieder zwei Stempel!), hier hofft man auf ein schnelles Geschäft...



    ...und dann sind wir schon um 15 Uhr zurück. Man hätte noch die Möglichkeit zu fakultativen Ausflügen (Katamaranfahrt auf dem Fluss oder eine Dinnershow mit „original südamerikanischen Tänzen“ am Abend), aber wir sind nun froh über etwas Ruhe und erholen uns am Pool. Außerdem bin ich mit den Tagebuchnotizen im Rückstand und muss deshalb endlich die Hausaufgaben erledigen.


    Für den Abend sind wir mit zwei Ehepaaren verabredet, um in der Stadt in einem Steakhaus (El Quincho del Tio Querido) zu essen. Es ist ein riesiges Restaurant über zwei Ebenen. Als wir ankommen, ist es noch ziemlich leer. Als Europäer essen wir halt früher, aber je später es wird, desto mehr füllt sich das Lokal, und gegen 22 Uhr stehen die Menschen (alles Einheimische, Kind und Kegel) Schlange vor der Eingangstür. Auf dem Grill liegen Fleischberge, und mein Lomo Pimiento (Pfeffersteak) ist so riesig, dass ich es nicht aufessen kann und Clemens sich der Reste erbarmt. Auch der hiesige Malbec schmeckt ausgesprochen gut. Dazu gibt es Livemusik von zwei Gitarristen. Ein richtig schöner letzter Abend! :)


    Kurz nach 23 Uhr verabschieden wir uns aber. Wir müssen schließlich noch packen, denn morgen machen wir uns auf den Rückweg.




    Sonntag 24.03.2019 Iguassu


    27° bis 30°, sonnig


    Ich wache um 6.50 Uhr auf und staune, dass der Wecker nicht vor 5 Minuten geweckt hat. Das Handy von Clemens ist völlig tot, und die Akkuladung ist bei 0%, warum auch immer. Am Abend war der Akku noch vollständig geladen. Wir haben Sorge, dass das Handy nun seinen Geist aufgegeben hat, kurz nach der Frist, in der er noch ein neues bekommen hätte...

    Aber zum Glück sind wir ja rechtzeitig aufgewacht. :)

    Das Frühstück ist nicht sonderlich lecker, viel Süßgebäck, pappiges Toastbrot, 1 Sorte Wurst und Käse, Rührei. Ach, was hatten wir es auf der Artania doch gut... ;(


    Pünktlich um 8 Uhr versammeln sich alle 80 Leute vor dem Hotel, und die Verwirrung geht los...

    Es gibt zwei Busse, 1+1A und 2. In Bus 1 sollen die Über-Rio-Flieger sitzen und 13 Leute der anderen Gruppe, die vorher durch Kärtchen eingeteilt wurden.

    So weit- so gut. Aber es gibt viele Diskussionen, warum wer lieber in welchem Bus sitzen möchte. Man läuft hierhin, man läuft dahin. Eine Frau betritt unseren Bus (Gruppe 1+1A) und ruft enttäuscht: "Aber hier sieht es ja genauso aus wie in dem anderen Bus...?!"

    Was hat sie wohl erwartet? Einen roten Teppich? Sekt? Sitze in der ersten Reihe? :/


    Das alles hält furchtbar auf, und unsere Reiseleiter, sowohl von Phoenix als auch die lokalen Guides, sind nicht besonders hilfreich, weil es an klarer Ansage und konkreten Mitteilungen mangelt.

    So bleibt es leider bei dem gesamten zweitägigen Aufenthalt, und dies führt zu mancher Unzufriedenheit. Wir bekommen keine genauen Angaben zum Verlauf der Ausflüge oder zu den Treffpunkten, so dass wir viel zu viel Zeit damit zubringen, zu schauen, wo der Rest der Truppe ist, um den Anschluss nicht zu verlieren. Wir hätten gern mehr Zeit zur eigenen Verfügung gehabt, was möglich gewesen wäre, wenn man uns gesagt hätte "wir treffen uns da und da um die und die Zeit wieder..."

