RB Wie heißt es so schön ... no risk no fun – Griechenland und Zypern ... komplett anders als gedacht
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Also mir gefällt das Bild echt gut, wie übrigens auch deine Schriftgröße, so schön zu lesen..
Mal Sonnenuntergang in grün
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Einfach nur traumhaft schöne Fotos ......, danke fürs zeigen.
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Vielen Dank für die tollen Bilder.
Das weckt gerade wieder Erinnerungen an unsere Griechenland Reise im September, bei der die MS 5 in der Bucht von Santorini langsam unter Begleitung der Erzählungen der Lektorin... (wie hieß sie nochmal??) über Besonderheiten der Insel und kleine Anekdoten von dort, gedreht hatte.
Die Insel hätte ich mir auch sehr gerne angesehen. Nun weiß ich immerhin auch, wie die Bucht von oben aussieht.
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Wunderschöne Aussichten und Details
Das Bild mit dem Ruderboot im Vordergrund ist der Hammer
LG Susanne
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Tja, leider kommen wir an dieser Stelle schon zu
... Komplett anders als gedacht
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Der Weg war nicht befestigt sondern von Geröll durchzogen und führte bergab ... schlechte Kombination für Rutschkanidaten wie mich. Das erste mal kam ich nur leicht ins rutschen und irgendwie versagte mein Bauchgefühl hier umzudrehen. Ein paar Meter weiter war es geschehen, ich rutschte aus und da lag wohl ein Stein, denn es machte nur knacks. Ein Aufschrei und viele helfende Hände. Ok, zunächst dachte ich, das ist der Schock und gleich kann es weiter gehen, aber oh je ich konnte nicht auftreten
Wie aus dem Nichts war plötzlich eine französische Familie da, fragte ob sie helfen könnten, ob ich Wasser oder einen Keks haben möchte und berieten mit meinem Mann was zu tun ist. Die Frau der französischen Truppe ging nach unten zum nächsten Hotel um ein Rettungswagen zu holen. Nach kurzer Zeit war sie wieder bei uns an, um zu berichten, dass hier keiner hochkommt, wir müssten es schon zu dem Hotel schaffen . Wie soll das denn gehen, ich hatte nur ein Bein zur Verfügung, der Weg wurde ja nicht plötzlich weniger rutschig ... innere Verzweiflung machte sich breit. Ich hatte keine Angst um mich, sondern um meine Helfer ,,, was ist wenn jetzt noch jemand anders ausrutscht und sich verletzt (an dieser Stelle fehlt der Affe mit den Händen vor den Augen Emoji). Nach einigem hin und her ging es los. Links und rechts ein stützender Arm und vor uns einer der die größeren Steine bei Seite räumte. Nach ein paar Pausen, einer gefühlten Ewigkeit, jeder menge Angstschweiß und viel Hilfe erreichten wir das Hotel. Endlich konnte der Rettungswagen gerufen werden. Ich bin für die Hilfe so unendlich Dankbar, denn zu Zweit hätten wir es vermutlich nicht geschafft
Danke, danke und nochmals danke an diese Familie.
Nach ca. 40 Minuten kam endlich der Rettungswagen, gut das es nur mein Fuß und nicht der Kopf war. An dieser Stelle dachte ich zum ersten Mal an Beatrice (wir unterhielten uns auf der letzten Flußkreuzfahrt über ihre Erlebnisse nach einem Unfall in Ägypten), bei mir war das alles halb so wild, aber ich musste öfter an unsere Unterhaltung denken
Ich wurde nach Fira gebracht, vor der Klinik wurde ich erstmal nach meiner Versicherung gefragt, ich reichte ihr mein Krankenkassenkärtchen, wir waren ja schließlich in Europa. Sie schaute sich das Teil an, ja das wäre schon mal gut, aber sie fragte ob wir denn nicht noch eine andere Versicherung hätten. Ja, haben wir, ok das wäre noch besser, denn dies wäre eine Privatklinik ... aha. Mein Mann nur ganz trocken, haben wir eine andere Wahl? Sie: Nein, aber sie müsste uns ja informieren.
