Teil 2:
Narvik
Für heute hatten wir einen E-Bike Ausflug über das Schiff gebucht. Um 9 Uhr war Treffpunkt. Es gab einige Bike-Neulinge da dauert die Einweisung immer seine Zeit, und einige technische Probleme mussten noch gelöst werden. Es war eher regnerisch, naja wir haben entsprechend unsere Regenjacken und Regenhosen angezogen. Handschuhe waren heute bei 10 Grad sehr von Vorteil. Wir fuhren erst eine kleinen Schlenker zur Kirche von Narvik. Dann ging es raus aus der Stadt Richtung Halogaland-Brücke. Es gab ausreichend Fotostopps. Wir haben den Rombaksfjord umrundet. Es gab noch einen fünfzehnmintütigen Stopp am Strand "Langstrada". Bei schöneren Wetter wäre der Stopp etwas länger gewesen. Dann hieß es auf dem Rückweg gibt es Rentiere zu sehen. Leider hatte unsere Gruppe kein Glück, die vorherige hat sie wohl verschreckt.
Der Regen hatte zum Glück aufgehört und wir sind Richtung Stadt Narvik zurück gefahren. Dort hatten wir noch ca. 30 Minuten für die Stadt. Viel zu sehen gibt es nicht. Es gibt ein schönes Shoppingcenter. Ein guter Schlechtwetter Tipp, dafür hat die Zeit allerdings nicht gereicht.
Dann gings zurück zum Schiff.
Abends hatten wir noch einen Pilates Kurs mit Zuzahlung. Wir waren alleine mit der Trainerin, andere hatten sich nicht angemeldet. War somit wie Privatunterricht
. Die Sportangebote finde ich immer super, hier kann man mal was anderes ausprobieren und schauen, ob das auch was für zu Hause ist. Nach dem Kurs war ich noch in der Sauna. Hier ist wieder alles vor Corona (keine Limitierung oder Anmeldung notwendig). Viel los war während meiner Besuch dort nicht.
Anschließend habe ich auf der App gesehen, dass unser morgiger Hafen Leknes ausfällt. Es wurde natürlich auch durchgesagt, aber das hatte ich nicht mitbekommen. Grund dafür war das wir getendert hätten. Es war zu viel Wind und eine sichere Anlandung wäre nicht möglich gegeben.
Sehr schade, auf die Lofoten hatten wir uns besonders gefreut und da fährt die Mein Schiff sonst kaum hin. Aber kann man eben nix machen.
Viele andere haben sich wohl massiv und sehr unsachlich beschwert. Es wurde mehrfach durchgesagt, dass es keine böse Absicht ist, dass der Hafen ausfällt und die Entscheidung aus Sicherheitsgründen getroffen wurde. Es wurde entschieden, dass wir in Narvik über Nacht bleiben und am nächsten Tag um 17 Uhr losfahren. Es wurde fieberhaft an neuen Ausflügen gebastelt. Viel Auswahl kam nicht (E-Bike und drei verschiedene Bustouren?). Aber für die Kurzfristigkeit und auch sicher, weil am nächsten Tag Pfingstsonntag war, war da wohl das bestmöglichste.
In der Kapitäns-Fragestunde wurde darauf nochmal eingegangen. Es gab wohl viel Unverständnis bei den Gästen inklusive Aussagen wie "sie haben meinen Urlaub versaut". Es ist doch eine Kreuzfahrt und da sind eben immer Unwägbarkeiten möglich. Wir haben uns damit arrangiert und aus meiner Sicht hat der Käptain und die Crew das beste rausgeholt.
Im Verlauf der Reise war das Wort Narvik bei vielen ein rotes Tuch
. So ganz nachvollziehen konnte ich es nicht.
Narvik (statt Leknes)
Wie schon beschrieben konnte Leknes aus Sicherheitsgründen (Tendern wegen starken Wind nicht möglich) angefahren werden. Somit waren wir noch einen weiteren Tag in Narvik. Es ist nicht die schönste und sehenswerteste Stadt, aber es gibt sicher schlimmere Liegeplätze.
Am Vorabend habe ich mir schon Gedanken gemacht, was wir am zweiten Tag machen. Die "Stadt" hatten wir gesehen. Das schöne Shoppingcenter war leider geschlossen, da es Sonntag war.
Es gibt einen schönen Hausberg von Narvik (Narvikfjell). Dort kann man mit der Seilbahn rauffahren. Am Vortag war es sehr bewölkt, da hätte man kaum etwas nach unten gesehen. Daher haben wir uns überlegt, dass wir das machen, wenn es weniger bewölkt ist (der Wetterbericht war nicht ganz klar, sah aber besser aus). Die Seilbahn öffnete um 12 Uhr, und wir mussten um 16:30 Uhr zurück sein. Da wir zur Seilbahn laufen wollten (ca. 3 km bergauf) sind wir gegen kurz vor elf los gelaufen. Der Weg war leider nicht beschildert, mit gogel maps kein Problem. Allerdings etwas geschlängelt durchs Wohngebiet, daher mussten wir uns etwas durchsuchen. Sind dann pünktlich um 12 Uhr an der Seilbahn gewesen. Ticket in der Vorsaison kostet ca. 23 EUR pro Person (hoch und runter). Ab Ende Juni dann rund 31 EUR.
