Wir sind gerade zurück von einem verlängerten Osterwochenende mit
unseren Jungs in der Stadt der Lichter und der Liebe. Ich habe mir
gedacht, ich schreibe Euch einen kleinen RB darüber, vor allem für
diejenigen unter Euch, die Paris als Familie besuchen wollen und noch
nicht so ganz sicher sind, ob sowas Sinn macht.
Vorweg: für uns hat
es das absolut! Nach Jahren der Schiffsreisen hatte meine Frau auch
wiederholt darauf bestanden, etwas mehr Urlaub an Land zu machen. Da
ich ja unsere Mittelamerika-KF im Februar bekanntermassen abgesagt
und bei dieser Gelegenheit auch eine der zwei Wochen Praxisferien auf
Anfang April verschoben hatte, kam mir kurz vor Weihnachten 2022 die
Idee, meinen Lieben ein kleines touristisches Trostpflaster unter den
Weihnachtsbaum zu legen.
Dies erfolgte in Form dreier Geschenke an meine Frau und meine Söhne. Diese sollten den Dreien als Hinweise auf das eigentliche Weihnachtsgeschenk dienen. Also:
- der Kleine bekam das berühmte Spiel «Risiko» in der «Asterix»-Version
- der Grosse bekam ein LEGO-Set «Panorama Paris»
- meine Frau bekam den Roman «Stille Tage in Clichy» von Henry Miller
Letzteres war ein
Hinweis auf die Lage unseres Hotels im Pariser Vorort Clichy. Auf
einem der bekannten Hotel-Buchungsportale war ich auf das «Hotel
Ibis Styles Mairie de Clichy» gestossen, welches nur rund 70m von
einer Metro-Station entfernt liegt, und hatte es spontan reserviert.
Fünf Übernachtungen in einem Familienzimmer inkl. Frühstück an
Ostern in so guter Lage für weniger als 1k Euro – da musste ich
einfach zuschlagen!
Bei der Anreise habe ich schon etwas hin- und herüberlegt. Es gab mehrere Optionen: mit dem Flugzeug oder mit dem Zug. Gehen wir die Optionen einmal durch:
Variante 1:
Mit «SWISS» von Züri ZRH nach Paris CDG. Hätte ich mit 140k Bonusmeilen buchen müssen, hätte aber CHF 360 an Steuern und Gebühren gekostet. Dazu entweder die Bahnanreise nach ZRH für CHF 220 retour oder Parkhausgebühren von CHF 180 für die paar Tage. Und dann natürlich die Kosten, um von CDG zum Hotel (und später wieder retour) zu kommen – nochmal CHF 80. Zusammen also mindestens CHF 620 plus 140k Bonusmeilen.
Variante 2:
Mit «Air France» von Basel BSL nach Paris CDG. Hätte ich nicht mit Bonusmeilen buchen können, hätte CHF 460 gekostet. Dazu Parkgebühren am Airport BSL von CHF 156 oder Anreise zum Flughafen BSL mit Bus, Zug und nochmal Bus (und retour) für CHF 44. Ebenfalls die CHF 80 für die Transfers in Paris. Alles in allem mindestens 584 – und jede Menge Stress!
Variante 3:
Mit dem TGV von Basel SBB nach Paris, Gare de Lyon, vorher natürlich erstmal mit dem Bus aus unserem Dorf zum nächsten Bahnhof, anschliessend nach Basel SBB mit der S-Bahn. Kostenpunkt für die Hinfahrt am Mi. 5.4. genau CHF 50 pro Person. Kostenpunkt für die Rückfahrt am Ostermontagf CHF 152 pro Person! Dann natürlich noch die Fahrt in Paris vom Bahnhof bis zum Hotel, aber dafür hätte ja bereits das Mehrtagesticket «Pass Paris Visité» gereicht, welches ich sowieso buchen wollte. Kostenpunkt also gut CHF 800.
Unter reinen Kostenaspekten hätte ich mich also für Variante 2 entscheiden müssen. Aber dazu kam dann auch der zu erwartende Zeitaufwand für den Weg von unserer Haustür bis zum Hotel. Und der drehte das Blatt noch einmal entscheidend:
Variante 1: 7 Stunden
Variante 2: 6.5-7 Stunden
Variante 3: 5.5 Stunden
Und angesichts der andauernden Klimadiskussionen entschied ich mich also für die Fahrt mit dem TGV.
Spoiler: ich habe es auch nicht bereut! Die Reise war entspannt und unaufgeregt.
Später ging ich dann an die weiteren Planungen. Aber dazu mehr in den entsprechenden Beiträgen.
Ich hoffe, Euch mit
diesem Intro ausreichend neugierig gemacht zu haben. Es war eine
wirklich tolle Reise, auch wenn sie angesichts der derzeit laufenden
Proteste und Demonstrationen mindestens einmal zu einer echten
Abenteuertour wurde.
Natürlich gibt es – wie in allen meiner Reiseberichte – wieder jede Menge Foodporn und Restauranttests.
Bis denne!