Ich wurde umgehend zur Röntgenabteilung gefahren, bis hierhin dachte ich ... ach wird schon und später geht es wieder aufs Schiff ... denkste, mit dem Satz »You need an operation« war der Traum geplatzt. Ich versuchte noch zu verhandeln, zwecklos. Als nächstes versuchte ich einen Flug in die Heimat rauszuschlagen, ebenfalls zwecklos. Der Arzt machte mir klar, dass ich als nächstes nach Athen gebracht werde, da mein Fuß innerhalb von 6-8 Stunden operiert werden müsste, es war eine instabile 3-fache Sprunggelenksfraktur
Als nächstes wurde der Fuß erstmal in Position gebracht , der Arzt sagte zur Beruhigung »give me only 3 minutes« ... die können verdammt lang sein. Als nächstes bekam ich eine Schiene und einen dicken Verband um den Flug meistern zu können.
Ab da war ich körperlich anwesend, der Rest war wie im Film. Ich, die bisher nur zu Besuch in einem Krankenhaus war, sollte nun operiert werden und das im Ausland, prima ... wenn ich was mache dann richtig
Mein Mann wurde von einer Hafenmitarbeiterin abgeholt, um unsere Koffer vom Schiff zu schaffen. Irgendwann kam jemand zu mir und fragte wo mein Mann bleibt, wir würden noch den Flug nach Athen verpassen ... in letzter Minute war er da und die Reise konnte weiter gehen. Wir wurden zum Flughafen gebracht und in Empfang genommen, es wurde sich gekümmert ... von der Flugbuchung über den Transport bis zur Unterstützung am Flughafen
Ich bekam 2 Sitze um mein Bein hochzulegen. In der Luft dachte ich ok, dies ist nur ein 30 Minuten Flug und der Druck im Fuß ist ordentlich, einen 3 Stundenflug ... ähm nö.
In Athen angekommen, wurde auch hier schon auf uns gewartet und weiter ging es zum Krankenhaus in Athen (ebenfalls eine Privatklinik). Während der Fahrt telefonierte mein Mann mit unserer Versicherung, die ich an dieser Stelle sehr gerne nenne: ADAC. Ich dachte die ganze Zeit, oh mein Gott was soll das alles kosten und wie sollen wir das alles vorstrecken. Mein Mann beruhigte mich, ich solle mir darüber keine Gedanken machen ... tröstlich, aber die Gedanken macht man sich trotzdem.
Im Krankenhaus angekommen, fragte mein Mann ob er bei mir im Krankenhaus bleiben dürfte, ja durfte er zum Glück. Ja, wir können beide englisch aber mehr Urlaubsenglisch, aber überhaupt kein medizinisches erklärungs Englisch (zu Zweit hat es aber gut geklappt). Es wurde umgehend ein CT und MRT gemacht danach ging es ohne Umwege zur Operation. Ich wachte erst am nächsten Tag auf und wurde zu meinem Mann aufs Zimmer gebracht. Das macht wohl eine Privatklinik aus, mein Mann neben mir, eine Art Wohnzimmer, ein Bad und einen fetten Balkon, mit Blick auf die Akropolis WOW ok es war für mich jetzt eher schwer den Balkon zu betreten, aber ich habe es geschafft und mein lieber Mann hat diese Fotos gemacht.
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Oh nein... Gute Besserung Maulwurf
Da wird dieser Ausflug ja noch länger in Erinnerung bleiben...
Bei deinen Bildern habe ich erst gedacht, dass ich ja leider "schon" am Skaros Rock umgedreht bin. Ich wäre gerne noch weiter gelaufen aber meine beiden Mitstreiter haben vorher schon gestreikt und gemeutert.
Aber nun! Bin ich froh, dass alles wunderbar geklappt hat.
In einem anderen Forum schrieb auch jemand, dass sie auf Satorini gestürzt ist. Aber sie konnte auf dem Schiff "geflickt" werden.
