Mit der MSC Seaview auf der Ostsee, 24.-31.7.2021

  • Prolog


    Liebe Foristi!


    Wie versprochen, berichte ich nun von unserer KF mit der «MSC Seaview» im 2. Corona-Sommer. Die Reise ging vom 24. bis 31.7.2021, die Route war:


    Kiel – Seetag – Visby (Gotland) – Stockholm – Tallinn – Seetag – Warnemünde - Kiel


    Eigentlich hatten wir in diesem Sommer nach Kalifornien reisen und dort mit einem Mietwagen von San Francisco über den Sequoia Nationalpark, Los Angeles und Anaheim, San Diego und den Grand Canyon nach Las Vegas reisen wollen. Aber da es im Laufe Juni immer unwahrscheinlicher wurde, dass wir überhaupt in die USA einreisen konnten, begann ich Mitte Juni, nach Alternativen zu schauen.


    Die Idee dabei war, die KF mit einem Besuch bei meinem Vater, der im Grossraum Hamburg lebt, zu verbinden. Also sollte es zum ersten Mal eine Reise auf der Ostsee werden. :)


    Leider tat sich TC sehr schwer damit, mehr als 2-3 Wochen im Voraus entsprechende Routen bekanntzugeben, so dass ich schliesslich auch bei anderen Reedereien nach entsprechenden Möglichkeiten suchte. Dabei kam ich relativ schnell auf MSC Cruises.


    Wir hatten es schon länger auf dem Zettel gehabt, einmal mit dieser Schweizer Reederei zu fahren, nachdem mir immer wieder Bekannte und Patienten begeistert davon berichtet hatten. Auch eine meiner Praxisassistentinnen war 2016 schon einmal mit MSC gefahren und dort sehr zufrieden gewesen. :thumbup:


    Durch andere Foristi hier war ich ausserdem auf den «Yacht Club» aufmerksam geworden, eine Art «Schiff im Schiff», vergleichbar mit dem X-Bereich der TC-Schiffe. Der YC bietet allerdings noch einiges mehr, als bei TC: so gibt es u.a. einen 24-Stunden-Butlerservice, der einem z.B. beim Koffer-ein- und -auspacken hilft, zusammen mit der Concierge Reservierungen in Restaurants oder im Theater tätigt, die Gäste bevorzugt zu den Ausflugsbussen führt uvm.


    Im YC gibt es drei Kabinentypen: Innenkabinen, Deluxe-Suiten (vergleichbar mit den JSn bei TC) und grosse Royal-Suiten mit separatem Schlafzimmer, begehbarem Kleiderschrank sowie einer riesigen Veranda mit Tisch und Stühlen zum Frühstücken sowie einen Jacuzi. :love:


    Letzterer interessierte vor allem meine Frau sehr. Und zu diesem Zeitpunkt war glücklicherweise auch noch eine der beiden Royal Suiten an Bord für unsere gewünschten Reisedaten verfügbar. Einzig der Preis schreckte mich ein wenig ab – ca. 11.000 Franken für 7 Tage KF. Die Deluxe Suite kostete nur die Hälfte. Deshalb zögerte ich Ende Juni noch mit der Buchung. :/


    Was genau die richtige Entscheidung gewesen war, denn eher zufällig stiess ich irgendwann auf eine besondere Offerte von MSC für Angehörige des Gesundheitswesens. Für die «Corona-Helden» waren bis zu 50% Rabatt (mindestens jedoch 20% - das hängt halt davon ab, wie oft dieser Rabatt auf der jeweiligen Reise bereits von anderen Buchern genutzt wurde), ausgelobt. Und genau diese Aktion machte für uns die Royal Suite wieder interessant. :)


    Man kann diesen Rabatt allerdings nicht online buchen, sondern nur telefonisch oder über ein Reisebüro. Also hängte ich mich Anfang Juli in die Hotline von MSC. Diese war jedoch chronisch überlastet (und ist es zum Zeitpunkt, wo ich dies schreibe leider immer noch), meinen ersten Versuch gab ich nach 40 Minuten auf. Am nächsten Vormittag hatte ich dann jedoch Erfolg. Der maximale Rabatt war auch noch verfügbar, also buchte ich die KF. Und wartete auf die Bestätigungs-eMail wie auch auf eine weitere eMail mit einem Link für die Bezahlung der Reise per Kreditkarte. Es kam aber nichts an. :huh:


    Also rief ich am nächsten Tag wieder die Hotline an, wartete nochmal 20 Minuten und fragte nach, wo die eMails denn blieben. Daraufhin fragte mich der MSC-Mitarbeiter nach der Buchungsnummer. Ich hatte jedoch keine. Daraufhin erfuhr ich, dass mir diese eigentlich schon bei der Buchung hätte mitgeteilt werden sollen. Immerhin konnte der Hotline-Mitarbeiter auch mit meinem Namen und dem Geburtsdatum die Buchung und auch den entscheidenden Fehler, der den eMail-Versand gestört hatte, finden: es war schlichtweg ein Buchstabe in der eMail-Addy verlorengegangen. :S


    Okay, ich konnte jedenfalls endlich die Bezahlung tätigen und mich danach auch in die Buchungsverwaltung auf der MSC-Homepage einloggen, um diverse Reservierungen zu tätigen.


    Die Auswahl an Landausflügen war allerdings sehr überschaubar, vor allem in Visby standen nur 3 Ausflüge (2x mittelschwer, 1x schwer) zur Verfügung. Okay, das war wohl auch der Pandemie geschuldet. Ich buchte also für Visby einen Rundgang mit zwischenzeitlichen Bustransfers, für Stockholm eine Bootstour durch die Kanäle und einen Teil der Schären (als leicht eingestuft) sowie für Tallinn eine Stadtrundfahrt (ebenfalls leicht).


    Wer meine vergangenen Reiseberichte gelesen hat, weiss, warum ich auf Ausflüge mit wenig Belastung (vor allem wenig Gehstrecke) aus war: ich habe mir 2013 in Marokko mal das linke Sprunggelenk schwer verletzt und dann 2017 und 2019 nochmal retraumatisiert. Seitdem ist meine mögliche Gehstrecke sehr von der Tagesform abhängig; an vielen Tagen habe ich keine oder kaum Schmerzen, aber leider auch an manchen Tagen so grosse Beschwerden, dass ich Touren auch mal abbrechen muss. :(


    Vor Corona war das auch kein grösseres Problem: im Notfall konnte ich die Touren jederzeit abbrechen und mit ein Taxi zurück zum Schiff nehmen (was ich bei unserer ersten KF mit TC beim Stop auf den Kapverden auch einmal getan habe). Aber wegen der Pandemie und der daraus resultuierenden Ausflugskonzepte stand mir diese Option leider vorübergehend nicht zur Verfügung. Ansonsten hätte ich mich liebend gerne in Tallinn für einen Altstadt-Spaziergang entschieden.


    Aus demselben Grund haben wir auch in Warnemünde auf einen Ausflug verzichtet. Zur Wahl standen nämlich nur Spaziergänge in Rostock bzw. Warnemünde von mindestens 1.5 Stunden Dauer oder eine Stadtrundfahrt in Berlin – mit jeweils 3 Stunden Hin- und Rückfahrt. Da werden wir lieber in Bälde mal mit unseren Kids einen Wochenendtrip in die deutsche Hauptstadt machen.

  • Pooldeck 24 - Die Kreuzfahrspezialisten
  • Als nächstes wollte ich eine Massage im Spa-Bereich buchen. Klappte zuerst auch gut, aber irgendwie konnte ich keine Zeit auswählen und mitten im Bezahlprozess stürzte die MSC-Homepage bei mir ab. Ich bekam jedoch eine Buchungsbestätigung per eMail. Alles klar, dachte ich mir, dann wird der genaue Termin dann eben an Bord festgelegt.


    Ebenso hatte ich grosse Probleme, ein Paket für die Aufpreisrestaurants an Bord zu buchen, da reagierten die Buttons gar nicht erst aufs Anklicken. Ich habe es auf meinem PC in der Praxis, meinem Laptop zuhause und meinem Tablet unter insgesamt 4 verschiedenen Browsern (FF, Opera, Chrome, Edge) versucht – ohne Erfolg. X/


    Auch der Web-Check-in funktionierte nicht. Ich konnte zwar Name und Buchungsnummer eingeben, aber nachdem ich den «Senden»-Button angeklickt hatte, passierte ca. 10 Sekunden lang erst einmal gar nichts, danach verfärbten sich die Eingaben von schwarz zu hellgrau – das wars! 8|


    Also musste ich wieder bei MSC nachfragen. Diesmal aber nicht über die Hotline, stattdessen nutzte ich die Möglichkeit des eMail-Kontakts zum Reservations-Team.