    Aber genug der Meckerei, wir sind ja hier, um die Wasserfälle zu sehen. ;)


    Am Eingang des Parks sind schon viele Menschen aller möglicher Nationen, die sich das Naturschauspiel ansehen wollen, seit 1986 UNESCO-Welterbe. Es geht zunächst mit einem kleinen offenen Zug zur Garganta Station. Man sitzt dabei dicht gedrängt auf harten hölzernen Bänken und rumpelt gemütlich durch den Wald bis zur Endstation. Dort beginnt der Garganta el Diablo Trail, der auf metallenen Stegen über weite Wasserflächen führt. Zunächst wirkt das Wasser ganz ruhig und friedlich...




    ...doch dann sieht man schon in der Ferne die Gischtwolken...



    ...und das Brodeln und Rauschen wird lauter, bis man staunend an der Teufelsschlucht steht, wo die Wassermassen in die Tiefe stürzen.






    Ein ergreifender Anblick, und mir geht es wie beim Grand Canon, bei dem ich damals auch das Gefühl hatte, dies ist so überwältigend groß, dass ich es gar nicht richtig erfassen kann.


    Dann geht es mit dem Züglein zurück zur Mittelstation. Hier wandern wir zunächst den unteren Weg ab und nach einer Mittagspause auch den oberen Weg. Dabei gibt es immer wieder neue Ausblicke auf verschiedene Bereiche der Fälle, und die Fotoapparate glühen.

    Es ist sehr warm heute bei hoher Luftfeuchtigkeit, und so ist das ganze ziemlich anstrengend. Wir legen heute bei unseren Wanderungen bestimmt etliche Kilometer zurück, und so mancher älterer Teilnehmer gerät dabei an seine Grenzen, zumal es auch treppauf treppab geht (was übrigens vorher nicht so konkret angekündigt wurde von den Guides...) Aber die einmalige Natur entschädigt für die Mühen.






    Geht gleich weiter...

    Samstag 23.03.2019 Buenos Aires / Argentinien -> Iguassu


    Nachprogramm Iguassu 23.03.19 bis 26.03.19, Mercure Iguazu Hotel Iru


    Wir werden früh wach. Um 8.15 geht es nach einem schnellen letzten Frühstück los, und dann goodbye Artania bis in 10 Monaten!


    Wir werden von Reiseleiter Max begleitet. In der Gruppe 1, zu der auch wir gehören, sind 27 Leute, die über Rio mit Lufthansa nach Hause fliegen werden. Eine weitere Gruppe (1A und 2) wird mit Latam über Sao Paulo zurückfliegen. Sie werden mit einem späteren Flug nach Iguassu kommen und im Hotel zu uns stoßen.

    Bei dem Anschlussprogramm Iguassu werden wir also eine große Gruppe von 80 Personen sein, was wir im Verlauf häufig mal verfluchen... :rolleyes:


    Zunächst aber fliegen wir mit Latam nach Puerto Iguassu in ca 1 3/4 Stunde, unspektakulärer Flug mit einem (nicht alkoholischen) Freigetränk. In Iguassu ist es gleich deutlich wärmer und feuchter. Man merkt, dass wir wieder näher an den Äquator kommen.

    Auf der kurzen Fahrt zum Hotel werden wir von einem locker flockigen Tourguide begleitet ("Hallihallo, ich bin der Michael..."), der vor allem seine fakultativen Ausflüge (Katamaranfahrt, Dinnershow, Vogelpark) an den Mann bringen will und sonst nicht wesentlich hilfreich ist.


    Im Hotel IRU ist man mit unserer Ankunft etwas überfordert. Es dauert, bis alle Pässe eingesammelt sind und die Zimmerschlüssel verteilt sind. Wir bekommen weder einen Welcomedrink, noch ist uns jemand behilflich, die Koffer auf die Zimmer zu transportieren. Aber im Flyer verteilen für das kostenpflichtige Spa sind die Leute ganz fix. X/ Als wir unser Zimmer aufmachen, schlägt uns feuchte Luft entgegen, wie wir es aus afrikanischen Hotels kennen, doch das Zimmer ist sauber, hat ein großes Bad und eine kleine Terrasse "nach hinten raus".