Das scheint eine sehr "gefährliche" Gegend zu sein.
Dein Erlebnis ist jedenfalls eins, dass man definitiv nicht braucht!
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Liebe Anja Maulwurf
bei "komplett anders als gedacht" konnte irgendwie gefühlt nur eine kleine Katastrophe bei heraus springen. Und mit Urlaubskatastrophen kenne ich mich ja auch ein ganz klein wenig aus.
Erst einmal finde ich es prima, dass Du so viel Hilfe erhalten hast und auch wenn eine Privatklinik eben auch private Rechnungen stellt (die dann die Auslandszusatzversicherung abdeckt), wichtig ist doch alle Mal, dass Du wieder vollständig gesund werden musst. Und da hoffe ich, dass Du auf dem besten Weg bist, hoffentlich bereits daheim in den eigenen vier Wänden!
So einen abrupten Urlaubsabbruch, den man zuvor akribisch geplant hat, den wünscht sich wirklich kein Mensch.
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Gute Besserung Frau Maulwurf
So etwas braucht man im Urlaub überhaupt nicht.
Mir kamen gerade Erinnerungen hoch, ich bin auch mal auf so einer Geröllwüste gestürzt, auf den Kanaren.
Wie ein Käfer lag ich auf dem Rücken. Gott sei Dank hatte ich nur ein paar blaue Flecken.
Hauptsache es geht wieder einigermaßen ohne bleibende Schäden.
Jetzt bin ich mal gespannt wie es euch nun weiter ergangen ist.
LG Kaline
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Es gab x Telefonate, wann und wie wir nach Deutschland kommen sollten. Die Ärzte gaben das Go für Samstag, doch dem ADAC war das zu kurz nach der OP und so wurde für Sonntag 7:00 Uhr ein Flug für uns gebucht. 3 Sitze für mich und einen für meinen Mann. Alleine dieser Spaß hat über 2.000 ,- € gekostet (der ADAC hat bezahlt, aber wir konnten den Betrag auf der Flugbestätigung sehen). Von Samstag auf Sonntag brauchten wir noch ein Quartier und buchten das Sofitel Athens Airport. In Absprache mit dem ADAC buchte mein Mann noch einen Mietwagen, damit wir von Frankfurt nach Kassel kamen ... läuft. Wahrscheinlich hätten wir auch bis Sonntag im Krankenhaus bleiben können, aber wer bleibt da schon freiwillig . Es wurde sich wirklich toll um uns gekümmert, aber das Essen dürfte deutlich schlechter sein als in deutschen Krankenhäusern , mittags und abends kaltes Essen welches eigentlich heiß sein sollte, wahlweise mittags Reis und abens Nudeln oder umgekehrt. Ne, wenigstens noch einen Tag Urlaub in einem schönen Hotel mit hoffentlich besserem Essen
Freitag bekam ich noch eine Orthese und mir wurde kurz gezeigt wie ich eine Treppe hoch und wieder runter komme. Samstag morgen bekamen wir alle Unterlagen und das Taxi wurde gerufen. Der ADAC hatte unterschrieben, für sämtliche Behandlungskosten aufzukommen und so musste mein Mann nur die 450,- € für seine Übernachtungen inkl. Vollpension vorstrecken. Alleine das heiterte ungemein auf.
Das Taxi kam und wir fuhren zum Flughafen. Der Check-In währe eigentlich erst um 15:00 Uhr möglich gewesen, aber wir durften bereits kurz nach der Ankunft um 10:00 Uhr ins Zimmer, es gab sogar einen Rollstuhl zwar nur einen fürs ganze Hotel, aber wenn ich ihn benötigte konnte ich ihn auch nutzen. Da sag ich mal der Service stimmte, alle waren sehr freundlich und ja, auch das Essen war lecker. An dem Tag musste es ein Club Sandwich sein und das war richtig gut , in anderer Umgebung geht es einem wirklich gleich viel besser.