    Positiv: schon nach knapp mehr als einer halben Stunde hatte ich eine Antwort. Das Restaurantpaket könne man auch so für mich buchen und auch den Web-Check-in durchführen, wenn ich ihnen die Daten per eMail sendete. Das Spa hingegen sei während der Reise leider noch geschlossen, der Betrag wurde mir auch sofort auf meine Kreditkarte rückerstattet.


    Schon etwas seltsam, dass Leistungen, die gar nicht verfügbar waren, online dennoch gebucht werden konnten. Aber die anderen Problempunkte wurden innert kürzester Zeit erledigt, dafür ein Lob an das Reservations-Team.


    Es sollten allerdings nicht die letzten Probleme mit der Technik bleiben… ;(


    In der Zwischenzeit hatte ich einen ehemaligen Kommilitonen in Deutschland auf die Rabattaktion aufmerksam gemacht. Er war bislang nur mit TC gefahren, seine Eltern hatten ihm jedoch ebenfalls sehr positiv von ihren Reisen mit MSC berichtet. Und da der Einzelkabinenzuschlag derzeit bei MSC komplett wegfällt, buchte er sich auch eine YC-Suite für die Reise – musste allerdings bereits in Warnemünde ein- und aussteigen, da inzwischen keine YC-Kabinen mehr ab Kiel verfügbar waren.


    Ich hatte mich ausserdem zu diesem Zeitpunkt ein wenig mehr über die YC-Leistungen und -Angebote informiert und war auf die Möglichkeit gestossen, über den YC Privatausflüge nach eigenem Gusto (mit eigenem Kleinbus und Guide) buchen zu können. Hier sah ich eine Möglichkeit, den für Gotland geplanten Ausflug für mich zu entschärfen, in meinem eigenen Tempo und mit der Option auf einen Abbruch durchführen zu können.


    Ich fragte dies also auch nochmal beim Reservations-Team an und erkundigte mich, ob man eventuell zur Mittagszeit einen Restaurantbesuch einschieben könne, ob dies konform mit dem Hygienekonzept sei.


    Meine Frau und ich lieben es nämlich, auf KFen die jeweils regionale Küche auszuprobieren, das ist ein Punkt, den wir auf den letzten Reisen sehr vermisst haben.


    Und wenn wir schon einmal auf Gotland waren, wollte ich auch gerne die «Villa Vollekulla» besuchen, im deutschsprachigen Raum besser bekannt als die «Villa Kunterbunt» aus den «Pippi Langstrumpf»-Filmen der 1970er-Jahre. Diese ist jedoch von einem kleinen Freizeitpark umgeben, mit Rutschen, Trampolins, Hüpfburgen, Karussells usw. Mir war von vorherein klar, dass ich es unseren 11 und 9 Jahre alten Jungs nicht würde zumuten wollen, nur die alte Filmkulisse zu besichtigen und dann gleich weiterzufahren.


    Also fragte ich auch diese zusätzliche Option an, ob sie für MSC noch mit dem Ausflugskonzept vereinbar wäre. Immerhin seien wir ja alle vollständig geimpft (ja, auch die Kids!) und würden ja auch noch Mundschutz tragen und uns um Abstand bemühen.


    Anwort von MSC: alles kein Problem, wir erstellen Ihnen eine Offerte. :):thumbup:


    Die kam dann zwei Tage später: 6 Stunden Ausflug mit eigenem Bus und Tourguide, inkl. Restaurantbesuch und 1.5 Stunden im Freizeitpark für 1460 Euro. Okay, das ist nun wirklich nicht billig und wäre ohne Pandemie sicherlich problemlos für die Hälfte auf einer der bekannten Tour-Plattformen im Internet zu buchen gewesen – aber immerhin hatten wir durch den Rabatt und dem Umstand, dass für die Kalifornien-Reise der dreifache Betrag dessen, was wir nun für die KF ausgaben, eingeplant gewesen war, eine gute Stange Geld zur Verfügung, also habe ich den Privatausflug gebucht (und den ursprünglichen storniert). Es sollte sich als eine sehr gute Entscheidung erweisen… ^^


    (Böse Zungen könnten nun sagen, das Blasenkonzept gehe nur so weit, wie die Reederei keine Möglichkeit habe, mehr zu verdienen… aber lassen wir das.)