Es sah unten noch etwas bewölkt aus, aus der Erfahrung des letzten Tages wussten wir aber dass sich das Wetter schnell ändert. So sind wir in den Wolken angekommen und nach ca. 15 Minuten sind die Wolken verschwunden und wir hatten einen wirklich tollen Blick auf Narvik. Es lag noch Schnee auf dem Berg und es war nur 3 Grad. Geschneit hat es auch kurz
. Gut, dass wir mit Schal, Mütze und Handschuhen ausgestattet waren. Aufgrund des vielen Schnees konnte man nicht weiterwandern (nach unten zur Talstation wäre möglich gewesen). Wir haben uns so eine Stunde dort aufgehalten und mega schöne Fotos gemacht. Dann sind wir wieder runtergefahren und zurück zum Schiff gelaufen.
Ein Fahrt mit der Seilbahn lohnt sich bei guten Wetter (kein Wolken) sehr und ist gut individuell machbar. Leider gab es dort nirgends Toiletten. Oder ich habe sie nicht gefunden bzw. waren aufgrund der Nebensaison nicht geöffnet. Das sollte man beachten.
Den Abend haben wir im La Spezia ausklingen lassen. Sehr leckeres Essen und wir hatten ein Platz direkt am Fenster. Da konnte man es sich richtig gut gehen lassen. Die Kellner waren leider nicht so aufmerksam.
3. Seetag
Endlich mal wieder ein Seetag. Wenn man so viel unternommen hat, braucht man mal wieder eine Pause. Ausschlafen und kein großes Programm am Tag.
Wir haben den Tag teilweise auf dem Balkon oder an Deck verbracht. Ganz gemütlich unter der Decke mit einem Buch. Kulinarisch und trinktechnisch ist man bei Mein Schiff immer gut bedient.
Heute am Abend gab es die Polarkreistaufe, da Narvik über den Polarkreis liegt. Es gab eine kleine Party auf dem Pooldeck mit witzigen Fingerfood z. B. Algenglibber und Glögg. Es war ganz nett gemacht und von Neptun haben wir uns Polarkreiszertifikat erhalten.
Es gab etwas Seegang. Hat mich jedoch gar nicht gestört. Habe mega gut geschlafen.
Andalsnes / Molde
Hier gab es zwei Stopps an einem Tag.
Morgens sind wir in Andalsnes angekommen. Wir hatten wieder eine E-Bike Tour über das Schiff gebucht. Und was kann ich sagen. Es war die schöneste Tour die wir je gemacht haben. Die Umgebung ist einfach wunderschön (Fjord, schneebedeckte Berge, Weiden, Wald) entlang und kurzer Stop am Kammen Beach (mit traumhafter Kulisse). Wie eine Fototapete. Wir konnten uns gar nicht satt sehen. Es war eine Landschaftsfahrt ohne größere Stopps (nur für Fotos). In der Stadt hatten wir kein Aufenthalt. Das wurde uns am Bikeschalter auch entsprechend kommuniziert. Für uns absolut ok. Wir lagen von 7 bis 12 Uhr. Die Tour ging um 7:45 Uhr los und wir sind gegen kurz nach elf zurück gekommen. Also gut ausgenutzt. Gerne lade ich noch eine Foto hoch.
Anschließend erfolgt die Weiterfahrt nach Molde.
Wir haben die Fahrt auf Deck 14 und in der Außenalsterbar genossen. Leider hatten wir nicht rechtzeitig ein Plätzchen gesichert. Das Wetter war traumhaft gut, Sonnenschein pur und über 20 Grad. So sind wir etwas übers Deck gewandert und haben dann doch noch einen schönen Platz in der Sonne gefunden. Um kurz vor drei sind wir in Molde angekommen.
Nachmittags hatten wir wieder ein E-Bike Ausflug gebucht. Es ging um 15:45 Uhr los. Alle wussten nun wie die Bikes funktionieren und wir kamen schnell los. Heute waren sogar 4 Guides mit unterwegs. Die wollten wohl alle raus
.
Die Tour wurde wohl neu aufgelegt und so haben wir uns an der ein oder anderen Stelle etwas verfahren. Bei der kleinen Gruppe von 13 Personen aber kein Problem. Es ging zu erst aus der Stadt raus, entlang des Fjords, dann in die Wohngebiete. Erster Stopp war an der Skisprungschanze Skarbakken. Anschließend ging es zum Hauptziel dem Hausberg Varden. Hier gab es einige hundert Höhenmeter zu überwinden. Gut, dass ich ein Ebike hatte. Von dort oben hatten wir einen traumhaften Ausblick, auch aufs Schiff.
Dann ging es den Berg wieder hinunter und Richtung einer großen parkähnlichen Anlage mit See (Name weiß ich leider nicht). Dort gab es einen Fotostopp. Nun ging es mit einigen Schlenkern zurück in die Stadt. Dort waren gegen 17 Uhr allerdings schon alle Geschäfte geschlossen. Somit haben wir einen fünfmünitigen Fotostopp gemacht und sind zurück zum Schiff.
Das Wetter am heutigen Tag war einmalig Ich bin in kurzer Hose und T-shirt gefahren, einfacher der Wahnsinn. Es war für mich der schönste Tag der Reise. Diesen werde ich immer in Erinnerung halten.