Unser Zimmer:
rechts um die Ecke gab es neben der Dusche noch eine Badewanne ... spielte für mich leider eh keine Rolle, aber für euch falls ihr hier mal übernachten wollt . Die Toilette war ein extra Raum.
Am nächsten Tag klingelte um 4:15 Uhr der Wecker, da wir bereits um 5:00 Uhr mit dem Rollstuhlservice des Flughafens an der Rezeption verabredet waren. Auch hier wurde sich rührend gekümmert, wir wurden überall vorbeigeschleust
Der einzige Haken, meine Plätze im Flugzeug waren genau in der Mitte ... bis an Bord wird man ohne Eigenkraft gebracht, aber dann hieß es auf Krücken durchs halbe Flugzeug , als ich es geschafft hatte war ich stolz wie Oskar. 3 Plätze für mich alleine, hatte ich mir nun auch verdient. Der Fuß sagte nix und so hatte ich einen recht bequemen Rückflug.
In Frankfurt angekommen, hatte ich noch etwas Zeit und sehr nette Unterhaltungen mit der Crew. Erste Bemerkung: Ich hoffe für Sie, dass Sie in einer Privatklinik waren, den Standard wollen Sie nicht sehen. An der Stelle wurde mir bewußt, wie gut wir versichert sind, mit meiner Plastikkarte aus Deutschland hätte mir nur der Standard zugestanden. Keine Privatklinik, keine Chefarztbehandlung, kein Mann neben mir etc. ... Dankbar
Irgendwann stand auch für mich ein Rollstuhl bereit, die nette Lady brachte uns bis zu unserem Mietwagen. Die Rückfahrt klappte ohne Probleme und so kamen wir gegen Mittag zu Hause an. Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich auf mein Zuhause gefreut habe.
Mein Mann ist ein Felsbrock vom Herzen gefallen, mich wieder nach Hause gebracht zu haben.
Nun bin ich seitdem 31.10. wieder zu Hause, hoppel hier auf meinen Krücken rum und habe zum Glück keine Schmerzen. Nächste Woche gibt es ein Kontroll Röntgen, es bleibt spannend.
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Ich habe überlegt überhaupt einen RB zu schreiben, nach kurzer Überlegung war es mir aber wichtig
A) mir selber die schönen Momente vor Augen zu führen und
B) ein Apell an euch ... versichert euch vernünftig BITTE. Es ist schnell passiert und ihr glaubt nicht wie gut es tut, zu wissen das man nicht allein gelassen wird, es wird sich gekümmert.
C) das kleine Kärtchen ist in Deutschland gut und wichtig, aber im Ausland braucht man dann doch etwas mehr, auch in Europa.
An der Stelle möchte ich allen Beteiligten danken, ohne wäre es vermutlich sehr geworden. Vor allem meinem Mann, der nicht von meiner Seite gewichen ist, Danke
Wenn Ihr Fragen habt, fragt bitte einfach, ich versuche die Fragen auf alle Fälle zu beantworten.
Ist es blöd ein Fazit zu schreiben? Ich weiß es nicht, was meint ihr?
Vielen Dank für Eure Kommentare und Likes, schön dass ihr dabei wart.
PS.: Das nächste mal passe ich bei der Titelwahl auf, es kommt nie wieder das Wort Risiko oder risk vor, versprochen
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Alles Gute für den Fuß und vielen Dank für die schönen Fotos! Auch der Bericht über die ADAC Hilfe hat mir geholfen, da wir zur Zeit Ärger wegen einer krankheitsbedingten ( notfallop) Stornierung mit unserer in der KK inkludierten Reiserücktrittsversicherung haben!
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Au weia, liebe Maulwurf , Fußverletzungen scheinen hier im Forum gerade Trend zu sein , diesem Trend möchte ich mich nicht anschließen . Danke, dass Du trotzdem berichtet hast, auch für den Hinweis auf die Reiseversicherung. Eine solche haben wir erst dieses Jahr auch bei diesem Anbieter abgeschlossen.
Gut, dass Du gut zuhause angekommen bist, ich wünsche Dir eine gute Besserung!
Gruß Joni
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