    Tja, dann noch die Buchungen drumherum erledigen. Sollten wir den Besuch bei meinem Vater nun vor oder nach der KF machen? Diese Entscheidung hat uns freundlicherweise die Deutsche Bahn abgenommen. Denn von Basel nach Kiel konnten wir ohne Umsteigen im ICE durchfahren, während wir in der Gegenrichtung 4x hätten umsteigen müssen! Keine Ahnung warum, denn von Hamburg-Altona nach Basel SBB gab es im 4-Stunden-Takt Direktverbindungen. =O


    Also: Hinfahrt im ICE am 23.7., Übernachtung im Bahnhofshotel; am 31.7. Zugfahrt nach Altona, Mietwagen abholen, ihn ebendort am 4.8. wieder abgeben und dann im ICE zurück in die Schweiz.


    Der Plan stand also, es konnte losgehen!


    (Fortsetzung folgt)

  • Tag 0 – Die Anreise


    Los ging es also am 23.7. - zunächst mit dem Taxi zum Bahnhof im Nachbarort (es fahren zwar auch Busse, aber mit 2 Koffern, 3 Rucksäcken und nicht zuletzt 2 Kindern im Schlepptau ist das Taxi entschieden bequemer), dann mit dem IC nach Basel. Die Umsteigezeit von 13 Minuten war komfortabel genug, um in den ICE zu wechseln, wo wir es uns schnell zusammen mit unseren plüschigen Reisebegleitern, den «Cruise Brothers» gemütlich machten:



    (Von Knut und Elkwood wird es übrigens in Kürze noch einen eigenen RB geben. Ich werde ihn bei Gelegenheit verlinken. ;) )


    Da die Deutsche Bahn derzeit auch nur jeden zweiten Sitzplatz vergibt, hatten wir nun 2 Plätze an einem Vierertisch, einen Platz in der 2er-Reihe dahinter und einen weiteren Platz am 2er-Tisch gegenüber. Viel Raum, in dem wir uns ungehemmt ausbreiten konnten (die 2er-Reihe haben wir aber gar nicht erst genutzt, damit sich dort andere Gäste ohne Reservation hinsetzen konnten.


    Die Fahrt verlief dann gemütlich, unspektakulär und überaus pünktlich (wir hatten in Kiel am Ende nur 1 Minute Verspätung!), in Kiel quartierten wir uns dann direkt am Bahnhof im «Intercity-Hotel» ein. Leider hat dieses keinerlei Familienzimmer, sondern nur 2-Bett-Zimmer (ein Problem, dass – wie ich erfuhr – für fast alle Hotels in Kiel gilt), so dass meine Frau und ich uns auf zwei Zimmer aufteilten, jeweils mit einem Kind. Für eine Nacht war das auch kein Problem. Und mit insgesamt 324 Euro für beide Zimmer auch nicht sooo teuer. :)


    Ebenfalls am Bahnhof haben wir uns zum Abendessen mit einem Freund, der an der Uni Kiel als Molekularbiologe arbeitet, in einem mexikanischen Restaurant («El Sombrero») im Bahnhof getroffen. War sehr lecker und preisgünstig, wir können es, wie auch das Hotel, für Vorübernachtungen vor einer KF sehr empfehlen! :thumbup:


    (Fortsetzung folgt)

  • Ach ja, Ihr erwartet ja sicherlich wieder jede Menge Foodporn von mir. Hier also ein Bild von dem sehr leckeren Burrito, den ich an diesem Abend gegessen habe:



    ;)

  • Faulpelz

    Da bin ich doch gespannt, was du zu eurem Privatausflug etc. so berichtest. Wir konnten die Villa Kunterbunt leider nur durch den Zaun beäugen, aber immerhin ;). Bis dahin, war es uns gar nicht so bewusst, dass das gute Stück dort steht.

    Viele Grüße Nicky


    Meine Reiseberichte





  • Bin schon gespannt wie es weiter geht :)

    12/2019 Dubai mit Oman - Mein Schiff 4

    12/2020 Blaue Reise Kanaren - Mein Schiff 2

    05/2021 Blaue Reise Griechenland - Mein Schiff 5

    09/2021 Blaue Reise Ostsee - Mein Schiff 6

    08/2022 Hamburg bis New York - Mein Schiff 1


    geplant

    09/2023 Westliches Mittelmeer mit Valencia - Mein Schiff 2

    09/2023 Westliches Mittelmeer mit Malaga - Mein Schiff 2

  • Ein wenig Geduld bitte noch, es geht in Kürze weiter. Aber heute lagen auch noch ein paar andere wichtige Erledigungen an: zuerst mussten wir am Vormittag unsere Marie aus der Katzenpension abholen, am frühen Nachmittag war ich dann mit den Jungs beim Coiffeur (das hatten wir eigentlich vor der KF erledigen wollen, es aber zeitlich nicht mehr geschafft; es war wirklich nötig (unser Kleiner sah inzwischen schon ein wenig so aus wie "Vetter It" aus der "Addams Family" ^^ )). Und anschliessend musste ich erstmal unseren Kühlschrank wieder füllen.