    Wir haben inzwischen mächtig Hunger und Durst bekommen, denn es ist schon 15.30, und seit dem kleinen Frühstück auf der Artania haben wir nichts mehr gegessen. Im Hotelrestaurant nehmen wir also eine Kleinigkeit zu uns, stellen dabei fest, wie sehr wir doch in den letzten drei Wochen auf der Artania verwöhnt wurden und ziehen uns dann an den Pool zurück.

    Überall im Hotel merkt man, dass es an Professionalität fehlt, ansonsten ist es aber ein hübsches Hotel im Grünen.






    Wir essen im Hotelrestaurant unser Dinner und verschwinden früh im Bett.

    Denn morgen wollen wir Wasserfälle ansehen... ^^




    Auch in den Nebenstraßen gibt es viel zu sehen und zu entdecken...












    Wir lassen uns mit der Menge treiben und landen schließlich in einem Straßenlokal mit einem Gitarristen, einem Tangopaar (das wirklich gut getanzt hat!), leckeren Empanadas und einem noch leckereren Rotwein Malbec.




    Hier fühlen wir uns sehr wohl und bleiben eine ganze Weile. Offenbar geht es hier aber nach Sonnenuntergang nicht immer gesittet zu... 8| Auf dem WC entdecke ich dies Schild ;) :




    Das nächste Taxi fährt uns zur Frauenbrücke, der Puente de la Mujer. Hier sind wir in dem modernen und hippen Stadtteil Puerto Madero, in dem auch das Hotel von Katharina liegt.






    Wir suchen noch Caches (einmal erfolgreich und einmal nicht), bummeln an der Fluss Promenade entlang und trinken noch einen Abschiedskaffee. Wir wollen noch einen Geocache suchen und dann zum Schiff zurück, und so trennen sich unsere Wege.

    Das war wirklich ein superschöner Stadtausflug, der uns großen Spaß gemacht hat. Wir sind froh, dass wir nicht den HoHo Bus genommen haben wie ursprünglich geplant. Das Taxi fahren ist wirklich günstig und völlig problemlos. Buenos Aires hat uns ausgesprochen gut gefallen! Sollte es uns noch einmal hierher verschlagen, gäbe es noch genug zu tun und zu sehen.


    Auf der Artania genehmigen wir uns noch ein Aperölchen in der Phoenixbar, dann geht es zum letzten Dinner, und nachdem wir uns von unseren Kellnern und unseren Reisebekannten verabschiedet hatten, machen wir die letzten Kofferpackarbeiten.


    Doof! Wir haben keine Lust von Bord zu gehen... ;(



    Nächster Punkt auf unserer privaten Tour ist die Plaza de Mayo. Gestern sei diese gesperrt gewesen wegen irgendeiner Demonstration, erzählt Katharina, aber heute haben wir Glück. Über einen breiten Boulevard vorbei am Teatro Colon und am Obelisken erreichen wir unser Ziel.

    Hier liegt die Casa Rosada, von deren Balkon Evita Peron die Reden ans Volk gehalten hat. Auch die Kathedrale ist hier, die wir aber nicht so aufregend finden.






    Inzwischen haben wir Kaffeedurst bekommen. In Buenos Aires muss man dafür natürlich in das älteste Kaffeehaus der Stadt gehen, das Cafè Tortoni, das nicht nur bei Touristen sondern auch bei den einheimischen Portenos beliebt ist. Vor dem Eingang ist schon eine Schlange. Ein Türsteher lässt immer so viele Menschen ein, wie Platz ist. Wir geben uns maximal eine halbe Stunde Wartezeit, aber bereits nach 20 Minuten sind wir an der Reihe und können das wunderschöne historische Café betreten. :)










    Drinnen ist es gar nicht so übervoll wie vermutet. Es ist eigentlich sehr gemütlich, und wir trinken einen leckeren Milchkaffee. Ab und zu ziehen dabei Gruppen von Holland-Amerika-Kreuzfahrern an uns vorbei, denn außer der Artania liegt auch die Zaandam wieder im Hafen.


    Bei dem nächsten Taxi haben wir etwas Pech. Wir merken zu spät, dass der Fahrer das Taxameter nicht eingeschaltet hat und zahlen am Ende etwa anderthalbmal so viel wie normal bis zu unserem nächsten Ziel La Boca.

