Prolog
Liebe Foristi!
Wie versprochen, berichte ich nun von unserer KF mit der «MSC Seaview» im 2. Corona-Sommer. Die Reise ging vom 24. bis 31.7.2021, die Route war:
Kiel – Seetag – Visby (Gotland) – Stockholm – Tallinn – Seetag – Warnemünde - Kiel
Eigentlich hatten wir in diesem Sommer nach Kalifornien reisen und dort mit einem Mietwagen von San Francisco über den Sequoia Nationalpark, Los Angeles und Anaheim, San Diego und den Grand Canyon nach Las Vegas reisen wollen. Aber da es im Laufe Juni immer unwahrscheinlicher wurde, dass wir überhaupt in die USA einreisen konnten, begann ich Mitte Juni, nach Alternativen zu schauen.
Die Idee dabei war,
die KF mit einem Besuch bei meinem Vater, der im Grossraum Hamburg
lebt, zu verbinden. Also sollte es zum ersten Mal eine Reise auf der
Ostsee werden.
Leider tat sich TC sehr schwer damit, mehr als 2-3 Wochen im Voraus entsprechende Routen bekanntzugeben, so dass ich schliesslich auch bei anderen Reedereien nach entsprechenden Möglichkeiten suchte. Dabei kam ich relativ schnell auf MSC Cruises.
Wir hatten es schon
länger auf dem Zettel gehabt, einmal mit dieser Schweizer Reederei
zu fahren, nachdem mir immer wieder Bekannte und Patienten begeistert
davon berichtet hatten. Auch eine meiner Praxisassistentinnen war
2016 schon einmal mit MSC gefahren und dort sehr zufrieden gewesen.
Durch andere Foristi hier war ich ausserdem auf den «Yacht Club» aufmerksam geworden, eine Art «Schiff im Schiff», vergleichbar mit dem X-Bereich der TC-Schiffe. Der YC bietet allerdings noch einiges mehr, als bei TC: so gibt es u.a. einen 24-Stunden-Butlerservice, der einem z.B. beim Koffer-ein- und -auspacken hilft, zusammen mit der Concierge Reservierungen in Restaurants oder im Theater tätigt, die Gäste bevorzugt zu den Ausflugsbussen führt uvm.
Im YC gibt es drei
Kabinentypen: Innenkabinen, Deluxe-Suiten (vergleichbar mit den JSn
bei TC) und grosse Royal-Suiten mit separatem Schlafzimmer,
begehbarem Kleiderschrank sowie einer riesigen Veranda mit Tisch und
Stühlen zum Frühstücken sowie einen Jacuzi.
Letzterer
interessierte vor allem meine Frau sehr. Und zu diesem Zeitpunkt war
glücklicherweise auch noch eine der beiden Royal Suiten an Bord für
unsere gewünschten Reisedaten verfügbar. Einzig der Preis schreckte
mich ein wenig ab – ca. 11.000 Franken für 7 Tage KF. Die Deluxe
Suite kostete nur die Hälfte. Deshalb zögerte ich Ende Juni noch
mit der Buchung.
Was genau die
richtige Entscheidung gewesen war, denn eher zufällig stiess ich
irgendwann auf eine besondere Offerte von MSC für Angehörige des
Gesundheitswesens. Für die «Corona-Helden» waren bis zu 50% Rabatt
(mindestens jedoch 20% - das hängt halt davon ab, wie oft dieser
Rabatt auf der jeweiligen Reise bereits von anderen Buchern genutzt
wurde), ausgelobt. Und genau diese Aktion machte für uns die Royal
Suite wieder interessant.
Man kann diesen
Rabatt allerdings nicht online buchen, sondern nur telefonisch oder
über ein Reisebüro. Also hängte ich mich Anfang Juli in die
Hotline von MSC. Diese war jedoch chronisch überlastet (und ist es
zum Zeitpunkt, wo ich dies schreibe leider immer noch), meinen ersten
Versuch gab ich nach 40 Minuten auf. Am nächsten Vormittag hatte ich
dann jedoch Erfolg. Der maximale Rabatt war auch noch verfügbar,
also buchte ich die KF. Und wartete auf die Bestätigungs-eMail wie
auch auf eine weitere eMail mit einem Link für die Bezahlung der
Reise per Kreditkarte. Es kam aber nichts an.
Also rief ich am
nächsten Tag wieder die Hotline an, wartete nochmal 20 Minuten und
fragte nach, wo die eMails denn blieben. Daraufhin fragte mich der
MSC-Mitarbeiter nach der Buchungsnummer. Ich hatte jedoch keine.
Daraufhin erfuhr ich, dass mir diese eigentlich schon bei der Buchung
hätte mitgeteilt werden sollen. Immerhin konnte der
Hotline-Mitarbeiter auch mit meinem Namen und dem Geburtsdatum die
Buchung und auch den entscheidenden Fehler, der den eMail-Versand
gestört hatte, finden: es war schlichtweg ein Buchstabe in der
eMail-Addy verlorengegangen.
Okay, ich konnte jedenfalls endlich die Bezahlung tätigen und mich danach auch in die Buchungsverwaltung auf der MSC-Homepage einloggen, um diverse Reservierungen zu tätigen.
Die Auswahl an Landausflügen war allerdings sehr überschaubar, vor allem in Visby standen nur 3 Ausflüge (2x mittelschwer, 1x schwer) zur Verfügung. Okay, das war wohl auch der Pandemie geschuldet. Ich buchte also für Visby einen Rundgang mit zwischenzeitlichen Bustransfers, für Stockholm eine Bootstour durch die Kanäle und einen Teil der Schären (als leicht eingestuft) sowie für Tallinn eine Stadtrundfahrt (ebenfalls leicht).
Wer meine
vergangenen Reiseberichte gelesen hat, weiss, warum ich auf Ausflüge
mit wenig Belastung (vor allem wenig Gehstrecke) aus war: ich habe
mir 2013 in Marokko mal das linke Sprunggelenk schwer verletzt und dann 2017 und
2019 nochmal retraumatisiert. Seitdem ist meine mögliche Gehstrecke sehr von
der Tagesform abhängig; an vielen Tagen habe ich keine oder kaum
Schmerzen, aber leider auch an manchen Tagen so grosse Beschwerden,
dass ich Touren auch mal abbrechen muss.
Vor Corona war das auch kein grösseres Problem: im Notfall konnte ich die Touren jederzeit abbrechen und mit ein Taxi zurück zum Schiff nehmen (was ich bei unserer ersten KF mit TC beim Stop auf den Kapverden auch einmal getan habe). Aber wegen der Pandemie und der daraus resultuierenden Ausflugskonzepte stand mir diese Option leider vorübergehend nicht zur Verfügung. Ansonsten hätte ich mich liebend gerne in Tallinn für einen Altstadt-Spaziergang entschieden.
Aus demselben Grund haben wir auch in Warnemünde auf einen Ausflug verzichtet. Zur Wahl standen nämlich nur Spaziergänge in Rostock bzw. Warnemünde von mindestens 1.5 Stunden Dauer oder eine Stadtrundfahrt in Berlin – mit jeweils 3 Stunden Hin- und Rückfahrt. Da werden wir lieber in Bälde mal mit unseren Kids einen Wochenendtrip in die deutsche Hauptstadt machen.