    Aber ich setze mich gleich wieder an den RB, versprochen! :)

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  • Tag 1 – Einchecken und Auslaufen:


    Am nächsten Morgen wurden wir gegen 6 Uhr vom Geschrei der Möven vor dem Fenster unserer Hotelzimmer geweckt. Hurra, wir sind ja am Meer! ?(


    Das Frühstück im «InterCity Hotel» war ganz gut, lediglich die Auswahl an Wurst und Käse war eher überschaubar (3 Sorten Wurst, eine Sorte Kochschinken, eine Sorte Schnittkäse, zwei Sorten Weichkäse). Ausserdem gab es verschiedene Marmeladen, Rührei, Speck und Würstchen, hartgekochte Eier sowie Tomaten und Mozzarella – allerdings warm (weil überbacken), wodurch die Tomatenscheiben vom Käse verklebt waren (eine Zubereitung, die zumindest mir neu war…). :huh:


    4 Sorten Brötchen, dazu Grau- und Schwarzbrot und Toast. Kaffee aus dem Vollautomaten (sehr gut!), Milch, Kakao, Orangen- und Multivitaminsaft; ausserdem Natur- und Fruchtjoghurt. Und eine riesige Cerealienbar: neben Corn Flakes, Frosties und Choco Crispies gab es Müsli zum Selbermischen mit nicht weniger als 16 (!) Behältern. Klare Empfehlung an alle Körnerfans unter Euch! :thumbup:


    Dann hiess es erstmal Zeit totzuschlagen, denn unser Hotelzimmer mussten wir bis 11 Uhr geräumt haben, unsere Check-in-Zeit am Terminal war aber 13:40 Uhr. Die Wartezeit durften wir aber problemlos in der Hotellobby verbringen.


    Der Shuttlebus zum Ostuferkai fuhr ca. 30m vom Hotel entfernt, Abfahrten alle 15-20 Minuten. Für 2 Erwachsene und 2 Kinder zahlten wir für den Hin- und späteren Rücktransport €70 – aus meiner Sicht absolut angemessen. Die bereits mit den Tags versehenen Koffer konnten wir am KF-Terminal wie üblich im Bus lassen, der Transport an Bord erfolgte automatisch.


    Am Terminal (eine nach zwei Seiten offene, riesige Halle) stand bereits eine laaange Schlange vor einem grossen Vorzelt (Marke «Kirmes-Bierzelt», ich habe mal grob durchgezählt und kam auf ca. 250-300 Personen. Leider ohne jeglichen Abstand. Und etwa 1/3 aller Wartenden trugen keine Maske! :thumbdown:


    Für den YC gab es am rechten Ende des Zeltes ein weiteres kleines Zelt, zu dem wir auch schnell von den MSC-Mitarbeitern auf dem Parkplatz dirigiert wurden. Hier stand lediglich ein älteres Paar aus Holland vor uns an.


    In diesem Zelt wurde als erstes überprüft, ob wir die Check-in-Unterlagen und den Gesundheitsfragebogen dabei hatten. Anschliessend wurden unsere Impfzertifikate überprüft. Unsere Schweizer Zertifikate gingen problemlos durch (das sollte eigentlich ab 9.7. auch der Fall sein, aber in den letzten Tagen vor unserer Abreise hatte es in Schweizer Medien immer wieder Meldungen gegeben, dass die CH-Zertifikate in diversen EU-Ländern bei der Einreise Probleme gemacht hätten – aber für den Notfall hatte ich ausserdem unsere Impfbüchlein eingepackt, nur zur Sicherheit…).


    Dann wurden wir in das grosse Zelt zu einem eigenen Check-in-Bereich für YC-Gäste geführt. Ich habe im Zelt versucht zu erkennen, wieviele Gäste in der anderen Schlange dort anstanden, aber infolge mehrerer Trennwände war meine Sicht begrenzt. Grob geschätzt dürften es nochmal etwa 300-400 Personen gewesen sein. Und das trotz Check-in-Fenstern.


    Unser Check-in klappte jedenfalls problemlos innert weniger Minuten. Wir erhielten dann sowohl unsere Bordkarten als auch spezielle Armbänder, die in etwa dieselbe Funktion erfüllen sollten. Dann brachte uns ein weiterer Mitarbeiter zum Corona-Test.