    Hier brummt die Tourismusindustrie! Dieses kleine touristisch erschlossene Viertel des Stadtteils ist aber auch zu hübsch! Bunte Häuser, Wandmalereien, lebensgroße Figuren auf Balkönen (beliebt sind Darstellungen des Papstes und von Maradonna), viele Andenkenläden, feurige Tangotänzer, mit denen man sich fotografieren lassen kann...






    Geht gleich weiter...

    Freitag 22.03.2019 Buenos Aires / Argentinien 08:00 -


    Morgens um 7 Uhr ca 17° C, im Laufe des Tages sonnig und bis 24° C


    Wir wachen auf, als die Artania in den für uns letzten Hafen einläuft. Die Hochhäuser von Buenos Aires glänzen in der Morgensonne...



    ...und wir sind gespannt, ob unser Treffen mit Katharina so klappt, wie wir es lange geplant hatten,ohne die Verhältnisse vor Ort zu kennen. Aber es funktioniert alles wunderbar! :)

    Wir legen pünktlich an und kommen sogar so pünktlich von Bord, dass wir im Hafen noch unsere letzten chilenischen Pesos in argentinische umtauschen können. Der Hafen ist riesig, laut, ungemütlich, ein richtiger Industriehafen.

    Mit einem Shuttlebus werden wir zum Terminal gebracht. Am Hafenausgang nehmen wir den ersten Taxifahrer, der uns natürlich gnadenlos übers Ohr haut (10 Dollar bis zum Friedhof Recoleta 8| ), aber das sind halt die Preise für doofe Kreuzfahrttouristen am Hafen. 8o

    Die späteren Taxifahrten sind wesentlich günstiger. Um 8.45 Uhr sind wir am Eingang zum Friedhof, und kurze Zeit später kommt auch schon Katharina. Also alles bestens! Wenn man es schon nicht schafft, sich in München zu treffen, muss es halt in Buenos Aires sein. ;)






    Nachdem wir vor dem Eingang in einer Telefonzelle den ersten Cache gefunden hatten, spazieren wir plaudernd über den Friedhof, den Katharina schon bei ihrer Stadtrundfahrt gestern besucht hatte und so die schönen Ecken zeigen kann.

    Natürlich wird auch das (etwas unspektakuläre) Grab der Familie Duerte bzw. Evita besucht. Es ist eine schöne Stimmung und menschenleer! Die Reisegruppen sind noch nicht da, und so können wir alles ganz in Ruhe betrachten.








    Als nächstes geht es mit dem Taxi zum El Ateneo, worauf vor allem ich mich gefreut hatte. Und ich werde nicht enttäuscht. Das Ateneo ist eine alte Buchhandlung in einem ehemaligen Theater, herrlich plüschig. Man sieht noch die Ränge und die Logen und die schöne Decke aus Glasmosaik. Es gefällt mir sehr gut. In dieser Buchhandlung gibt es saubere Toiletten und auf der ehemaligen Bühne ein kleines Cafe. Genau das Richtige auf einer Sightseeingtour! In der Musikalienabteilung kaufe ich mir eine CD mit Electric Tango. Leider werde ich sie mir erst zu Hause anhören können...







    Geht gleich weiter...

    Mittwoch 20.03.2019

    Seetag


    8.00 Uhr 14°C, heiter, mittags ein paar Tröpfchen Regen, 16°C, mäßiger Wind


    Den vorletzten Seetag lassen wir ruhig angehen. Vormittags gibt es den traditionellen bayrischen Stadl mit Schunkelmusik, Spanferkel, Weißwurst und Freibier. Letzteres lassen wir uns schmecken, aber auf das Essen verzichten wir. Ist nicht so unser Geschmack, und wir sind noch satt vom Frühstück.






    Wir genießen die milderen Temperaturen. Endlich kann man die Balkontür wieder aufmachen, ohne sich gegen den Wind stemmen zu müssen. Wir können sogar eine Stunde auf dem Balkon sitzen und lesen mit einer Wolldecke um die Beine (Clemens: „wie im Sanatorium...“ ^^ ).

    Nachmittags drehen wir fünf Runden um Deck 4. Von uns aus könnte die Reise für uns weiter gehen, jetzt, wo es von Tag zu Tag wärmer wird.


    Abends ist die Abschiedsgala angesagt, vorher gibt es den Abschiedscocktail, der wieder sehr emotional ist.