    Der ist nämlich auch für Geimpfte obligatorisch. Immerhin konnten wir an dieser Stelle wieder eine Schlange von ca. 100 Wartenden überspringen.


    Für die Kids war lediglich ein Abstrich aus dem vorderen Nasenraum erforderlich, aber für meine Frau und mich ging es einmal komplett durch die Nase bis zum Rachen. Was bei mir erstmal einen heftigen Würgereflex auslöste. <X


    Liebe MSC, es reicht völlig aus, das Teststäbchen bis zur Markierung einzuführen, ein komplettes Einführen ist wirklich nicht erforderlich! (Den angenehmsten Test überhaupt (und ich hatte in den letzten 16 Monaten wirklich viele davon) hatte ich übrigens im September 2020 in der Helios-Klinik Müllheim, kurz vor unserer Herbst-KF mit TC. Der ging auch bis zum Rachenraum, wurde aber wesentlich feinfühliger durchgeführt.)


    Egal, nachdem diese Prozedur überstanden war, wurden wir in einen eigenen YC-Wartebereicht geführt, in dem es auch Getränke und Pralinen gab.



    Diese wurden von einer Butlerin vom Schiff serviert, die mich auch fragte, welche Tageszeitung wir denn während der Reise gerne auf die Suite geliefert hätten. Im Gegensatz zu TC war die Liste riesig: ca. 70-80 verschiedene Zeitungen aus gut einem Dutzend Ländern. Ich entschied mich spontan für die «Basler Zeitung», um auch auf der KF ein wenig Heimatkolorit zu haben. ;)


    Für diejenigen PAXe, die nicht im YC reisen, ging es nach dem Test in einen grossen Wartebereich, welcher nach Testgruppen aufgeteilt war.


    Im YC-Wartebereich trafen wir dann auch zum ersten Mal auf den Butler, der während der Reise für unsere Suite zuständig war. Er brachte uns nach ca. 20 Minuten, als unser negatives Testergebnis vorlag, zu einem Shuttle-Minibus, welcher uns 4 quer über das Hafengelände zur Sicherheitskontrolle brachte (die anderen Gäste werden dafür in grossen Reisebussen gesammelt). Dort angekommen erwartete uns ein weiterer Butler, welcher als erstes die unsere Rucksäcke erbat und durch die Halle zur Sicherheitsstation brachte. Wir waren als YC-Gäste so getimet, das wir genau nach dem Durchgang eines Busses von Nicht-YC-PAXen ohne Wartezeit durch die Kontrolle gehen konnten. Anschliessend schulterte der Butler erneut unsere Sachen und brachte uns an Bord und zu unserer Suite.


    (Hier übrigens eine Besonderheit bei den Aufzügen an Bord: anstatt einfach einen Fahrstuhl zu ordern und dann im Inneren des Fahrkorbes das gewünschte Deck anzugeben, tippt man dieses bereits im Fahrstuhlbereich auf einem Touchscreen an, welcher einem dann anzeigt, welchen der 4 Aufzüge man benutzen soll. Sowas würden wir uns bei TC auch sehr wünschen!)


    (Fortsetzung folgt)

  • Besonders dein Lob für das Intercityhotel in Kiel freut mich. Wir werden dort vor unserer nächsten KF nächtigen :thumbup:

    Dann aber auch bitte nicht das "El Sombrero" vergessen, okay? ;)

  • Vor der Suite, die für die kommenden 7 Nächte unser Domizil sein sollte, begann dann endlich unser Urlaub. Ach was, unser Corona-Sommermärchen! :)^^:love:


    Vom Aufbau her kann man die «Royal Suite» am besten mit den grossen Suiten auf der MS <3 vergleichen. Es gibt ein Schlafzimmer und ein Wohnzimmer, in letzterem sollten unsere Jungs auf einer Schlafcouch nächtigen. Allerdings wird das Schlafsofa bei MSC jeden Abend aus- und am nächsten Morgen wieder eingeklappt. Das hat bei TC leider noch nie so wirklich funktioniert (zumindest nicht bei uns, trotz Nachfrage :( ).


    Allerdings gibt es bei MSC keine Spielekonsolen. Hat unseren Jungs aber nichts ausgemacht, die spielen inzwischen sowieso lieber am Natel.


    Hier Bilder vom Wohnbereich:






    Hier das Bad (aufgenommen vom begehbaren Kleiderschrank aus, von welchem ich leider keine Fotos gemacht habe):



    (Zugang zum Bad hat man wahlweise vom Schlafzimmer oder via begehbarem Kleiderschrank vom Wohnbereich aus.)


    Und hier das Schlafzimmer (allerdings ein paar Tage später aufgenommen):



    Ausserdem hier noch ein Blick auf die Veranda:



    (als ich das Foto machte, waren hinter mir noch weitere ca. 7-8qm Balkon mit zwei gemütlichen Sesseln samt Fusshockern)


    Wir sind ja seit letztem Jahr grosse Fans der HuM-Suite von TC, aber die RS im MSC-YC (OMG, ich habe gerade einen echt üblen Aküfi!) ist schon eine Hausnummer für sich! :love:


    Der Butler hat uns jedenfalls alles en Detail gezeigt und dann gefragt, ob wir später noch Hilfe beim Auspacken der Koffer benötigten. Ich wollte, meine Frau nicht - sie macht das lieber selber – also haben wir dankend verzichtet… X/


    (Fortsetzung folgt)

  • Wo ich das Gedaddle meiner Jungs auf dem Natel erwähnt habe: für YC-Gäste ist das Internet bis zu 4GB pro Reise inkludiert, mit 2 Devices pro Person. Die Einrichtung ist allerdings ein wenig tricky, weshalb es an Bord einen eigenen Schalter für PAXe mit Verbindungsproblemen gibt (besetzt täglich von 16 bis 18 Uhr). :)


    Man hat auf seiner Bordkarte eine 8stellige ID, mit der man zuerst einen Account erstellen muss. Dann kann man zwei Devices einrichten und dort auch die "MSC for me"-App installieren, auf der man dann z.B. die aktuellen Speisekarten einsehen kann, ebenso die gebuchten Landausflüge und Aktivitäten usw. Auch die QR-Codes in Restaurants und Bars kann man hiermit einlesen und sich anzeigen lassen.


    Hat man allerdings einen der zwei Zugänge pro Person installiert, kann man die zugeordneten Geräte auch nicht mehr wechseln. Das wurde mir später in der Mitte der KF bewusst, nachdem ich meine zwei Zugänge schon meinem Natel und meinem Tablet zugewiesen hatte. Als ich dann noch meinen Laptop ins Bordnetz einloggen wollte, ging plötzlich gar nichts mehr. :huh:


    Okay, ich konnte das durch die Zubuchung eines weiteren Gerätes für € 6.95 pro Tag beheben, aber irgendwie hätte ich mir schon gewünscht, diese Information früher gehabt zu haben. X/


    Alle persönlichen Informationen kann man aber auch über die Fernseher in der Kabine abrufen und steuern. Leider nicht immer fehlerfrei, aber dazu später mehr...

  • Moin Flo Faulpelz die Suite wird doch pauschal bezahlt oder pro Person?

    Sorry kenne mich da nicht so aus.

    Der Preis richtet sich nach der Zahl der Gäste, für die Erwachsenen der volle Personen-Preis, für die Kids jeweils ein Preis von ca. € 150 für die Woche. Damit kamen wir auf die genannten Preise.

  • Kurze Zeit, nachdem wir unsere Suite bezogen haben, klopfte unser Freund Joe an der Tür. Ich werde ihn in diesem RB so nennen, obgleich dies nicht sein Vorname ist. Allerdings ist sein deutscher Vorname für viele Englisch-Sprechende nur sehr schwer auszusprechen, weshalb er sich angewöhnt hat, sich gegenüber Nicht-Deutsch-Muttersprachlern mit diesem Namen vorzustellen.


    Joe ist, obwohl in Deutschland geboren, in Indonesien aufgewachsen (sein Vater war dort jahrelang als Ingenieur für eine deutsche Ölgesellschaft tätig; seit dieser Zeit hat er auch die genannte Angewohnheit, sich vorzustellen), dadurch konnte er mit den überwiegend aus Indonesien stammenden Butlern – sehr zu deren Freude – auch in ihrer Landessprache kommunizieren. :)


    Joe konnte uns dann von seinem Boarding am Tag zuvor in Warnemünde berichten, welches leider etwas holprig verlaufen war. Denn obwohl sich der Bahnhof «Warnemünde» direkt gegenüber vom Kreuzfahrtterminal befindet, war der Weg zu dessen Eingang überhaupt nicht ausgeschildert. Und MSC-Mitarbeiter waren am Bahnhof auch nicht zu finden. :huh:


    (Wir hatten dasselbe auch am Kieler Bahnhof erlebt: in den Reiseunterlagen stand, dass sich die ankommenden PAXe in der Bahnhofshalle treffen sollten, aber dort fanden sich keinerlei Mitarbeiter. Nur welche von AIDA, die mir allerdings freundlicherweise den Weg zum MSC-Shuttlebus zeigten. :thumbup: )


    So lief Joe mit seinem Koffer gefühlte 2km in der Gegend herum, bis er den Eingang zum Terminal fand. Dort ging aber alles sehr schnell, vor allem weil an diesem Tag (es war der erste Warnemünde-Anlauf des Schiffes in diesem Sommer) nur gut 30 PAXe dort eincheckten.


    Und Joe war es auch gewesen, der uns am 23.7. per WhatsApp Entwarnung gab, dass das Essen bei MSC urplötzlich grusig geworden sei (Entsprechendes hatte ich ja mit Entsetzen in meinem Roll Call lesen müssen). Er war im Steakhouse «Butchers Cut» gewesen und war absolut begeistert. Diese Nachricht hatte meine Familie und mich schon einmal sehr beruhigt. :)


    (Kleiner Einschub:

    Joe und ich haben zusammen in den 1990ern in Hannover Medizin studiert, waren im mündlichen Teil des 2. Staatsexamens auch in derselben Prüfungsgruppe. Er war 2005 mein Trauzeuge und hat nach der Geburt unserer Jungs, welche wir als Atheisten nicht taufen liessen, die inoffizielle Rolle eines Patenonkels übernommen. Vor Corona haben wir uns regelmässig gegenseitig besucht. Joe ist, wie ich, Allgemeininternist, ausserdem erfahrener Rettungsmediziner. Und er ist eingefleischter Junggeselle.

    Einschub Ende.)


    Okay, zurück zum Text. Zusammen mit Joe unternahmen wir dann unseren ersten (Teil-)Schiffsrundgang. Als erstes ging es auf Deck 19, das Pooldeck des YC. Neben dem dortigen kleinen Pool (Bilder später) gibt es dort auch eine Bar und ein Buffet, welches aber nur wetterabhängig geöffnet ist. Von 8:30 bis 10:30 Uhr gibt es dort ein klassisches Buffet mit Eierspeisen nach Wunsch, Speck, Würstchen, gegrillten Tomaten, gebackenen Bohnen, diversem Aufschnitt, Kuchen, Obst in verschiedenen Variationen, diversen Joghurts und Cerealien, Leckereien aus der Bäckerei, frisch gepresstem Orangen- und Grapefruitsaft, Kaffeespezialitäten vom Barrista uvm. In etwa das Angebot, wie wir es vom Atlantik Klassik bei TC kennen.


    Von 10:30 bis 11:30 Uhr wird das Angebot dann ein wenig reduziert – aber alles, was nicht frisch zubereitet werden muss, ist dann noch erhältlich.


    Von 12 bis 14 Uhr gibt es dann Diverses vom Grill, u.a. Rindersteaks (mit Gargrad nach Wunsch), Rinderspiesse, Schweinekoteletts, Garnelen, Lachssteaks, Jakobsmuscheln. Dazu verschiedene Salate, ausserdem sehr leckere vorbereitete Gerichte sowie Desserts.


    Von 16 bis 18 Uhr gibt es schliesslich Nachmittagssnacks: diverse belegte Brötchen (u.a. mit Rollmops, Lachs, Weissfisch oder Krabben - dies auch als Nachricht an Torfschiffer : hier bekommst Du Super-Fischbrötchen!), verschiedene Kuchen, Baisers und Cookies, des weiteren täglich wechselnde Brotpuddings und Crumbles (und an dieser Stelle möchte ich Euch allen den absolut geeeniaaalen Pear-Crumble ans Herz legen – ein Gedicht! :love: ).


    Dies alles um den Pool herum; im vorderen Bereich des YC-Pooldecks gibt es noch viele weitere Liege- und Sitzmöglichkeiten und ganz vorne zwei Whirlpools (die aber jeweils kleiner sind als ihre Pendants auf den X-Sonnendecks bei TC auf der MS 6, 1 und 2). Allerdings ist diese vordere Sektion an Seetagen gerne mal ein wenig zugig…


    (Bilder von den verschiedenen Speisen und Cocktails gibt es ebenfalls ein wenig später in diesem RB.)


    Ach ja:


    (Fortsetzung folgt)

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