    Von unseren Kellnern bekommen wir alle Speisekarten der Reise überreicht mit den Namen der guten Geister: Jairus, Leonard, Anne, Wayran und Rudy.


    Die Show heute lassen wir uns nicht entgehen. Es gibt das "Tango Art Projekt" mit den Künstlern dieser Reise, die sehr musikalisch und vielseitig ein tolles Programm zusammengestellt haben. Anschließend noch ein Aperölchen in der Pacific Lounge und ein Tänzchen, und dann ab in die Koje. :sleeping:


    Donnerstag 21.03.2019

    Seetag


    8.00 14°C, heiter und trocken, tagsüber weiterhin schön und bis 18°C


    Die Nacht war sehr ruhig. Es gibt kaum noch Seegang, das Wetter ist prima. Unsere Freundin Katharina, die nach uns auf die Artania gehen wird, whatsapped, dass sie nach 14 Stunden Holzklasse gerädert in Buenos Aires angekommen sei. Es sei sehr kühl bei den Gauchos... :huh:


    Wir machen uns an die schwierige Aufgabe zu entscheiden, was wir für die letzten Tage und Iguassu noch brauchen. Als das geschafft ist, geht das anschließende Koffer packen recht fix.

    Vormittags hören wir den letzten Vortrag von Jörg Hertel (Thema: Thor Heyerdahl). Ich frage ihn anschließend, welche Musik er bei seinem Buenos Aires Vortrag hinterlegt hatte. Die hat mir nämlich sehr gut gefallen. Den Interpreten kann er nicht mehr nennen, aber es sei die Musikrichtung Electric Tango. Muss ich zu Hause mal googeln... (Ich habe es inzwischen gegoogelt und bei youtube gefunden: Tango Santa Maria von Gotan Projekt. Das Tanzvideo ist sehenswert! Erotik pur! ;) )

    Nachmittags gibt es das Wiener Cafèhaus, zu dem die Leute aus allen Knopflöchern strömen, auch der Käptn und der Schiffsarzt. Wer die Artania kennt, weiß warum...!








    Wir fahren inzwischen sehr langsam mit maximal 10 Knoten auf das Delta des Rio de la Plata zu, wo wir um 18.30 Uhr den lokalen Lotsen aufnehmen werden. Die Farbe des Wassers hat sich schon verändert. Es wird lehmiger, und wir sind nicht mehr auf dem schönen blauen Ozean.

    Unsere Zimmernachbarn erzählen uns, dass wir ein Treffen der Iguassu-Nachprogramm-Leute verpasst haben. Oje! Aber es sei eigentlich nicht so viel Neues gesagt worden. Doch es verunsichert schon, und wir wollen morgen dazu nochmal im Bordreisebüro vorsprechen.


    Abends sehen wir uns mal wieder eine Show an: Queen. Wir finden sie sehr gut gemacht. Das Show Ensemble singt und tanzt sich die Seele aus dem Leib, und für den Höhepunkt ("We are the Champions") haben alle Gäste Knicklichter in verschiedenen Farben bekommen, die sehr zur guten Stimmung beitragen. Klar, dass wir danach noch für einen Absacker und ein wenig Hotten zur Rockparty in die Pacific Lounge müssen. :)




    Nach einer kurzen Verwirrung bezüglich der Startzeit geht es dann aber wirklich zu den See-Elefanten. Die scheinen ebenfalls ein gutes Mittagessen genossen zu haben, denn sie sind alle miteinander träge und verschlafen, kratzen sich nur manchmal etwas gelangweilt mit einer Flosse am Bauch, um dann prustend das nächste Nickerchen zu beginnen. Leider sind keine wirklich alten Tiere mit dem charakteristischen Rüssel zu sehen, denn momentan sind nur lauter Halbstarke auf dem Strand. Es ist trotzdem ein beeindruckender Anblick, auch in Verbindung mit der Küste und der mächtigen Brandung. Dafür hat sich der etwas rutschige und anstrengende Abstieg an der Düne gelohnt.


    Nein, das ist nicht Sylt! ^^











    Das nächste Ziel ist die Seelöwenkolonie, die mir persönlich besser gefällt, weil mehr zu sehen ist. Übrigens hatte es in den letzten Tagen außergewöhnlich viel geregnet, wodurch die sandigen Straßen nicht befahrbar waren. Unsere guide erzählt, dass das letzte Kreuzfahrtschiff vor 4 Tagen das Pech hatte, wegen des Straßenzustandes keine Ausflüge nach Valdes machen zu können. Wir sind die ersten, die diese Gegend wieder besuchen können. Wir Glücklichen! :)

    Bei den Seelöwen ist viel los. Die Kleinen spielen in einer Art Kinderbecken von einer Art Kindergartentante bewacht, die Großen versuchen bei der starken Brandung aus dem Wasser auf die Felsen zu kommen, überall wird geblökt und kommuniziert. Es macht Spaß zuzugucken und -zuhören!










    Leider müssen wir aber irgendwann wieder zurück. Wir sind erstaunt, als Ruth uns sagt, dass wir heute 400 km zurückgelegt haben. Und so sind wir auch erst nach 19 Uhr auf dem Schiff zurück.

    Als wir auf unseren Balkon treten, hören wir merkwürdige Geräusche. Ein Grunzen, Prusten und Schnauben... Und dann sehen wir, dass sich auf den Pollern zwischen Schiff und Pier lauter Robben tummeln. Da hätten wir uns doch fast den teuren Ausflug sparen können... Aber nein, wir sind sehr zufrieden mit dem heutigen Tag! ^^


    Das letzte Ablegen dieser Reise bekommen wir kaum mit, weil wir uns gut mit unseren Tischnachbarn unterhalten. Dann noch die sehenswerte Crew-Show und ab in die Koje... :sleeping:


    Montag 18.03.2019

    Seetag


    8.00 Uhr 13°C, heiter bis wolkig, tagsüber unverändert


    Als wir morgens die Vorhänge zurückziehen, freuen wir uns. Der Nebel hat sich verzogen! Endlich kann man wieder bis zum Horizont sehen. :)

    Es herrscht eine ziemliche Dünung, die Wellen haben Schaumkronen. Das ändert sich auch den ganzen Tag über kaum, im Gegenteil, der Seegang nimmt tagsüber kräftig zu, und wir haben schließlich Windstärke 9! :huh:  

    Das schränkt unsere Aktivität etwas ein. Wir sind zwar nicht seekrank, aber ich habe doch erhebliche Probleme mit dem Gleichgewicht, so dass ich mittags sogar auf das Glas Wein verzichte, denn bereits nüchtern muss ich mich sehr konzentrieren, um von einem Punkt zum anderen zu kommen. Ab und zu schlagen die Wellen so heftig gegen das Schiff, dass die Gischt bis zu uns auf Deck 6 hoch spritzt.


    Morgens hören wir uns wie immer den Lektorenvortrag an (Thema Halbinsel Valdes), ansonsten sitzen wir gern oben in der Pazifik Lounge und lesen. Dort hat man einen schönen Ausblick aufs Meer, und es ist nicht so unruhig wie in Harrys Bar.


    Abends essen wir wie immer im Artania Restaurant bei "unseren" Kellnern. Unser Gertränkekellner ist Ruby, ein feuriger Latino aus Honduras. Wir hatten ihn gebeten, mit uns spanisch zu sprechen, und so bekommen wir jeden Abend eine Spanischlektion, die sowohl ihm als auch uns Riesenspaß macht.


    Vor dem Essen sind wir zum Gold/Silber Empfang geladen, Bekleidungsvorschlag "leichte Eleganz" (was ist leichte Eleganz??? :/8) ). Kreuzfahrtdirektor, Kapitän und Hoteldirektorin plaudern humorvoll über ihren Werdegang, und dazu gibt es ein Glas Sekt und Häppchen.

    Die Crew-Show gibt es an zwei Tagen, und zum Glück sind wir bzw. unser Deck erst morgen dran. Die Alternative Natasha from Russia sparen wir uns und sind froh, als wir wieder heil in der Kabine sind und die Horizontale aufsuchen können.


    Dienstag 19.03.2019 Puerto Madryn / Argentinien 09:00 bis 21:00


    8.00 Uhr 12° C, wolkig, trocken, tagsüber heiter, trocken, bis 16°C


    In der letzten Nacht habe ich sehr schlecht geschlafen, warum auch immer, und so bin ich froh, als ich um 7 Uhr aufstehen kann. Das Schiff steuert auf Puerto Madryn zu, wo wir pünktlich um 9 Uhr anlegen. Unser Ganztagsausflug Halbinsel Valdes startet bereits 10 Minuten später. Wir hatten vorher lange überlegt, ob wir den Ausflug zu den Pinguinen in Punta Tombo buchen sollten, aber die in der Ausflugsbeschreibung 2 Stunden Anfahrt durch eintönige Gegend haben uns etwas abgeschreckt. Später hörten wir, dass es nicht mehr viele Pinguine zu sehen gab, so dass wir für uns die richtige Wahl getroffen hatten.


    Unsere argentinische Guide heißt Ruth, eine wahre Frohnatur, die uns viel erzählt über Land, Leute und Natur. Zwischendurch werden verschiedene Sorten Schafwolle herumgereicht, Fossilien präsentiert, Relikte der indianischen Kultur gezeigt und Beispiele hiesiger Musik vorgespielt. Auch der eine oder andere Witz wird erzählt. Man merkt, dass sie eine sehr erfahrene Reiseleiterin ist, die auch weiß, wie wichtig "technische Stopps" (=Toiletten) sind. ;)

    Der Weg führt uns durch eine wenig abwechslungsreiche Gegend, die Pampa. Ein großes Gebiet, sandig und mit niedrigen, dornigen Büschen bewachsen. Keine Bäume und kaum höhere Erhebungen. Wir befinden uns soundso viel Meter unter dem Meeresspiegel, deshalb gebe es so viele Fossilien hier und nur einige Tafelberge. Das Land wird von den Estanzias als Weideland für Schafe genutzt. Schafwolle sei ein Hauptexportartikel. Auf dem Weg zu unserem ersten Ziel, der See-Elefantenkolonie sehen wir bereits einige Tiere.


    Guanakos...



    einige Nandus und auch ein Gürteltier:



    Später entdecken wir sogar noch ein Mara-Pärchen mit Kind. Maras kannte ich bisher nur aus dem Kreuzworträtsel (Pampashase mit 4 Buchstaben... ^^ )



    Vor dem Besuch der See-Elefanten gibt es Mittagessen in einem Hotel an der Ostseite der Halbinsel am Leuchtturm. Alles super organisiert und sehr schmackhaft. Empenadas, dann gegrilltes Lamm oder Huhn mit Salat und zum Nachtisch ein leckerer Flan. Dazu Wasser und Rotwein.




    Geht gleich weiter...


    Samstag 16.03.2019

    Seetag


    den ganzen Tag 7° bis 9° C, Nebel, Regen, Milchsuppe...


    Dieser Tag ist schnell erzählt. Das Wetter ist erbärmlich, kalt, regnerisch, dicker Nebel verhindert den Blick auf den Horizont. Wir hören vormittags den Lektorenvortrag über die Falklandinseln und verbringen den Tag ansonsten mit essen und lesen. Es herrscht mäßiger Seegang.


    Wir stellen fest: Seetage machen bei schlechtem Wetter viel weniger Spaß... 8o


    Sonntag 17.03.2019 Port Stanley / Falkland Inseln / Großbritannien 08:00 bis 16:00           


    7 Uhr 12°C, Nebel und Nieselregen, 15 Uhr unverändert


    Als wir um 7 Uhr aufwachen, ist das Wetter nicht sehr verlockend. Wir hatten vorher Wetten abgeschlossen über die Möglichkeit, an Land gehen zu können. Die Vorhersagen waren eher ungünstig... Zu unserer Überraschung lässt der Seegang aber ds Tendern zu. :)

    Mit dem ersten Tenderboot erreichen wir Port Stanley, das very british aussieht. Auch das Wetter passt dazu. Es ist dermaßen erbärmlich, dass wir uns schweren Herzens gegen eine Überlandtour zu den Pinguinen entscheiden. Stattdessen bummeln wir durch den Ort, schauen uns die Kirche an, landen bei einer Art Wal-Museum, sehen das historische Postamt und finden sogar 5 Caches! Der Wind ist teilweise so heftig, dass es mich fast umhaut.














    Gegen Mittag sind wir so ausgekühlt, dass es uns zurück zum Schiff zieht. Als wir dort so auf unserem Balkon stehen und in die graue Milchsuppe sehen, entdeckt Clemens plötzlich eine Gruppe weißer Seevögel über dem Wasser. Darunter ist die See etwas aufgewühlt. Sicherlich ein Fischschwarm...




    Und als wir mit dem Fernglas näher hinsehen, entdecken wir das:




    Wir sind ganz aufgeregt und glücklich! Doch noch Pinguine gesehen, wenn auch nur aus der Ferne! ^^


    Pünktlich um 16 Uhr werden die Anker gelichtet. Der Kapitän grüßt von der Brrrrücke und bedankt sich beim Tenderteam für die reibungslose Abwicklung. Dann gibt er zu, dass er heute Morgen skeptisch war wegen der böigen Winde. Eigentlich habe er den Landgang absagen wollen, aber dank der guten Mannschaft habe ja alles geklappt... Für die kommende Nacht sagt er Ungemach an. <X Er spricht von drei Tiefdruckgebieten um uns herum, Windstärke 7 und Wellenhöhe 5 bis 6. Er empfiehlt "immer eine Hand dem Schiff". Man solle sich bei dem Seegang also immer gut festhalten. Auch die Queenshow heute Abend wird abgesagt und gegen eine wohl weniger sturzgefährdete Show mit deutschen Schlagern getauscht. Aber auch die wird heute ohne uns auskommen müssen... ;)




    Pünktlich zum Mittagessen sind wir auf dem Schiff zurück. Nach einer kurzen Pause machen wir uns dann auf ins Städtchen. Wir haben schließlich noch einige Verpflichtungen...

    Zunächst wenden wir uns den drei Caches zu. Aus dem Hafen raus gehen wir erstmal mutig auf die Zebrastreifen zu, aber oha! die Autofahrer hier nehmen darauf absolut keine Rücksicht. 8| Danach gehen wir nur noch auf die Fahrbahn, wenn bis zum Horizont alles frei ist. :) Die Stadt liegt schachbrettmusterartig am Berghang, und so müssen wir gefühlt hunderte von Stufen hoch auf den Berg, um unseren ersten Cache zu machen. Der nächste liegt beim Marine Museum, und der dritte an der Ausfallstraße Richtung Osten. Es kommen also einige Kilometer zusammen, die wir zurücklegen.








    Nach der Cacherei haben wir noch Shopping Verpflichtungen. ;) Dafür hatten wir das Foto auf dem Smartphone gespeichert und besuchen jeden Souvenirladen, den wir finden können, aber bei den Cappies scheint es jedes Jahr neue Modelle zu geben. Das Modell, das wir suchen, gibt es jedenfalls nicht mehr. Die meisten Caps sind außerdem kitschig mit Pinguinen oder Leuchttürmen geschmückt und in quietschigen Farben. Zum Glück gibt es ja Cafés mit WLan, und so hole ich mir per WhatsApp die Genehmigung auch eine andere Cap kaufen zu können. (An dieser Stelle besonders liebe Grüße an Siegrid uschisiggi:* )



    Zurück auf dem Schiff stärken wir uns mit dem Rest Phoenix-Sekt auf dem Balkon und gehen etwas früher zum Essen.

    Heute möchten wir nicht schon um 21 Uhr ins Bett, obwohl wir wieder echt müde sind. Aber für heute wurde eine Eisbar auf Deck 4 angekündigt, und das interessiert uns, denn auch das gefangene Gletschereis soll heute unters Volk gebracht werden. Als wir in die Phoenixbar kommen, erleben wir eine Überraschung. Aus großen Eisblöcken ist eine Bar geschnitzt, und auch das DJ-Pult besteht aus Eis, alles stimmungsvoll beleuchtet.






    Es sind schon viele Leute da, die Musik ist relativ gut, und ehe wir uns versehen, sind wir auf einer Bombenparty, tanzen, trinken und amüsieren uns gut. Von Müdigkeit keine Spur mehr...! Um 22 Uhr legen wir ab, und Ushuaia verschwindet allmählich in der Ferne.